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Innenpolitik Das Arbeitslosen-Stereotyp des Wohlstandschauvinismus

sittingbull
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Das Arbeitslosen-Stereotyp des Wohlstandschauvinismus
geschrieben von sittingbull
"Arbeitslose sitzen den ganzen Tag vor dem Fernseher, konsumieren dabei literweise Bier und kiloweise Chips, tragen selten mehr als Unterhose und Unterhemd und vernachlässigen ihre Kinder.
Das alles könnten sie, so das Klischee, weil der Sozialstaat sie dazu einlade, es sich in der »sozialen Hängematte« gemütlich zu machen.

aus

Hinter der Fassade

"Rechtspopulistische Strategien und Argumentationsmuster"
(pro aktiv gegen rechts ; Bremen)

sitting bull
Re: Das Arbeitslosen-Stereotyp des Wohlstandschauvinismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 10.06.2015, 10:15:13
""Arbeitslose sitzen den ganzen Tag vor dem Fernseher, konsumieren dabei literweise Bier und kiloweise Chips, tragen selten mehr als Unterhose und Unterhemd und vernachlässigen ihre Kinder."


Es müssen nicht immer Rechtspopulisten sein, wenn bestimmte Verhaltensweisen und dann daraus resultierend ganze Menschengruppen kriminalisiert werden.
In den meisten Fällen liegt das an der oberflächlichen Beobachtung solcher Verhaltensweisen( z.B. in bestimmten Stadtteilen von Großstädten, bei ehemaligen Arbeitskollegen, Bekannten, Nachbarn in "Problemgebieten"...) und die daraus resultierende oberflächliche Verallgemeinerung auf ganze Gruppen v. Menschen.

Ich kenne allerdings z.B. auch aus meinem Wohnumfeld und aus meiner Tätigkeit als Lehrer, Arbeitslose ( besser Arbeitsunwillige), auf die die von dir zitierten Merkmale fast 100%ig zutreffen.
Ich würde nie auf den Gedanken kommen, alle Arbeitslosen in diesen Topf zu werfen, weil ich eben auch weiß, dass es bei der Mehrzahl anders ist.

Ich kann natürlich genauso wenig alle, die sich negativ über das Verhalten von Arbeitslosen äußern, in die rechte Ecke stellen. Auch das wäre eine Art "Kriminalisierung" von Menschengruppen.
Leider wurden auch hier im Forum z.B. unter dem Motto "Pegida = Faschismus", alle Demonstranten der Pegida-Demos sehr oberflächlich in die rechte Ecke gestellt.
DonRWetter
DonRWetter
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Re: Das Arbeitslosen-Stereotyp des Wohlstandschauvinismus
geschrieben von DonRWetter
als Antwort auf sittingbull vom 10.06.2015, 10:15:13
Du wirst diese Vorurteile nicht verhindern können, aber meiner Meinung nach werden diese nur durch einen geringen Anteil der Bevölkerung gepflegt. Nicht zu vergessen durch verschiedene Medien, die natürlich gern entsprechende Bilder vermitteln, da man sich darüber so schön erregen kann.

Jeder aufgeklärte Bürger, am Besten der möglicherweise die Erfahrung, arbeitslos (neudeutsch: arbeitssuchend) zu sein, selbst gemacht hat, kann differenzieren und weiss um die Hintergründe bzw. kann sie sich vorstellen.

Insofern halte ich das nicht für ein Problem, sondern eine ganz normale (falsche) Meinung innerhalb der Bevölkerung. Manche glauben auch, daß von kriminellen Regierungen Chemtrails zur psychochemischen Beeinflussung der Bevölkerungsmeinung gelegt werden.

Man muss da ja nicht mitsudeln, wenn man es besser weiß.

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Das Arbeitslosen-Stereotyp des Wohlstandschauvinismus
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.06.2015, 10:53:18
Leider wurden auch hier im Forum z.B. unter dem Motto "Pegida = Faschismus", alle Demonstranten der Pegida-Demos sehr oberflächlich in die rechte Ecke gestellt.


ich weiss , die eingestellte broschüre : Hinter der Fassade
ist ziemlich umfangreich . trotzdem lohnt sich die zeit , sie zu lesen .

gerade die deutsche geschichte gebietet es , sich diesen erschreckenden tendenzen zu stellen .

es sind mitnichten die ungebildeten idioten , die rechtspopulistische strömungen unterstützen und salongfähig machen ... es ist das aufgeschreckte bürger- und kleinbürgertum , das spürt . dass ihnen der "arsch auf grundeis" geht .

flankiert von einer verantwortungslosen kaste verlogener politiker , ist
das eine explosive mischung , die jederzeit hochgehen kann .

sitting bull
youngster
youngster
Mitglied

Re: Das Arbeitslosen-Stereotyp des Wohlstandschauvinismus
geschrieben von youngster
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.06.2015, 10:53:18
Es wird immer so sein, dass nur von denen an den Stammtischen gesprochen wird, die negativ auffallen und nicht in unsere gesellschaftlichen Vorstellungen passen. Alle Anderen die in dieses Klischee nicht rein passen, d.h. die fleissig und arbeitssam sind, die sich täglich um einen neuen Job bemühen oder trotz Arbeitlosigkeit versuchen ein strukturiertes Leben aufrechtzuerhalten von denen spricht man nicht.

Auch damals als ich studierte gab es viele Studentenproteste. Gesprochen wurde in den Medien und der Bevölkerung immer nur von den faulen Studenten die nur demonstrieren und an einem Studium gar nicht interessiert zu sein scheinen. Mal abgesehen davon wie sinnvoll oder sinnlos die Demos damals waren, von den vielen strebsamen Studenten, die sich damals nicht als Berufsdemonstranten hervortaten sondern ihr Studium weiter durchzogen um zu einem baldigen ergolgreichen Abschluss zu kommen von denen sprach keiner die erschienen damals nicht in der Presse im Funk und Fernsehen sondern nur das Häuflein der Anderen.

Und letzt endlich war es damals dann so auch die Revoluzzer kamen irgend wann mal zu einem Abschluss eben meist nur etwas später und aus manchen wurden sogar noch große Persönlichkeiten.

Gruß youngster
lupus
lupus
Mitglied

Re: Das Arbeitslosen-Stereotyp des Wohlstandschauvinismus
geschrieben von lupus
als Antwort auf sittingbull vom 10.06.2015, 11:28:35
Du schriebst:"flankiert von einer verantwortungslosen kaste verlogener politiker , ist das eine explosive mischung , die jederzeit hochgehen kann ."

Meinst du ernsthaft, daß hier eine revolutionäre Situation entstehen kann oder gar vorhanden ist.
Da ich dir sehr geschulte Kenntnisse zutraue, kann ich über deine Bemerkung nur staunen.

lupus
sammy
sammy
Mitglied

Re: Das Arbeitslosen-Stereotyp des Wohlstandschauvinismus
geschrieben von sammy
als Antwort auf lupus vom 10.06.2015, 19:45:00
Meinst du ernsthaft, daß hier eine revolutionäre Situation entstehen kann oder gar vorhanden ist.

....nun, mühsam aber beständig füllt sich bestimmt sein Tipi mit "GesinnungsgenossenInnen". Ob es zu einer "Revolution" langt bleibt abzuwarten.....

sammy
olga64
olga64
Mitglied

Re: Das Arbeitslosen-Stereotyp des Wohlstandschauvinismus
geschrieben von olga64
als Antwort auf youngster vom 10.06.2015, 11:30:06
Und letzt endlich war es damals dann so auch die Revoluzzer kamen irgend wann mal zu einem Abschluss eben meist nur etwas später und aus manchen wurden sogar noch große Persönlichkeiten.

Gruß youngster


.... oder sie kamen nie zu einem Abschluss, waren aber clever, bzw. besassen das gewisse Charisma und wurden damit erfolgreich. Denke z.B. an Joschka Fischer.
Seine damaligen Mitstreiter kamen nicht ganz so gut weg: z.B. Cohn Bendit waren bald Grenzen aufgezeigt - ob nun in Deutschland oder auch in Frankreich. Jetzt hat er auch noch die Pädophilen-Diskussion der frühen Grünen am Bein....
Aber eines stimmt: wir hatten als junge Studenten in den sog. 68er Jahren viele Chancen und konnten auch pausieren oder auch Dummheiten machen. Es war immer noch viel Zeit für Korrekturen und den Gang durch die Institutionen.
Auch für solche, die ihre Gangart völlig änderten - denke an Herrn SChily, der früher lautstarker Verteidiger der RAF war, dann zu den Grünen wechselte und später zur SPD. Auch diese Biografien gab es - alles vor den Zeiten vor Internet und der Möglichkeit, dortselbst in Echtzeit das Fallbeil virtuell zu schwingen.... Olga

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