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Innenpolitik Daten von zehntausenden Schuldnern aus der Schweiz gestohlen

Mitglied_5ccaf87
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Daten von zehntausenden Schuldnern aus der Schweiz gestohlen
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Dieser Diebstahl hat offensichtlich nichts mit dem Hacker-Kongress in Leipzig zu tun, denn die 3 GByte Daten wurden schon im März der Redaktion der Süddeutschen Zeitung zugespielt. (Auf diesem Kongress ging es diesmal hauptsächlich um Wahlcomputer und das Hacken der Smard-Geräte, inkl. dem "Tanken" von Strom für e-Autos.) Heute nimt die Redaktion der SZ dazu Stellung: sueddeutsche.de - Schwerwiegendes Datenleck legt zehntausende Schuldnerdaten offen.

Da das betroffene schweizer EOS-Inkasso-Unternehmen auch in Deutschland aktiv ist und deutsche Schuldner (Grenzgänger) betroffen sein können, hat die Redaktion der PC-Welt an EOS ein paar Fragen zum Vorgang gestellt: pcwelt.de - Hacker stehlen Schuldnerdaten von Inkasso-Firma

Interressant am Datendiebstahl ist, das selbst Ärzte nicht zu blöd waren, der Auforderung von EOS-Inkasso nachzukommen und komplette Krankenakten dem Inkassounternehmen zugesendet haben. Dies ist weder mit der Ethik der Ärzte, noch mit den Datenschutzbestimmungen der Schweiz und Deutschland vereinbar, scheint aber gängige Praxis zu sein.

Wer nun glaubt, das seine Schulden beim Otto-Versand wegen des "Diebstahls" gelöscht sind, muss entteuscht werden. Der Diebstahl ist wohl eher mit Kopie, aber nicht einer Löschung gleichzusetzen. Die Schulden sind also nicht verlustig gegangen. Die jetzt folgenden Ermittlungen von Polizei und Staatsanwälte führen kaum zur Tilgung der Schulden.

Noch ein Wort zum Thema Inkasso:
Wessen Schulden von paar Eus oder Fränkli bei einem Inkassobüro gelandet sind, muss sie nur nach einem rechtskräftigen Gerichtsurteil begleichen. Inkassobüros kaufen die Schulden gegen einen weit geringeren (Markt-)Wert vom Gläubiger und setzen als neue Inhaber der Schulden den Schuldner unter Druck. Oft werden dann Beträge in Rechnung gestellt, die überhaupt nichts mit der realen Höhe der Schuld zu tun haben. In den meisten Fällen kommt es, wegen eines zu geringen Streitwertes, zu keiner  rechtskräftigen Verurteilung. Der Schuldner kann davon ausgehen, das Inkassobüros nur bluffen.

Wer jedoch sein TV-Gerät, sein Auto, sein Haus oder den Schmuck für die Geliebte mit unbeglichenen Rechnungen erworben hat, muss mit einer Gerichtsverhandlung und rechtskräftiger Verurteilung rechnen, auch wenn er nicht an der Verhandlung teilnimt.

lupus
lupus
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RE: Daten von zehntausenden Schuldnern aus der Schweiz gestohlen
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.12.2017, 03:31:14

Sensation? Na und?
Für mich ein echter Hinterwäldler. emoji_grinning
lupus

pschroed
pschroed
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RE: Daten von zehntausenden Schuldnern aus der Schweiz gestohlen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.12.2017, 03:31:14

Es ist schon zum Vorteil, wenn man seine Gläubiger bezahlt.
Phil.


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Songeur
Songeur
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RE: Daten von zehntausenden Schuldnern aus der Schweiz gestohlen
geschrieben von Songeur
als Antwort auf pschroed vom 29.12.2017, 08:56:54

Noch besser ist es, wenn man gar keine hat.

schorsch
schorsch
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RE: Daten von zehntausenden Schuldnern aus der Schweiz gestohlen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.12.2017, 03:31:14

Einen Hochschulabschluss zu haben (z.B. Ärzte) ist noch keine Garantie für Klugheit!

Ich hoffe, dass sich die Richter der fehlbaren Ärzte annehmen. Leider muss ich annehmen, dass diese dann ihre Schuld auf das Personal abschieben werden können. Immerhin hat die Veröffentlichung des Tatbestandes (hoffentlich) dazu geführt, dass man dorten sich der Sensiblität des Handelns bewusst geworden ist.

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Daten von zehntausenden Schuldnern aus der Schweiz gestohlen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Songeur vom 29.12.2017, 09:57:01
Noch besser ist es, wenn man gar keine hat.
Daumen hochZwinkern Phil.
olga64
olga64
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RE: Daten von zehntausenden Schuldnern aus der Schweiz gestohlen
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 29.12.2017, 08:56:54

Der Mann aus dem hinteren Walde informiert leider mal wieder unvollständig und möchte aber "glänzen" mit hervorragender, juristischer Expertise.
EOS gehört zur Otto-Group, also vereinfacht gesagt, zum Otto-Versand in Hamburg. Diese machen mit diesem Finanzdienstleister und dessen Inkasso-Sparte ein sehr gutes Geschäft,weil auch Otto sehr erfolgreich ist mit der Belieferung vonWAren an Otto und Ottilie Normalverbraucher. Vorgeschoben hier ist auch die Bonitätsprüfung bei BEstellung; ist diese negativ, erfolgt auch keine Lieferung.
Bei Arztrechnungen sieht es z.B. in Deutschland ein wenig anders aus, da Privatpatienten solche direkt erhalten (die meisten Menschen sind gesetzlich krankenversichert und davon nicht betroffen). Die meisten Ärzte lagern ihr Inkasso vonvornherein an dafür spezialisierte Unternehmen aus; bezahlt man die Rechnung nicht, setzt dies ein Inkasso-Mahnverfahren in Gang.
Inwieweit auch in Deutschland medizinische Berichte, die von der Schweigepflicht betroffen sind, an solche "Eintreiber" geht, ist mir nicht bekannt, dürfte jetzt aber wohl geprüft werden.
Aber auch ich denke, der unkomplizierteste Weg eines Verbrauchers ist es, seiner Zahlungsverpflichtung einfach nachzukommen, bzw. keine einzugehen, wenn er oder sie vonvornherein wissen, dass sie Rechnungen nie bezahlen können, weil sie kein Geld haben. Olga

pschroed
pschroed
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RE: Daten von zehntausenden Schuldnern aus der Schweiz gestohlen
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 29.12.2017, 16:39:14

So ist es, wer gleich bezahlt vergißt es nicht emoji_smiley
Phil.


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