Innenpolitik Der Rentnerberg

renno
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Der Rentnerberg
geschrieben von renno
gefunden in einem anderen Forum,

822.000 Sterbefälle gegenüber 673.000 Geburten.
Für meine bescheidenen mathematischen Fertigkeiten bedeutet das: Es ergibt sich ein Überschuss von 149.000 Neugeborenen, die für immer weniger RentnerInnen aufkommen müssen.
Diese Differenz heißt „Geburtendefizit“!

Übrigens sind:
Ca. 25% der Bevölkerung älter als 65J. (Rentenbezieher).
Ca. 60% sind zwischen 20 und 64J. (Soz.Vers.Beitr.zahler)

Am 31.12.2006 hatte Deutschland rund 82.315.000 Einwohner.
Das waren 123.000 oder 0,1% weniger als Ende 2005 (82.438.000).

Die Entwicklung der Bevölkerung ergibt sich zum einen aus den Geburten und Sterbefällen und zum anderen aus den Wande¬rungsbewegungen (Zu- und Fortzüge). Der Bevölkerungsrückgang im Jahr 2006 ist darauf zurückzuführen, dass nach vorläufigen Ergebnissen dem Geburtendefizit von etwa 149.000 Personen ein rückläufiger Zuwanderungsüberschuss von rund 23.000 Personen gegenübersteht.

Mindestens seit 1991 hat es in Deutschland in jedem Jahr mehr Sterbefälle als Geburten gegeben.


Wichtig an dieser Statistik ist:
Die Gesamtbevölkerung nimmt ab; aber:
Es sterben mehr als geboren werden (seit etwa 30 Jahren),
es gibt also keinen Rentnerberg.
Das ist seit ca. dreißig Jahren in ganz Deutschland so.

Die Politik behauptet das Gegenteil.

Quelle:
WIESBADEN, Statistisches Bundesamt, 05. Juni 2007
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.
--
Herausgeber: (c) Statistisches Bundesamt, Pressestelle
Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44, Telefax: +49 (0) 611 / 75 - 39 76
mailto:[email protected]
www.destatis.de

Rechne ich falsch oder wird uns hier wieder ein X für ein U vorgemacht? Ich wäre für begründete Korrekturen meiner Denke von Herzen dankbar.

schönen Tag noch
--
renno
telramund
telramund
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Re: Der Rentnerberg
geschrieben von telramund
als Antwort auf renno vom 05.06.2007, 14:45:13
renno schrieb am 05.06.2007 um 14.45:
> gefunden in einem anderen Forum,

> 822.000 Sterbefälle gegenüber 673.000 Geburten.
> Für meine bescheidenen mathematischen Fertigkeiten bedeutet das: Es ergibt sich ein Überschuss von 149.000 Neugeborenen, die für immer weniger RentnerInnen aufkommen müssen.
> Diese Differenz heißt „Geburtendefizit“!

> Übrigens sind:
> Ca. 25% der Bevölkerung älter als 65J. (Rentenbezieher).
> Ca. 60% sind zwischen 20 und 64J. (Soz.Vers.Beitr.zahler)

> Am 31.12.2006 hatte Deutschland rund 82.315.000 Einwohner.
> Das waren 123.000 oder 0,1% weniger als Ende 2005 (82.438.000).

> Die Entwicklung der Bevölkerung ergibt sich zum einen aus den Geburten und Sterbefällen und zum anderen aus den Wande¬rungsbewegungen (Zu- und Fortzüge). Der Bevölkerungsrückgang im Jahr 2006 ist darauf zurückzuführen, dass nach vorläufigen Ergebnissen dem Geburtendefizit von etwa 149.000 Personen ein rückläufiger Zuwanderungsüberschuss von rund 23.000 Personen gegenübersteht.

> Mindestens seit 1991 hat es in Deutschland in jedem Jahr mehr Sterbefälle als Geburten gegeben.


> Wichtig an dieser Statistik ist:
> Die Gesamtbevölkerung nimmt ab; aber:
> Es sterben mehr als geboren werden (seit etwa 30 Jahren),
> es gibt also keinen Rentnerberg.
> Das ist seit ca. dreißig Jahren in ganz Deutschland so.

> Die Politik behauptet das Gegenteil.

> Quelle:
> WIESBADEN, Statistisches Bundesamt, 05. Juni 2007
> Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht.
> --
> Herausgeber: (c) Statistisches Bundesamt, Pressestelle
> Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden
> Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44, Telefax: +49 (0) 611 / 75 - 39 76
> mailto:[email protected]
> www.destatis.de

> Rechne ich falsch oder wird uns hier wieder ein X für ein U vorgemacht? Ich wäre für begründete Korrekturen meiner Denke von Herzen dankbar.

> schönen Tag noch
> --
> renno


Ob hier falsch gerechnet wird lassen wir einmal dahingestellt.

Fakt ist, daß dem Anteil der arbeitenden und auch Rentenbeiträge leistenden Bevölkerung, ein wegen Frühverrentung und längerer Lebenserwartung entsprechend höherer Anspruch/Bedarf an Rentenleistungen gegenübersteht.

Nach dem bei uns geltenden Umlageverfahren, bedeutet dies, daß die Höhe der Rentenzahlungen, von den jeweils entrichteten Beiträgen der arbeitenden Bevölkerung sowie zusätzlichen, durch das Steueraufkommen finanzierten Zuschüssen des Staates abhängig ist.

Nicht nur wegen der längeren Rentenzahlungsdauer (höhere Lebenserwartung) sowie der auf der anderen Seite nicht ausreichend vorhandenen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze, sondern auch wegen der vielen Rentenzahlungen an Personen, die nie einen Beitrag in die Rentenkassen geleistet haben, herrscht in unseren Rentenkassen weitgehend Ebbe.

Dass unsere Hochtechnologie-Wirtschaft bereits jetzt zum Teil Probleme hat, ausreichend qualifiziertes Personal zu bekommen und andererseits ein Heer von wenig oder gar nicht Qualifizierten heranwächst, dürfte noch zu einer Verschärfung der Lage unserer Sozialsysteme beitragen.
--
telramund
hugo
hugo
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Re: Der Rentnerberg
geschrieben von hugo
als Antwort auf telramund vom 05.06.2007, 16:40:00

telramund, sondern auch wegen der vielen Rentenzahlungen an Personen, die nie einen Beitrag in die Rentenkassen geleistet haben, herrscht in unseren Rentenkassen weitgehend Ebbe.

kannste diesen Satz mal mit Beispielen belegen ?

das kann ich bei einem Umlageverfahren (Generationenvertrag der noch gültig ist) nicht erkennen.

Das Verhältnis der Gesamteinnahmen zu den Gesamtausgaben des Staates muss stimmen und da gehören eben die Ausgaben für Sozialleistungen und Renten als einer der größten Posten mit dazu.

Ich denke das es in beiden Positionen noch erhebliche Reserven gibt, also höhere, aber auch gerechtere Einnahmen und geringere aber ebenfalls gerechtere Ausgaben.

hugo

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telramund
telramund
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Re: Der Rentnerberg
geschrieben von telramund
als Antwort auf hugo vom 05.06.2007, 17:35:20
hugo schrieb am 05.06.2007 um 17.35:

> telramund, sondern auch wegen der vielen Rentenzahlungen an Personen, die nie einen Beitrag in die Rentenkassen geleistet haben, herrscht in unseren Rentenkassen weitgehend Ebbe.

> kannste diesen Satz mal mit Beispielen belegen ?

> das kann ich bei einem Umlageverfahren (Generationenvertrag der noch gültig ist) nicht erkennen.

> Das Verhältnis der Gesamteinnahmen zu den Gesamtausgaben des Staates muss stimmen und da gehören eben die Ausgaben für Sozialleistungen und Renten als einer der größten Posten mit dazu.

> Ich denke das es in beiden Positionen noch erhebliche Reserven gibt, also höhere, aber auch
gerechtere Einnahmen und geringere aber ebenfalls gerechtere Ausgaben.

> hugo

Hugo, zu den Rentenzahlungen, an Personen, die nie einen Beitrag geleistet haben, würde ich z.B. die Renten an jüdische Kontigentflüchtlinge und deutschstämmige Aussiedler, die per se Deutsche sind, rechnen. Darüber hinaus sind es auch noch die Leistungen an nicht zahlende Familienangehörige. Ferner hat m.E. auch die 1:1-Einbeziehung der DDR-Rentner zu einem größeren Loch in unserer Rentenkasse geführt.

Doch damit wir uns jetzt nicht mißverstehen, diese Renten-Leistungen die nicht durch adäquate Einzahlungen gedeckt sind, mögen sozial- und gesellschaftspolitisch durchaus gerechtfertigt sein, bloß hätte ihre Finanzierung gerechterweise nicht aus dem Rententopf, sondern vom Staat über die Steuereinnahmen (und damit durch gleiche Belastung aller Bevölkerungsschichten) erfolgen müssen.

Und daß das Verhältnis von Gesamteinnahmen und Gesamtausgaben in einem solide finanzierten Staatshaushalt stimmen muß, ist eigentlich eine Binsenweisheit.

Daß es aber nicht stimmt, beweist die immer noch ansteigende und keinesweg zurückgehende exorbitante Staatsverschuldung.

Und wenn Du hier bei den Ausgaben für Sozialleistungen (einschl. HartzIV) sowie den anderen staatlichen Alimentationen, einschließlich der Rentenzahlungen noch Möglichkeiten für einen gerechten Ausgleich, ohne staatliche Mehrbelastung, siehst, dann nur zu mit Deinen Vorschlägen und evtl. großen Erfahrungen aus sozialistischen DDR-Zeiten. (Du erlaubst ein leichtes Grinsen.)

Übrigens die verfehlte Zuwanderungspraxis und ihre verheerenden Folgen, möchte ich jetzt in diesem Zusammenhang - obgleich sie ja in unserem exportabhängigen Wirtschaftsstandort bei unseren maroden Sozialsystemen eine gewisse Rolle spielt - nicht weiter strapazieren.

Gruß

Telramund
--
telramund
Re: Der Rentnerberg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf telramund vom 05.06.2007, 18:20:29
@telramund,
"Ferner hat m.E. auch die 1:1-Einbeziehung der DDR-Rentner zu einem größeren Loch in unserer Rentenkasse geführt."

Stimmt nicht !!!
1. Die Rentenpunkte der "Ostrentner" werden mit einem Rentenwert multipliziert, der etwa 12,1% niedriger ist, als der West-Rentenwert. Das ist nicht 1:1, sondern 1:0,88.
(Rentenwert West:26,13 € / Rentenwert Ost: 22,97 €)

2. Die 1:0,88 -Einbeziehung kann nicht zwangsläufig zu einem größeren Loch geführt haben, da die Rentenzahlung ja nicht aus einem "angesparten Guthaben" des Rentners ausgezahlt wird, sondern aus den aktuellen Rentenbeiträgen der Einzahler aus West UND OST. Dabei sind die jeweiligen Rentenbeiträge der Erwerbstätigen in Ost und West gleich.
Verwerfungen können also nur in der Übergangsphase 1990-1992... entstanden sein.
Verwerfungen sind entstanden durch die erheblich höhere Anzahl der Arbeitslosen im ostdeutschen Raum und die dadurch entstehenden Lücken bei der Einzahlung der Rentenbeiträge.

Bei den anderen Hinweisen stimme ich dir zu !
--
klaus
hugo
hugo
Mitglied

Re: Der Rentnerberg
geschrieben von hugo
als Antwort auf telramund vom 05.06.2007, 18:20:29
hallo telramund. du schneidest hier ein sehr interessantes Thema an.
;"beweist die immer noch ansteigende und keineswegs zurückgehende exorbitante Staatsverschuldung...."

Passt zwar nicht ganz hierher aber mich würde mal interessieren wie groß die alljährliche Nachfrage nach Bundesschatzbriefen und -falls es sowas gibt- nach anderen Schulddiensten des Staates ist.

Davon ausgehend, könnte man auch mal auf die dahinter liegenden Interessen gelangen.

Ich meine, es muss und wird doch Leute geben (Institutionen, Banken, Versicherungen Anlagegesellschaften, Privatiers,,) die ungeheuer scharf darauf sind das der Staat ständig und weiterhin große Geldmengen benötig und borgt.

Die Lobby dieser "Geldvermehrer auf Staatsunkosten" muss doch ungeheuer stark sein, wenn unsere Finanzminister sich nicht gegen diesen Verschuldungstrend wehren können,,und wie viele haben das schon vergeblich versucht und versprochen,,,

Bei gegenwärtig ca 7% Zinsen scheint es ein lukratives Geschäft zu sein, das eigene Geld nicht in Produktion, Innovation, Investition usw zu riskieren, sondern dem Staat zu leihen,,,oder ?

hugo

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telramund
telramund
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Re: Der Rentnerberg
geschrieben von telramund
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.06.2007, 18:47:48
Hallo Klaus, nach Deinen richtiggestellten Umtauschrelationen stimme ich Deinen übrigen Folgerungen zu.

Gruß

Telramund
--
telramund
schorsch
schorsch
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Re: Der Rentnerberg
geschrieben von schorsch
als Antwort auf renno vom 05.06.2007, 14:45:13
@ "....822.000 Sterbefälle gegenüber 673.000 Geburten.
Für meine bescheidenen mathematischen Fertigkeiten bedeutet das: Es ergibt sich ein Überschuss von 149.000 Neugeborenen, die für immer weniger RentnerInnen aufkommen müssen.
Diese Differenz heißt „Geburtendefizit“!..."

Wie du inzwischen vermutlich selber gemerkt hast: Es sollte wohl nicht ein Überschuss von Geburten sondern ein Defizit heissen.

Nun aber grundlegend wieder mal: Es spielt überhaupt keine Rolle, wie viele Junge für wie viele Alte aufkommen müsen, sondern: Sind die Jungen imstande, mit immer moderneren, schnelleren Mitteln genügend Lebens-Mittel für alle zu produzieren? Kann diese Frage mit JA beantwortet werden, muss niemand Angst haben zu verhungern oder auf der Strasse leben zu müssen im Alter.

--
schorsch
telramund
telramund
Mitglied

Re: Der Rentnerberg
geschrieben von telramund
als Antwort auf hugo vom 05.06.2007, 19:34:12
hugo schrieb am 05.06.2007 um 19.34:
 
> Die Lobby dieser "Geldvermehrer auf Staatsunkosten" muss doch ungeheuer stark sein, wenn unsere Finanzminister sich nicht gegen diesen Verschuldungstrend wehren können,,und wie viele haben das schon vergeblich versucht und versprochen,,,



> hugo

Verehrter Hugo, Du solltest wirklich mal einen Einführungskurs in Markt- und Volkswirtschaftslehre belegen (evtl. in der VHS), dann wäre es möglich, sachlich zu diskutieren, und ein Unsinn, wie der oben Zitierte, würde sich wohl erübrigen.


Der Staat benötigt zur Deckung der vielfältigen Ansprüche, unter denen die Ausgaben für Soziales in der BRD einen überproportionalen Anteil ausmachen(!), in erster Linie Steuereinnahmen.

Da diese Steuereinnahmen die immensen Staatsausgaben, bei weitem nicht decken können, muß er sich zur restlichen Finanzierung derselben Kapital beschaffen. D.h., er gibt diverse Staatspapiere aus und deren Verzinsung richtet sich weitgehend nach dem am Markt herrschenden Kapitalzins.

Ist die Nachfrage nach diesbezüglichen Sparanlagen groß, weil die übrige Wirtschaft viel investiert und ergeben sich größere inflationäre Tendenzen, dann wird der Zinssatz hoch liegen und im umgekehrten Fall, wenn wenig Nachfrage nach Finanzmittel herrscht, weil in der Wirtschaft eine Flaute besteht, wird der Zins fallen.

Würde der Staat keine Möglichkeit zur Fremdfinanzierung, d.h. zur Aufnahme von an anderer Stelle gesparter Gelder haben, dann müßte er u.a. Deine Rente und die vielen Sozialausgaben, für die von der staatlichen Alimentierung lebenden "Unterschichten", zu denen auch die vielfältigen Migrationskreise zählen (pardon, jetzt wirds politisch etwas unkorrekt!) radikal kürzen oder streichen!

Daß die ausufernde Staatsverschuldung letztlich auch die Vermögensbesitzer und Sparer trifft, weil sie zu einer schleichenden Enteigung durch Inflation führt, sei noch nebenbei bemerkt. Und diese Inflation ist die bequemste Methode, die Staatsschulden zu entwerten.

Der letzte Weg, einer ausufernden Staatsverschuldung Herr zu werden, wäre dann schließlich noch ein brutaler Kapitalschnitt, den man Währungsreform nennt.

Und noch ein letzter Hinweis: Wer Sparkapital bildet oder sein Geld in Aktien anlegt, hat Anspruch auf eine angemessene Verzinsung/Dividende seines Angesparten mittels Konsumverzichts.
Nicht nur dies wurde in Deinem ehemaligen Gleichheits- und Unrechtsstaat DDR sicher etwas anders betrachtet......

Gruß

Telramund



telramund
heinzdieter
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Re: Der Rentnerberg
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf telramund vom 06.06.2007, 15:36:32
Das war eine kurze Einführung.
Hierbei sollte man aber die gemeinsame Währungspolitik der EU einbeziehen.

--
heinzdieter

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