Innenpolitik "DDRler" sind gefragt

fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

"DDRler" sind gefragt
geschrieben von fritz_the_cat
Mich würde mal die Meinung ehemaliger "DDRler" interessieren, wie sie die letzten 20 Jahre sehen, egal, wo sie wohnen.
Sind sie enttäuscht vom Ausverkauf des Ostens, haben sich ihre Erwartungen erfüllt? Hätten sie lieber wieder ihren beschützenden Sozialismus?
Es wäre schön, wenn die Diskussion sachlich bleiben kann.
Meiner Meinung nach ist die "DDR" 40 Jahre lang von Rußland ausgenutzt worden, wir im Westen hatten Unterstützung von den USA. Mit der Öffnung der Grenzen hat die "DDR" viele gute Arbeitskräfte verloren, die im Westen ihr Glück suchten. Alles gegenzurechnen geht sicher nicht und ist auch nicht Zweck meiner Frage. Wir sind ein Volk. Aber sind wir auch geeint?
--
fritz_the_cat
baerliner
baerliner
Mitglied

Die gute DDR
geschrieben von baerliner
als Antwort auf fritz_the_cat vom 21.04.2009, 15:04:21
Fritz,

du brauchst nur die Beiträge bestimmter Leute zu den verschiedensten Themen zu lesen, um deine Fragen beantwortet zu bekommen. Die verstehen es nämlich hervorragend, ihr Leben im vereinten Deutschland zu genießen, aber ansonsten darauf zu verweisen, wieviel besser es doch in der geliebten DDR war
--
baerliner
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Die gute DDR
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf baerliner vom 21.04.2009, 15:31:27
Kurze antwort:
mir wärs lieber wir könnten heute auf die letzten 50 Wiedervereinigung jahre zurückschauen, dann hätt ich noch mehr davon gehabt und noch mehr aus meinem leben machen können.
Mein slogan:
nie wieder DDR oder so was ähnliches.

--
gram

Anzeige

dunkelgraf
dunkelgraf
Mitglied

Re: Die gute DDR
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 21.04.2009, 15:53:59
20 Jahre quälender sozialer und kultureller Abstieg für die meisten ehemaligen DDR-Bürger. Was übrigbleibt, ist massenhafte Depression.
--
dunkelgraf
fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: Die gute DDR
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf baerliner vom 21.04.2009, 15:31:27

du brauchst nur die Beiträge bestimmter Leute zu den verschiedensten Themen zu lesen,
--
baerliner

Hallo baerliner,
Um solche Antworten zu vermeiden, hatte ich eigentlich an die "DDRler" appelliert, zu schreiben.

--
fritz_the_cat
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Die gute DDR
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf dunkelgraf vom 21.04.2009, 16:08:45
Das mit dem sozialen abstieg,na ja, obwohl heute auch jeder ehemalige sein auto fährt, moderngeheizt mit bad und wc wohnt und eine weitgehend saubere umwelt atmen kann.
Das mit der kultur, lieber Dunkelgraf, ist Deine sache ganz allein.
Aber wer als maßstab das ND, das DDr fernsehen, den Oktoberclub und Laurentia-tanzen mit dem Staravosi hatte und nix anderes kann und möchte, ist jetzt natürlich angeschmiert.
Was mir in L derzeit an Kultur aller Couleur geboten wird, kann ich auch bei dauereinsatz gar nicht konsumieren.
Man muß sich nur ein bißchen kümmern und nicht alles auf Bild reduzieren....oder reichts nicht weiter?


--
gram

Anzeige

Re: Die gute DDR
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dunkelgraf vom 21.04.2009, 16:08:45
@dunkelgraf,
"20 Jahre quälender sozialer und kultureller Abstieg für die meisten ehemaligen DDR-Bürger. Was übrigbleibt, ist massenhafte Depression."

Das Thema ist mit 2 Sätzen überhaupt nicht zu beantworten.

Im Gegenteil - es ist auf Grund der Vielschichtigkeit der Probleme so umfangreich, dass man es unbedingt in Einzelthemen aufgliedern müsste.

Deine - mit Absicht sehr kurz gehaltene Antwort - zeigt, dass du nicht gewillt bist, dich mit der Realität zu beschäftigen, sondern - dass du nur eine rein politische "Wertung" im Sinne deiner hier bekannten politischen Anschauung abgeben willst.

Allein deine Aussage , dass es einen sozialen und kulturellen Abstiegs für eine Mehrheit gab, ist völlig aus der Luft gegriffen und entspricht nicht den Tatsachen.
Wenn es so wäre, müsste die Mehrheit die DDR zurückhaben wollen. Das ist überhaupt nicht der Fall.

Es gibt eine Unmasse an ernstzunehmenden Umfragen, bei welchen z.T. sehr differnziert direkt zu diesem Thema Fragen gestellt wurden.

Ich nehme mal die letzte Umfrage heraus, die ich gefunden habe.
Sie stammt von der dir bekannten "Volkssolidarität", die ja nun bestimmt nicht den Ruf hat, Umfragen in die "rechte" Richtung zu manipulieren.( März 2009)
Hier ein gekürzter Auszug: Eine deutliche Mehrheit ist mit ihrem Leben zufrieden - 4 Prozent sogar sehr zufrieden, 36 Prozent einfach nur zufrieden und 45 Prozent immerhin teilweise zufrieden. Unzufrieden sind nur 13 Prozent.
NUR 10% möchten die DDR zurück !
( Abgedruckt übrigens im ND ).
Andere Umfragen zeigen etwas andere Werte - aber niemals deine politische "Wertung".

Ich habe in diesem Forum schon sehr oft zu diesem Thema Stellung bezogen und mich mit dir oder "hugo" oder ... auseinandergesetzt.
Dabei stellte sich heraus, dass es sinnlos ist, auf positive Seiten der Einheit hinzuweisen und mit Fakten zu belegen, weil diese sofort von einigen - wenigen - Akteuren mit politischen Parolen "zugemüllt" wurden, ohne dass dabei auch nur ansatzweise auf die Fakten eingegangen wurde.

Deshalb nur eine stark verkürzte Meinung, die dem Thema sicher nicht gerecht wird.

Ich kenne auf Grund meiner Tätigkeit als Lehrer in der DDR sehr viele Menschen, die in der DDR groß wurden.
Bei vielen Klassentreffen und ähnlichen Zusammenkünften kommt immer wieder die Sprache auf die DDR, die Wende und die Entwicklung nach der Einheit.
Hier finde ich eindeutig die Verhältnisse der obigen Umfrage bestätigt.
Die Mehrheit ist mit der Entwicklung und der persönlichen Situation zufrieden- ähnlich abgestuft, wie in der Umfrage dargestellt.
Viele sagen, dass besonders in der Anfangsphase Fehler gemacht wurden, weil eine Mehrheit zu überstürzt - also sofort - die Vereinigung mit der Bundesrepublik haben wollte. An diesen Fehlern knabbern wir heute noch.
Einige( bes. ältere Schüler) sagen auch, dass sie ein zu positiv verklärtes Bild von der BRD hatten- also nur die Schokoladenseiten kannten und selbt nicht daran gedacht hatten, dass man "auch" persönlichen Einsatz zeigen muss, um sich entsprechend zu entwickeln.

Mehr werde ich zu diesem Thema nicht sagen, da schon fast zu viel dazu gesagt wurde - und das oft in völlig anderen Themenbereichen.
Außerdem bin ich mir sicher, dass der Wunsch des Themenstellers " fritz_the_cat - "es wäre schön, wenn die Diskussion sachlich bleiben kann" - ein sehr frommer Wunsch bleiben wird.
--
klaus
oesiblitz
oesiblitz
Mitglied

Re: Die gute DDR
geschrieben von oesiblitz
als Antwort auf dunkelgraf vom 21.04.2009, 16:08:45
ich bin nicht gefragt, trotzdem will ich mein Bild als Aussenstehender der seine "Erfahrung" machte, auch mal kundtun.

Als "Ösi Flüchtling" wie ich einmal boshaft bezeichnet wurde, kenne ich auch gewaltige Unterschiede zwischen meinem ex- Heimatland und Deutschland.

Wenn ich das Negative aufzählen würde, was mir hier in den 28 Jahren widerfahren ist, dann war das zum Beispiel oft das Mentalitätsproblem, (ab der Weißwurschtgrenze) und auch die Großspurigkeit sowie das Herablassende die so mancher Bundesbürger gegenüber dem "EEsterreicher" zeigte. Und es wird mir heute noch sehr oft versucht mir klar zu machen, dass ich kein Deutscher, sondern ein Oesi bin.
Egal, inzwischen kann ich damit leben und bin in der EU.
Dennoch muss ich besonders meine positiven Erfahrungen mit vielen lieben Menschen von "Ost" wie "West" hervorheben.

Und bei den Menschen aus der EX- DDR? Höre ich da nicht auch öfter noch leise Zwischentöne "die Ossis" und die Wessis"?
Einige werden mir bestätigen, dass nicht nur in deren Heimat, sondern auch im nicht mehr so goldenen Westen
krasse Unterschiede bestanden und bestehen, die es zu überwältigen gab und heute noch gibt.
Hier wie in vielen anderen Situationen und Erlebnissen ist es immer sehr praktisch das "Früher war alles besser!" anzuwenden.
Der Mensch sucht sich doch eigentlich in seiner Erinnerung (und zwanzig Jahre sind doch eine entsprechende Zeitspanne) die schönsten Seiten seines Lebens aus an die er sich gerne erinnert.
Mir geht es nicht anders.
Deutsche Einheit? Es wird noch Jahre dauern.....
Trotzdem, gebt die Hoffnung niemals auf...g
--
oesiblitz
rena123
rena123
Mitglied

Re: "DDRler" sind gefragt
geschrieben von rena123
als Antwort auf baerliner vom 21.04.2009, 15:31:27
Ich hätte mich sehr gern an der Diskussion beteiligt, haben wir doch dieses Thema sehr oft, wenn wir im chat „zusammenhocken.“ Immer wieder tauchen allseits interessierende Fragen auf, wird nachgefragt, gestaunt, verstanden, Aha-Effekte sind vielfach.

Baerliner, Dein Beitrag, der nichts zur Sache aussagt, vergällt mir das Interesse, hier weiterzulesen geschweige denn irgendeine Erfahrung oder Erlebnis zu schildern.

Deine Pauschalaussage über „bestimmte Leute“ beweist, dass Du nie hinterfragt hast, um zu verstehen, was Du nicht verstehst.

Habe mir erlaubt, die vom Themeneröffner gewählte Überschrift wieder einzusetzen.

--
rena123
hugo
hugo
Mitglied

Re:
geschrieben von hugo
als Antwort auf fritz_the_cat vom 21.04.2009, 15:04:21
hm fritz,,,Hätten sie lieber wieder ihren beschützenden Sozialismus?

Jaaaa,,,, Nieeee wieder,,oder jain,,,,weil man diese Frage nicht mit Ja oder Nein beantworten kann (es sei denn man gehört zu den paar Prozent Menschen, die total von der Rolle geworfen wurden nach dem Mauerfall oder zu Jenen paar Prozent, die sich mit ganzem Herzen das Ende der DDR herbeisehnten)

Enttäuschte, weil ihre Vorstellungen vom goldenem Westen, mit der täglichen Praxis nichts gemein haben,,ok die gibts ne ganze Menge,,und was mich irritiert und ärgert,,,diese Gruppe nimmt und nimmt nicht ab, -im Gegenteil,,aber das soll hier nicht die Antwort sein..

Ich gehöre zu jenen Exossis, die gerne -wenns möglich gewesen wäre- ( aber darüber muss man getrennt diskutieren) eine andere DDR gehabt hätten,,,und noch lieber mit der Aussicht auf Wiedervereinigung im gesittetem Rahmen, nach mittelfristigen -und unter beiderseits nützlichen Rahmenbedingungen.

Dieses -hauptsächlich wirtschaftliche- Chaos, diese Holterdiepoltervereinigung, fast völlig aus dem hohlen Bauch einiger Politiker herausgeholt (mitverursacht durch die damaligen Wiederwahlziele eines Kohl usw.) haben dazu geführt das wir nun immer noch diskutieren über das Wie und Was und Warum usw.

Für den Osten wars ein gewaltiger Glücksfall das es den großen Bruder gab (denken wir nur mal an die armen Polen, Rumänen, Russen usw.) für den Westen anfänglich auch, wurde kurz danach jedoch immer mehr auch zu einer Lastenfrage die nun -nach 20 Jahren- uns gemeinsam immer mehr belastet.

Ich kann den Lafontaine wegen seiner (ich wills mal etwas vorsichtig ausdrücken)etwas selbstdarstellerischen Art nicht so richtig verknusen,,aber seine damaligen Forderungen nach einer geregelten, planmäßigen, finanziell abgesicherten und mit Garntien für beide Seiten verbundenen Zusammenführung,,ok das hatte mich überzeugt,

sowas hätte ich mir gewünscht,,auch auf die Gefahr hin, ein wenig länger auf einige Bequemlichkeiten und Extras verzichten zu müssen,,,umso besser ständen wir heute da,,,und säßen sicher nicht auf diesem ungeheurem Berg Staatsschulden von denen wir nur erahnen wie sie uns noch würgen und drücken werden.

fritz, privat hab ich mit der Vereinigung ein mittelgroßes Los gezogen, bin sehr zufrieden mit meiner eigenen Situation, jedoch völlig ungehalten, empört und sauer über das was ich tagtäglich an (aus meiner Sicht) total unnötiger Not und Elend bei gleichzeitigem -total unnötigem überbordendem Reichtum ansehen und erleben muss.

das reizt mich gewaltig zu kritischen Bemerkungen und Beiträgen,,woraus mir oft (in Verkennung der Sachlage) von anderen Usern, ein DDR-Verklärer zu sein, untergejubelt wird.

klaus hat ja schon auf die sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen "Ehemaliger" hingewiesen,,,das dürfte ungefähr so hinkommen,,,ist aber von Jahr zu Jahr und von Umfrage zu Umfrage großen Schwankungen unterworfen.

also nochmal,,den Sozialismus so wie wir ihn durchlebten (war ja gar kein sozialistischer Staat, nannte sich nur so) will kaum Jemand wieder, aber die vielen vielen kleinen Sicherheiten, Bequemlichkeiten bis hin zur Abnahme der meisten Verantwortung durch den Staat um das Leben zu meistern usw,,,und monatlich ne Handvoll Westgeld von der reichen Tante aus Stuttgart,,,ok, und einen weltweit gültigen Reisepass,,,,ja damit könnteste mich ködern,,da könnt ich auf jegliche Demokratie ala BRD gerne verzichten *gg*

ps hallo rena,, nun sei mal kein Frosch,,brauchst doch vor einem Berliner nicht zu zittern, die essen wir hier doch zu Fastnacht mit Senf und Marmelade,, viel mehr ist da nicht drin,,die kochen auch nur mit Wasser,,,und,, meinen es vielleicht gar nicht so ernst,,,die sollen doch sowieso keck und frech sein und haben ihre bekannt große ,,hm na wie hiess doch noch gleich dieses Dingsda mitten am Kopp ? *g*

--
hugo

Anzeige