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Innenpolitik Der Euro schwebt in höchster Gefahr

carlos1
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Re: Der Euro schwebt in höchster Gefahr
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 25.01.2009, 22:13:36
Es ist keine Neuigkeit, dass die nächste Krise mit der Bewältigung dieser Krise vorbereitet wird. Die vielen Milliarden, die jetzt in den Geldkreislauf gepumpt werden, müssen irgendwann wieder "verschwinden", sollen sie potenziell nicht inflationär wirken. Die Immobilienkrise als Auslöser der weltweiten Finanzkrise hat ihren Ursprung in der Aufblähung der Geldmenge nach dem Dot.com-Crash 2000-2002. Nur darf nicht vergessen werden, dass seit letztem Jahr eine gewaltige Summe Geld vernichtet worden ist. Buchgeld, virtuelles Geld. Vor allem ist es auch so, dass nicht allein die wachsende Geldmenge eine Inflation verursacht. Ebenso spielen Nachfrage und vorhandene Produktionskapazitäten eine Rolle. Im Zeitalter der Globalisierung ist eine herkömmlicher Betrachtung der Inflationsgefahr und ihrer Ursachen nicht mehr möglich. Einen Geldmengenüberhang gibt es seit vielen Jahren, aber die Preise stiegen moderat eben wegen globaler Überangebote. Höhere Preise waren nicht durchsetzbar. Dies wird sich nicht grundsätzlich ändern
Wie es weitergehen wird, und wie dagegen vorsorgen? Erspartes Geld könnte an Wert verlieren. Aber Sachwerte? Welche Sachwerte denn? Gold ist dann von Wert, wenn sich jemand findet, der bereit ist einen Gegenwert zu zahlen, der also an Gold und seinen Wert glaubt? In Krisenzeiten kann der Staat die Goldmünzen kassieren. Eine Villa in schöner Lage? Sie würde Geld kosten, um darin zu wohnen und es müsste sich auch immer jemand finden, der bereit ist diesen Vermögenswert wieder in Geld umzuwandeln. Ein Gartengrundstück für den Gemüseanbau in Krisenzeiten? Beteiligungswerte an soliden Firmen (Aktien) unterliegen Wertschwankungen, sind aber inflationssicher für den, der warten kann. Nicht schlecht würde der fahren, der Aktien jetzt zu Spottpreisen einkauft und warten kann. Wer aber kann warten, wenn Geld benötigt wird und bei knapper werdendem Zeithorizont? Im Übrigen gilt der Grundsatz, dass Glück viel mehr wert ist als Geld, und Glück kann man nicht kaufen. Glücklich ist der zu nennen, der nicht die Notwendigkeit sieht Güter anzuhäufen.
Was den Zeithorizont angeht, der bei jeder Anlageform entscheidend ist: Auf lange Sicht sind wir alle tot. So die Meinung eines der berühmtesten Volkswirtschaftler des letzten Jahrhunderts, John M. Keynes.
Der Euro schwebte schon vor seiner Entstehung in höchster Gefahr, er schwebte nach seiner Entstehung in Gefahr und jetzt können wir von Glück sagen, dass wir ihn haben. Auf jeden Fall würde ich dringend davon abraten, Geld in die Schweiz zu schaffen.
c


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