Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!

Innenpolitik Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!

ehemaligesMitglied67
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Re: Der unwürdige Menschenhandel der DDR nach dem Mauerbau
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf adam vom 20.12.2012, 01:09:09
gibs auf,

das zitat hab ich ihm auch schon um seine hochwohl geborenen Ohren gehauen. Und nach den Alternativen hab ich auch schon zweimal vergeblich hergefragt.

Was die Zusammenhänge zwischen Jalta und der Mauer von 1961 bestehen werden wir auch nach wie vor dumm gehalten. Ich wollte schon nach weiteren Zusammenhängen fragen. Vielleicht bestehen ja auch Zusammenhänge mit dem chinesischen Boxeraufstand oder den Burenkriegen.

Möglicherweise war der antifaschistische Schutzwall auch in Wirklichkeit nur eine Gartenmauer für den Fall, daß Deutschland doch noch in ein reines Agrarland zurückverwandelt wird. Vielleicht war der Abriß unter diesem Aspekt voreilig.
ehemaligesMitglied41
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf ehemaligesMitglied67 vom 20.12.2012, 01:12:54
Es liegt nicht am System sondern an der Politik. Die muß geändert werden und nicht das "System".
geschrieben von pecado


Besteht da nicht ein dialektischer Zusammenhang?

So wie ich dich verstanden habe, muss sich die Politik dem System unterordnen oder?

Wie willst du dann Veränderungen herbeiführen, die auf das Wohl des Menschen insgesamt ausgerichtet sind.

Also, ganz kann ich dir nicht folgen….

-ein_lächeln_für_dich-

ehemaligesMitglied67
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 20.12.2012, 02:12:46
unser Grundgesetz gibt den Rahmen vor. Das eigentlich Fundament bilden die ersten nicht abänderbaren Artikel, die die fundamentalen Grundrechte manifestieren.

Der Rahmen ist sehr weit gefaßt, den das GG bietet: Du kannst eine sehr sozial- bis sozialistsiche Politik oder eine - wie jetzt- neoliberale Politik betreiben. Du kannst Atomenergie einsetzen oder darauf verzichten, usw. (das ließe sich jetzt lange fortsetzen).

Politik füllt diesen Rahmen aus. Es gilt also zu klären WIE dieser Rahmen auszufüllen ist. Wenn aber Diskutanten hier eine "Finanzdiktatur" oder eine "Diktatur des Finanzkapitals" konstatieren, die mit Hilfe alternativer Systeme zu überwinden ist, dann stellt sich doch die Frage, was damit denn gemeint sein kann. Das damit nicht das alte DDR System gemeint war, entbindet hier nicht von einer schlüssigen Darlegung dieser Überlegungen. Ich sage klar und deutlich, daß das Grundgesetz den nötigen Rahmen bietet und volkswirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten sind kein "System" sondern die Auswirkung vieler Einzelentscheidungen. Es gilt also, die richtigen politischen Ansätze zu finden, um diese Fehlentwicklungen zu korrigieren. Das GG bietet konkrete Ansatzpunkte (Sozialbindung des Eigentums, Gleichheitsgrundsätze usw.) Mit SYSTEM-KRITIK unter Rückbesinnung auf 1989 kommt man nicht weiter.

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ehemaligesMitglied67
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf ehemaligesMitglied67 vom 20.12.2012, 02:36:58
da kam jetz noch was als Änderung, aber das ist rausgeflogen

Fortsetzung:

Adam fordert zurecht die entsprechende Konkretisierung. Auch wenn keine Rückbesinnung auf die alte DDR gewollt ist, entbindet dies nicht die Überlegungen und Vorstellungen konkret darzustellen. Nebulöse Alternativen schüren den Verdacht, daß damit alte Rezepte im neuen Gewandt gemeint sein könnten.
SonicYouth
SonicYouth
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von SonicYouth
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 20.12.2012, 02:12:46
So wie ich dich verstanden habe, muss sich die Politik dem System unterordnen oder?

Wie willst du dann Veränderungen herbeiführen, die auf das Wohl des Menschen insgesamt ausgerichtet sind.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich
Bestimmt nicht, indem man den Wenigen, die das Geld haben und ihre eigenen Interessen verfolgen, die Macht überlässt.
ehemaligesMitglied31
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von ehemaligesMitglied31
als Antwort auf wandersmann vom 19.12.2012, 19:05:22
Selbstverständlich darf ich als Ex-DDR-Bürger die heutigen Verhältnisse kritisch sehen, und das System, welches vor allem durch die Diktatur des Finzkapitals geprägt ist, an sich in Frage stellen. Und das darf ich, ohne dabei gleichzeitig die DDR zurückhaben zu wollen. Es gibt bekanntlich mehr, als diese beiden Alternativen.
Nun, ich scheine nicht der Einzige zu sein, der auf die Erklärung dieser „Alternativen“ wartet – auch in „Comic-Form“!

Für mich ist es nachvollziehbar, dass dieses „Finanzkapital“ die Möglichkeiten eines Staates, ja auch einer Familie, bestimmt, und zwar vorrangig.
Wie wir wissen, auch seit dem Interview mit dem Herren Mittag, war das in der DDR nicht anders, mit bekanntem Ergebnis bei fehlenden Finanzen.

Ich glaube jedoch nicht, dass sich heute, 22 Jahre nach dem Bankrott, noch lohnt, darüber zu streiten.

Ich wünsche einen guten Morgen
WF

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hugo
hugo
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Re: Der unwürdige Menschenhandel der DDR nach dem Mauerbau
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaligesMitglied67 vom 20.12.2012, 01:22:20
Möglicherweise war der antifaschistische Schutzwall auch in Wirklichkeit nur eine Gartenmauer für den Fall, daß Deutschland doch noch in ein reines Agrarland zurückverwandelt wird.
geschrieben von pecado


hm pecado, das ist wohl eine von mehreren Dutzend möglichen Denkvarianten.
Ich hab hier noch ne andere bezüglich der Sache mit dem Menschenhandel.

Ausgehend davon, das die westdeutschen Großhändler die cleveren, die skrupelloseren und deshalb die erfolgreicheren waren, was man auch daran sehen kann das die dummen DDR-Oberhändler Millionen gutausgebildeter Facharbeiter, Meister, Ingenieure, Ärzte usw in den Westen abflitzen ließen ohne jegliche Gegenleistung.

Da muss doch wohl mal solch eine erfolgreicher Wessi nach dem 5. Bier dem Golodkowski oder einem anderen Zechbruder aus dem Osten geflüstert haben: "Mensch was seid Ihr doch blöd, das würden die Amis oder wir niemls zulassen, da würde uns schon was einfallen wie Wir unser Hab und Gut schützen bzw zumindest eine ordentliche Bezahlung einheimsen."

aha, wird sich nun der Ossi gedacht haben, da muss ich doch mal überlegen,,,,irgendwie sollten wir doch ins Geschäft komme,,und so kam wohl der unwürdige Mauebau und danach Der unwürdige Menschenhandel mit der DDR zustande

blöd nur, zu einem unwürdigen Menschenhandel gehören immer mindestens zwei, oder drei, oder,,also die Ware und ein Anbieter ein Hehler und ein Endabnehmer oder so ähnlich,,

,im normalen Leben bestrafen die Richter zumeist Diebe und Hehler weil sie der Meinung sind das beide Unrechtes tun,,,,aber sobald Wessis in solchem politischem Spiel mitmischen dann -wie wir alle wissen doch nur aus alleredelsten Beweggründen, völlig ohne Eigeninteresse, aus lauter Menschenliebe usw usf,,

damals soll ja viel Geld in die DDR geflossen sein,,sicher hat dieses Geld die DDR noch lange lange am Leben erhalten (muss ja in bundesdeutschem Interesse gelegen haben)
naja und nun kannste grübeln wer wohl an den langen langen Leiden der armen armen DDR-Bevölkerung einen Anteil hatte,,,

das ist aber nur eine von vielen anderen Varianten warum, weshalb, wieso die Mauer,,,hätte man doch mal den Mittag befragen sollen, der hatte doch stets mehrere taktisch zurechtgelegte Auslegungen und Varianten parat, je nachdem wer mit ihm sprach oder ihm zuhörte

hugo
Karl
Karl
Administrator

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von Karl
als Antwort auf hobbyradler vom 19.12.2012, 23:24:04
Mich interessiert eure DDR heute nicht mehr - es nervt ganz einfach die BRD mit diesem untergegangenen Mauerstaat zu vergleichen - egal welcher dabei besser weg kommt. Es gibt glaube ich ein DDR Unterforum.


Lieber Hobbyradler,

ich möchte Dir erläutern, warum ich diesen Deinen Beitrag herauspicke, um zu erläutern, warum es scheinbar so schwer ist, dass sich manche ehemalige "Ossis" mit manchen "Wessis" nicht verständigen können.

Für uns, die schon immer gewesenen Bundesbürger war der Anschluss der DDR an die BRD ein bewegendes Ereignis mit tollen Bildern und viel Unterhaltungswert. Es bedeutete aber meist keinen gravierenden Einschnitt für unser Leben, das wir fortgeführt haben, meist wie gewohnt.

Wie anders muss dies für DDR-Bürger gewesen sein? Für sie bedeutete der Anschluss an die BRD einen oft totalen Bruch mit ihrer bisherigen Lebensweise. Statt den erhofften Schlaraffenland ähnlichen Zuständen bedeutete es für viele Arbeitslosigkeit, ja gar Zwang zur Auswanderung. Im Westen wie im Osten mussten ehemalige DDR-Bürger sich mit einem völlig neuen politischen und wirtschaftlichem System vertraut machen. Da ist manchen gut, manchen deutlich weniger gut gelungen.

Auf jeden Fall wird ein ehemaliger DDR-Bürger immer das Davor und das Danach vergleichen und wie könnten wir ihm dies verbieten? Dazu haben wir kein Recht! Wir können die gezogenen Schlüsse für falsch halten, aber ich empfinde es als sehr anmaßend ehemaligen DDR-Bürgern zu empfehlen, ihr früheres Leben einfach zu vergessen und den Mund zu halten.

Bitte seid nicht so rechthaberisch und intolerant, andere Lebenswirklichkeiten als die Unseren gibt es.

Ich finde auch, dass es nicht fair ist, von Kritikern eines Systems immer gleich das fertige Konzept für bessere Lösungen zu fordern. Würde Kritik immer voraussetzen, dass die Lösung mit präsentiert werden müsste, gäbe es oft keine Kritik mehr und Stillstand wäre vorprogrammiert.

Kritik an einer Sachlage ist immer erlaubt, auch wenn die Konzepte fehlen, es besser zu machen. Um über das Bessermachen zu beginnen nachzudenken, ist Kritik am Istzustand immer notwendig.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag und nicht zuviel Hektik in der Vorweihnachtszeit,

Karl
Re: Der unwürdige Menschenhandel der DDR nach dem Mauerbau
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 20.12.2012, 09:00:25
"was man auch daran sehen kann das die dummen DDR-Oberhändler Millionen gutausgebildeter Facharbeiter, Meister, Ingenieure, Ärzte usw in den Westen abflitzen ließen ohne jegliche Gegenleistung."
geschrieben von hugo


Sollten sie vielleicht auch für jeden "freigelassenen" Facharbeiter, Meister, Ingenieur, Arzt eine Freikaufprämie verlangen, wie bei den freigekauften politischen Häftlingen?
Dieser Menschenhandel war eines der dunkelsten Machenschaften des SED-Regimes.
Allerdings sind die Verbrecher ganz eindeutig auf der Seite derjenigen, die die politischen Häftlinge in den Westen abschoben und sich das bezahlen ließen.
Es war auf alle Fälle für das SED-Regime profitabler, als die Facharbeiter... an der Grenze abzuknallen.

Du solltest übrigens mal dein Opfer-Täter- Verständnis überprüfen, es scheint sich erheblich verschoben zu haben.
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 20.12.2012, 09:09:36
Für uns, die schon immer gewesenen Bundesbürger war der Anschluss der DDR an die BRD ein bewegendes Ereignis mit tollen Bildern und viel Unterhaltungswert. Es bedeutete aber meist keinen gravierenden Einschnitt für unser Leben, das wir fortgeführt haben, meist wie gewohnt.

Wie anders muss dies für DDR-Bürger gewesen sein? Für sie bedeutete der Anschluss an die BRD einen oft totalen Bruch mit ihrer bisherigen Lebensweise. Statt den erhofften Schlaraffenland ähnlichen Zuständen bedeutete es für viele Arbeitslosigkeit, ja gar Zwang zur Auswanderung. Im Westen wie im Osten mussten ehemalige DDR-Bürger sich mit einem völlig neuen politischen und wirtschaftlichem System vertraut machen. Da ist manchen gut, manchen deutlich weniger gut gelungen.

Auf jeden Fall wird ein ehemaliger DDR-Bürger immer das Davor und das Danach vergleichen und wie könnten wir ihm dies verbieten? Dazu haben wir kein Recht! Wir können die gezogenen Schlüsse für falsch halten, aber ich empfinde es als sehr anmaßend ehemaligen DDR-Bürgern zu empfehlen, ihr früheres Leben einfach zu vergessen und den Mund zu halten.

Bitte seid nicht so rechthaberisch und intolerant, andere Lebenswirklichkeiten als die Unseren gibt es.

Karl
geschrieben von karl


Hallo Karl,

es ist schade für wie unsensibel du manche Foristen einschätzt.

Eine Handvoll destruktiver ehemaliger DDRler schafft es eine positive Grundstimmung der Wiedervereinigung umzukehren. Subjektiv gesehen erkenne ich immer wieder deine Ermahnungen an die Westler, damit meine ich nicht mich.

Niemand hat ein Interesse kritische Beiträge zu unterdrücken. Es kann jeder über die BRD oder die DDR schreiben was immer er will. Der direkte Vergleich, egal von wessen Seite, ist das Schlimme.

Wenn dir bei diesem Eingangsbeitrag nicht der Hut hochgeht haben wir tatsächlich völlige unterschiedliche Reizschwellen und Sichtweisen. Das von DDRlern dann noch zwischen guten und schlechten DDR Demonstranten unterschieden wird setzt dem Fass die Krone auf.

Ciao
Hobbyradler

In der DDR haben wir von den Schweinereien auch erfahren, aber die waren vergleichsweise harmlos.
geschrieben von dutchweepe Eingangsbeitrag

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