Innenpolitik Der Fall Steinbach

hafel
hafel
Mitglied

Der Fall Steinbach
geschrieben von hafel

Auch nur in Andeutungen die deutsche Kriegsschuld in Frage zu stellen, kann keine demokratische Partei dulden. Das gehört zum Grundkonsens der Bundesrepublik und zum politischen Credo der Union seit Adenauer.

Außenpolitisch ist die Wirkung mehr als fatal!

Leider hat der Unions-Fraktionschef Kauder es verpasst sich deutlich von seiner Fraktionskollegin zu distanzieren. so dass die Union nun auch einen "Fall Sarrazin" an der Backe hat. Frau Steinbach gilt als eine der letzten Aushängeschilder für die Konservativen.

Nun hat die Kanzlerin ein weiteres Problem, was Unruhe in die Union trägt.

Hafel
miriam
miriam
Mitglied

Re: Der Fall Steinbach - und die späte, halbherzige Distanzierung
geschrieben von miriam
als Antwort auf hafel vom 10.09.2010, 10:34:12
Dabei war es ja längst überfällig, sich von Erika Steinbach zu distanzieren. Mit einem gewissen Staunen war in diesem Jahr zu erfahren, dass die Sudetendeutsche Landsmannschaft, ihr den Europäischen Karlspreis verliehen hat (nicht zu verwechseln mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen).

In der Beschreibung des Europäischen Karlspreises ist zu lesen, dass er verliehen wird...
"...an Persönlichkeiten und Einrichtungen der Politik, des Geisteslebens oder der Wirtschaft ... die sich besondere Verdienste um die Verständigung und Zusammenarbeit der Völker und Länder Mitteleuropas erworben haben ..."

Erneut ein Beweis mit welcher Verlogenheit in der Politik gehandelt wird - oder könnte es vielleicht sein, dass ein Kabarettist diese Begründung geschrieben hat?

Nachdem man über so viele Unwahrheiten staunt (zugegeben: immer weniger!), wird die Brandstifterin als nicht mehr in der CDU-Spitze tragbar erklärt.

Merkwürdig! Viele wussten das seit Jahren schon. Und wenn man es laut sagte, wurde man selber Brandstifter genannt.

Miriam
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Der Fall Steinbach - und die späte, halbherzige Distanzierung
geschrieben von luchs35
als Antwort auf miriam vom 10.09.2010, 12:33:08
Erika Steinbach hat nicht zum ersten Mal etwas im falschen Moment, im falschen Zusammenhang und am falschen Ort gesagt, was schon längst bekannt ist, was auch der polnische Präsident indirekt nun bestätigt hat, aber in einem andern Konsens, der mehr auf das Verhalten der Tschechen gegenüber Nazideutschland hinweist.

Aber nun frage ich mich langsam, ohne mich auch nur im entferntesten auf die Seite von Erika Steinbach stellen zu wollen, ob das demokratische Verständnis in Deutschland auf so wackligen Beinen steht, dass jeder, der von den vorgezeichneten Meinungen abweicht, sofort mundtot gemacht werden muss.
Langsam sollte sich das Land sich mit der Fabrikation von Maulkörben beschäftigen - oder sind solche Eklats mit Begleitgeschrei nötig, um von den wahren Problemen abzulenken ?

Luchs

Anzeige

Re: Der Fall Steinbach - und die späte, halbherzige Distanzierung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 10.09.2010, 12:52:57
Ein Land ... ein Volk ... eine Währung ... eine Meinung.
Hurra!
clara
clara
Mitglied

Re: Der Fall Steinbach - und die späte, halbherzige Distanzierung
geschrieben von clara
So ganz blicke ich bei Steinbach immer noch nicht durch, was sie mit ihrer neuerlichen Bekanntmachung eigentlich bezwecken will, sie könne es „leider nicht ändern, dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht hat".
Na und? Wenn ein Land berechtigte Angst hat, überfallen zu werden, dann macht es eben mobil! Das ist auch heute noch so.

Ich kann nur sagen: Ganz schlimm, dieser Keil schon wieder zwischen Deutschland und Polen. So führt der Weg zur Verständigung wieder ein Stück rückwärts. Diese Frau ist für kein öffentliches Amt mehr tragbar!

Clara
eko
eko
Mitglied

Re: Der Fall Steinbach - und die späte, halbherzige Distanzierung
geschrieben von eko
Ach ja! Wieder mal großes Geschrei, bloß weil ein Mensch zwar die Wahrheit gesagt hat, dies aber in ein falsches Kleid gesteckt hat.

Es stimmt ja, dass Polen im März 39 mobil gemacht hat.

Aber warum haben sie es denn getan? Doch nicht etwa, um nun Deutschland angreifen zu wollen. Wer das miteinander verbindet, begeht Geschichtsklitterung!

Polen wäre niemals in der Lage gewesen, Deutschland anzugreifen, warum sollten sie denn auch?

Was also war der Anlass für diese "Mobilmachung?

Polen musste miterleben, wie Hitler nacheinander Gebiete um Polen herum an sich riss, und sie mussten auch erkennen, dass die Sowjetunion mit dem Säbel rasselte. Sie mussten also damit rechnen, eines Tages selbst angegriffen zu werden.

Schön doof, wer sich in so einer Situation nicht auf Verteidigung einstellt.

Und da beginnt die Geschichtsklitterung einer Erika Steinbach, heute nun so zu tun, als hätte die damalige Mobilmachung einem Angriffskrieg gegen Deutschland gegolten.

Damit hat sie eine "rote Linie" überschritten!

Und damit ist sie zu weit gegangen.


e k o
Re: Der Fall Steinbach - und die späte, halbherzige Distanzierung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 10.09.2010, 13:32:41
"So ganz blicke ich bei Steinbach immer noch nicht durch, was sie mit ihrer neuerlichen Bekanntmachung eigentlich bezwecken will, sie könne es "leider nicht ändern, dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht hat"."


Ich denke mal, dass sie den lange vorbereiteten Überfall "etwas relativieren" wollte.
Unter dem Motto: "Seht mal, auch die Polen haben sich auf den Krieg vorbereitet - nicht nur die Deutschen".
Dabei "vergisst" sie zu erwähnen, dass die Nazis längst den Krieg vom Zaun gebrochen hatten, auch wenn es sich noch nicht Krieg nannte und der Polenfeldzug in allen Einzelheiten vorbereitet war.

Es ist gut, dass sie sich aus dem CDU-Vorstand zurückgezogen hat, wenn auch unter Druck und es ist zu hoffen, dass sie möglichst bald auch vom Vertriebenenverband geschasst wird.

Man kann auch nur hoffen, dass die Polen diese schwachsinnigen Ergüsse dieser Person nicht zu Ernst nehmen und sie selbst endlich die Klappe hält.

Anzeige