Innenpolitik Das Ende der Geduld

Medea
Medea
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Das Ende der Geduld
geschrieben von Medea
Das literarische Vermächtnis der durch Freitod aus dem Leben geschiedenen Jugendrichterin Kirsten Heisig ist jetzt als Buch erschienen.
Das Ende der Geduld, Herder-Verlag Freiburg,
14,95 Euro.

Sie fordert darin eine Grundsatzdebatte über die Bekämpfung von Jugendkriminalität, die besonders im Migrantenmilieu besorgniserregende Ausmaße erreicht hat, hier explizit Berlins Problembezirk Neukölln. Was sich dort abspiele, sei tendenziell auf alle deutsche Großstädte übertragbar.
Die Gewalttäter werden immer jünger und brutaler und die Gesellschaft stehe diesem Problem zusehens hilfloser gegenüber.

Wer seine Augen verschließt und immer noch versucht, schönzureden oder zu entschuldigen, dient der Sache nicht, finde ich.

hafel
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Re: Das Ende der Geduld
geschrieben von hafel
als Antwort auf Medea vom 31.07.2010, 07:13:31
In der Tat, -Medea- : spricht man mit den Gesetzeshütern, dann ist bei denen das "Ende der Geduld" erreicht.

Mit dem Buch der Berliner Jugendrichterin wollte die Autorin eine Debatte in der Gesellschaft anstoßen. Immer brutalere Attentate von Jugendlichen – ohne jegliche Hemmschwelle – terrorisieren die Gesellschaft-.

Bis zu ihrem Tod glaubte die Richterin an eine Besserung und Auswege in der Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden. Fast im Stundentakt werden Straftäter dem Gericht zugeführt.
Sie warb in den Vereinen und in den Schulen um mehr Integration. Es ist eben leider nicht zu verleugnen, dass die meisten Straftäter einen Migrationshintergrund haben. Da sprechen einfach Zahlen eine deutliche Sprache.

Die Jungen werden von ihren Müttern extrem verwöhnt und bekommen keinerlei Grenzen gesetzt. Und das Fatale ist, dass "diese" Eltern dann die Schuld im deutschen System sehen. Keinerlei Selbstkritik! Und so können leider schwer kriminelle Jugendliche durch elterliches Versagen unter den staatlichen Institutionen aufwachsen.

Dabei helfen höhere Strafen nicht, denn das Gefängnis macht Jugendliche nicht besser!

Laut Kirsten Heising gibt es Zuwanderer, die es nie vorhatten, sich in Deutschland einzufügen, sondern schon immer in parallelen kriminellen Strukturen lebten und unsere Werteordnung verachten. Integration ist immer ein "Vertrag" auf Gegenseitigkeit und der Sozialstaat ist kein Selbstbedienungsladen -- ohne Gegenleistung!

Die Gesellschaft muss sich gesamtheitlich Gedanken machen, wie sie das Problem in den Griff bekommt.

Hafel
siegfried46
siegfried46
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Re: Das Ende der Geduld
geschrieben von siegfried46
Ich bin liberal und tolerant anderen Menschen gegenüber. Aber jede Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn wenigstens einige Grundregeln eingehalten werden, die eigentlich im Grundgesetz stehen oder Grundlage unserer westlichen Ethik sind.
Vielleicht wäre es wichtig, schon im Kindergarten (jedes Kind sollte einen Kindergarten besuchen) diese Grundlagen unserer Ethik zu lehren und durchzusetzen.
Vermutlich ist es billiger, zu versuchen Gewalttaten durch Erziehung zu verhindern, als nachher Gewalttaten durch Strafvollzug zu ahnden und die Folgen von Straftaten zu reparieren, falls dies noch möglich ist.

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hisun
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Re: Das Ende der Geduld
geschrieben von hisun
als Antwort auf Medea vom 31.07.2010, 07:13:31
Ich denke, dass niemand die Augen verschliessen kann, denn dieses
besorgniserregende Problem besteht nicht nur in Deutschland. Ich glaube, die Jugendkriminalität sollte nicht bekämpft, sondern es sollten Möglichkeiten geschaffen werden, die Jugendlichen sinnvoll zu beschäftigen. Sie haben zu viel freie Zeit, mit der sie nichts anzufangen wissen. Ausserdem spielt die Arbeitslosigkeit eine grosse Rolle.

Es müssen Lösungen gesucht und es muss gehandelt werden.
Vielleicht sollten Straftäter aus dem Migrantenmillieu – wenn immer möglich - in ihr Land zurückgeschickt werden, und zwar die ganze Familie. Somit läge es an deren Eltern, ihren Jungen (endlich) Grenzen zu setzen. Das wäre sinnvoller, als sie ins Gefängnis zu stecken ( @Hafel: das macht sie auch nicht besser).

Hisun
siegfried46
siegfried46
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Re: Das Ende der Geduld
geschrieben von siegfried46
als Antwort auf hisun vom 31.07.2010, 12:12:27
Ich kenne leider keine allgeingültigen Maßnhmen, um Kriminalität zu verhindern.
Es geht ja nicht darum, Menschen irgendwie zu beschäftigen, sondern vieles ist auch eine Frage der Mentalität und Motivation
peter25
peter25
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Re: Das Ende der Geduld
geschrieben von peter25
als Antwort auf hisun vom 31.07.2010, 12:12:27
Ich denke, dass niemand die Augen verschliessen kann, denn dieses
besorgniserregende Problem besteht nicht nur in Deutschland. Ich glaube, die Jugendkriminalität sollte nicht bekämpft, sondern es sollten Möglichkeiten geschaffen werden, die Jugendlichen sinnvoll zu beschäftigen. Sie haben zu viel freie Zeit, mit der sie nichts anzufangen wissen. Ausserdem spielt die Arbeitslosigkeit eine grosse Rolle.

Es müssen Lösungen gesucht und es muss gehandelt werden.

Hisun



So sehe ich das auch..........................Vorschläge/Lösungen gibt es sicherlich.
Nur es fehlen die Politiker die auch handeln können........und zwar schnell.
Gibt es diese Politiker überhaupt noch???
Reden alle um den heißen Brei......Nicht jahrelang über Probleme reden sondern handeln ist gefragt.


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Mitglied_17db832
Mitglied_17db832
Administrator

Re: Das Ende der Geduld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hisun vom 31.07.2010, 12:12:27
Vielleicht sollten Straftäter aus dem Migrantenmillieu – wenn immer möglich - in ihr Land zurückgeschickt werden, und zwar die ganze Familie.
@ hisun,

diese "Lösungsmöglichkeit" ist aus verschiedenen Gründen keine.

1. Wir sind ein Rechtsstaat und Sippenhaft und Deportation wollen wir nie mehr.

2. Viele der betroffenen Jugendlichen sind hier aufgewachsen, hier ist ihre Heimat und dies ist ihr Land.

Ich finde Siegfrieds Lösungsansatz sinnvoll und hatte dies ja bereits in einem vorhergehenden Thread erwähnt. Selbstverständlich wäre es billiger, schon bei der Kindererziehung anzusetzen und z. B. auf Kindergartenplatzwahrnehmung zu bestehen als die Jugendlichen später wegzusperren. Aber leider gibt es ja gar nicht genügend Kindergartenplätze, es wird am falschen Ende gespart, auch in den Schulen, in denen die Klassen zu groß sind. Die Lösung wird aber nur über Erziehung und Bildung laufen, andere Wege sind bestenfalls Symptombekämpfung, keine Ursachenbeseitigung.

Karl

hisun
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Re: Das Ende der Geduld
geschrieben von hisun
als Antwort auf siegfried46 vom 31.07.2010, 12:22:55
Das stimmt, aber es geht hier um die Jugendkriminalität, die extrem zugenommen hat, nicht um Menschen allgemein. Und du hast gewiss Recht, dass die Erziehung dabei eine grosse Rolle spielt wie auch die Mentalität und das Milieu.

hisun
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Re: Das Ende der Geduld
geschrieben von hisun
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.07.2010, 12:39:31

diese "Lösungsmöglichkeit" ist aus verschiedenen Gründen keine.
1. Wir sind ein Rechtsstaat und Sippenhaft und Deportation wollen wir nie mehr.



Ich dachte dabei nicht an Deportation, sondern an Rückführung für Flüchtlingsfamilien, die jetzt ungeschoren in ihr Land zurückkehren könnten.

Hisun

Karl
Karl
Administrator

Re: Das Ende der Geduld
geschrieben von Karl
als Antwort auf hisun vom 31.07.2010, 13:04:35
Akzeptiert, aber Du wirst zugeben, dass "Migrantenmilieu" mehr umfasst als "Flüchtlinge". Karl

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