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Innenpolitik Deutschland bekommt schlechte Noten in der Bildungspolitik

luchs35
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Deutschland bekommt schlechte Noten in der Bildungspolitik
geschrieben von luchs35

Der heute veröffentlichte Bericht der OECD wirft ein sehr schlechtes Licht auf die deutsche Bildungspolitik und liegt auf den neuesten Untersuchungen hintersten Rängen.

Die OECD warnt, dass der Mangel an Studenten und berufsbildungsunfähigen Schulabgängern verheerende Folgen für die Wirtschaft und das Land hat.

Der Bedarf an Fachkräften kann schon heute kaum mehr gedeckt werden. Immer mehr ausländische Fachleute müssen ins Land geholt werden, decken aber trotzdem längst nicht den Bedarf.

Die OECD mahnt die Politiker, endlich in der Bildungspolitik entsprechende Massnahmen zu ergreifen.

Ausser leeren Worthülsen hat Bildungsministerin Annette Schavan allerdings noch nicht allzu viel beigetragen.



luchsi35
Re: Deutschland bekommt schlechte Noten in der Bildungspolitik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 09.09.2008, 12:49:40
@luchsi35,

Man sollte sich schon den Bildungsbericht etwas genauer ansehen.

Z.B.:56% eines Jahrgangs nehmen im Schnitt in Industriestaaten ein Studium auf.
In Deutschland nur etwa 37%.
Hier sollte man wissen, dass es in einigen Industriestaaten Studiengänge gibt,die in Deutschland etwa dem "Meister-Studium" entsprechen.
Die Anzahl der Abbrecher liegt in Deutschland deutlich unter dem Durchschnitt.
Dadurch nähern sich die Zahlen 54%(OECD) und 37%(Deutschland) stark an.

Oder:Die Anzahl der 25-34-jährigen mit angeschlossener Berufsausbildung liegt in Deutschland über dem Durchschnitt.

Oder: Die Studie stellt fest: "Der Anteil der 25- bis 29-Jährigen, der weder in Arbeit noch in Ausbildung sei, liege in Deutschland mittlerweile über dem Schnitt der EU-Staaten."
Das sind allerdings alte Zahlen (2005). Heute liegen die Zahlen sogar besser, als der EU-Schnitt.

Richtig ist, dass die Ausgaben für Bildung unter dem OECD-Durchschnitt liegen.
In den einnahmeschwachen Jahren zw. 2003 und 2005 sind sie sogar von 6,8% auf 6,5% gesunken.( gemessen am BIP 2003: 4,4% /2004: 4,3%/2005: 4,25%)
Das liegt daran, dass in dieser Zeit besonders hohe Sozialausgaben notwendig waren.

Richtig ist, dass einiges getan werden muss, um die Standards zu verbessern, was allerdings wegen der Länderhoheit bei diesem Ressort nicht ganz einfach ist.
Die Ausgaben im vergangenen Jahr, die über das Bundesministerium f. Bildg. u.Forschung ausgegeben wurden waren die höchsten seit Bestehen der BRD.

"Ausser leeren Worthülsen hat Bildungsministerin Annette Schavan allerdings noch nicht allzu viel beigetragen."

Welche meinst du denn?

--
klaus

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