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Innenpolitik Die Gedanken der herrschenden Klasse

sittingbull
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Die Gedanken der herrschenden Klasse
geschrieben von sittingbull
"Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche herrschende Gedanken, d.h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.

Die Klasse, die die Mittel zur materiellen Produktion zu ihrer Verfügung hat, disponiert damit zugleich über die Mittel zur geistigen Produktion, so daß ihr damit zugleich im Durchschnitt die Gedanken derer, denen die Mittel zur geistigen Produktion abgehen, unterworfen sind.

Die herrschenden Gedanken sind weiter Nichts als der ideelle Ausdruck der herrschenden materiellen Verhältnisse..."
(Marx/Engels "Die Deutsche Ideologie" , MEW , Bd.3)

die aktualität und der zusammenhang zur aktuellen situation wird
klar , in dem bericht der Kontraste-Redaktion vom 10.09.2015 .



wer den Schoss nicht trocken legt und stattdessen öl ins feuer kippt , muss sich nicht wundern das er fruchtbar bleibt .

sitting bull
hafel
hafel
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Re: Die Gedanken der herrschenden Klasse
geschrieben von hafel
Selten so einen Blödsinn gelesen!

Hafel
sittingbull
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Re: Die Gedanken der herrschenden Klasse
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf hafel vom 12.09.2015, 12:10:35
Selten so einen Blödsinn gelesen!


lesen ist eine , verstehen eine andere sache ...



aus : "A Fish Called Wanda" (Charles Crichton , 1988)

sitting bull

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JuergenS
JuergenS
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Re: Die Gedanken der herrschenden Klasse
geschrieben von JuergenS
Meine Klasse war klasse, es war die 6d, die letzte, die ich damals besuchte. Klasse ist ein Begriff, der auch häufig als Phrase verwendet wird, ähnlich der Metapher Schublade.

In meinen Ohren klingt das wie Phrasendrescherei im 19. und 20. Jahrhundert.
Federstrich
Federstrich
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Re: Die Gedanken der herrschenden Klasse
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf sittingbull vom 12.09.2015, 11:04:37
Tja, tut mir leid, aber so richtig erschließt sich auch mir der Bezug zwischen Herrn Marx und den Vorgängen in Sachsen (und anderswo) nicht. Ich finde ihn nicht ganz treffend.

Was bereits im 16. Jh. in der Formel cuius regio, eius religio ausgedrückt und im 18. Jh. dann in die Worte, "Was ihr den Geist der Zeiten heißt, Das ist im Grund der Herren eigner Geist, In dem die Zeiten sich bespiegeln.", gegossen wurde, hat dann Herr Marx auf die Verhältnisse im 19. Jh. angewendet. Seine Gedanken waren also schon damals nicht neu und sind heute, wie auch das verwendete Vokabular, etwas bemoost, da sich die Verhältnisse geändert haben. Zu fragen wäre, was gegen eine "herrschende Klasse" spricht und ob alles paletti wäre, wenn es keine "herrschende Klasse" mehr gäbe bzw. ob eine andere "herrschende Klasse" es besser machen würde. Da fehlt mir schlicht der Glaube.
Auch glaube ich nicht, dass das, was da in Sachsen und anderswo abgeht, die "herrschenden Gedanken" sind bzw. diese widerspiegelt. Aber vielleicht bin ich einfach ein zu schlichtes Gemüt oder gar zu religiös. Das kann natürlich sein.
Fedi
sittingbull
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Re: Die Gedanken der herrschenden Klasse
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Federstrich vom 12.09.2015, 18:20:33
Auch glaube ich nicht, dass das, was da in Sachsen und anderswo abgeht, die "herrschenden Gedanken" sind bzw. diese widerspiegelt.


seit jahren wird an dem grundgesetzlich verbrieften Asylrecht gedreht ...
und zwar im sinne einer rückabwicklung der ursprünglichen intention .

seitens der Sachverwalter aus der politik und den angeschlossenen medien wurde und wird übelste stimmung gegen Migranten gemacht , um juristische vorhaben zum schutz der vorteile der herrschenden klassen
durchzupeitschen .

auf diese art und weise wurden und werden Faschisten salonfähig gemacht und in der "mitte der gesellschaft" verortet ... als dienstbare geister der
aktuell herrschenden interessenlage .

als in den 1990 jahren folgerichtig die unterkünfte und deren bewohner brannten ... Solingen , Hoyerswerder etc. ... gab es an Krokodielstränen
keinen mangel : händchen halten mit den verantwortlichen , luftballons
und menschenketten waren die zur entlastung dienende folge .

und heute ?

auch kein wort über die gründe , geschweige über die verantwortlichen für den verzweifelten exitus .

stattdessen barbecue im vorgarten des Bundespräsidenten , lustige
pappnasen im ausdruckstanz und ... brennende hütten überall .

diese art verlogener "willkommenskultur" steht auf brachial dünnem eis
und es braucht nur den hauch einer kampagne von oben und die stimmung
kippt .

sollten die migranten einzug halten in die hoheitsgebiete des bürgerlichen
"schöner wohnen" , wie unlängst in Hamburg-Harvestehude ...
wird man in der herrschenden klasse nach verbündeten suchen ...

und man wird sie finden ... weil man sie sich zu zeiten warmgehalten hat .

wie schnell das massenhaft nutzbar gemacht werden kann hat sich mit PEGIDA gezeigt .

hier schliesst sich der kreis zu dem zitat von Karl Marx .

das die kuh längst nicht vom eis ist ... zeigt der EU-Kommissar
Günther Oettinger auf : er fordert Grundgesetzänderungen und absenkungen
von leistungen für asylbewerber .

sitting bull
sittingbull
sittingbull
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Re: Die Gedanken der herrschenden Klasse
geschrieben von sittingbull
Die gedanken der herrschen Klasse , werden gewöhnlich von der Bundesregierung und den angeschlossenen Funkhäusern kommuniziert und so teil dessen , was „Ottonormalfernseher“ gemeinhin für seine genuine „meinung“ hält .

Da mag es ungleichzeitigkeiten gegeben haben und plötzlich steht „Willkommenskultur“ auf dem speiseplan .
Die suppe , die man den Flüchtenden eingeschenkt hat , wird nun mit grösster begeisterung von den vielen freiwilligen helfern ausgelöffelt .

Merkel breitet die arme aus und Warhols „15 minutes heros“ laufen mit dem segen der Kanzlerin los .

36 stunden später wird die Menuekarte geändert , die grenzen geschlossen und die „Helden für einen Tag“ alleingelassen in ihrem frustranen wettlauf gegen die wand .
Die ernüchterung wird folgen .

Das hätte man wissen können , dass das kleine zeitfenster der „Völkerfreundschaft“ nicht einem tieferen sinn entbehrt :
die menschen gegeneinander auszuspielen .

Hans-Werner Sinn , neoliberaler chefideologe des Ifo-instituts , bringt es auf den
punkt :

„Um die neuen Arbeitskräfte in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren, wird man den gesetzlichen Mindestlohn senken müssen ...“

hier schliesst sich der teufelskreis ...

sitting bull
ehemaligesMitglied24
ehemaligesMitglied24
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Re: Die Gedanken der herrschenden Klasse
geschrieben von ehemaligesMitglied24
als Antwort auf Federstrich vom 12.09.2015, 18:20:33
Niemandem, lieber "Fedi", sollte man vorwerfen, dass er nix (oder zuwenig) gelesen hat; aber muss man sich denn damit auch gleich outen? Selbst Handelsblatt und FAZ haben kapiert, dass Karl Marx der einzige Wirtschaftstheoretiker ist, der sich nicht bis auf die Knochen blamiert hat, und zwar bis heute. Nur: Man sollte vielleicht doch mal in ein paar seiner Bücher hinein blättern, besser noch: sie auch lesen, bevor man sich mit einer (in der Tat "bemoosten") Quasikritik zu Wort meldet, die nur peinlich ist.

dooscastle

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