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Innenpolitik Die deutschen Prinzipien und China

hafel
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Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von hafel

Gestern ging ein chinesischer Besuch zu Ende. Der chinesische Wen Jiabao hatte mit seinen Kabinett Berlin besucht. So wurden der Öffentlichkeit viele Gemeinsamkeiten demonstriert, warme Worte und Streicheleinheiten verteilt. All dem waren klaren Wirtschaftsinteressen geschuldet.

Zu kurz kam die Diskussion über das wahre China.. Die KP-Führung überzieht – wie alle kommunistischen Führungen – das eigene Land mit Intoleranz gegen die eigenen Bürger, die gegen die von oben verordnete Harmonie verstoßen. Künstler und Kritiker verschwinden spurlos und ihre Anwälte werden unter Druck gesetzt. Die Strukturen der KP-Chinas haben Merkmale einer Mafia angenommen.

Es war wohl vernünftig und richtig mit China zusammen zu arbeiten. Aber war der der "große Bahnhof" für den Besuch das richtige Signal? Ich denke nein!

Die KP-Führung könnte das als Freibrief verstehen. Warum werden immer die gleichen Fehler gemacht …. Wurde Gaddafi nicht auch mal ähnlich hofiert?

Der kluge Satz: "Das Fressen kommt vor der Moral" hat leider immer noch seine volle Gültigkeit.

Hafel

ingo
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Re: Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von ingo
als Antwort auf hafel vom 29.06.2011, 12:46:37
Die chinesische KP hat einen Freibrief; und der heisst: Geld. Wenn ich nachdenke, hätte Deine Überschrift auch heissen können: "Die amerikanischen Prinzipien und China" (1,2 Billionen Dollar http://www.welt.de/finanzen/article12668190/USA-schulden-China-deutlich-mehr-Geld-als-bekannt.html)
oder, neuerdings: "Die ungarischen Prinzipien und China http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/30250192)
Das Alles ist für mich auch erschreckend; aber ich werde meine letzten Jahre nicht damit verbringen, mich über etwas zu ärgern, was ich nicht ändern kann. Früher hatten wir Angst, dass uns die chinesische Bevölkerung irgendwann überrollen würde. Das hat nicht stattgefunden. Nun überrollt uns das chinesische Geld. Wer hätte das vor 50 Jahren gedacht?
hafel
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Re: Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von hafel
als Antwort auf ingo vom 29.06.2011, 13:07:54
Auch wenn wir missliche Dinge nicht ändern können, so haben wir doch ein Recht und die Plicht darauf aufmerksam zu machen.

Hafel

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ingo
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Mitglied

Re: Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von ingo
als Antwort auf hafel vom 29.06.2011, 13:36:09
Das spreche ich Dir nicht ab, habe dazu aber eine dezidierte eigene Meinung.
JuergenS
JuergenS
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Re: Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von JuergenS
"Das Alles ist für mich auch erschreckend; aber ich werde meine letzten Jahre nicht damit verbringen, mich über etwas zu ärgern, was ich nicht ändern kann."

Ingo, ein weiser Satz, ingo, denn unsere Kraft und Zeit sind begrenzter als die der U-40-Generation.
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hafel vom 29.06.2011, 12:46:37
Die Chinesen haben seit tausenden Jahren die beständigste Hochkultur unserer Welt. Durch das Prüfungs-System konnte in China ein Bauernsohn genauso ein hoher Staatsbeamter werden, wie der Sohn eines reichen Kaufmanns.
Dieses Prinzip gilt in China seit 2000 Jahren ...In Europa noch nichtmal 100.

Da maßen sich Europäer an zu wissen, wie man 1,4 Mrd. Menschen regieren soll und deren Ernährung, Altersversorgung, Wohnraum, Arbeit, Gesundheit sorgen soll. Stereotyp wird da der Begriff DEMOKRATIE hergebetet, für den es in der chinesischen Sprache noch nicht mal eine konkrete Übersetzung gibt. Und jetzt staunen Viele, wie es China gelingen konnte die bürgerlichen Systeme wirtschaftlich zu überflügeln. Nur vom kopieren der Technologie, fliegt man nicht in den Weltraum.

China wird sich auch weiterhin keinen Deut darum scheren, was westliche Demokratien verlangen. Sie haben eine tausendjährige Geschichte Ihrer erfolgreichen fernöstlichen Denkweise und brauchen keine Ratschläge von westlichen Newcomern, die eine Geschichte fortdauerndem Krisenmanagaments vorzuweisen haben. Kein Europäer versteht die chinesischer Art zu denken und zu leben.

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sittingbull
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Re: Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf dutchweepee vom 29.06.2011, 14:44:14
Und jetzt staunen Viele, wie es China gelingen konnte die bürgerlichen Systeme zu überflügeln.
geschrieben von dutch


" eins teilt sich in zwei "... (mao tse tung)

ich wundere mich nicht und bin voller historischem optimismus...


sitting bull

hafel
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Mitglied

Re: Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von hafel
als Antwort auf dutchweepee vom 29.06.2011, 14:44:14
Mit Deiner Äußerung habe ich schon einige Probleme.

Es bestreitet hier bestimmt niemand, und schon gar nicht ich, die ehemalige Hochkultur Chinas. Nur was hat das mit dem derzeitigen politischen System zu tun? Gar nichts. Das ist ein billiges Ablenkungsmanöver.

Okay, jeder darf hier seine eigene Meinung vertreten. Ich nehme zur Kenntnis, dass die Verhaftungen der Kritiker in China von Dir als okay gebilligt werden, und es andere nichts angeht was in China geschieht.

Äußere Dich dann bitte auch nicht mehr zu Gaddafi, es geht die Welt –nach Deiner Meinung – nichts an.

Hafel

Re: Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nürnberger Nachrichten: Was Merkel ansprach und Wen nicht hören wollte


Als Merkel anhob, das Thema Menschenrechte bei Chinas Premier Wen anzusprechen
(konkret forderte sie gerade ein "faires Verfahren" für Ai Wei Wei)
nestelte Wen so lange an seinem Kopfhörer, bis dieser ihm vom Ohr rutschte.
Auch ein neu gebrachter Kopfhörer konnte das Problem nicht beheben,
denn Wen fand nicht den richtigen Übersetzungskanal.


Der Rest der Verhandlungen zum Thema Wirtschaft wurde dann von den Begriffen
"Vertrauen" und "Fairness" sowie "Rechtsstaatlichkeit" geprägt (seitens Merkel und ihrer Minister)
sowie
"ergänzender Austausch", "gemeinsames Vorankommen falls ein paar Regeln beachtet würden" und "gegenseitiger Respekt" (seitens Wen)
geprägt.


DAS nenne ich mal beispielhaft gezeigt, wie Ignorieren von Kritik funktioniert.
Sorella


Re: Die deutschen Prinzipien und China
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 29.06.2011, 14:44:14
Und jetzt staunen Viele, wie es China gelingen konnte die bürgerlichen Systeme wirtschaftlich zu überflügeln. Nur vom kopieren der Technologie, fliegt man nicht in den Weltraum.

China wird sich auch weiterhin keinen Deut darum scheren, was westliche Demokratien verlangen. Sie haben eine tausendjährige Geschichte Ihrer erfolgreichen fernöstlichen Denkweise und brauchen keine Ratschläge von westlichen Newcomern, die eine Geschichte fortdauerndem Krisenmanagaments vorzuweisen haben. Kein Europäer versteht die chinesischer Art zu denken und zu leben.

Ich kann mich nur wundern. Agesehen davon, dasss China die höchste Todesstrafen-Rate in der ganzen Welt hat (sie übertrifft noch die der USA) und die Menschenrechte mit Füßen getreten werden - ist dir nicht bewusst, dass der wirtschaftliche Erfolg Millionen von Wanderarbeitern zu verdanken ist, die so gut wie keine Rechte haben und gnadenlos ausgebeutet werden? Stört keinen großen Geist, oder wie soll man das sehen?

Man muss schon fest beide Augen und Ohren verschließen, um diese Missstände bzw. teilweise Verbrechen auszublenden.

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