Innenpolitik Das Pegidasyndrom

nimrod50
nimrod50
Mitglied

Das Pegidasyndrom
geschrieben von nimrod50
Ich habe mir die Mühe gemacht und die Beiträge zu PEGIDA gelesen. Es war sehr anstrengend. Im Fokus standen die Fundamentalisten. Wenn ich mal die Konfession Islam außen vor lasse, dann gibt es nur ewig Gestrige, Rechte, Stammtischprediger, Neonazis und alte Nazis. Wenn es denn dieses Klientel von Nichtdemokraten in besorgniserregendem Umfang gibt, dann frage ich mich, wo liegen die Ursachen?
Nach dem Untergang des Faschismus sind 70 Jahre vergangen. Das sind fast 4 Generationen. Da ich mir sicher bin, dass Ideologien nicht mit den Genen übertragen werden, bleibt doch nur der Schluss, dass die politische Klasse versagt hat oder der Begriff Toleranz zu eng gehalten wird. Toleranz ist keine Einbahnstraße, denn "Freiheit ist immer die Freiheit des Anders-Denkenden" (Rosa Luxemburg).
Unsere Demokratie ist wehrhaft genug, dem Auftreten linker und rechter Demagogen nach dem Motto: „Die Hunde bellen, doch die Karawane zieht weiter.“, zu begegnen. .
Doch wie lange noch? Die etablierten Parteien kümmern sich mehr um ihr eigenes, als um das Gemeinwohl. Beredter Ausdruck dafür ist die stetig sinkende Wahlbeteiligung.
Die Medien schüren diesen Prozess unter dem Druck nach hohen Einschaltquoten und Zeitungsauflagen.
Das alles macht mich besorgt und ich bin kein Nazi. Ich bin ein freier Bürger dieses Landes und mir muss die Möglichkeit gegeben werden, meiner Besorgnis Ausdruck zu verleihen.

nimrod
olga64
olga64
Mitglied

Re: Das Pegidasyndrom
geschrieben von olga64
als Antwort auf nimrod50 vom 30.12.2014, 17:30:31
Ist diese Schilderung nun die Existenzberechtigung von Pegida in der samtenen Form? War ja nicht anderes zu erwarten als dass "mündige Bürger" letztendlich die Medien und die Politiker verantwortlich machen für diese schlimmen Dinge.
Die Wahlverweigerer werden sich noch viele Probleme einhandeln, da ich davon ausgehe, dass zukünftig Politik nur noch für Leute gemacht wird, die zu den Wahlen auch gehen. Hätte ja auch eine gewisse Form von Gerechtigkeit - dann bleiben all die auf der Strecke, die sich trotzig und als zu-kurz-gekommen der Demokratie verweigern, bzw. diese nicht als das sehen, was sie ist: ein ständiges Arbeiten daran, damit sie funktioniert und die Akezptanz,dass Mehrheitsentscheidungen gefällt werden und die Wehwehchen des Einzelnen dann nicht mehr berücksichtigt werden, wenn sich keine Mehrheiten dafür finden.
Ich denke aber - und so zeigt es ja "die Lügenpresse" auch permanent, dass die Mehrheit in unserem Land sehr zufrieden mit der persönlichen Situation ist, insbesondere mit unserer Kanzlerin. Auch aktuelle Wahlumfragen zeigen dies - da hat sich seit der letzten Bundestagswahl, wo die CDU/CSU ja fast die absolute Mehrheit erreicht hätte, nicht viel geändert. Olga
nimrod50
nimrod50
Mitglied

Re: Das Pegidasyndrom
geschrieben von nimrod50
als Antwort auf olga64 vom 30.12.2014, 17:39:05
Es ist etwas verwirrend für mich, deine Einlassungen richtig einzuordnen. Welche meinungsbildenden Institutionen außer den Parteien und den Medien gibt es denn noch?
Oder neigst du eher zu Anarchie oder Diktatur? Dann ergibt das natürlich alles einen Sinn und es gilt der Spruch von Rosa Luxemburg.

Viel Erfolg für 2015
nimrod

Anzeige

nerida
nerida
Mitglied

Re: Das Pegidasyndrom
geschrieben von nerida
als Antwort auf nimrod50 vom 30.12.2014, 18:21:58
in Nürnberg wurden Säulen in der
"Straße der Menschenrechte" mit Pegida und Hakenkreuzen beschmiert.

Waren das tatsächlich Pegidaanhänger?
Oder gehören die zum gleichen Täterkreis wie in Vorra, einem Ort nahe Nürnberg, in dem ein neu renoviertes Asylantenheim abgefackelt worden ist?

Ob hier tatsächlich die Täter ermittelt werden können ist wohl sehr fraglich und wenn, dann dürfte das Ergebnis der Aufklärung dann wiedermal keine Schlagzeile wert sein.

Meine Familie hat in der Nähe von Vorra ein Grundstück mit Wochenendhaus - wir sind mit dieser Gegend seit Generationen gut vertraut, da zweifelt man inzwischen sehr stark an einem ausländerfeindlichen Hintergrund und in Nürnberg, dürfte so eine Aktion Gruppen wie der bei uns sehr aktiven Antifa nicht unwillkommen sein.
diese hinterfotzige Brandstiftermentalität empört öffentlich eben nur wenn sie von rechts kommt - alles andere wird unter den Teppich gekehrt.
Karl
Karl
Administrator

Re: Das Pegidasyndrom
geschrieben von Karl
als Antwort auf nerida vom 30.12.2014, 22:56:24
Hast Du Beweise oder spekulierst Du nur in die für Dich genehme Richtung? So war das ja auch bei den NSA- Morden. Verdächtigungen in alle Richtungen waren ok, nur an einen rechten Hintergrund wurde nicht geglaubt und die Ermittlungen sogar aktiv behindert.

Karl
nerida
nerida
Mitglied

Re: Das Pegidasyndrom
geschrieben von nerida
als Antwort auf Karl vom 31.12.2014, 08:28:44
Hast Du Beweise oder spekulierst Du nur in die für Dich genehme Richtung? So war das ja auch bei den NSA- Morden. Verdächtigungen in alle Richtungen waren ok, nur an einen rechten Hintergrund wurde nicht geglaubt und die Ermittlungen sogar aktiv behindert.

Karl
geschrieben von karl

Beweise gibt es im Moment nicht, zumindest was die letzten Meldungen betrifft.
Bei den Pegidaschmierereien hofft man, dass Überwachungskameras des daneben liegenden Germanischen Museums für Aufklärung sorgt.

Ja ja Karl, den Fehler der einseitigen Verdächtigungen sollte man gerade hier unbedingt vermeiden - das ist was ich gemeint habe und ich auch richtig finde.

Anzeige

Re: Das Pegidasyndrom
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nerida vom 31.12.2014, 10:20:09
Zitat von karl
Hast Du Beweise oder spekulierst Du nur in die für Dich genehme Richtung? So war das ja auch bei den NSA- Morden. Verdächtigungen in alle Richtungen waren ok, nur an einen rechten Hintergrund wurde nicht geglaubt und die Ermittlungen sogar aktiv behindert.
geschrieben von karl an nerida

karl, es gibt aber auch keinerlei sonstige beweise zu den wirklichen tätern (und natürlich auch keine vorsorglichen überwachungskameras) für den brand der umgebauten häuser in vorra.

hakenkreuze und blöde parolen lassen sich in sekundenschnelle von jedem sprayen.
aber sofort geht das geschrei "nazi-deutsche" los
und -was viel schlimmer ist- um die ganze welt.


das gleiche gilt auch für das geklaute tor des kz dachau,
hier war die unbewiesene weltweite reaktion noch viel schädlicher für deutschland.

das letzte, was ich heute nacht las, war, dass 2 zeugen, wohl unabhängig voneinander, von männern "mit gebrochenem deutsch o.ä." berichteten. die sie irgendwo trafen.
die zeugen gaben aber unterschiedliche farbe des fahrzeuges an.
auch hier gibt es mehrere VORHERSEHBARE gründe: insbes. enorme souvenier-preise [aber auch stark gestiegene metallpreise].
besonders leichtsinnig und skandalös ist in diesem ganz besonderen fall, dass VORHER nie überwachungskameras angebracht wurden.

übereilte vorverurteilung schadet deutschland sehr.

m./.
.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Das Pegidasyndrom
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.12.2014, 12:37:31

übereilte vorverurteilung schadet deutschland sehr.
m./.
.
geschrieben von margarit


Am meisten schadet Deutschland wohl die negative Bilanzauswertung von deutschen Behörden in Sachen ehrlicher und ernsthafter NSU- Ermittlungen, da ist von Behinderung, Versäumnissen und sogar Sabotage die Rede, unschuldige Menschen mußten deshalb sterben, vor 13 Jahren NSU - heute PEGIDA - wenn die Behörden schon versagen und das tun sie sehr oft, auch in anderen Belangen, ist es um so wichtiger, daß die Bürger aufmerksam sind und bleiben, da ist ein " Syndrom " das kleinere Übel, denn immerhin ist ein Syndrom das gleichzeitige Erscheinen von verschiedenen Symptomen, deren Ursachen aber bekannt sind! Eine gute Parallele zu den angeblich "nur" wütenden und ängstlichen PEGIDA-Mitmarschierern und den PEGIDA-Anhängern!

Edita
olga64
olga64
Mitglied

Re: Das Pegidasyndrom
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 31.12.2014, 13:59:19
Soweit ich das beurteilen kann, arbeitet das Münchner Gericht sehr sorgfältig im NSU-Prozess. DAs grosse Problem ist ja, dass die Nazis Zschäpe und deren Kumpane nicht sprechen und die Indizien mühsam eruiert werden müssen. Sehr zu empfehlen das heutige SZ-Magazin, wo einmal jährlich der Fortgang dieses Prozesse en details beschrieben wird. Wen es interessiert - der solle es lesen. Allerdings befürchte ich,dass das Interesse bei uns Deutschen hier sehr erlahmt ist. Olga

Anzeige