Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Danke Anne Will – Befürchtungen ohne Ausländerfeindlichkeit

Innenpolitik Danke Anne Will – Befürchtungen ohne Ausländerfeindlichkeit

rehse
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Re: Danke Anne Will – Befürchtungen ohne Ausländerfeindlichkeit
geschrieben von rehse
als Antwort auf justus39 vom 03.12.2015, 13:08:38
Eine derartige Situation, vergleichbar, hat es aber bisher nicht gegeben!
justus39
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Re: Danke Anne Will – Befürchtungen ohne Ausländerfeindlichkeit
geschrieben von justus39
als Antwort auf rehse vom 04.12.2015, 10:20:41
Eine derartige Situation, vergleichbar, hat es aber bisher nicht gegeben!

An eine vergleichbare Situation, wie wir sie nach dem Ende des zweiten Weltkrieges erlebten, konnten sich auch nicht einmal meine Großeltern erinnern, und da sah es sicherlich wesendlich schwieriger aus.

Meine Eltern würden mit dem Kopf schütteln wenn sie von unseren Befürchtungen lesen könnten. Sie erlebten zwei Weltkriege, dazwischen die Arbeitslosigkeit und Inflation, dann den totalen Zusammenbrunch mit vielen Flüchtlingen aus Schlesien und Ungarn.

Sie würden die Welt nicht mehr verstehen wenn sie von der derzeitigen Schwarzmalerei erfahren könnten.
justus
olga64
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Re: Danke Anne Will – Befürchtungen ohne Ausländerfeindlichkeit
geschrieben von olga64
als Antwort auf justus39 vom 04.12.2015, 12:12:56
Justus - an die Situation nach dem 2. WEltkrieg kann sich sicher kaum einer von uns erinnern, weil wir damals Kinder waren und dies auch nicht kapiert hätten, was da passiert.
Aber es war wohl so,dass damals niemand was hatte (bis zur Währungsreform) - heute ist es anders. In unserem reichen Land haben viele einen angemessenen Wohlstand und wollen nichts abgeben und dann gibt es noch die ewig Zukurzgekommenen (bzw. die, die sich so fühlen), die befürchten,dass sie weniger bekommen. Und dann noch solche, die eine Konkurrenz in jungen, lernbegierigen Flüchtlingen sehen, die jobmässig in einigen Jahren mehr Chancen haben werden als solche, die jammernd nichts am eigenen Zustand ändern wollen.
Dann gibt es natürlich auch noch die, auf die nichts davon zutrifft - die einfach helfen - seit Monaten unermüdlich - weil es getan werden muss und sei es nur, damit man besser schläft. Ich kenne viele solcher Leute und darüber bin ich sehr froh. Olga

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Tina1
Tina1
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Re: Danke Anne Will – Befürchtungen ohne Ausländerfeindlichkeit
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.12.2015, 11:44:35
"Ich kenne Deutschland schöner und bunter als es manche darstellen.
Ja, es gibt Rechtsradikale und es gibt Verbrecher die Flüchtlingsheime anzünden, potentielle Mörder. Doch die große Mehrheit unserer Bevölkerung ist aufgeschlossen und tolerant."

Genau so ist es !
Es ist traurig, dass man hier darauf hinweisen muss.


Ich stimme euch beiden zu.
Ich bin auch der Meinung, dass die große Mehrheit der Bevökerung aufgeschlossen u. tolerant ist. Sie helfen den Flüchtlingen, auch wenn sie sich Sorgen machen. Viele Menschen haben Zukunftsängste, das betrifft auch die Migranten, die schon lange gut integriert sind u. bald auch die Flüchtlinge selber. Die Migranten haben genau die gleichen Ängste wie andere, vor dem großen Flüchtlingsstrom, der nicht enden will. Gerade bei den Migranten gibt es viele die Hartz4 beziehen, weil sie keine Arbeit gefunden haben. Ich kenne genug Türken, die davon betroffen sind. Alle und auch schon die Flüchtlinge haben daher Angst vor Kämpfen um bezahlbaren Wohnraum und Jobs. Die Flüchtlinge sind jetzt schon über die schlechten Unterkünfte enttäuscht. Das alles hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. So wie es das Thema des Threads sagt: "Befürchtungen ohne Ausländerfeindlichkeit".

Die Probleme gab es schon vor der Flüchtlingskrise und kann nun nicht besser werden. Da hat die Politik versagt, indem sie schon jahrelang den Sozialwohnungsbau nicht mehr betrieben hat.

Diese Sorgen muss man m. E. ernst nehmen, man muss zuhören und nichts im Keim ersticken. Und man muss alle mit ins Boot nehmen. So wie es inzwischen viele Politiker, unter anderem auch Gabriel sagen. Leider zu spät, hätte man früher tun sollen. Es muss auch möglich sein Kritik u. Sorgen äußern zu können, ansonsten treibt man immer mehr Menschen dort hin, wo man sie nicht haben will, AFD u. Pegida.

Für mich ist Deutschland schon immer "bunt", mindesten dort wo ich wohne. MA ist eine Universitätsstadt u. in meiner unmittelbaren Nähe ist ein Studentenwohnheim, wo ich jeden Tag, auch in der Straßenbahn u. Bus junge Menschen aller Nationalitäten erlebe. In MA mit einem Anteil von 50 bis 67 % türkischer Mitbewohner, mit vielen ausländischen Lokalen, sagt das es schon lange "bunt" ist.

Ich wünsche mir, dass so schnell wie möglich mindestens die Kinder, die alleinstehenden Frauen mit Kind und die Familien endlich rauskommen aus den Massenunterkünften, denn gerade die Kinder brauchen ein geordnetes Leben. Sie sind das schwächste Glied in der Kette.
Tina
Linktipp: Umfrage zeigt: Viele Migranten wollen weniger Flüchtlinge in Deutschland

"Jeder fünfte deutsche Einwohner hat einen Migrationshintergrund, er selbst, seine Eltern oder Großeltern sind nach Deutschland eingewandert. Dass man die Erfahrung der Zuwanderung teilt, bedeutet offensichtlich kein bedingungsloses Wohlwollen gegenüber den neuen Zuzüglern. „Alle Einwanderer wissen natürlich, dass die Ressourcen knapp sind. Sie sind glücklich, wenn sie teilhaben können und neigen wie die biodeutschen Einheimischen dazu zu fragen: Wird das nicht zu viel? Müssen wir teilen?“, sagte Wolfgang Kaschuba, Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung, der „Welt am Sonntag“."

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