Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Frau vom Checkpoint Charlie

Innenpolitik Die Frau vom Checkpoint Charlie

hafel
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Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von hafel
Der gleichnamige TV-Film, heute auf ARD, hat bei mir wieder alte Erinnerungen aufleben lassen.
Mir persönlich ging es genau umgekehrt (ich lebte zu diser Zeit in Kiel). Als meine Mutter in Leipzig starb und sie auf dem Sterbebett nach ihren Sohn bat, erhielt ich von den zuständigen DDR-Behörden keine Einreiseerlaubnis. Erst nach ihrem Tod, bekam ich von den Polizeibehörden in Leipzig ein Telegramm, was mir für drei Tage eine Einreise zur Beerdigung gestattete.
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hafel
kleinesrainer
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Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von kleinesrainer
als Antwort auf hafel vom 30.09.2007, 22:51:03
Moin Hafel,

Ich habe eine Schwägerin in Dresden, seit 1970 durfte ich das Regime als Westler hautnah erleben.

Sie wurde als Polizistin entlassen und als Packerin sozialistisch übernommen.

Sie hatte schwesterlichen Westkontakt.

Der Vater ist von der STASI verfolgt in den Westen geflüchtet.

Ich habe wie bei der Sendung in RTL "Prager Botschaft" einen dicken Hals bekommen.

Weil ich die Bezirksgrenze in Dresden um 30 Meter überschritten hatte (wir waren mit der ganzen Verwandschaft essen um das Eintrittsgeld in das Bruder- und Schwesterland zu verfressen)
durfte ich die Gastfreundschaft der STASI für 4 Stunden genießen.

Ich muss sie belehren bla bla bla...

Auch diese fetten hochnäsigen VP-Matronen habe ich gefressen...

Zum Glück ist das vorbei.

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kleinesrainer
hafel
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Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von hafel
als Antwort auf kleinesrainer vom 01.10.2007, 13:05:15
Na was die fetten VP-Matronen angeht: ich wurde bei einem Besuch meiner Eltern einmal ausgewiesen (musste binnen 12 Stunden das "Territorium" verlassen haben) und kam der VPler mit einem Hund (mit Maulkorb`) in die Wohnung meiner Eltern. Den, und anderen, würde ich heute gerne nochmals begegnen.
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hafel

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Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 01.10.2007, 13:24:58
Ich wundere mich, dass von denen, die hier seit Jahr und Tag über die DDR diskutieren (teilweise unsäglich nostalgisch und verharmlosend), überhaupt kein Beitrag zu dieser Thematik kommt. Aber Schweigen kann ja auch beredt sein.
Abgesehen davon, dass ich die Ferres für eine total überschätzte Schauspielerin halte und den Film ein bisschen nach Serienfilmmachart gestrickt fand, war es doch eine sehr wichtige Problematik, die da zur Sprache kam. Und die Diskussion danach mit den Betroffenen selbst und Leuten wir Birtler und Schorlemer fand ich fast noch interessanter als den Film.
Sehr beeindruckend das Fazit der Betroffenen: Wenn wir zulassen, dass die Opfer im Westen erneut zu Opfern werden, indem man auf die konsequente Aufdeckung der in dieser Diktatur passierten Verbrechen verzichtet, wie es weitgehend bisher der Fall ist, wird es kein Zusammenwachsen geben. Nur durch eine Aufarbeitung, die endlich so geschehen muss wie nach der NS-Zeit, kann den Opfern so etwas wie eine Wiedergutmachung passieren, die materiell sowieso ausbleibt. So ähnlich das Fazit der Betroffenen. Was da über die dicken Renten der Stasi-Verbrecher und die fehlenden Opferrenten gesagt wurde, war wirklich erhellend. Dass diese Menschen, die durch ihre Knastaufenthalte und Berufsverbote keine Anwartschaften auf Renten haben und ihr Opferstatus nicht einmal anerkannt wird, sondern sie ihn mühsam nachweisen müssen und dann immer noch nichts kriegen, das alles waren Aussagen, die empörend, aber auch erschreckend waren, weshalb die Betroffene zu Recht einmal die Frage gestellt hat, ob wir überhaupt noch in einem Rechtsstaat leben.
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marina
hafel
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Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.10.2007, 14:06:30
@Marina: Ich habe auch die anschliessende Diskussion bei "A. WILL" gesehen. Selten hat ein CDU-Abgeordneter, wie gestern Peter Hinze, eine so schlechte Figur gemacht, als es um die Abfindung der Opfer ging.

Natürlich gebe ich Dir da Recht. Film ist Film und Wirklichkeit eben Wirklichkeit.
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hafel
Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 01.10.2007, 15:02:14
Von dem komischen Hinze war nichts anderes zu erwarten.
Mir ist unbegreiflich, warum man den bei so einer Diskussion überhaupt eingeladen hat. Offenbar, weil er die Rote-Socken-Kampagne erfunden hat, die ja im Zusammenhang mit seiner Person erwähnt wurde. Na ja, wenn so etwas ein hinreichender Grund sein soll, solche Flachbrettbohrer einzuladen, was soll man da machen?
Muss man dann einfach ignorieren, was so Leute sagen.
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marina

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tobias
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Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von tobias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.10.2007, 14:06:30
Da passt die soeben erschienene Meldung gut rein : Wenn die Ostdeutschen am kommenden Sonntag ihren eigenen Bundestag wählen könnten - dann würden die Linken dort die mit Abstand stärkste Partei stellen. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid ergeben. Hintergrund ist offensichtlich die noch immer große Unzufriedenheit im Osten: Drei Viertel der Menschen zwischen Elbe und Oder sehen sich als Bürger zweiter Klasse.

Ich hab diesen Film nicht gesehen werde diesen auch nicht weiter verfolgen. Auch mir hat hat man den Zugang in die DDR verweigert als meine Oma begraben wurde.

Aber noch etwas: Was verlangen denn unser Ostdeuteschen Schwestern und Brüder noch ? Sehen sie nicht selbst , dass mehr nicht geht ??????
hafel
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Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von hafel
als Antwort auf tobias vom 01.10.2007, 17:32:50
Zitat @Tobias:......Aber noch etwas: Was verlangen denn unser Ostdeuteschen Schwestern und Brüder noch ? Sehen sie nicht selbst , dass mehr nicht geht ??????.......
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Es scheint wohl so zu bleiben, dass immer den Tätern mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird als den Opfern. Auch bei den Zwangsarbeitern im dritten Reich hat man gewartet bis fast alle tot waren.
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hafel
kleinesrainer
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Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von kleinesrainer
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.10.2007, 15:22:04
Marina,

deswegen bin ich ja nicht auf den Film eingegangen. Es ist immer etwas verzerrt. Man will ja Action sehen.

Wahr ist aber das Kinder den Eltern weggenommen, zwangsadoptiert wurden oder in ein sozialistisches Heim gebracht.

Man glaubte dass die Kinder von Republikflüchtlingen zur Oma gebracht wurden. Natürlich gab es das auch, aber eben nicht immer.

Ich will hier nicht pauschal gegen die Leute nebenan schüren, es sind nur Fakten, die ich aufgezählt habe.

Anderes liegt mir fern.

--
kleinesrainer
schorschie2
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Re: Die Frau vom Checkpoint Charlie
geschrieben von schorschie2
als Antwort auf hafel vom 01.10.2007, 15:02:14
Peter Hintze ist einer der größten politischen Heuchler, er war der primitive Wadenbeißer unter der Kohl- Regierung, die alle Blockflöten und deren Gelder vereinnahmt haben und heute die politischen Saubermänner spielen.-
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schorschie2

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