Innenpolitik Der ehemalige Abgeordnete Sebastian Edathy (SPD)

Natürlich gilt für Jedermann hierzulande die Unschuldsvermutung, dass ist doch auch überhaupt nicht in frage gestellt worden.
Fakt aber ist auch, dass der Verdacht des Erwerbs von kinderpornografischem Material einen Politiker erheblich diskreditiert und ihn großflächig angreifbar macht. Und - er ist erpressbar. Alles Umstände, die es für ihn unmöglich machen, ein solches Amt zu bekleiden. Edathy selbst wusste ja noch nichts von den Ermittlungen der kanadischen Interpol-Abteilung, wohl aber das BKA.
Das hat nichts damit zu tun, dass hier jemand zu Unrecht vorverurteilt worden wäre.

Herr Edathy wurde ja längst vor dem Urteil vom Volk, den Medien usw. verurteilt - er wird es auch bleiben und nie wieder ein Bein auf die Erde bekommen, zumindest nicht in Deutschland.
Diese Affäre kostete auch einen CSU- Minister das Amt, weil dieser die SPD informierte, um zu verhindern, dass Herr E. ein Ministeramt bekommen würde.
Innerhalb der SPD liefen wohl die meisten Schweinereien in dieser Causa- deshalb möchte die jetzt ja auch,dass Herr E. seinen Austritt verkündet. Da dieser aber m.E. nichts mehr zu verlieren hat, wird er der SPD sicher den Gefallen nicht tun. Ich könnte mir eher vorstellen,dass er jetzt Exklusiv-Interviews mit gut zahlenden Medien abschliesst (er braucht ja Geld) und seine Wahrheit erzählt. DA dürfte noch einiges kommen.
Die juristischen Beweise für ein tragbares Gerichtsurteil zu diesen Bildern war wohl nicht gegeben - deshalb kam es zu dem Deal. Wäre die Verhandlung weitergeführt worden, wären diese Fotos von den Kindern durch die Medien gegeistert - wäre das wirklich so viel besser gewesen als dieser Schlussstrich? Wenn man doch Kinder schützen will, sollte man dies auch verhindern. Olga

Sebastian Edathy ein ehemals aufstrebender, deutscher Politiker (und immer noch SPD-Mitglied "ruhend") hat sich selbst aus dem Rennen geworfen. Er wurde zwar gerichtlich mit rechtskräftigem Urteil nicht belangt, da seine Taten als Borderline zu bewerten sind und ist auch nicht vorbestraft - aber beruflich und wohl auch menschlich erledigt.
Ein früherer Soziologe mit fast ausschliesslich politischer Laufbahn dürfte nirgendwo Chancen auf eine gute Berufsausübung haben.
Im aktuellen Südd. Zeitungs-Magazin wird er u.a. von Heribert Prantl interviewt. Edathy lebt an einem umbekannten Ort in einer "arabischen" Grossstadt, wird finanziell noch ein wenig von seiner Stiefmutter unterstützt und erhält nach wie vor täglich Moddrohungen per E-Mail. Ein SChreiberling wurde so brutal, aber auch transparent, dass er gerichtlich zu einer Schadensersatzzahlung von 6.000.-- Euro verknackt wurde.
Im Gegensatz zu irgendwelchen Gerüchten, da natürlich im Umlauf sind, erhält er vom Bundestag bereits seit einem Jahr kein Geld mehr; auch eine altersbedingte Unterstützung wird erst ab ca 57 Jahren bezahlt (er selbst ist ja jünger). Und natürlich erhält er auch kein Hartz IV, was ihm sicher zustünde, wenn er es in Deutschland beantragen würde.
Nach meiner Erinnerung ist es eines der wenigen Interviews mit gefallenen Männern nach ihrem Sturz. Lesenswert. Olga