Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Diktatur der Demokratie

Innenpolitik Die Diktatur der Demokratie

Mitglied_bed8151
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Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Man spricht auch von Demokratur.

--
Wolfgang
clara
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Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von clara
als Antwort auf hugo vom 25.10.2010, 11:59:51
Hab sowieso nichts gegen eine Mehrheit die zur Abwechslung mal nicht durch eine reiche Minderheit ausgebeutet, drangsaliert, in Kriege geschickt und aufeinandergehetzt wird,, (Hugo)

Dann hast Du auch nichts gegen die Mehrheit namens Sowjetunion gehabt, die mitsamt den von ihr beherrschten Minderheiten, einschließlich DDR, damals die aufmüpfige Minderheit Tschechoslowakei zum Schweigen brachte. Nur als Beispiel für "in Kriege geschickt". Ich meine den „Prager Frühling“, der aber sicher nur im Westen so genannt werden durfte.
Oder ist das nur eine Vermutung von mir? Aber es tröstet mich einigermaßen, dass Du selbst von „ramponiert“ sprichst.

Clara


bombeiro
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Mitglied

Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von bombeiro
Liebe Freunde,

nach dem Lesen der Beiträge stelle ich fest, dass wohl alles mißverstanden oder absichtlich mißverstanden wird.
Die latenten Unterstellungen, dass ich mir eine Diktatur wünsche sind perfide und sicherlich von Leuten so gemeint, die selbst dazu beitragen, dass es wieder zu einer Diktatur kommen kann. Eine auf diese Art geführte Diskussion gleitet ab in ein "Geseiere von Aftermietern"!
Wer die Politik ernsthaft verfolgt kann feststellen, das vor den Wahlen viel versprochen wird, aber nur wenig umgesetzt werden kann. Der mündige Bürger merkt das natürlich.
Wenn aber später Prestigebauten erstellt werden, die Millionen oder gar Milliarden verschwenden , dass bei einer hohen Staats - Verschuldung, und gegen den Willen der Bürger durchgesetzt werden, dann ist das eine Diktatur und die Bürger gehen mit recht auf die Straße und protestieren, nützen wird es nichts.

bombeiro

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hugo
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Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von hugo
als Antwort auf clara vom 25.10.2010, 12:30:28
hm clara,,Du stellst aber seltsame Vergleichskonstellationen zusammen,,,vonwegen reiche Minderheit CSSR die eine arme Mehrheit UdSSR drangsaliert ausbeutet usw. ??

ich weiß ja nicht genau was Ihr/Du damals mitbekommen habt/hast aber was über die Berichterstattung der DDR-Medien zur damaligen Situation in Prag geschrieben wird ist oft Grundweg falsch und erlogen.

So hat das ND keineswegs wie Du vielleicht vermuten wirst, ständig ausschließlich die sich, gegen die Neuerungen in der CSSR gerichtete, Moskauer Meinung vertreten, veröffentlicht und interpretiert.

da waren auch sehr befürwortende erwartungsvolle zustimmende Beiträge abgedruckt, die sogar mich damals schon ein wenig verwirrten.

So verabschiedeten am 2. August 1968 die Parteiführungen der DDR und der CSSR eine gemeinsame Erklärung. Das Dokument wurde im ND veröffentlicht. In der Folge stellte das »Zentralorgan« der SED seine Angriffe auf die Reformbewegung in der CSSR ein. (Freidenker)

immerhin haben nachweislich - so wie es 1989 in der DDR war- auch völlig anders gepolte und an völlig anderen Ergebnissen interessierte Regimegegner ihr eigenes Süppchen kochen wollen und sind Ihrerseits den
Dubcek Reformen in den Rücken gefallen indem sie Moskau und seinen Restfreunden reichlich Gründe für eine Konterrevolutionstheorie gaben.

Dubcek wollte wohl nur ein wenig Gorbi-Vorgriff eine Art Prager Glasnost und Perestroika, sogar unter Beibehaltung des Einparteiensystems (was ja nun mal gar nicht Grundlage einer guten Demokratie sein kann)

Er wurde u.a. ausgebremst von Leuten die sofort und unter allen Umständen ALLES mögliche und unmögliche für sich erreichen wollten, auch auf die Gefahr hin Moskau total damit zu überfordern unnötig zu erzürnen und zu einer unfriedlichen Behandlung dieser Dinge zu bewegen (was ja wie man jetzt weiß, leider auch gelungen ist)

ich denke da an die Leute vom Klub 231, der KAN und den religiös angehauchten Scheinreformern. Die entweder mit voller Absicht auf Krawall, Bürgerkrieg und militärische Intervention aus waren (warum auch immer) oder von großer Naivität und Realitätsferne angehaucht waren.,,inwieweit diese "Phantasten" auf eine Hilfe von ganz oben oder gar vom kapitalistischem Ausland hofften,,ist mir noch heute ein Rätsel,,

um so erstaunlicher und erfreulicher ists, das 1989/90 keine -oder nur sehr wenige- Panzereinsätze u.ä in Moskau Ärger machten.

hugo
olga64
olga64
Mitglied

Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von olga64
als Antwort auf bombeiro vom 25.10.2010, 16:57:01

Wer die Politik ernsthaft verfolgt kann feststellen, das vor den Wahlen viel versprochen wird, aber nur wenig umgesetzt werden kann. Der mündige Bürger merkt das natürlich.
Wenn aber später Prestigebauten erstellt werden, die Millionen oder gar Milliarden verschwenden , dass bei einer hohen Staats - Verschuldung, und gegen den Willen der Bürger durchgesetzt werden, dann ist das eine Diktatur und die Bürger gehen mit recht auf die Straße und protestieren, nützen wird es nichts.
bombeiro[/quote]

Als die Bürger der ehemaligen DDR das erste Mal wählen durften, fielen sie gerade auf die Lobpreisungen des Herrn Kohl herein und verfluchten Lafontaine, der damals schon das sagte (negativ), was sich dann ja in vollem Umfange erfüllte.
Und wenn Sie evtl. auf Stuttgart 21 anspielen - dies ging seit den 90er Jahren durch demokratische Entscheidungs-Gremien - interessierte nur niemanden. Und auch jetzt kann man davon ausgehen, dass bei einer Menge von ca 100.000 Demonstranten (maximal) mindestens 500.000 Stuttgarter Bürger nicht gegen das Projekt sind. Ist dies nun demokratische oder was?
Sie sollten auch mit den Diskutanten hier nicht zu streng sein - eine Vielzahl versucht bei jedem Thema, zielsicher auf die Segnungen der Ex-DDR zurückzukommen, wenngleich auch dieser Titel dafür völlig unpassend ist. Denn eine Demokratie war die DDR ja sicherlich nie, oder? Olga
bombeiro
bombeiro
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Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von bombeiro
Nach dem Lesen der weiteren Beiträge, merke ich, dass wie bei Anne Will garnicht über das Thema diskutiet wird sondern von allem anderen Unsinn.
Ich hätte meinen Beitrag in der Rubrik "SATIRE" besser eingestellt.
Die Leser sollte einmal lieber bei Youtube unter GEORG SCHRAMM suchen.
Hier wollte ich nur einmal das negative in unserer besten und größten "Demokratie" anprangern, das hat tatsächlich nur ein Kommentator erkannt.

Enzenberger: "Die Überzeugung, daß er es draußen im Lande mit Millionen von Idioten zu tun hat, gehört zur psychischen Grundausstattung des Politikers."

Er hat Recht!!!
bombeiro
[color=blue][/color]
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bombeiro
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Mitglied

Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von bombeiro
als Antwort auf adam vom 25.10.2010, 11:28:20
[font=arial][/font][b][/b][color=blue]Adam, warum unterstellst Du mir, dass ich manipulieren will????

Du kannst wahrscheinlich Manipulierwillen nicht vom Anprangern von Mißständen unterscheiden!!!!!!

bombeiro
clara
clara
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Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von clara
als Antwort auf hugo vom 25.10.2010, 17:12:09
Hugo,

ja, was habe ich damals mitbekommen? Ich meine, das Wesentliche, nämlich, dass ein Volk frei und demokratisch sein und sich vom Unterdrücker Sowjetunion befreien wollte. Wie vorher die DDR und Ungarn. Rede-und Pressefreiheit, Abschaffung der Zensur, Demonstrationsfreiheit. Ein Freund aus der ehem. DDR meinte, dass wie üblich Informationen im Neuen Deutschland verschwiegen wurden/ werden mussten, der Leser aber den Kommentaren einige Wahrheiten entnehmen konnte.

Dass auch diese Befreiungsbewegung der Gewalt unterlag, ist Geschichte. Dein Satz...."Dubcek... sogar unter Beibehaltung des Einparteiensystems (was ja nun mal gar nicht Grundlage einer guten Demokratie sein kann)“ überrascht mich positiv. Dieses Taktieren hat Dubcek aber nichts genutzt.

Dies gehört aber nicht direkt zum Thema dieses Threads. Bombeiro ist ja schon ganz böse darüber, wo sein Thema (ich muss sagen, wieder) gelandet ist! Deshalb nur noch kurz: Ein vorgeblich hohes Ziel, hier der Sozialismus als Vorstufe zum Kommunismus, ist durch den Einsatz von Zwang und Gewalt nicht zu rechtfertigen. Da kann mir auch keiner einreden, dass ich zu meinem Glück eben gezwungen werden muss, wenn dabei die Menschenrechte verletzt werden. Eine echte Demokratie ist auch nicht frei von Irrtümern und falscher Politik, was die Überschrift ausdrücken will, aber beides kann von jedem von uns bei echten Wahlen revidiert werden.

Clara
adam
adam
Mitglied

Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von adam
als Antwort auf bombeiro vom 25.10.2010, 17:45:27
[font=arial][/font][b][/b][color=blue]Adam, warum unterstellst Du mir, dass ich manipulieren will????

Du kannst wahrscheinlich Manipulierwillen nicht vom Anprangern von Mißständen unterscheiden!!!!!!

bombeiro


@bombeiro,

Du meinst, meine Aussage ist eine Unterstellung? Schon unsere Demokratie als Diktatur zu bezeichnen ist falsch, wie kann man diese Aussage anders bezeichnen, wenn nicht als Manipulation?

Außerdem ist es bezeichnend, daß gerade dann, wenn diskutiert wird, was für die Demokratie getan werden kann, die Schlagwortideologen mit dem Althergebrachten daher kommen, das sich in der Vergangenheit als Garant für Versagen bewiesen hat.

--

adam



hugo
hugo
Mitglied

Re: Die Diktatur der Demokratie
geschrieben von hugo
als Antwort auf clara vom 25.10.2010, 21:58:34
Dies gehört aber nicht direkt zum Thema dieses Threads (clara)

hm clara,, na ich weiß ja nicht,,wenn der 17 Juni 1953, der Ungarnputsch 1956, der Prager Frühling 68, die Solidarnosc-Bewegung in Polen nicht zum Thema "Die Diktatur der Demokratie" passen ??

Da mach ich mir nun gar keine Sorgen,,,also ich hab damals -da kann ich mich noch sehr genau erinnern- extra ein Transistor-Miniradio ca so groß wie eine kleine Zigarettenschachtel gekauft

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um während der Nachtschicht an den Kühltürmen des Kraftwerkes Vetschau, dieses Ding fest ans Ohr gedrückt, jede Stunde die neuesten Nachrichten zu hören.

Prag war damals ein Lieblingsreiseziel und mit vielen persönlichen Erinnerungen verbunden,,,

schon aus rein egoistischen Gründen heraus war ich wohl damals nicht bereit den Tschechen ein Entfleuchen ins westliche Gefilde leichten Herzens zu gönnen *g*

Für die West-Medien begann wohl die Aufregendste Zeit erst in dem Moment als tatsächlich die Sowjets im Minutentakt diese allseits bekannte Versorgungs-, und Panzerlandeaktion am Prager Zivilflughafen Ruzyne durch ihre Luftlandetruppen starteten.

Für uns war in diesem Moment die aufregende Zeit mit der bangen Frage: was wird demnächst passieren, wie wird es weitergehen usw,, eigentlich beendet.

ich denke das dem Dubcek die eigentlich gut gemeinten und in die richtige Richtung weisenden Reformideen durch den üblichen Übereifer, der fast immer in solchen Situationen einige "spezielle Mitläufer" erfasst, schnell aus dem Ruder liefen und kaputtgemacht wurden,,

ähnliche Erfahrungen mussten die Bürgerrechtler ja auch 1989 machen,,

wußtest Du das im Juli 1968 noch 89% der tschechoslowakischen Bevölkerung für eine Beibehaltung des Sozialismus aussprachen, sich jedoch gleichzeitig lediglich 7% der Bevölkerung unzufrieden mit der Regierung Dubèeks zeigten

Beibehaltung des Sozialismus aber mit menschlichem Antlitz und entsprechenden Reformen (also ohne ständiges Kopieren der Moskauer Vorgaben usw,,)war durchaus eine denkbare Variante in der Vorstellungswelt der Bürger aller Ostblockstaaten.

hugo

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