Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Debatte um die bundesweite Ausgangssperre

Innenpolitik Debatte um die bundesweite Ausgangssperre

RE: Debatte um die bundesweite Ausgangssperre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 04.05.2021, 16:07:05


https://www.daserste.de/information/talk/hart-aber-fair/videosextern/ungeimpft-ungeschuetzt-unbeschult-laesst-der-staat-die-familien-im-stich-102.html

 Ungeimpft, ungeschützt, unbeschult: Lässt der Staat die Familien im Stich?

"Die Alten geimpft und fast schon entspannt, aber auf Familien wächst der Druck weiter. Bringt Corona Eltern und Kindern Stress ohne Ende? Was ist schlimmer: Die Gefahr durch Ansteckung in den Schulen oder die seelischen Schäden durch Schulschließung und Lockdown?"

 

Ich habe gestern auch "Hart aber Fair" gesehen. Ich kann die Aussagen nur bestätigen 😒.

Vor Corona wurden die Schulen grob vernachlässigt. In Nachbarort musste die obere Etage wegen Pilzbefall geschlossen werden. Das diese Schule "marode" war wußte man schon lange 😒 . In einer anderen Schule wurden alle Waschbecken in den Klassenräume abgebaut. Als Corona ausbrach mußte man wieder neue einbauen und so gibt es viele Beispiele. Die fehlenden Computer an der Schule meiner Enkelin wurden gespendet, sonst würden sie wahrscheinlich heute noch warten. Von so mancher Doppelstunde die im Homeschooling stattfand, wurde nur eine Stunde unterrichtet weil das Internet ständig zusammenbrach. "Schule auf Sparflamme". Zum Glück hat meine Enkelin ab Donnerstag wieder Präsenzunterricht.

Nun warte ich auf den Einwand, da sind die Eltern gefordert. Die sollen mal was tun und nicht auf der "faulen Haut" liegen 😖  An jeder Schule (zu mindest hier bei uns) gibt es Fördervereine, wo die Eltern zum einen ihren Beitrag bezahlen und zum anderen vieles dadurch finanzieren und auch organisieren z.B. Töpferkurse usw). Alles können sie aber nicht stemmen und wie man bei "Hart aber Fair" hörte, werden sie auch noch blockiert wenn sie Filteranlagen einbauen wollen. 😖

Ich habe das große Glück das meine Enkelin ein Pferdenarr ist und jede frei Minuten auf dem Reiterhof hilft. Von anderen Eltern habe ich gehört, dass die Kinder ab einem bestimmten Alter fast den ganzen Tag in ihrem Zimmer am Computer / Handy hängen und zu kaum etwas zu bewegen sind. Sie vereinsamen!
LG Heidrun
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Debatte um die bundesweite Ausgangssperre
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.05.2021, 16:38:35

Es wäre sinnvoll, wenn Sie SChulpolitik nicht so stark verallgemeinerten. Sicher ist IHnen bekannt, dass SChulpolitik Ländersache ist - d.h., was in Hessen nicht so gut läuft, kann z.B. in Bayern oder Baden Württemberg ganz anders aussehen (und tut es auch).
Für mich als am Rande stehende hat all das, was nun bemängelt wird bei Schulen usw. auch einen grossen Vorteil: der Besuch LehrerIn wird endlich als solcher angesehen. Zu lange geschah es ja, dass gerade Eltern LehrerInnen oft als unfähige Schmarotzer abqualifizierten, die als Beamte viel Geld verdienen und zu viele Ferien haben. Wo Lehrern mit juristischen Konsequenzen gedroht wird, weil der persönlich eingeschätze "Eliteschüler" im Grunde oft ein recht fauler Typ ist, der nicht lernen mag. DAss Eltern es meist mit 1 oder 2 Kindern nicht schaffen, was sie umgekehrt von Lehrern erwarten, die für 30 solcher Kinder verantwortlich sind.
Nun erkennen gerade solche Eltern, dass sie nur schwer in der Lage sind, ihren Kindern adäquaten Lehrersatz zu bieten und die Kinder sich nach nichts so sehr sehnen als nach der Schule. Das ist doch schon mal ein erster Schritt, um es zukünftig besser zu machen und zwar gemeinsam: Eltern und Lehrer und Schüler. Aber ich befürchte, dass das alles bald wieder vergessen ist, wenn es einigermassen "normal" läuft. Olga

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Debatte um die bundesweite Ausgangssperre
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.05.2021, 16:38:35


https://www.daserste.de/information/talk/hart-aber-fair/videosextern/ungeimpft-ungeschuetzt-unbeschult-laesst-der-staat-die-familien-im-stich-102.html

 Ungeimpft, ungeschützt, unbeschult: Lässt der Staat die Familien im Stich?

"Die Alten geimpft und fast schon entspannt, aber auf Familien wächst der Druck weiter. Bringt Corona Eltern und Kindern Stress ohne Ende? Was ist schlimmer: Die Gefahr durch Ansteckung in den Schulen oder die seelischen Schäden durch Schulschließung und Lockdown?"

 

Ich habe gestern auch "Hart aber Fair" gesehen. Ich kann die Aussagen nur bestätigen 😒.

Vor Corona wurden die Schulen grob vernachlässigt. In Nachbarort musste die obere Etage wegen Pilzbefall geschlossen werden. Das diese Schule "marode" war wußte man schon lange 😒 . In einer anderen Schule wurden alle Waschbecken in den Klassenräume abgebaut. Als Corona ausbrach mußte man wieder neue einbauen und so gibt es viele Beispiele. Die fehlenden Computer an der Schule meiner Enkelin wurden gespendet, sonst würden sie wahrscheinlich heute noch warten. Von so mancher Doppelstunde die im Homeschooling stattfand, wurde nur eine Stunde unterrichtet weil das Internet ständig zusammenbrach. "Schule auf Sparflamme". Zum Glück hat meine Enkelin ab Donnerstag wieder Präsenzunterricht.

Nun warte ich auf den Einwand, da sind die Eltern gefordert. Die sollen mal was tun und nicht auf der "faulen Haut" liegen 😖  An jeder Schule (zu mindest hier bei uns) gibt es Fördervereine, wo die Eltern zum einen ihren Beitrag bezahlen und zum anderen vieles dadurch finanzieren und auch organisieren z.B. Töpferkurse usw). Alles können sie aber nicht stemmen und wie man bei "Hart aber Fair" hörte, werden sie auch noch blockiert wenn sie Filteranlagen einbauen wollen. 😖

Ich habe das große Glück das meine Enkelin ein Pferdenarr ist und jede frei Minuten auf dem Reiterhof hilft. Von anderen Eltern habe ich gehört, dass die Kinder ab einem bestimmten Alter fast den ganzen Tag in ihrem Zimmer am Computer / Handy hängen und zu kaum etwas zu bewegen sind. Sie vereinsamen!
LG Heidrun
 
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/jugendlichecorona-101.html
 
 
"Jugend-Hearing zu Corona "Angst vor Menschen statt Umarmungen"

Keine Freunde, Partys oder Vereinssport - dafür die Angst, in der Schule und im Leben abgehängt zu werden.
Aya Alali lebt in einer mittelgroßen Stadt in Nordrhein-Westfalen und macht gerade ihren mittleren Schulabschluss. Das Lernen zu Hause beschreibt die 18-Jährige als eine sehr schwierige Zeit. Sie teilt sich ein Zimmer mit ihren zwei Schwestern. In Ruhe dem Online-Unterricht folgen ist da kaum möglich.

Dabei hat die junge Syrerin, die 2017 mit ihrer Familie nach Deutschland geflohen ist, ein Ziel: in drei Jahren Abitur und dann Medizin studieren. Durch Corona gerate nun alles in Wanken: "Ich habe Angst, dass es noch weiter geht, die nächsten drei Jahre. Und dass ich manche Fächer nicht verstehe, aber eine Arbeit schreiben muss.
Angst vor einer dritten Welle, vor einem Lockdown zum nächsten. Und Sport, Hobbys, Ausgehen - alles Fehlanzeige: "Mir fehlt es, Freunde zu treffen." Und es fehle ihr, Kontakte aufzubauen, Menschen zu umarmen. "Das Gefühl haben, dass andere für Dich da sind und nicht - wenn man einen Menschen sieht auf der Straße - Angst vor ihm zu haben.

In einem offenen Brief hat sich die Professorin gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen an die Bundesregierung gewandt. Sie warnen darin vor den psychischen Folgen der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen. Durch geschlossene Schulen, geschlossene Sportvereine und Freizeiteinrichtungen und besonders auch durch die Kontaktbeschränkungen. Vieles werde sich erst in den kommenden Monaten und Jahren zeigen. Viele bräuchten dann psychotherapeutische Hilfe, warnt Asbrand.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey: "Sorgen anhören, verstehen, Zuversicht teilen. Aber auch auf der anderen Seite ganz klare Perspektiven schaffen. Nicht nur in Schule, Ausbildung, Beruf, sondern auch was die Freizeit, was die Freiheit, die Rückerlangung der Freiheit für junge Menschen angeht. Das ist für diese Entwicklungsphase enorm wichtig."
 
 
 

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RE: Debatte um die bundesweite Ausgangssperre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 04.05.2021, 18:12:38
Es wäre sinnvoll, wenn Sie SChulpolitik nicht so stark verallgemeinerten. Sicher ist IHnen bekannt, dass SChulpolitik Ländersache ist - d.h., was in Hessen nicht so gut läuft, kann z.B. in Bayern oder Baden Württemberg ganz anders aussehen (und tut es auch).

Das bezweifele ich ganz stark, dass diese Zustände nur in Hessen herrschen. Von Hannover weiß ich es z.B. von meiner Verwandtschaft und das ist Niedersachsen. Das ist nicht nur ein hessisches Problem. 😏
 
Für mich als am Rande stehende hat all das, was nun bemängelt wird bei Schulen usw. auch einen grossen Vorteil: der Besuch LehrerIn wird endlich als solcher angesehen. Zu lange geschah es ja, dass gerade Eltern LehrerInnen oft als unfähige Schmarotzer abqualifizierten, die als Beamte viel Geld verdienen und zu viele Ferien haben.


Ich weiß ja nicht woher sie das Wissen haben 😏 aber ich kenne niemand in meinen Bekanntenkreis oder aus Unterhaltungen, die Lehrer als Schmarotzer beschimpfen.
 

Wo Lehrern mit juristischen Konsequenzen gedroht wird,


Wenn Eltern das tun sind sie sehr dumm!!!!!!!!! Die Leidtragenden sind dann die Kinder, weil sie dann beim Lehrer ganz schlecht da stehen. 😳  Am besten das Kind wechselt die Schule.
 
 DAss Eltern es meist mit 1 oder 2 Kindern nicht schaffen, was sie umgekehrt von Lehrern erwarten, die für 30 solcher Kinder verantwortlich sind.


Was sollen die Eltern „schaffen“, ihren Kindern Unterricht geben? Dafür brauchen die Eltern kein Corona um das zu wissen.
 

Aber sie sind ja der Spezialist was Schulen, Lehrer, Eltern und Kinder angeht. Da haben wir Eltern oder Großeltern gegen sie keine Chance 😆

LG Heidrun
olga64
olga64
Mitglied

RE: Debatte um die bundesweite Ausgangssperre
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.05.2021, 18:51:03
 
 
 

Aber sie sind ja der Spezialist was Schulen, Lehrer, Eltern und Kinder angeht. Da haben wir Eltern oder Großeltern gegen sie keine Chance 😆

LG Heidrun
Ich sehe mich wahrlich nicht als Spezialistin für diese von Ihnen aufgeführten Bereiche. Keiner von uns ist das, egal in welchem Segment jemand tätig ist, weil die eigene Einstellung und Beurteilung immer als subjektiv angesehen werden muss.
Und Spezialisten für Schulen können Eltern oder Grosseltern  ja nicht sein, da die eigene Schulzeit zu lange vorbei ist und das aktuelle Wissen meist auf den Aussagen einiger weniger Kinder beruht, denen man natürlich auch emotional hoch verbunden ist.

Die Beurteilung der  LehrerInnen erfolgt  schon in grösserem Massstab und auch basierend auf ihrer pädagogischen Ausbildung usw.
Allerdings bemühe ich mich seit vielen Jahren, mich auch mit Spezialisten unvoreingenommen darüber auszutauschen. In meiner Familie und meinem persönlichen Umfeld sind nun mal viele Menschen der Lehrberufe, auch Eltern und Grosseltern und auch da haben nicht alle die eine, gültige Meinung, weil alle auch unterschiedliche ERfahrungen mach(t)en.
Ich finde das immer sehr interessant und werde mich weiterhin von diesen Menschen informieren und beraten lassen, um eigene Wissenslücken wenigstens ein wenig zu schliessen. Olga

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