Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Demokratie ist weiblich

Innenpolitik Die Demokratie ist weiblich

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Michiko vom 23.09.2020, 20:54:13
Dieses alte Brecht-Zitat hat die Buchautorin Christa Schyboll zum Anlass genommen, um ihre Gedanken zum Thema Volk humorig zu formulieren, das muss ich einfach noch anfügen:
2020.08.2902603_s.jpg
Edita
Edita
Mitglied

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von Edita
als Antwort auf wandersmann vom 23.09.2020, 21:24:42
Angesichts dessen, was B.Brecht hierzulande und heutzutage wieder an Obrigkeitshörigkeit begegnen würde - im Grab umdrehen würde er sich nicht. "Legt mich 10m tiefer" würde er fordern. Damit ich diese menschlichen Würmer nicht mehr ertragen muss. Die realen, kleinen, die mich hier unten vernaschen, sind mir allenthalben lieber. Das würde er sagen.
 
Und das traut sich ausgerechnet ein Mensch zu sagen, der einem Regierungssystem nachtrauert dessen Staatspartei quasi die Obrigkeitshörigkeit per Lobeshymne einfordert, deren Text da lautet: " Die Partei, die Partei, die hat immer recht " !???

Edita
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von schorsch

Friedlich weiden diese Schafe auf der Weide nebenan Tag und Nacht; kein Geblök, keine Rangkämpfe.....

Aber ab und zu sperrt der Schafzüchter einen Bock zu diesen 10 Schafen. Dann ist es mit dem Frieden und der Demokratie sehr schnell vorbei......

Schafe gucken dich an, Gif.JPG


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wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Edita vom 24.09.2020, 07:01:55

@ edita

Mir ist in den ganzen letzten 30 Jahren niemand begegnet, der dem "DDR-Regierungssystem" nachtrauern würde oder es gar zurück haben möchte. Aus welchen Propagandamedien Du sowas herausliest möchte ich gar nicht wissen. Viele dagegen kenne ich, und zähle mich selbst zu ihnen, die es gerne gesehen hätten, wenn im zuge der "Vereinigung" bewahrenswertes  aus der DDR mit in die Einheit eingebracht worden wäre, was dann auch unseren Brüdern und Schwestern im Westen zugute gekommen wären. Dann hätte man zumindest eine Vereinigung auf Augenhöhe gehabt, was aber bekanntlich nicht gewollt war.

Was das Lied von der Partei betrifft muss ich Dich auch hier enttäuschen. Als ich das zum ersten mal hörte, hielt ich das für 'nen Witz, aus DDR-Zeiten war mir das vollkommen unbekannt, es wurde auch nie gesungen oder gespielt, vielleicht mal in den frühen 50-ern, vermutlich aber war es selbst den SED-Granden zu albern.

 

Edita
Edita
Mitglied

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von Edita
als Antwort auf wandersmann vom 24.09.2020, 12:20:14

Jau Wandersmann - Schönreden kannst Du - nur reicht das nicht .......
Doch - mir sind schon einige begegnet, und zwar solche die leugnen und abstreiten ......
aber von daher -
ich kannte auch Niemanden, der eine Mauer bauen oder gar haben wollte .......

Edita

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von dutchweepee
Heinemann-regierung.jpg

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 23.09.2020, 20:25:22
 
 
Für diese Kraut-Logik hatte Meister Brecht bereits 1953 die Lösung parat, in seinem gleichnamigen Versgebilde:

" Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?!


 
Wenn ich das richtig in die geschichtlichen Zusammenhänge bringe, lebte Brecht zu dieser Zeit im sozialistischen Vorzeigestaat DDR. WEnige Jahre später verstarb er - in Ostberlin. Die Mauer für den sozialistischen ARbeiterstaat musste er ja nicht mehr miterleben. Und geändert haben diese Flugblätter m.W. auch nicht viel bis zu dem Tag als es das Volk dann friedlich selbst in die Hand nahm und diesem Unrechtsstaat ein Ende bereitete.
In einem anderen Beitrag versetzen Sie sich in die Lage des vor fast 65 Jahren verstorbenen Brecht und dessen Wünsche aus dem Grab. Ist das nicht ein wenig dürftig, wenn Sie auf der Suche nach Argumentationen zu solchen Albernheiten greifen müssen? Olga
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf schorsch vom 23.09.2020, 09:06:27
👍

Eine reife Meisterleistung, dieses Video. Wer da etwas zu mäkeln hat, hat offenbar den Sinn nicht verstanden!
Ich weiß doch ganz genau, wie Sebastian tickt, dass er zutiefst links und humanistisch denkt und auch agiert, wohl wissend, dass er dafür auf dem Schirm der Rechten ist, auf deren abzuarbeitender Liste weit oben steht (er hat deren physische Gewalt erfahren müssen). Auch deshalb ist sein Engagement mutig.

20181004_210444.jpg
Hier mal ein selfie von uns beiden gelegentlich einer Diskussionsrunde im Jenaer Paradies im vorigen Jahr.

Eigentlich wollte er schon in Chemnitz im vorigen Herbst solch ein Lied herausbringen. Für das jetzige brachte er sehr viel Promis auf die Beine, und rein von der künstlerischen Umsetzung her ist es sicher auch gelungen.
Dennoch verstehe ich den feministischen Ansatz nicht so recht. Hilf mir mal schorsch.

p.s.

Als bei o.a. Diskussionrunde dann auch die DDR Thema war, was bei seiner Entwicklung ja unvermeidlich ist, setzte er sich spontan ans Piano und sang ein sehr frühes Lied, da nannte sich seine Band noch "Herzbuben", mit reichlich Ironie zwischen den Zeilen.
 
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von JuergenS

Die Demokratie ist weiblich:

Und ist sie weiblich nun, die gute,
die auskommt ohne Rute,
die auskommt ohne Folter, Quälen, 
der Menschen, die sie immer wählen?

die auskommt ohne Oligarchen,
und ohne, dass da alle schnarchen?

die zulässt Streit, gewaltlos stets und edel,
die nur die Worte kennt, als Wedel,
nicht schreien, bestrafen für Worte,
glänzen auch an jedem Orte?

die toleriert, so gut es geht,
wenn man zu einer Meinung steht.

Ist all dies weiblich denn gebunden,
weil Frau'n nie andere geschunden?

grübel......
 

Edita
Edita
Mitglied

RE: Die Demokratie ist weiblich
geschrieben von Edita
als Antwort auf wandersmann vom 24.09.2020, 20:30:38

Wandersmann - wie Krumbiegel denkt, hat er oft genug selber verlauten lassen, von "zutiefst" LINKS war da nie was zu spüren, LINKS ja - aber nicht extrem oder radikal, sondern mit großem Augenmerk auf DEMOKRATISCH!
" Der demokratische Rechtsstaat, in dem wir leben, ist etwas Gutes, sagt er, etwas Wertvolles, denn Willkür gibt's nicht mehr seit dem Ende der DDR." Quelle

Der Begriff DEMOKRATIE fehlt in keinem Interview, wenn es um Politik geht, und ....... im Gegensatz zu Dir, bestreitet er nicht, daß wir ein demokratischer RECHTSSTAAT sind, dem er sich sogar persönlich verpflichtet fühlt, das ist z.B. auch ein Grund, warum er das Lied geschrieben hat!
"Ja, dass die demokratischen Grundwerte wichtig sind, dass der demokratische Rechtsstaat ein hohes Gut ist. Dafür sind die Menschen 1989 auf die Straße gegangen. Die Demokratie ist eine zarte Pflanze, die man pflegen muss. Deswegen habe ich auch gerade meinen neuen Song »Die Demokratie ist weiblich« veröffentlicht – da geht es genau darum, diese Werte zu verteidigen. Wir müssen uns selbst darum kümmern, in welcher Welt wir leben. Da gibt es große und wichtige Themen: Umweltverschmutzung, Rassismus und vieles mehr, das müssen wir alles angehen. Die Demokratie ist eine tolle Errungenschaft, aber es reicht nicht, alle vier Jahre sein Kreuz zu machen. Wir hatten 1989 Angst auf die Straße zu gehen. Es war gefährlich. Jetzt ist es ein Grundrecht!      Quelle

Ich glaube, daß Du nicht verstehst, warum er das Video gemacht hat, liegt darin, daß ihr politisch sehr weit auseinander liegt!

Edita


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