Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Das ist die Wirklichkeit: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen !

Innenpolitik Das ist die Wirklichkeit: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen !

arno
arno
Mitglied

Das ist die Wirklichkeit: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen !
geschrieben von arno
Hallo,

laut statistischen Angaben der Bundesagentur waren im Dezember
vergangenen Jahres 11,3 Prozent mehr Akademiker arbeitslos als
im Januar desselben Jahres. In absoluten Zahlen bedeutet das
einen Anstieg um 17.000 auf 167.000 beschäftigungslose Hochschulabsolventen.

Wie passt das zum ewigen Klagen über den Fachkräftemangel zusammen?


Viele Grüße
arno
hugo
hugo
Mitglied

Re: Das ist die Wirklichkeit: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen !
geschrieben von hugo
als Antwort auf arno vom 23.01.2010, 20:59:32
hallo arno
was heißt hier Fachkräftemangel,,den gibts nicht, den gabs nicht und den wirds auch nie geben,,es gibt immer reichlich gute Fachkräfte (zumeist überreichlich)so man denn möchte,,,notfalls kann man andere gute Fachkräfte kurzfristig umschulen

(kenn ich aus eigener Erfahrung, hab selber einige hundert Fachkräfte aus artfremden Berufen in kurzer Zeit zu erfolgreichen Kraftwerkern umgeschult)

es gibt aber massenhaft unwillige Fachkräfte die überkandidelte, außergewöhnliche überzogene Vorstellungen vom Job haben,
-Die möchten nicht mehr als 60 Stunden die Woche arbeiten (die faulen Säcke)
-die möchten ein gutes Betriebsklima ( die zarten Mimosen)
-und, die möchten am Liebsten mehr als 3 Euro die Stunde (die Unersättlichen)
das sie damit Ihren Arbeitgeber das Leben schwer machen ja, ihn fast in den Ruin treiben,,daran denken diese Blutsauger, diese Schmarotzer, diese Tunichtgute keineswegs

also was bleibt dem armen Unternehmer weiter übrig als sich weiter mit diesen sauteuren unterbezahlten Zeitarbeitern, den willigen Ein Euro Jobbern, den von der Arge gezwungenen Unter Tarif entlohnten, den auf 400€ Basis Beschäftigten-für "nur" 200 Stunden im Monat, oder gar ein paar noch willigen Polen und anderen aus der schwarzgrauen Zone zu begnügen ??

hugo

Re: Das ist die Wirklichkeit: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 24.01.2010, 09:05:39
"was heißt hier Fachkräftemangel,,den gibts nicht, den gabs nicht und den wirds auch nie geben,...kenn ich aus eigener Erfahrung, hab selber einige hundert Fachkräfte aus artfremden Berufen in kurzer Zeit zu erfolgreichen Kraftwerkern umgeschult"
geschrieben von hugo


Schade, dass du nicht versuchst, die wirklichen Ursachen zu erkunden, sondern mit blödsinnigen Bemerkungen dein kabarettistisches Geschick testest.
Du solltest eigentlich wissen, welche Probleme in der "freien Wirtschaft" auftreten.

Auch dein Beispiel aus alter Kraftwerkerzeit ist wohl fehl am Platze.
Hier geht es um Akademiker - also um "Hochschulabschlüssler". Ich glaube nicht, dass du nur solche zu Kraftwerkern umgeschult hast.

Woran liegt also die gestiegene Arbeitslosigkeit bei Akademikern?

Einige Fakten und Gedanken dazu.

1.Die Anzahl der arbeitslosen Akademiker( gemeint sind alle - nicht nur Absolventen) ist zwar gestiegen- aber im Vergleich zu anderen Ausbildungskategorien gering.

2. Der Hauptanteil der arbeitslosen Akademiker - 2008 waren es fast 65% - waren Absolventen von geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Hier ist der Einstieg ins Berufsleben schon immer schwierig gewesen und in Krisenzeiten immer noch etwas schwieriger.

3. Der Anteil arbeitsloser Hochschulabsolventen in technischen Bereichen( außer Hochtechnologie) - und das ist es ja, was Arno eigentlich mit "Fachkräften" meint - ist sehr gering.
Im Meldeabschnitt 8/ 2008 bis 7/2009 gab es nur 14700 arbeitslose Hochschulabsolventen - aber über 27.000 gesuchte Hochschulabs. aus diesem Bereich und das trotz Krise.

4. In Krisenzeiten steigt die Arbeitslosigkeit in Bereichen der Hochleistungstechnologieen , wie z.B. Bereiche der Elektro-, Metall-...Industrie stark an. Hier ist der Anteil an Facharbeitern mit Hochschulabschluss besonders hoch.

5.Unternehmen stellen immer mehr Hochschulabsolventen befristet ein, um sie dann schneller in Krisenzeiten loswerden zu können.

6. In den letzten Jahren ( Untersuchung TU Dresden ) sind die Gehaltsansprüche von Hochschulabsolventen- bes. in techn. Bereichen stark gestiegen.
Die Anzahl der Absolventen, die lieber 1-3 Jahre auf eine Festanstellung warten, hat sich seit 1990 fast verdoppelt.

Somit ist ein Widerspruch zwischen 5.u.6. erkennbar.

ÜBRIGENS ! Solche Probleme gab es in sozialistischen Planwirtschaft nicht.
Arbeitslose Akademiker also auch nicht.
Wir hatten im größten Chemie-Faserwerk der DDR einen "Überhang" an promovierten Chemikern aus dem Bereich Polymerfasern. Nach Wegfal der Faserforschung hier im Werk-blieben die Doktoren einfach hier, wurden natürlich nicht entlassen, sondern auf "Abstellgleise" gestellt.
So waren einige in der Werksbibliothek beschäftigt und totunglücklich.
So gehts auch.

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Das ist die Wirklichkeit: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen !
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2010, 10:06:50
hallo klaus,,,
nun haste 6 Punkte aufgezählt,,das wichtigste dazu ist der nächste Punkt:


"Wir haben das erwartet", sagte Klaus Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Betroffen seien vor allem die Elektro-, Metall- und Hochleistungstechnologie, also Branchen, in denen viele Facharbeiter mit Hochschulabschluss beschäftigt sind.

Gleichzeitig gibt es dem Bericht zufolge immer mehr Hochqualifizierte, die von Hartz IV leben müssen. 2009 stieg ihre Zahl um zehn Prozent, inzwischen gelten 60.000 Akademiker als arm

nanu,,wenn das erwartet wurde,,wie wurde dann gegengesteuert ?
Was nutzen uns Feststellungen mit nachträglichem Bedauern ??

zum letzten Beitrag,,,ja wir wussten auch das wir (weil ja immerzu neue Anlagen in Betrieb gehen sollten) demnächst immerzu neue Mitarbeiter benötigten und qualifizieren mussten,,,dafür (naja und wir hatten etwas Narrenfreiheit bei der Werbung gegenüber "normalen" Industriezweigen" zogen wir Lehrlinge beizeiten an Land gleich nach der NVA aber vor allen anderen(nur durch die entsprechenden bekannten Auflagen vonwegen territoriales Herkommen und männlein/weiblein usw)


und es verging wohl kein Jahr in dem wir nicht die passenden Hochschulen abklapperten und die zukünftigen Absolventen für ihrem Berufswunsch entsprechend unserer Vorstellungen "umorientierten"

die Diskussion um die Themen Bedarfsgerechte berufsorientierte Ausbildung oder ausbilden nachdem was gerade angeboten wird, was die Lehranstalten gerade leisten können,,ok die gabs früher auch schon und nicht oft genug konnte man nur den Kopf schütteln was sich wegen der generellen Probleme (materielle Unter-, bei gleichzeitig ideeller Überversorgung,,) alles so abspielte.*g*

manchmal hab ich das Gefühl das sich bestimmte Institutionen daran beteiligen das Kind in den Brunnen fallen zu lassen um anschließend bei der Wiederbelebung tüchtig Kasse zu machen.

hugo
Re: Das ist die Wirklichkeit: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 24.01.2010, 10:52:47
"wenn das erwartet wurde,,wie wurde dann gegengesteuert ?
Was nutzen uns Feststellungen mit nachträglichem Bedauern ??
...naja und wir hatten etwas Narrenfreiheit bei der Werbung gegenüber "normalen" Industriezweigen" zogen wir Lehrlinge beizeiten an Land..."
geschrieben von hugo


Ich glaube, dass das mit dem Gegensteuen nicht so ganz einfach ist, meine aber auch, dass sowohl von der Industrie, als auch von Seiten der Bildungspolitik meist zu spät reagiert wird.

Das allerdings hat die zentral gelenkte Planwirtschaft auch nie in den Griff bekommen.

Wenn ich allein daran denke, wie oft großangelegte bildungspolitische Maßnahmen durchgeführt wurden ( Spezialklassen mit gleichzeitiger Berufsausbildung - sog. "Schlosserklassen", "Chemieklassen" oder Berufsausbildung mit Abitur und direkter Überleitung zum Studium...), die dann meist nach wenigen Jahren wieder abgeblasen wurden.
Ich habe in allen Formen unterrichtet, was sehr angenehm war, weil in diesen "Spezialklassen" leistungsschwache Schüler die große Ausnahme waren.
Waren alles Steuerungsmaßnahmen, die nie die erhoffte Wirkung zeigten.
Deshalb glaube ich auch nicht an einen "goldenen Weg" in der Bildungspolitik.


Das - was du anschließend beschreibst, kenne ich sehr gut, obwohl ich nur indirekt damit befasst war.
Um hochqualifizierte Chemiker in das "Nest" zu locken, wo das Chemiefaserwerk gerade gebaut war, wurden alle Register gezogen. Es wurden extra Wohnungen gebaut - genannt "Intelligenzblöcke"- natürlich mit großen Wohnungen mit Riesenbalkon am Waldrand, Garage und kleinem Vorgarten ...
Das hat viel Neid und Unmut gebracht.

Das solls dann aber auch dazu sein, sonst gibt es wieder Ärger.

olga64
olga64
Mitglied

Re: Das ist die Wirklichkeit: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen !
geschrieben von olga64
als Antwort auf arno vom 23.01.2010, 20:59:32
Hallo,

[/indent]laut statistischen Angaben der Bundesagentur waren im Dezember
vergangenen Jahres 11,3 Prozent mehr Akademiker arbeitslos als
im Januar desselben Jahres. In absoluten Zahlen bedeutet das
einen Anstieg um 17.000 auf 167.000 beschäftigungslose Hochschulabsolventen.[indent]


arno
geschrieben von arno


Man sollte sich schon die Mühe machen und diese Zahlen etwas genauer anzusehen: darunter befinden sich alleinerziehende Mütter, akademisch ausgebildet, die nicht im Arbeitsprozess stehen müssen oder können, so lange ihr Kind unter 3 Jahre alt ist.
Darunter befinden sich Menschen, die - ohne Berufserfahrung - die Universitäten verlassen haben und noch keine passende Anstellung gefunden haben.
Darunter befinden sich Vorpensionäre, die nicht mehr lange zur Rentenzahlung haben.
Man sollte auch die arbeitslosen Akademiker (die schneller neue jobs finden als das Prekariat) mit der Millionenzahl der Menschen vergleichen ohne Schulausbildung, Berufsausbildung usw., die vermutlich bis zum Rentendasein arbeitslos bleiben werden,weil für es keine jobs mehr für diese Menschen geben wird.
Olga
arno
arno
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Re: Das ist die Wirklichkeit: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen !
geschrieben von arno
als Antwort auf olga64 vom 25.01.2010, 15:21:44
Hallo, olga,

im Bewußtsein, was da auf die Kinder zukommt, ist es von
Hartz-IV-Empfängern unverantwortlich, Kinder in die Welt
zu setzen.
Nach Deinen Aussagen wird so nur die nächste Generation von
Hartz-IV-Empfängern geschaffen.
Die Bundesrepublik ist mit ca. 240 Einwohner / qkm in der Tat
eines der am dichtesten besiedelten Länder der Erde!
In China leben 140 Einwohner / qkm !

Viele Grüße
arno

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