Innenpolitik Die Alten, mit der Politik an der Spitze,

können oder wollen nicht verstehen, warum die Jugend die politischen Zwänge zur Einschränkung der Lebensfreiheit kritisch sieht.
Das war wohl schon immer so, denn vor 5000 Jahren haben sich die Sumerer auf einer Tontafel wie folgt dazu geäußert:
„Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte.“
Das wird sich wohl auch nie ändern; denn Kurt Tucholsky hat das vor 100 Jahren ähnlich gesehen:
„Die verschiedenen Altersstufen des Menschen halten einander für verschiedene Rassen: Alte haben gewöhnlich vergessen, daß sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, daß sie alt sind, und Junge begreifen nie, dass sie alt werden können.“,

Eigentlich beruhigend, dass sich bis heute nichts geändert hat. Alles wie immer.😉
 

Zu allen Zeiten polterten die Alten gegen die Jungen; sie konnten ihnen nichts recht machen, vor allem dann ,wenn sie ihren eigenen Weg einschlagen und nicht den für gut fanden, den die Altvorderen so vorlebten.
Viel Neid ist da auch im Spiel bei den Alten,denn deren Zukunft ist ja begrenzt - die Jungen haben sie noch vor sich.
Ich erlebe junge Menschen als zugewandt, freundlich und vor allem viel toleranter als Menschen meiner Altersgruppe, was sicher auch damit zusammenhängt, dass sie sich öfters auf fremde Kulturen und Länder einlassen als es bei vielen in unserem Alter der Fall war und ist.
DAbei bewundere ich die jungen Menschen, die ja all das bezahlen müssen,was die jetzigen Alten da so politisch bestimmen, bzw. all die Schäden, die unsere Generation so anrichtete, reparieren und bezahlen müssen.
Da wäre eigentlich ein wenig Dankbarkeit für die junge Generation fällig und nicht so despektierliche Aussagen, wie man sie hier lesen muss.
Und sollte es doch so sein ,dass die Jungen "nichts auf die Reihe bringen" - wer ist dafür verantwortlich? Die Alten, die sie erzogen haben und dies dann anscheinend nicht unbedingt pädagogisch wertvoll. Olga

Liebe Olga,

mir geht es da so wie Ihnen. Ich erfahre die jungen Leute als sehr hilfsbereit, da sehe ich an unseren jungen Nachbarn, aber auch an der Jugend im Dorf. Sie kaufen für Ältere ein, bieten sonstige Hilfen an usw. Auch die Nachdenklichkeit, das Verantwortung-übernehmen-Wollen der Jugend, z.B. in der Fridays-for-Future-Bewegung, imponieren mir enorm.

Und von all dem abgesehen: Wir alle waren doch auch mal jung, und auch unsere Eltern haben sich über uns beklagt. Ich gehörte 1966ff zur Hippie-Szene, und was haben die damaligen Altvorderen über uns hergezogen! Das ist mir bis heute eine Mahnung, denn ich schwor mir damals, dass ich niemals so werden möchte wie die, die uns damals verachteten, verurteilten oder nicht verstanden (oder verstehen wollten).

Schönen Abend

DAnke DW!
Ich war als junge Studentin in der 68er Bewegung. Meine männlichen Freunde trugen lange Haare, wir junge Frauen kurze Röcke, keine BH`s und waren sehr frech. Die Reaktionen der damals Alten waren: wir gehörten in Arbeitslager (die damals ja noch gar nicht so lange aufgelöst waren) oder wir sollten "nach drüben" gehen, womit die frühere DDR gemeint war, bzw. sollte man uns auf der Flucht erschiessen.
Wir liessen uns nicht abschrecken und haben so einiges geändert in diesem Land; den Mief aus den deutschen Wohnzimmern mit frischem Wind hinauswehen lassen.
Dramatischer war das Verhältnis zu unseren Eltern, die sich stur weigerten, uns über deren Rolle in der Nazizeit zu erzählen  - viele Kontakte zu den Eltern brachen ab; auch die Lehrer liessen unsere Neugierde lange unbefriedigt.
Aber irgendwann näherten auch wir uns dem Alter und erhielten gute Jobs, regelten unsere Privatleben und wer sich für Kinder entschied, wollte diese auch anders erziehen. Das geschah auch grossenteils,d enn wir leben heute in einer Gesellschaft, die so bunt und vielfältig ist, wie sie niemals vorher war.
Auch wir Frauen hatten endlich die Chance, unser Leben so aufzubauen und so zu leben wie wir es wollten - mussten uns keinem Diktat eines Mannes mehr beugen, die Pille half uns dabei, ungewollt keine Kinder zu bekommen und ich werde immer dankbar dafür sein, dass ich in so einer Zeit leben durfte und darf.
Deshalb werde ich auch immer Verständnis für junge Menschen haben. Die haben wie wir das Recht, eigene Fehler zu machen, zu experimentieren oder ihren Weg zu suchen. Ich neide dieser Generation nichts, weil ich selbst ja auch vieles ausprobiert habe, um dann anzukommen, wo ich heute bin. Olga

...na, dann will ich dich nicht im Unklaren lassen; besteht die Verantwortung tragende politische Führung aus einer Koalation von Junger Union und JuSos oder aus der älteren Generation?

Hast du mich etwa früher gekannt? 😂😂😂