Innenpolitik Danke Frau Wagenknecht

JuergenS
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Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von JuergenS
Viele Parteitage habe ich schon live im TV gesehen, zumindest in vielen Ausschnitten, da bekommt man ein relativ untrügliches Gespür für viele politische Elemente und vor allem Menschen.
Wagenknecht hat klar und deutlich ausgedrückt, 6 Minuten Applaus von den Teilnehmern, dass es für sie nicht in Frage kommt, sich für RRG einzusetzen.
Grund ist, dass die Linke ausschliesslich auf Zugeständnisse seitens der beiden anderen Parteien, grün und SPD setzt, was nicht erfolgen wird. Damit hat sie D. einen Gefallen getan, denn m.E. wäre es verheerend, Teile von Staatswirtschaft zu übernehmen. Die gescheiterten Modelle weltweit reichen, das hat nirgendwo funktioniert.
Wagenknecht ist nach Gysi die intelligenteste Politikerin der Linken, sie hat sich klar ausgedrückt. Große Koalition ist zwar kein TRäumchen, aber mit Abstand die beste sich wiederholende Lösung für D.
Merkel hat sich, seit Trump ihr die kalte Schulter gezeigt hat, vollkommen umgestellt, alles was sie jetzt begonnen hat, zu organisieren, ist bereits auf eine neue, EU-einbindende Richtung ausgelegt.
Re: Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 12.06.2017, 09:12:19
Sehe ich ähnlich, was eine Regierungsbeteiligung der Linkspartei betrifft.
Besonders interessant- die Forderung der Abschaffung ( nicht Neuformierung, wie noch vor wenigen Monaten)beider Geheimdienste.
Schade, dass nicht noch genannt wurde, welche Geheimdienste dann in die Bresche springen sollen. Der US-amerikanische, der russ. Geheimdienst...
olga64
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Re: Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.06.2017, 10:35:44
Frau Wagenknecht scheint in dieser Partei auf der Führungsebene aber die Einzige zu sein, die sich standhaft jeglicher Regierungsverantwortung im Bund widersetzt. Erklären kann ich mir dies nur so, dass es natürlich auch ein "Erfolgsmodell" sein kann, jede Regierung verächtlich mit Häme zu überschütten und alles besser zu wissen und dies dann als Deutschlan häufigster Gast bei Talkshows (sie hat Herr nBosbach mittlerweile abgelöst) in immergleicher Weise zu verkünden.
Auch die vielen Änderungswünsche, die in diesem Parteiprogramm erscheinen, grenzen m.E. schon auch an Realitätsverlust. Wie will es eine Partei mit ca 7 - 8%, die nicht Regierungsverantwortung im Bund sein wird, schaffen, dies alles umzusetzen? Auch das desaströse ERgebnis der Linken bei den letzten Landtagswahlen scheint diese Partei nicht nachdenklich zu machen.
LÄcheln muss ich immer über Herrn Riexinger, der wie ein Wackel-Dackel seine Reden hält und mühsam versucht, seinen schwäbischen Zungenschlag zu mildern.

Schade, dass diese Partei nicht mehr Menschen wie Gysi, Ramelow und auch Bartsch hat, die an vorderer Front kämpfen dürfen. Da sähe es vermutlich anders dort aus, wenn die notorischen Eigenprofilierer mal ins 2. Glied zurücktreten müssten. Olga

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carlos1
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Re: Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von carlos1
als Antwort auf JuergenS vom 12.06.2017, 09:12:19
"....dass es für sie nicht in Frage kommt, sich für RRG einzusetzen.
Grund ist, dass die Linke ausschliesslich auf Zugeständnisse seitens der beiden anderen Parteien, grün und SPD setzt, was nicht erfolgen wird." heigl


Heigl, das ist eine Umschreibung für Fundamentalopposition. Die Linke erwartet Zugetädnnisse von anderen und sieht im Kompromissen eher eine "Todsünde." Genau das unterscheidet sie von anderen demokratischen Parteien. Der Kompromiss darf aber nicht als Verstoß gegen ewige Wahrheiten einer reinen Lehre verstanden werden, sondern ist eine demokratische Tugend. Übertreiben sollte manaber auc h nciht. Gemeinsamkeiten suchen und zusammen arbeiten, wo möglich, ohne die Unterschiede zu verwischen. Der Wähler entscheidet.

Es geht nicht nur um den Krampf mit der Abschaffung der Geheimdienste, die gerade jetzt in den Zeiten der Terrorattacken benöfigt werden. Sichtbar wird die Kompromisslosigkeit und das Vertrauen auf die reine Lehre auch im Streit um eine so gen. mögliche Privatisierung der Autobahnen. Ostdt. Länder, die unetnwegt und hartnäckig am Tropf des Bundesfinanzausgleichs hängen, werden nach der Neuregelung dieses monetären Transfermechanismus ab 2020 mit 9 MRD jährlich weiter unterstützt, dann aber direkt aus der Bundeskasse. Der Bund hat sich daber vorbehalten u. U. auch private Autobahnen bauen zu lassen. Dagegen erhob sich heftiger Widerspruch auf dem Parteitag. Wenn man schon nicht in der Lage ist ökonomisch gut zu wirtschaften und ständig Geld von anderen braucht, will man trotzdem so tun als säße man am längeren Hebel. Eine Partei noch immer von von vorgestern.

Von Corbyn in GB sollte man lernen, wie Probleme pragmatisch und kompromissbereit angegangen werden. Er ist kein Vertreter der reinen Lehre. Sehr respektabel.
JuergenS
JuergenS
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Re: Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf carlos1 vom 12.06.2017, 23:48:32
I agree.
Deutschland braucht kein sozialistisches Experiment.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 13.06.2017, 08:32:30
I agree.
Deutschland braucht kein sozialistisches Experiment.

Irgend etwas hast du nicht ganz verstanden und lässt offen, wie und mit welchen Mitteln eine neue Politik geschehen soll. Immerhin geht es um deren Wechsel. Mache doch auch mal konkrete Vorschläge. Bisher hieß es aus Rot/Grün immer, wer soll das bezahlen? Nun haben die Linke in Hannover konkrete Vorschläge gemacht. Gehen sie zu weit? Erinnern wir uns: Das Vermögen der Einen sind immer die Schulden der Anderen. Ein Blick auf die Schuldenuhr reicht.

Wer die Reden von Frau Wagenknecht sich genauer ansehen/anhören möchte, hat auf http://www.nachdenkseiten.de/?tag=wagenknecht-sahra ausreichend Gelegenheit. Man muss sich nicht zwingend die 5 Minuten Beifall anhören. Ebenso findet ihr bei Facebook die Kommentare von Oskar Lafontaine, der aus gesundheitlichen Gründen nicht am Parteitag teilnahm.

Bei Tagesspiegel.de fand ich heute eine längere und objektive Zusammenfassung eines in Hannover akkreditierten Journalistenteams mit dem Titel tagesspiegel.de - Rot-Rot-Grün zweifelt an Rot-Rot-Grün.

Der Tagesspiegel ist "Weiss Gott" kein Propagandablatt der Kommunisten. Aber den dort gemachten Aussagen stimme ich bedingungslos zu. Sie befinden sich mit meinen Vorstellungen über einen Politikwechsel in Übereinstimmung und geben mir als Wähler einiges zu Bedenken.

Ich bin mein Leben lang Arbeiter mit verschmutzten Händen gewesen und werde es auch bei dieser Bundestagswahl nicht vergessen.

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rehse
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Re: Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von rehse
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.06.2017, 11:48:02
Aber bitte, warum sollte denn etwas geändert werden? Es läuft doch alles prächtig. Der angeblich beste Wahlslogan der Unon lautete "Keine Experimente"und ist bis heute unerreicht. Er stammt noch aus der Adenauer-Zeit.
Wir wollen Harmonie, egal wie! Belassen wir es dabei!
"Der Tagesspiegel" ist lesbar.
justus39
justus39
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Re: Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von justus39
als Antwort auf JuergenS vom 12.06.2017, 09:12:19
Eine kleine Partei, die ihrem Programm und ihren Grundsätzen auch nach der Wahl noch treu bleibt, ist mir in der Opposition lieber als eine solche die, um sich an der Regierung zu beteiligen, anpasst und damit ihre Wähler verrät.
In einer rot-rot-grünen Koalition würde Frau Wagenknecht eine klägliche Rolle spielen, aber auf ihre Kommentare in der Opposition freue ich mich.
wandersmann
wandersmann
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Re: Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf JuergenS vom 12.06.2017, 09:12:19
Damit hat sie D. einen Gefallen getan, denn m.E. wäre es verheerend, Teile von Staatswirtschaft zu übernehmen. Die gescheiterten Modelle weltweit reichen, das hat nirgendwo funktioniert.


Welche Politik eine Linke in der Regierungsmacht dann tatsächlich machen würde, lässt sich schwer voraussagen. Möglicherweise würde sie ähnlich pragmatisch regieren, wie der linke MP Ramelow in Thüringen. Entgegen allen zuvor geäußerten Unkerufen soll es auch 2 Jahre nach dessen Amtsübernahme noch Privatfirmen geben, Kolchose und Gulags eher seltene Erscheinungen.
Gegen eine Herausnahme relevanter Bereiche der Wirtschaft, wie z.B. Energie- und Wasserversorgung, Gesundheitsversorgung, Bankenwesen aus dem "Wettbewerb" gibt es keine vernünftigen Argumente, das ließe sich umsetzen, ohne dass dabei die Bürger Schaden nehmen würden.

@ carlos
Meiner Kenntnis nach bezog sich die Ablehnung der Privatisierung der Autobahnen nicht nur auf die neu zu bauuenden, sondern im wesentlichen auf den Altbestand. Der Bund kann sich zur Erledigung seiner Aufgaben einer Gesellschaft privaten Rechts bedienen. Erstmalig sollen "Öffentlich-Private Partnerschaften"(ÖPPs), gemeint sind hierbei Gesellschaften privaten Rechts, derer sich der Staat bedienen kann, in den Text des Grundgesetzes, welches dafür an 13 Stellen geändert wird, aufgenommen werden. Die Installierung dieser ÖPPs kommt hinsichtlich der Kosten und des Steuerungsverlustes durch das Parlament einer materiellen Privatisierung gleich, vulgo - einer Enteignung des Bürgers.

Was die Forderung nach einer Abschaffung der Geheimdienste anbelangt, so ist dies tatsächlich kritisch zu sehen, vor allem auch hinsichtlich der Frage: Wer soll denn dann unsere Nazis finanzieren?
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Danke Frau Wagenknecht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 13.06.2017, 12:30:48
@Rehse: will also weiterhin die Hälfte des Einkommens von den Skandinaviern, Schweizern und Österreichern sowie die Altersarmut und Hartz4, dafür aber mehr Einsätze der Bundeswehr in Afrika und an der Ostgrenze der NATO. Deine Bescheidenheit ist lobenswert. Das von dem geringen Einkommen auch die Höhe deiner Rente abhängig ist, hast du sicher schon erfahren?

@Justus39: Du könntest recht haben. Deshalb habe ich mich auch noch nicht endgültig entschieden. Die Parteien, welche uns in den letzten 25 Jahren betrogen haben, werde ich bestimmt nicht wählen. Ich denke das du weißt welche das sind.

Ich bin ja auch lernfähig und finde das französische Modell nachahmenswert und kann damit den regierenden Parteien zeigen, was ich von dieser Demokratie halte, die den Status Quo zementiert. Wie viel ungültige Stimmen zur französischen Präsidentenwahl abgegeben wurden ist bis heute noch nicht restlos entschieden.

Die Wahlbeteiligung zur Nationalversammlung war nach deutschen Medien so gering wie noch nie. Wie viel ungültige Stimmen es anteilig gab ist auch nicht in Erfahrung zu bringen. Ich lasse mich gern anders belehren.

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