Innenpolitik Das E10-Chaos

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Das E10-Chaos
geschrieben von rolf †
als Antwort auf olga64 vom 07.03.2011, 17:28:54
Was nützt es denn, sich anhand der Listen zu informieren, wenn sogar von einem der führenden Automobilhersteller - BMW - unterschiedliche Meldungen verbreitet werden?
Allgemeine Freigabe und bei allen Fahrzeugen ist mit verkürzter Lebensdauer zu rechnen.
ingo
ingo
Mitglied

Re: Das E10-Chaos
geschrieben von ingo
als Antwort auf olga64 vom 07.03.2011, 17:28:54
Frau Olga, nun aber "Butter bei die Fische", soll heissen, klare Antworten:
1. Warum hätte die Automobilindustrie ihre Kunden über etwas informieren müssen, was nicht sie veranlasst hat?
2. Warum müssen Autofahrer an die Hersteller ihrer Fahrzeuge schreiben, um zu erfahren, was der Gesetzgeber für sie verändert hat?
Dazu: Was ist mit Autofahrern, die kein Internet haben?
4. Nur zur Klarstellung: Die Multis haben natürlich keine Datenbank ihrer Kunden. Ich meinte, dass sie nicht verpflichtet sind, die Auskünfte über ihre Tankstellenpächter zu geben. Wenn ihre Pächter diese Auskünfte geben, setzen übrigens sie sich Klagen aus, wenn etwas schiefgeht. Die Multis wären dann aus der Nummer raus, weil die Pächter keine Betriebsangehörigen sind.
Re: Das E10-Chaos
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2011, 18:21:45
"Wenn Klaus eingreift dann ist die CDU in Nöten, ja ganz klar wie immer, Schuld haben wieder einmal die anderen."
geschrieben von picaro


Das habe ich nicht geschrieben - aber mit dem Lesen fremder Texte hattest du eigentlich schon immer deine Schwierigkeiten !

Ich habe auch an keiner Stelle geschrieben, dass die Grünen Schuld an der Einführung von E10 sind.
Geht ja nicht, da sie schon einige Jahre bundespolitisch nicht das Sagen haben.
Ich habe nur darauf hingewiesen, dass ich die jetzige Polemik der Grünen für ziemlich verlogen halte.

Ich habe übrigens auch geschrieben, dass ich dem Röttgen - Mitschuld am Chaos gebe.

Vorschlag!
Schreib doch ganz einfach, was an meinen Bemerkungen falsch ist und beweise es!
Das wäre der eigentliche Sinn einer Diskussion.

Übrigens - dass der Spritverbrauch allein schon wegen der deutlich niedrigeren Reaktionsenthalpie von Ethanol steigen würde, hätte ich dir vorher sagen können.






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Re: Das E10-Chaos
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2011, 19:03:47
Ich habe nur darauf hingewiesen, dass ich die jetzige Polemik der Grünen für ziemlich verlogen halte.


Lieber Klaus,
und mich wundert es halt, dass Du Dich mit den Grünen beschäftigst, wenn doch Verantwortlichkeiten ganz wo anders liegen.
Ob das jetzt verlogen ist, was die Grünen jetzt behaupten, kannst Du kritisieren, wenn sie dafür verantwortlich sind, dass Ihre Ziele nicht mit der Bevolkerung, mit den Autoherstellern und mit der Mineralölindustrie abgestimmt worden sind.
Das ist doch die Misere, die jetzt so fatale Folgen haben.
Für die große Verwirrung, um angebliche Risiken von E10-Benzin, sind die Grünen nicht schuld!

Ferner hast Du leider Deine Oberlehrerallüren immer noch nicht abgelegt.
Übrigens - dass der Spritverbrauch allein schon wegen der deutlich niedrigeren Reaktionsenthalpie von Ethanol steigen würde, hätte ich dir vorher sagen können.

Lass es doch einfach mal zu, dass jeder für seine Autotype, seine Fahrweise, für seine örtlichen Strassen, (Beläge)für seine Reifen SEINE EIGENEN Erfahrungen mit dem neuen Sprit E 10 macht. Nicht nur Enthalpien haben einen Einflüss! Muss diese ständigen Gescheitmeierei denn sein?

Wieder mal nix für ungut!

Josef
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Das E10-Chaos
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf Karl vom 07.03.2011, 11:08:45
Zitat

Jetzt war bei uns eine 10% Beimengung von Bioalkohol zum Sprit beschlossen, aber offensichtlich wurde sich nicht richtig darum gekümmert, was dies für die Motoren bedeutet. BMW jedenfalls hat für alle seine Modelle Bedenken angemeldet.

Es ist eindeutig ein Versäumnis der Autoindustrie, nichtbeständige Bestandteile in der Motorenproduktion gegen restistente zu ersetzen.

In anderen Staaten ist der Einsatz von E 10 bis E 100 bereits Realität.
In den Vereinigten Staaten, Frankreich, Schweden etc wird bereits größtenteils E10 eingesetzt.

Ein Auszug aus WIKIPEDIA:

Viele Fahrzeuge mit Ottomotor und voll geregeltem Kraftstoffsystem verkraften rein funktionell auch E25. Hierbei wird die großzügig dimensionierte Einspritzmengen-Korrekturregelung via Lambdasonde ausgenutzt. Problematisch sind Kraftstoffschläuche (v. a. Naturgummi), die nicht vom Hersteller für den Ethanolbetrieb freigegeben sind.
In Brasilien werden 25 % Ethanol in das Normalbenzin gemischt. Mehr als 80 % aller dort verkauften PKW können wahlweise auch mit E100 oder einer beliebigen Mischung beider Sorten fahren.
Motoren, die nur mit reinem Alkohol betrieben werden können, werden dort in der Automobilindustrie seit 1979 und seit 2005 für Kleinflugzeuge verkauft, die Flexible Fuel Vehicles werden seit 2003 angeboten.
Japan will zukünftig bis zu 10 % beimischen und verhandelt derzeit mit Brasilien über Alkohollieferungen.

In Bad Homburg eröffnete am 2. Dezember 2005 die erste öffentliche Bioethanol-Tankstelle für E85 Deutschlands. Der Preis pro Liter ist jedoch in konventionellen Benzinfahrzeugen durch den bis zu 30-prozentigen Mehrverbrauch für den Verbraucher nicht unbedingt wirtschaftlicher als Eurosuper.


Technisch ist also dies möglich, wenn man will; aber man will in der BRD nicht und schafft bewusst ein Chaos.
(Man=Autoindustrie, Ölmultis)


Das WIE - die Erzeugung von Ethanol - durch Verwendung von Aggrarprodukten ist ein anderer Fall, wenn hierfür in Staaten Waldrodungen vorgenommen werden, um Anbauflächen zur Anpflanzung der Rohstoffe zu schaffen.

heinzdieter
Re: Das E10-Chaos
geschrieben von ehemaliges Mitglied
... eigentlich wollte ich ja dazu ein eigenes Thema hier bei ST einstellen. Aber ich setze das jetzt hier "dazu":

Die Politiker tun ja immer so als wenn sie alles daran setzen, daß die Preise für die Bevölkerung nicht so sehr steigen. Also tun sie angeblich alles, was die Inflation so niedrig wie möglich hält
Da befinden sie sich allerdings in einem Dilemma, denn gleichzeitig wollen sie ja die bereits gemachten Staatsschulden auch so niedrig wie möglich halten. Diese Staatsschulden sinken allerdings im Verhältnis zur Inflation, denn sie werden entsprechend weniger wert. D. h., je höhher die Inflationsrate desto niedriger die Bewertung der bereits gemachten Schulden.

Wenn wir das Debakel der Einführung des neuen Kraftstoffes E10 betrachten, dann wird das ganze Dilemma für die Politik offenkundig. Die Spritpreise steigen auf nie geahnte Höhen. Der Fiskus nimmt durch die Benzin- und zusätzlich durch die Mehrwertsteuer zusätzlich Geld ein. Damit kann er sein „Tagesgeschäft“ toll mitfinanzieren, entlastet also den laufenden Haushalt.

Daß sich die Politik hier mit der gesetzlichen Einführung des Anteils von Ethanol auf 10% nicht gerade mit Ruhm „bekleckert“ hat steht noch auf einem anderen Blatt. Eine totale Verunsicherung der KFZ-betonten Bevölkerung ist eingetreten.
Und Ethanol wird aus Biomasse, die großflächig angebaut und geerntet werden muß, gewonnen. Also verringert sich automatisch die Anbaufläche für landwirtschaftliche Produkte zur Ernährung; denn die Erde ist eine Kugel mit einer fest definierten Oberfläche, die nicht nach Bedarf vergrößert werden kann. Dadurch steigen dann noch die Preise für landwirtschaftliche Produkte, denn die zu versorgende Bevölkerung nimmt immer weiter zu.
Politiker nennen das „Globalisierungseffekt“.

Manchmal wäre ich schon froh, wenn ich als normaler Bürger von den Politikern innenpolitisch mit der gleichen Rücksichtnahme behandelt werden würde, wie das die Politiker außenpolitisch auf diplomatischem Wege mit einigen Staaten mit fragwürdigen Rechtsnormen tun.

Da stellt sich oft für mich die Frage: Für wen sind eigentlich die Politiker in erster Linie da? ...

Hier handelt es sich um meine rein persönliche, unmaßgebliche, Betrachtungsweise ...
ozimmi

Persönliche Anmerkung:
Manchmal wäre ich froh, wenn die Legislaturperiode statt 4 Jahre 6 Jahre betragen würde. Da bräuchten sich die Politiker nicht von Wahlkampf zu Wahlkampf „hangeln“ und politische Entscheidungen durch Schnellschüsse an „Mann und Frau“ zu bringen. Sie hätten 2 Jahre mehr Zeit zum „Denken“. Ob sie diese gewonnene Denkzeit allerdings auch nutzen würden vermag ich nicht zu beurteilen. Aber es würde die so oft beschworene „Nachhaltigkeit“ wesentlich unterstützen.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Das E10-Chaos
geschrieben von Karl
als Antwort auf heinzdieter vom 08.03.2011, 06:37:19
Guten Morgen Heinzdieter,

die Schuld liegt aber auch bei der Politik, die zu schwach oder zu verbrüdert ist, um der Autoindustrie Vorgaben zu machen. Die EU hat nur das Klimaziel ausgegeben und den Staaten freie Hand bei der Ausgestaltung gelassen. Würde der Bioalkohol zur Stromerzeugung eingesetzt und nicht im Ottomotor, so könnte ein Elektroauto mit der gleichen Energiemenge 80% weiter fahren!!

Die Politik hat hier eindeutig versagt und sie ist konzeptlos. Die deutsche Autoindustrie verschläft wegen kurzfristigem Gewinnkalkül den Zukunftsmarkt Elektro- und Hybridauto.

Karl
hugo
hugo
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Re: Das E10-Chaos
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 08.03.2011, 08:54:27
ja die Politiker, anstatt sich um das Problem zu kümmern, müssen sie mit Augen und Ohren zur Lobbyindustrie ausgerichtet das durchsetzen und anpassen was diese will und dabei gleichzeitig ein paar oberflächliche EU-Wünsche erfüllen.

mir wär das sowas von egal was ich neuerdings tanke, Hauptsache;
-mein Auto verträgt nachweislich dieses Zeug
-die Abgase sind damit weniger schädlich
-die Umwelt-Ökobilanz wird erwiesenermaßen besser
-und das Zeug wird nicht wesentlich teurer

und wenn ein Punkt davon nicht zutrifft bin ich dagegen. Schließlich hab ich nichts davon wenns in Brüssel nur die Statistik poliert und die Hersteller größere Gewinne aus meinem Portemonaie ziehen.

hugo
Re: Das E10-Chaos
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 08.03.2011, 08:54:27
"Würde der Bioalkohol zur Stromerzeugung eingesetzt und nicht im Ottomotor, so könnte ein Elektroauto mit der gleichen Energiemenge 80% weiter fahren!!"
geschrieben von karl


Das würde mich aber sehr wundern.
Wie soll das funktionieren?

Es würde alle Energierechnungen über den Haufen werfen.
Es gibt schon jede Menge "Stromerzeuger", die auf der Grundlage der Verbrennung von Bioethanol arbeiten.
Bei solchen Umwandlungsketten - sinkt der Gesamt-Wirkungsgrad allerdings deutlich.

Es sei denn, du meinst Brennstoffzellen auf Ethanolbasis.

Eine Lösung wäre tatsächlich die direkte Umwandlung des Energieinhaltes des Bioethanols in Brennstoffzellen.
Gearbeitet wird an Brennstoffzellen, die nicht auf der Grundlage von Wasserstoff, sondern Ethanol arbeiten. Das große Problem sind hier die Katalysatoren, die die C-C- Bindung im Ethanol( H3C-CH2-OH) aufspalten müssen. Diese Bindung ist sehr fest und Katalysatoren sucht man noch.
Besser eignet sich Methanol, denn hier fehlt die C-C- Bindung. Entsprechende Brennstoffzellen laufen schon in Fahrzeugen.
Noch allerdings ist die wirkliche Leistung der Brennstoffzellen auf Alkohobasis zu gering.

hugo
hugo
Mitglied

Re: Das E10-Chaos
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.03.2011, 09:31:20
hm klaus ich kann mir nur vorstellen das die entsprechenden Bioprodukte (natürlich nicht jene die vorrangig der Ernährung dienen) wenn sie vor Ort verstromt werden, dann nicht weite Wege bis zur Verabeitung transportiert, noch anschließend als Biosprit weit bis zu den Tankstellen transportiert werden müssen.

kleine Energieerzeuger sind derzeit wohl noch rentabler zu gestalten und das Ergebnis zu Transportieren als kleine Biodiesel-, oder Bioalkoholanlagen.

Aber das mit obigem Verfahren 80% erreicht werden, hm das ist enorm.

Wenn Du derzeit 1.000 Liter 96,6%igen BioFair Ethanol für nur ca € 1200,00 €inkl. ges. MwSt. Portofrei im deutschen Festland zur Garage geliefert bekommst, dann kann das doch nach m.M.nur nur wegen der günstigen Förderkonditionen klappen oder ?
das ist doch nicht normal.



hugo

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