Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung lieferte jahrelag falsche Zahlen zur Kinderarmut !

Innenpolitik Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung lieferte jahrelag falsche Zahlen zur Kinderarmut !

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung lieferte jahrelag falsche Zahlen zur Kinderarmut !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Es war eine Zahl, die im Bundestagswahlkampf 2009 aufschreckte: In Deutschland leben besonders viele arme Kinder, deutlich mehr als im Schnitt der Industrieländer, hieß es damals in einer OECD-Studie. Als eine der ersten Amtshandlungen hob Schwarz-Gelb das Kindergeld an - trotz knapper Kassen."(Tagesspiegel- 06.05.11)

Da es sich NICHT um kleine Differenzen handelte ( Meldung des DIW etwa 16% statt etwa 10%), halte ich das für einen Hammer, da damit Wahlkampf betrieben wurde - und das bis zu den letzten 2011-er Landtagswahlen.

Die Schlussfolgerungen des DIW( "Wer Armut bekämpfen will, sollte nicht nur bedürftige Kinder gezielt fördern, sondern auch in die Infrastruktur investieren") sind zwar trotzdem richtig, aber eine wissenschaftliche Analyse darf sich nicht so gewaltig "irren".
Dafür gibt es keine Ausreden.

War die sehr späte Korrektur nach den letzten Landtagswahlen( die richtigen Zahlen liegen seit über 9 Monaten vor) Zufall oder gewollt?

Ich glaube nicht, dass es sich nur um einen Irrtum handelte, sondern dass hier ganz bewusst auf den Wahlkampf abgezielt wurde.

Aktuell liegt die Kinderarmutsquote bei 8,3 Prozent, wie die OECD in ihrem Bericht im April veröffentlichte und dabei die vom DIW korrigierten Zahlen benutzte.
Damit liegt Deutschland deutlich unter dem Durchschnitt der Industrieländer.

Das hört sich erheblich besser an, ist allerdings kein Ruhekissen für jede Regierung in Deutschland, denn jedes Kind, dass von Armut bedroht ist, ist eines zu viel.
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung lieferte jahrelag falsche Zahlen zur Kinderarmut...
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.05.2011, 10:02:40
Wenn ich zurückdenke, wie oft z.B. die Berechnungsgrundlagen der Arbeitslosenstatistik geändert wurden, immer mit dem Ergebnis eine sinkenden Quote, dann lese ich die Nachricht mit Skepsis.
Wie begründet denn der Verein den "Fehler"?
hugo
hugo
Mitglied

Re: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung lieferte jahrelag falsche Zahlen zur Kinderarmut...
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.05.2011, 10:02:40
oh ja klaus, wie schöön,,nun müssen nur noch die bisherigen Reichtumszahlen und Statistiken geändert äh berichtigt werden und schwupps gibts in Deutschland fast ausnahmslos Wohlstand.

Dumm nur das es ausgerechnet in meinem Umfeld mehr als 8, mehr als 12, mehr als 16, ja sogar mehr als 20 % in großer Armut lebende Menschen/Kinder gibt.

das sollte ebenfalls mal und zwar nicht nur statistisch geändert werden.

mal werden weniger als 60% vom Durchschnittseinkommen und mal 50 % und vielliecht für die Ossis bald 40 % zugrunde gelegt und schon schwindet die Armut wie Vanilleeis in der Mittagssonne.

die Schönrechner äh Schönredner sind schon zu Gange,,

aber gut das Du diesem leidigen Thema ein paar Sätze widmest.

hugo
Re: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung lieferte jahrelag falsche Zahlen zur...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 07.05.2011, 10:16:54
"oh ja klaus, wie schöön,,nun müssen nur noch die bisherigen Reichtumszahlen und Statistiken geändert äh berichtigt werden und schwupps gibts in Deutschland fast ausnahmslos Wohlstand."
geschrieben von hugo


Darum geht es doch überhaupt nicht.

Es geht darum, dass das DIW die Aufgabe hat, auf Grund von Recherchen unterschiedlichste Prognosen zu erstellen, die für die Wirtschaft und Politik wichtig sein können.
Da dürfen solche groben Fehleinschätzungen nicht passieren.
Hier geht es um Fehlerquellen von 50-60 % und nicht um Ungenauigkeiten im Bereich 5-6%.

hugo
hugo
Mitglied

Re: Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung lieferte jahrelag falsche Zahlen zur...
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.05.2011, 12:54:55
hm klaus, irgendwie werde ich nicht so ganz schlau aus dieser Sache.

hab mal in einige dieser OECD-Studien geguckt. Da fiel mir auf das die Untersuchungsziele wechseln und das die Anzahl der untersuchten Länder unterschiedlich war.(2006)
Mal wurde mit der Türkei und Mexiko verglichen, mal kam Korea außergewöhnlich gut bei weg (vor allem beim Trend)mal ging es um Lehrebildung um Klassengrößen um Gehaltsspektren oder Pro-Kopf BIP und nun wieder um Kindergeld, Kinderbetreuung, Familienförderung (2011) und 2009 um Chancengleichheit, finanzielle Ausstattung der Familien usw.

Nu ist mir nicht ganz klar ob das DIW die OECD -Zahlen nutzt und interpretiert an die Regierung weiterreicht, oder ob das DIW die Zahlen für OECD liefert und ob diese vorher und durch wen aufbereitet wurden usw.

Auf alle Fälle sind solche Veröffentlichungen -besonders wenn man sie spektakulär in den Medien verwenden kann- immer für eine Seite unseres politischen Spektrums nutzbar. Mal günstig dann um so lauter und mal ungünstiger dann entsprechend verhaltener. Wie gehabt.

hab nochmal verglichen. Hätte man die allerschlechtesten Vergleichs-Zahlen nicht Deutschland sondern ausschließlich Mecklenburg zugeordnet dann hätte das alles gestimmt,,,,aber für Gesamtdeutschland wars eben ein wenig untertrieben.
Die Maßnahmen welche die Regierung aufgrund der schlechten Zahlen in Ihrer ersten Aufregung ergriffen hat, die gehen jedoch in die richtige Richtung und sollten bei der nächsten Erhebung für etwas günstigere Ergebnisse sorgen.

So gesehen wars wohl für viele Betroffene doch richtig, mit falschen Zahlen zu operieren *g*

hugo

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