Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Das neue Unwort (satz) des Jahres

Innenpolitik Das neue Unwort (satz) des Jahres

hafel
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Mitglied

Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von hafel

Das letzte FDP-Desaster kommentierte der FDP-Vorsitzende wiederum mit dem Satz: "Wir haben verstanden". Nach jeder verlorenen Wahl tönt der Vorsitzende sich als Wählerversteher zu bekennen. Ich denke, wer das in Wiederholung sagt/und sagen muss, hat absolut nichts verstanden.

Im Grunde, warum der Vorsitzende sein Verstehen immer wiederholen muss, liegt wohl tiefer. Diese Partei schleppt ein massives Glaubwürdigkeitsproblem mit sich herum. Da wurde die Partei vom Atom- Saulus zum Öko- Paulus. Die FDP hat leider viel zu viel versprochen und sehr wenig abgeliefert. Das hat der Wähler verstanden, wenn hier überhaupt jemand etwas verstanden hat.

Und so denke ich, dass der liberale Wählerversteher von nun an nur noch ein Vorsitzender auf Abruf ist. Wir haben verstanden.

Hafel
Re: Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich denke, daß die FDP noch immer nicht vertsanden hat, daß sie von der CDU nur als 'Abwatschpartei' verstanden und mißbraucht wird.
senhora
senhora
Mitglied

Re: Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von senhora
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.03.2011, 13:05:43
Verstehe ich etwas falsch?
Haben nicht die Wähler die FDP abgewatscht? Der CDU kann es doch gar nicht recht sein, wenn ihnen ihr Lieblings-Koalitionspartner abhanden kommt.
Das Problem der FDP ist hausgemacht, glaube ich zu entdecken.

Senhora

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Re: Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf senhora vom 29.03.2011, 13:22:07
Mal so gesagt:
die FDP ist doch viel zu schwach auf den Beinen, um der CDU ernsthaft als Koalitionspartner zu dienen, Paroli zu bieten. Somit 'diktiert' die CDU der FDP wie sie sich zu verhalten hat. Und ich behaupte mal, daß die CDU das bewusst so eingegangen ist; und daß die FDP da mitmacht, weil sie gern am Futternapf sein möchte.

Das hat genau damit zu tun, daß die FDP jetzt abgewatscht wird, weil sie ihre Ziele gar nicht realsieren konnte. Grüne und erst recht nicht Linke hätten da wohl so leicht nicht mitgespielt.

Daß die CDU jetzt eins vor den Bug kriegt, das liegt in ihrem eigenen Verhalten, besonders auch wegen Japan. Aber eben auch, weil sie den Absichten der FDP kaum folgte.
Also die FDP kriegt mMn teilweise ungerechtfertigt was auf die Mütze. Verdient? Wohl nur, weil sie den (üblen) Trick der CDU nicht durchschaut hat.
Sogar noch wohl wissend, daß die 7% der Hotelabgaben die FDP total 'eintüten' würde. Ein Wahlgeschenk auf Kosten der FDP.
Also im gewissen Sinne hat damit die FDP durchaus ihre eigene Misere verursacht. Zwar unbedacht, aber doch wohl immerhin. Eben nicht der eigentlichen Sache wegen, sondern gewissermaßen der CDU zu Gefallen.
yuna
yuna
Mitglied

Re: Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von yuna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.03.2011, 13:05:43
Digizar, meinst du die CDU hat die FDP als Schild missbraucht?
Weil, deine Aussage kann man ja so oder so verstehen :)

Mich überkam schon kurz nach der BT-Wahl 2009 damals das seltsame Gefühl, dass die FDP nur Mittel zum Zweck war. Der CDU ging es vermutlich nie um eine wirkliche Partnerschaft mit der FDP.
Grün und Rot waren allerdings keine Option und die LINKE sowieso nicht.
Es war abzusehen, dass die CDU alleine nicht hätte regieren können, sie wollten aber unbedingt an der Macht bleiben. Also haben sich FDP und CDU gegenseitig gepusht.
Es war - auf den ersten Blick - eine Win-Win-Situation. CDU könnte weiter regieren und die FDP würde endlich mal zeigen können, was für eine missverstandene Partei sie doch waren. Mit ordentlich Kompetenz hätten sie noch Jahre davon zehren können.
Allerdings hat die FDP wie erwartet ihre Chance nicht genutzt - sie ist jämmerlich eingeknickt und hat mit jedem Versuch es zu bessern die Geschichte nur noch verschlimmert.
Ich denke das war ein Punkt, den die CDU fest mit eingerechnet hatte.
Es ging wohl nur darum Zeit zu gewinnen und sich bis zur nächsten BT-Wahl wieder zu stärken, so dass man möglicherweise wieder alleine regieren könnte.
Die FDP war ein ideales "Endlager" für Fehler der Regierung. An der CDU blieb fast nichts hängen, das fiel größtenteils alles auf die FDP ab.

So konnte man sich ihrer Stück für Stück entledigen und weiter an seinem eigenen Image feilen.

Davon ab, bin ich dem Wahlergebnis immer noch skeptisch gegenüber - über Jaaaaaaaaaaaaaahre dümpelte die FDP um die 7%-Marke herum, und dann plötzlich, als die CDU sie braucht, schnellt sie hoch auf fast das Dreifache und wird Koalitionspartner.
Bereits wenige Wochen nach der Wahl lagen die Umfragewerte der FDP dann wieder bei den gewohnten 7%.

Ohne ein einschneidendes Ereignis wie die Geschichte aktuell in Japan, misstraue ich solchen Extrementwicklungen grundsätzlich.
Re: Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf yuna vom 29.03.2011, 13:56:07
Genau so meine ich das.
Die FDP war eiskalt kalkuliertes Schutzschild.
Notwendiges Übel zum Zweck.

Und WW mit seiner 'Einfalt' (nicht böse gemeint!) ist mit seinen Mannen drauf reingefallen. Oder die Mannen mit ihm.
Was tut man nicht alles, um an der Futterkrippe zu bleiben. Das Amt eines Vizekanzlers und Außenministers ist ja achon mal was.
Man muss nur genug anbieten, bis sich die Augenpupillen weit genug öffnen. Aber Gier tötet trotzdem Hirn.

Und ich verwette meinen alten Schlapphut, daß die FDP es immer noch nicht gewahr geworden ist und sich weiterhin wundert (warum sie jetzt die Suppe der CDU auslöffeln darf, das aber noch nicht begriffen hat).

Bin ich jetzt böse?

Und die FDP war mal eine so schöne Partei.
Mit ein bissl 'Dreck' am Stecken, ja, aber der ist nicht ins Gewicht gefallen.

Mal sehen was jetzt dabei rauskommt, nämlich aus der Forderung der FDP, ALLE Atommeiler abzuschalten.
Ich hab nochn paar olle Schuhe zu verwetten außer dem Hut.

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yuna
yuna
Mitglied

Re: Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von yuna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.03.2011, 14:35:42
Genau so meine ich das.
Die FDP war eiskalt kalkuliertes Schutzschild.


Dann sind wir uns einig, so sehe ich das nämlich auch.
Und wie du schreibst - die liebe Gier. Es stimmt schon, der WW ist einfältig - und er ist leider auch überheblich. Nur so konnte das alles ja überhaupt funktionieren. Jede andere Partei hätte den Braten wohl sofort gerochen - vermutlich wären sie zwar trotzdem auf den "Handel" eingegangen, aber sie hätten es der CDU mit Sicherheit nicht so leicht gemacht.

Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall und der Sturz der FDP ist ein Paradebeispiel dafür. Allerdings finde ich es bemerkenswert, dass der Hochmut beim WW doch so extrem ausgeprägt zu sein scheint, dass er offenbar immer noch nicht gemerkt hat, was da gerade mit ihm und seiner Partei passiert. Er steht immer noch oben neben Mutti auf dem Podest und redet mit - und das obwohl er noch nicht mal gefragt wird.

An seiner Stelle würde ich langsam damit beginnen erste Reparaturen durchzuführen, bevor das Projekt FDP komplett in sich zusammenfällt. Denn mehr ist es im Moment irgendwie nicht.
Es sei denn natürlich, ihm ging es nie wirklich um seine Partei.

Ich muss allerdings zugeben, die FDP an sich ist für mich persönlich leider untragbar/unwählbar, solange WW mitmischt. Der Mann ist mir im höchsten Maße unsympathisch.
Davon ab ist die FDP in meinen Augen leider noch lange nicht so weit um regieren zu können und einige Ansichten teile ich leider auch nicht mit dieser Partei :(
olga64
olga64
Mitglied

Re: Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von olga64
als Antwort auf yuna vom 29.03.2011, 14:52:43
So viele Gedanken und Worte machen Sie um den von Ihnen anscheinend wenig geschätzten Westerwelle? Kennen Sie ihn eigentlich persönlich oder plappern Sie hier Vieles nach, was so an Stammtischen usw. gesprochen wird?
Machen Sie es sich doch einfach leichter: wählen Sie die FDP nicht, die übrigens schon oft tief unten war und dann wiéder nach oben kam. So ist das halt - wünsche Ihnen, dass Sie sich auch um andere Dinge kümmern, die Sie persönlich weiterbringen. Olga
JuergenS
JuergenS
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Re: Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von JuergenS
Boing.
yuna
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Re: Das neue Unwort (satz) des Jahres
geschrieben von yuna
als Antwort auf olga64 vom 29.03.2011, 16:23:20
Och, Frau Olga, machen Sie sich um mich keine Sorgen.
Stammtische sind nicht so mein Fall, ich bilde mir meine eigene Meinung und da ja regelmäßig Wahlen sind, informiere ich mich regelmäßig über alle Parteien. Stand FDP für mich: Derzeit unwählbar.
Da sammelt sich über die Jahre was an.

Ich bin aber besorgt um Sie, offenbar bin ich derzeit fest in ihr Leben integriert - ich erhalte langsam den Eindruck, dass Sie mir hier nachjagen.

Ein Beitrag in diesem Thema, nur um mir zu sagen, dass ich mir (Ihrer Meinung nach) zu viele Gedanken über einen Herrn WW mache, den ich nicht schätze?
Evtl. schockiert Sie das jetzt, aber ich bin schon groß. Machen Sie sich nicht so viele Gedanken darum, wie viele Gedanken ich mir zu Herrn WW machen könnte ;)

Wie wäre es mit einem anderen Hobby? Oder gehn'Se ma spazieren, Wetter ist schön.


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