Innenpolitik Das ist alles Ländersache … Vorteil oder Nachteil?
Heute habe ich bei uns in Sachsen in der Zeitung gelesen, dass ein Schüler Probleme mit seiner elektronischen Buskarte bekam, denn die Karte ließ sich im Bus beim Fahrer nicht einlesen. Da ja diese Fahrkarten immer schon im Voraus von den Eltern bezahlt werden müssen, hatte der Schüler zwar eine gültige aber unlesbare Karte und die Eltern müssen nun für Ersatz sorgen und sie haben damit zusätzliche Kosten.
Es könnte doch der ganze Schülerverkehr wesentlich einfacher gestaltet werden, wenn diese Ländersachenentscheidungen nicht wären: in ganz Deutschland sollte es doch möglich sein, dass der Schülerverkehr kostenlos eingeführt wird und solche Probleme gar nicht erst entstehen können.
Der Schülerverkehr ist ja nur ein Beispiel von Vielen …
Ländersache ist ja auch der soziale Wohnungsbau … auch das sollte in ganz Deutschland gemeinsam angegangen werden …
Sicherlich gibt es noch viel mehr Beispiele, wo die Lösung “Ländersache” keine gute Lösung ist … oder?
sirod49
Wir hatten noch eine Schülerfahrkarte mit Passfoto und Monatsmarke, die musste nur vorgezeigt werden.
Freie Fahrten zur Schule sind mehr als überfällig.
Auch ist es ein Unding, dass es noch immer keine einheitlichen Lehrpläne gibt, da nun mal die Kultusministerien der Länder dafür zuständig sind.
Hat Deutschland denn nun einen Bildungskanon oder nicht?
Auch die Lernmittel werden unterschiedlich gehandhabt, von Lernmittelfreiheit über Zuschüsse bis hin zur Eigenbeschaffung ist alles vertreten.
VG - Via
ein brisantes Thema, die Abgrenzung Länder/Bundessache.
Ich möchte das Geschrei nicht hören, wenn an den jetzigen Vereinbarungen gerüttelt würde.
Im Bildungsbereich allerdings wäre es ratsam, z.B. Bildungs-Systeme möglichst identisch zu machen, wegen der Vergleichbarkeit etc.
Deutschland ist ja ein föderaler Staat aus den Einzelländern. Die Bildung als Ländersache ist recht unglücklich gewählt.
Ein Bundeswehrsoldat hat mir mal gesagt: "Ich wurde wieder versetzt in ein anderes Bundesland und meine Kinder bleiben in der Schule sitzen, weil die wieder einen anderen Lehrplan haben und sie sich komplett umstellen müssen.
Und das mit der Schülerkarte ist ja noch nicht das Ende - selbst innerhalb des Bundeslandes kann ein Kind nicht zur Schule gehen, wenn diese in einem anderen Landkreis liegt als der Wohnort. Schulweglängen sind da Nebensache.
Wir hatten noch eine Schülerfahrkarte mit Passfoto und Monatsmarke, die musste nur vorgezeigt werden.
Freie Fahrten zur Schule sind mehr als überfällig.
Auch ist es ein Unding, dass es noch immer keine einheitlichen Lehrpläne gibt, da nun mal die Kultusministerien der Länder dafür zuständig sind.
Hat Deutschland denn nun einen Bildungskanon oder nicht?
Auch die Lernmittel werden unterschiedlich gehandhabt, von Lernmittelfreiheit über Zuschüsse bis hin zur Eigenbeschaffung ist alles vertreten.
VG - Via
Dieses Thema ist mir doch besonders wichtig deshalb will ich es noch mal nach vorne retten …
Liebe Via,
das sehe ich ganz genau so
und ich verstehe auch nicht, warum die einzelnen Bundesländer so unterschiedliche Lösungen und Entscheidungen entwickeln denn die Bildung der Kinder sollte doch überall eine besonders hohe Bedeutung haben.
Es wäre doch so einfach, gesamtdeutsche Festlegungen zu schaffen und mit der Einführung einer kostenlosen Beförderung der Schulkinder könnte schon mal vieles vereinfacht werden...
und nicht nur die Schulkinder würden sich freuen
sondern auch für die Busfahrer wäre diese ewige Fahrkartenkontrolle eine willkommene Erleichterung
… und kein Schulkind wird mehr des Busses verwiesen, wenn die Fahrkarte weg ist oder nicht gültig …
Viele Grüße von sirod49
Gerade dabei hat es ja schon einige mehr als unschöne Zwischenfälle gegeben, leider.… und kein Schulkind wird mehr des Busses verwiesen, wenn die Fahrkarte weg ist oder nicht gültig …
Liebe Via,Schon zu meinen SChulzeiten waren die Bildungsstrukturen der einzelnen Bundesländer höchst unterschiedlich. Schon damals vor Jahrzehnten zogen z.B. Hessen ins benachbarte Bayern um, weil dort die Bildungspolitik anders gehandhabt wurde.
das sehe ich ganz genau so
und ich verstehe auch nicht, warum die einzelnen Bundesländer so unterschiedliche Lösungen und Entscheidungen entwickeln denn die Bildung der Kinder sollte doch überall eine besonders hohe Bedeutung haben.
Es wäre doch so einfach, gesamtdeutsche Festlegungen zu schaffen und mit der Einführung einer kostenlosen Beförderung der Schulkinder könnte schon mal vieles vereinfacht werden...
Sollte man dies bundeseinheitlich ändern wollen, erhebt sich die Frage, auf Basis welcher Kriterien? Auf denen, wo Bildung hoch angesiedelt ist (z.B. Bayern, Baden Württemberg, Sachsen) oder dort, wo sie niedriger angesiedelt ist?
Das ist einer der Grüne, weshalb sich z.B. Bayern, Baden Württemberg und Sachsen sträuben, hier eine Vereinheitlichung durchzuführen. Ich kann das aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen.
Die Beförderung beim ÖPNV ist SAche der Kommunen. Und da gibt es nun mal Kommunen, die mehr Geld haben und solche mit weniger; KOmmunen, die besser wirtschaften können und solche, die es nicht können.
Wenn Sie dies "so einfach" als gesamtdeutsche Festlegung sehen - schliessen Sie hier auch die Finanzierung mit ein? D.h. der deutsche Steuerzahler zahlt für alles auch für das Personal, die Wartung der Verkehrsmittel, die Neuanschaffung u.v.m. Umsonst gibt es das nicht. An welcher Stelle soll dann eingespart werden, um dies zu finanzieren?
Und würden Sie es wirklich für gerecht halten, wenn auch Kinder wohlhabender Eltern umsonst Bus und Bahn fahren dürften, obwohl sie es wirklch nicht nötig haben? Bei ärmeren Familien gibt es - soviel ich weiss - schon heute Regelungen, dass diese BEförderung von Kindern nicht bezahlt werden muss. Olga
Ich sehe das mal so:
Anspruch auf Kindergeld ist ja auch keine Ländersache und es erhalten ja auch alle Kinder von Familien dieses Kindergeld, egal auf reiche oder arme Familien ...
So könnte auch eine Entscheidung aussehen wenn über die kostenlose Beförderung aller Schüler ernsthaft mal nachgedacht wird.
Das Geld dafür ist garantiert vorhanden, man muss nur wollen …
sirod49
Ich halte auch für unnötig, dass Kindergeld bundeseinheitlich an alle gezahlt wird, auch an die wirklichen Grossverdiener, die es nicht nötig haben würden. Denen hilft eine steuersparende Möglichkeit sehr viel mehr.
In Bayern erhalten übrigens junge Familien mit Kindern noch sehr viel mehr Geld als Kindergeld: da kommt ein Erziehungsgeld hinzu, eine Sonderzahlung für 1 - 3-jährige usw. DA kommt jemand mit einem Kind in dieser Altersklasse schnell mal auf 500.- Euro pro Monat.
Aber es kommt darauf an, ob es sich ein Bundesland leisten kann oder nicht.
Die Steuergelder sprudeln nicht mehr in der Form wie es nun Jahre der FAll war. Und dies wird noch kritischer werden in den nächsten Jahren, wenn sich die Weltwirtschaftslage verschärft. Es ist keine seriöse Finanzpolitik, darauf nicht zu achten - immerhin geht es um Steuergeld von Millionen von Menschen,das verantwortungsvoll ausgegeben werden soll.
Was würde es denn helfen, wenn dann solche vorher im Giesskannen-Prinzip ausgeschütteten Wohltaten sofort wieder einkassiert werden? Olga