Innenpolitik Deutschland braucht mehr Zuwanderung
Gewiss, es ist ein unpopulärer Satz, aber es ist andererseits auch gesicherte statistische Erkenntnis. Ohne qualifizierte Zuwanderung wird das Rentensystem der Deutschen zusammenbrechen, die Zahl derjenigen, die das Einkommen erwirtschaften, von dem die Rentner ihre Rente erhalten, schrumpft zu stark, um das Niveau der Renten zu halten.
Der demographische Effekt des Geburtenrückgangs in Deutschland lässt sich auch nicht mehr auf die Schnelle rückgängig machen, denn es ist bereits Faktum, dass die Anzahl der Erwerbstätigen in Deutschland dramatisch sinken wird. Würden ab heute mehr Babies geboren, würde sich dies auf die Beschäftigungszahlen frühestens in etwa 20 Jahren auswirken, allerdings nicht dramatisch, denn es sind bereits die geburtenschwachen Jahrgänge, die derzeitig fürs Kinderkriegen zuständig sind. Andererseits streben die Babyboomer dem Rentenalter zu und werden bald dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen, sondern Leistungsempfänger sein - und zwar wegen der deutlich gestiegenen Lebenserwartung, was an sich ja positiv ist, besonders lange.
"Wir haben unser Leben lang eingezahlt" stimmt zwar, aber das Geld wurde ja nicht für die eigene Rente vom Staat angespart, sondern für die Bezahlung der damaligen Rentner verwendet - und jetzt, wenn unsere Generation ins Rentneralter kommt, gibt es zu wenige, die für uns viele aufkommen müssen.
Fachleute haben deshalb schon seit vielen Jahren einen Ausweg nur in der massiven Anwerbung von qualifizierter Zuwanderung gesehen. Deutschland hätte sich zu einem modernen Einwanderungsland deklarieren müssen, welches gezielt gut ausgebildete Fachkräfte und ihre Familien hätte dauerhaft anwerben sollen.
Leider ist die Politik über alle Lager hinweg untätig geblieben. Die Gründe liegen in einer mangelnden Aufklärung der Bevölkerung, die eine Phobie gegen zu viel Einwanderung entwickelt hat, und in dem Opportunismus der politischen Parteien, denen die nächste Wahl zu gewinnen wichtiger ist, als das Richtige zu tun. Es zeigt sich, dass die vier Jahre einer Wahlperiode zu kurz sind, um die wirklich längerfristigen Weichenstellungen zu tätigen.
Das Positive an der Entwicklung zum Facharbeitermangelland wird sein, dass die Arbeitslosigkeit zurückgehen wird (s. Linktipp).
Karl
Der demographische Effekt des Geburtenrückgangs in Deutschland lässt sich auch nicht mehr auf die Schnelle rückgängig machen, denn es ist bereits Faktum, dass die Anzahl der Erwerbstätigen in Deutschland dramatisch sinken wird. Würden ab heute mehr Babies geboren, würde sich dies auf die Beschäftigungszahlen frühestens in etwa 20 Jahren auswirken, allerdings nicht dramatisch, denn es sind bereits die geburtenschwachen Jahrgänge, die derzeitig fürs Kinderkriegen zuständig sind. Andererseits streben die Babyboomer dem Rentenalter zu und werden bald dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen, sondern Leistungsempfänger sein - und zwar wegen der deutlich gestiegenen Lebenserwartung, was an sich ja positiv ist, besonders lange.
"Wir haben unser Leben lang eingezahlt" stimmt zwar, aber das Geld wurde ja nicht für die eigene Rente vom Staat angespart, sondern für die Bezahlung der damaligen Rentner verwendet - und jetzt, wenn unsere Generation ins Rentneralter kommt, gibt es zu wenige, die für uns viele aufkommen müssen.
Fachleute haben deshalb schon seit vielen Jahren einen Ausweg nur in der massiven Anwerbung von qualifizierter Zuwanderung gesehen. Deutschland hätte sich zu einem modernen Einwanderungsland deklarieren müssen, welches gezielt gut ausgebildete Fachkräfte und ihre Familien hätte dauerhaft anwerben sollen.
Leider ist die Politik über alle Lager hinweg untätig geblieben. Die Gründe liegen in einer mangelnden Aufklärung der Bevölkerung, die eine Phobie gegen zu viel Einwanderung entwickelt hat, und in dem Opportunismus der politischen Parteien, denen die nächste Wahl zu gewinnen wichtiger ist, als das Richtige zu tun. Es zeigt sich, dass die vier Jahre einer Wahlperiode zu kurz sind, um die wirklich längerfristigen Weichenstellungen zu tätigen.
Das Positive an der Entwicklung zum Facharbeitermangelland wird sein, dass die Arbeitslosigkeit zurückgehen wird (s. Linktipp).
Karl
Re: Deutschland braucht mehr Zuwanderung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
qualifizierte zuwanderer - das ist die geheimformel.
aber leider sieht bisher die wirklichkeit anders aus.
bei einem vortrag, den ich hier besucht habe, wurde einmal gesagt:
die falschen leute bekommen die kinder.
das klingt provokativ, stimmt aber leider.
der staat (staatskasse) wird von zu vielen menschen finanziell ausgesaugt.
das gleichgewicht ist aus den fugen geraten.
aber leider sieht bisher die wirklichkeit anders aus.
bei einem vortrag, den ich hier besucht habe, wurde einmal gesagt:
die falschen leute bekommen die kinder.
das klingt provokativ, stimmt aber leider.
der staat (staatskasse) wird von zu vielen menschen finanziell ausgesaugt.
das gleichgewicht ist aus den fugen geraten.
Re: Deutschland braucht mehr Zuwanderung
Karl, das sehe ich ähnlich.
Die Zeitungen sind voll nach Mangel an Facharbeitern und gut ausgebildetem Nachwuchs. Unser mangelhaftes Bildungssystem kann diesen Mangel leider nicht abdecken und ist da Deutschland auf Zuwanderung angewiesen. Ist einfach so.
Hafel
Die Zeitungen sind voll nach Mangel an Facharbeitern und gut ausgebildetem Nachwuchs. Unser mangelhaftes Bildungssystem kann diesen Mangel leider nicht abdecken und ist da Deutschland auf Zuwanderung angewiesen. Ist einfach so.
Hafel
Hallo, karl,
als ich den Thementitel gelesen habe, habe ich mich sehr erschrocken, dass Du diesen formuliert hast.
Das Rentensystem wird nicht zusammenbrechen, wenn es rechtzeitig reformiert wird.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist Dir bekannt.
Und Du weißt auch, dass die Reichen immer reicher werden
und immer weniger in die Sozialkassen einzahlen, weil
sie ihre Altersversicherung anders organisieren dürfen.
Du weißt auch die Gründe, dass uns die Arbeit ausgeht
und eröffnest trotzdem eine Diskussion unter dem
Thementitel.
Du weißt auch, dass die Bundesrepublik zu den am
dichtesten besiedelten Ländern der Erde gehört!
Du weißt auch, dass die Greencard und andere Aktionen
der Abschöpfung von Fachkräften aus dem Ausland nichts gebracht haben!
Du weißt auch, dass die Firmen jahrelang die Ausbildung
junger Schulabgänger der Rendite wegen vernachlässigt
haben.
Trotzdem forderst Du eine Geburtenzunahme und
mehr Zuwanderung.
Was ist mit Dir geschehen?
viele Grüße
arno
als ich den Thementitel gelesen habe, habe ich mich sehr erschrocken, dass Du diesen formuliert hast.
Das Rentensystem wird nicht zusammenbrechen, wenn es rechtzeitig reformiert wird.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist Dir bekannt.
Und Du weißt auch, dass die Reichen immer reicher werden
und immer weniger in die Sozialkassen einzahlen, weil
sie ihre Altersversicherung anders organisieren dürfen.
Du weißt auch die Gründe, dass uns die Arbeit ausgeht
und eröffnest trotzdem eine Diskussion unter dem
Thementitel.
Du weißt auch, dass die Bundesrepublik zu den am
dichtesten besiedelten Ländern der Erde gehört!
Du weißt auch, dass die Greencard und andere Aktionen
der Abschöpfung von Fachkräften aus dem Ausland nichts gebracht haben!
Du weißt auch, dass die Firmen jahrelang die Ausbildung
junger Schulabgänger der Rendite wegen vernachlässigt
haben.
Trotzdem forderst Du eine Geburtenzunahme und
mehr Zuwanderung.
Was ist mit Dir geschehen?
viele Grüße
arno
Re: Deutschland braucht mehr Zuwanderung
Du hättest wohl Recht: "wenn das Rentensystem rechtzeitig reformiert"
worden wäre.
Das hätte aber bereits vor Jahrzehnten geschehen müssen, da die Änderung ja erst nach Generationen voll wirksam wird.
Ein weiterer Grund für den Fachkräftemangel ist, daß immer weniger Betriebe ihren Nachwuchs selber ausgebildet haben, es gab ja genügend auf dem freien Markt.
worden wäre.
Das hätte aber bereits vor Jahrzehnten geschehen müssen, da die Änderung ja erst nach Generationen voll wirksam wird.
Ein weiterer Grund für den Fachkräftemangel ist, daß immer weniger Betriebe ihren Nachwuchs selber ausgebildet haben, es gab ja genügend auf dem freien Markt.
Hallo, karin 2,
ich habe für Dich mal unten eine Internetseite eingestellt, wo sehr interessante Artikel über die Zusammenhänge von Arbeit, Staatsfinanzen, Wirtschaft, Renten, usw. anklickbar sind.
Viele Grüße
arno
ich habe für Dich mal unten eine Internetseite eingestellt, wo sehr interessante Artikel über die Zusammenhänge von Arbeit, Staatsfinanzen, Wirtschaft, Renten, usw. anklickbar sind.
Viele Grüße
arno
Re: Deutschland braucht mehr Zuwanderung
@ Arno: vielleicht machst Du Dir mal die Mühe und liest ein paar seriöse Zeitungen. Da steht in großen Lettern: "Unternahmen klagen, weil Fachkräfte fehlen".
Mitten im Aufschwung haben große Teile Deutscher Unternehmer Probleme geeignete Fachkräfte zu bekomme. Arno: lies einfach auch mal im "Handelsblatt". Dabei werden nicht nur Akademiker, Ingenieure und IT -Fachkräfte gesucht, sondern auch andere Berufe wie Meister, gut ausgebildete Facharbeiter und Pflegepersonal.
Das mag angesichts der über 3 Millionen Arbeitslosen paradox erscheinen. Der Arbeitsmarkt für Pflegeberufe ist bereits wie leer gefegt. Es fehlen da, laut Handelsblatt, 30 000 Pflegekräfte. Und es kommt noch schlimmer, wenn es für den Zivildienst keinen Ersatz gibt.
Das darf so einfach nicht hingenommen werden, da es Folgen für unseren weiteren Wohlstand hat. Hier kann nur Zuwanderung helfen. Das ist keine Patentlösung aber besser als gar keine Lösung.
Dreh- und Angelpunkt bleibt die Bildung. Bei vielen Unternehmen ist bereits die Einsicht gereift wieder "Älter" einzustellen.
Hafel
Mitten im Aufschwung haben große Teile Deutscher Unternehmer Probleme geeignete Fachkräfte zu bekomme. Arno: lies einfach auch mal im "Handelsblatt". Dabei werden nicht nur Akademiker, Ingenieure und IT -Fachkräfte gesucht, sondern auch andere Berufe wie Meister, gut ausgebildete Facharbeiter und Pflegepersonal.
Das mag angesichts der über 3 Millionen Arbeitslosen paradox erscheinen. Der Arbeitsmarkt für Pflegeberufe ist bereits wie leer gefegt. Es fehlen da, laut Handelsblatt, 30 000 Pflegekräfte. Und es kommt noch schlimmer, wenn es für den Zivildienst keinen Ersatz gibt.
Das darf so einfach nicht hingenommen werden, da es Folgen für unseren weiteren Wohlstand hat. Hier kann nur Zuwanderung helfen. Das ist keine Patentlösung aber besser als gar keine Lösung.
Dreh- und Angelpunkt bleibt die Bildung. Bei vielen Unternehmen ist bereits die Einsicht gereift wieder "Älter" einzustellen.
Hafel
Diese Probleme plagen nicht nur D, sondern alle westeuropäischen Länder, welche nach gesunden Prinzipien geführt werden.
Wenn das Land A - mangels selber gut ausgebildeten Fachkräften - solche aus B abwirbt, muss Land B eben aus Land C solche holen, welches dann halt aus Land D Leute holt. Und am Ende beisst sich die Katze in den Schwanz.
Es müssten Gesetze erlassen werden - in all diesen Ländern -, die die Betriebe verpflichten, ihre Beschäftigtenzahl mindestens 10 % Junge zu Fachkräften auszubilden. Wer das nicht will oder kann, muss mit anderen Betrieben zusammenspannen, damit diese 20 % der benötigten Fachkräfte ausbilden. Dafür müssen diese Nichtwilligen so viel bezahlen, dass es für die Ausbildungs-Betriebe rentabel wird.
Desweiteren müssten den Unternehmern verboten werden, mehr als 1 % der Fachkräfte aus dem Ausland zu beziehen.
Jammern nützt nichts. Jammern führt nur dazu, dass andere zum Mitjammern angeregt werden.
Wenn das Land A - mangels selber gut ausgebildeten Fachkräften - solche aus B abwirbt, muss Land B eben aus Land C solche holen, welches dann halt aus Land D Leute holt. Und am Ende beisst sich die Katze in den Schwanz.
Es müssten Gesetze erlassen werden - in all diesen Ländern -, die die Betriebe verpflichten, ihre Beschäftigtenzahl mindestens 10 % Junge zu Fachkräften auszubilden. Wer das nicht will oder kann, muss mit anderen Betrieben zusammenspannen, damit diese 20 % der benötigten Fachkräfte ausbilden. Dafür müssen diese Nichtwilligen so viel bezahlen, dass es für die Ausbildungs-Betriebe rentabel wird.
Desweiteren müssten den Unternehmern verboten werden, mehr als 1 % der Fachkräfte aus dem Ausland zu beziehen.
Jammern nützt nichts. Jammern führt nur dazu, dass andere zum Mitjammern angeregt werden.
Hallo, rolf,
es geht ja nicht nur um die Renten, sondern auch um die
Ruhestandsbezüge der Beamten, Politiker usw., usw..
Die großen Unterschiede in der Alimentation nicht mehr
Aktiver ist eine riesen Sauerei.
Wenn die Politiker das Problem der Sozialkassen nicht angehen, läuft alles für alle zwangsläufig auf eine Einheitsrente hinaus.
Viele Grüße
arno
es geht ja nicht nur um die Renten, sondern auch um die
Ruhestandsbezüge der Beamten, Politiker usw., usw..
Die großen Unterschiede in der Alimentation nicht mehr
Aktiver ist eine riesen Sauerei.
Wenn die Politiker das Problem der Sozialkassen nicht angehen, läuft alles für alle zwangsläufig auf eine Einheitsrente hinaus.
Viele Grüße
arno
Hallo, hafel,
ich lese sehr viele Artikel im Wirtschafteil der verschiedenen Zeitungen.
Ich bin aber immer wieder sehr erstaunt, wie wir
stets immer sehr überhastet auf die schnelllebigen Veränderungen in der Konjunktur reagieren.
Sind die Auftragseingänge schlecht, werden die Beschäftigten entlassen oder über subventioniertes
Kurzarbeitergeld weiter beschäftigt, die Leiharbeit
wird ausgebaut, der Lohn reduziert, usw., usw..
Springt die Konjunktur kurz an, müssen Babies produziert
werden, Facharbeiter aus dem Ausland angeworben werden,
usw., usw..
Hafel, merkst Du auch, dass an diesem
"Konjunkturausgleichs-System"
etwas ganz faul ist?
So etwas kann man anders und besser organisieren!
Viele Grüße
arno
ich lese sehr viele Artikel im Wirtschafteil der verschiedenen Zeitungen.
Ich bin aber immer wieder sehr erstaunt, wie wir
stets immer sehr überhastet auf die schnelllebigen Veränderungen in der Konjunktur reagieren.
Sind die Auftragseingänge schlecht, werden die Beschäftigten entlassen oder über subventioniertes
Kurzarbeitergeld weiter beschäftigt, die Leiharbeit
wird ausgebaut, der Lohn reduziert, usw., usw..
Springt die Konjunktur kurz an, müssen Babies produziert
werden, Facharbeiter aus dem Ausland angeworben werden,
usw., usw..
Hafel, merkst Du auch, dass an diesem
"Konjunkturausgleichs-System"
etwas ganz faul ist?
So etwas kann man anders und besser organisieren!
Viele Grüße
arno