Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK

Innenpolitik Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK

Mitglied_81b4260
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Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 09.05.2015, 10:43:03
70 Jahre nach der Befreiung. Müssen wir den USA noch dankbar sein?

70 Jahre nach der Befreiung. Dürfen wir den Sowjets noch dankbar sein?

70 Jahre nach der Befreiung. Dürfen/müssen wir dankbar sein?
Edita
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Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.05.2015, 07:08:09
70 Jahre nach der Befreiung. Müssen wir den USA noch dankbar sein?
70 Jahre nach der Befreiung. Dürfen wir den Sowjets noch dankbar sein?
70 Jahre nach der Befreiung. Dürfen/müssen wir dankbar sein?


Deutschland muß den Alliierten dankbar sein, denn nur sie haben und konnten das Land von der Hitler Diktatur befrei(en)t!

Edita
Mitglied_5ccaf87
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Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 10.05.2015, 08:03:14
Deutschland muß den Alliierten dankbar sein, denn nur sie haben und konnten das Land von der Hitler Diktatur befrei(en)t!

Das sieht aber dein Bundespräsident ganz anders, endlich.

Ich zitiere (ungern) aus meiner Eröffnungspost:
Ich erinnere daran, das falls die Rote Armee nicht gesiegt hätte, wir heute ein 1.000 jähriges Reich vom Ural bis an den Atlantik hätten, das es den D-Day und die Opfer der Alliierten in den Ardennen und an der Brücke von Remhagen nie gegeben hätte. Von Deutschland bliebe höchsten eine unbewohnbare Atomwüste übrig.



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Edita
Edita
Mitglied

Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.05.2015, 09:29:34
Deutschland muß den Alliierten dankbar sein, denn nur sie haben und konnten das Land von der Hitler Diktatur befrei(en)t!

Das sieht aber dein Bundespräsident ganz anders, endlich.


Oh Hinterwaeldler ich muß mich entschuldigen, natürlich meinte ich " die Alliierten gemeinsam mit der Sowjetunion " !!!

Leider waren die Finger nicht so sorgfältig wie der Kopf!

Edita
adam
adam
Mitglied

Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.05.2015, 07:08:09
70 Jahre nach der Befreiung. Müssen wir den USA noch dankbar sein?

70 Jahre nach der Befreiung. Dürfen wir den Sowjets noch dankbar sein?

70 Jahre nach der Befreiung. Dürfen/müssen wir dankbar sein?


Eine berechtigte und auch kluge Frage mart, wie ich finde, weil ich der Meinung bin, daß jeder für sich und in seiner Rolle darüber nachdenken sollte, ob und wie ihn Dankbarkeit betrifft und wie damit umzugehen ist. Dabei geht es auch um Deine Unterscheidung nach "dürfen" und "müssen", dem ich noch das "sollten" hinzu fügen möchte.

Was mich persönlich betrifft, bin ich den Alliierten und der Sowjetunion tatsächlich dankbar, daß sie alle Anstrengungen unternommen haben, die Nationalsozialisten zu besiegen und die Macht dieser Ideologie zu brechen. Weil ich, soweit das möglich ist, als freier Mensch gelebt habe und lebe, sehe ich, welche verheerenden Folgen es haben kann, wenn Menschen durch Ideologien gefesselt sind und/oder auch, wenn sie dadurch anderen Menschen Fesseln anlegen wollen. Bei Ideologien ist immer psychische Gewalt im Spiel und wie wir wissen, findet diese Gewalt ihre Fortsetzung im Physischen.

Natürlich weiß ich, daß die Kriegsgegner des nationalsozialistischen Deutschlands alles andere vorhatten als die Deutschen zu befreien, sie hatten wahrlich andere Probleme mit Deutschland und andere Ziele. Zuerst einmal haben sie sich gewehrt. Aber meine Dankbarkeit ist ehrlich gemeint und deshalb kann ich sie auch entsprechend händeln.

Dankbar zu sein, bedeutet einerseits Freude über etwas, was man bekommen hat, andererseits aber auch die Anerkennung einer Schuld für diese Zuwendung, weil sie nicht selbstverständlich sein muß. Dankbarkeit schafft durch die Schuld Abstand und durch die Freude" eine emotionale Nähe. Bin ich dankbar, habe ich die Wahl, diese Dankbarkeit aktiv oder passiv zu behandeln. Passiv bedeutet, der Konfrontation mit der Dankbarkeit aus dem Weg zu gehen, beispielsweise dem Freund, der mir Geld gepumpt hat, nicht mehr zu begegnen. Oder ich setze meine Dankbarkeit aktiv ein und drehe den emotionalen Spieß um, weil Dankbarkeit auch entwaffnen kann.

Ein geschäftsmäßiges Fazit: Ja ich bin dankbar und rate mir, es offen zu sein, auch weil es Vorteile bringen kann. Es ist besser dankbar zu sein als Dankbarkeit anmahnen zu lassen. Als Angehöriger der Nachkriegsgeneration bin ich sogar in der angenehmen Situation sagen zu können: Hey! Eigentlich betrifft es mich nicht, aber ich bin Eueren Leuten von damals wirklich dankbar und auch bereit diese Dankbarkeit zu beweisen. Warum also siehst Du mich als Gegner an?

Am leichtesten zu handhaben ist die ehrliche Dankbarkeit mit dem geringsten Schuldanteil und in dieser "dankbaren" Situation befinden sich die Deutschen heute.

--

adam
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von Tina1
als Antwort auf adam vom 10.05.2015, 09:51:02
Adam ich finde deinen Beitrag ehrlich, sachlich u.
klug. Danke.
Tina

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bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von bukamary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.05.2015, 07:08:09
70 Jahre nach der Befreiung. Müssen wir den USA noch dankbar sein?

70 Jahre nach der Befreiung. Dürfen wir den Sowjets noch dankbar sein?

70 Jahre nach der Befreiung. Dürfen/müssen wir dankbar sein?


Gewiss, eine sehr berechtigte Frage.
Ich bin Nachkriegsgeneration und außerdem nicht hier aufgewacsen. Das mag dazu führen, dass ich das eine oder andere anders sehe. Für mich stellt sich grundsätzlich auch eine andere Frage - kann es überhaupt eine kollektive Dankbarkeit geben?Ich denke eher nein.
Ich für meinen Teil bin keineswegs mit mir selber einig. Zum einen habe ich die öffentlich geaüßerte Dankbarkeit oftmals als etwas Unterwürfiges, unehrliches empfunden. Dann bin ich nach wie vor der Meinung, dass wir die Greueltaten des Naziregimes immer noch nicht abschließend aufgearbeitet haben. Wir tun uns immer noch schwer dasmit mit diesem Trauma umzugehen. Und Angesichts der unfassbaren Greueltaten wäre das dringend erforderlich und da denke ich ist die Dankbatkeit zumindest nicht nur hilfreich.
Und dann gab es einen Aspekt, den ich schon lange beobachte und der gerade in den letzten Monaten verstärkt im Gesprach ist. In wie weit können die Menschen, die genau durch diese Alliierten "befreit" wurden, um dann anschließend mißbraucht und mißhandelt wurden dankbar sein.
Wie gesagt ich selbst kann nicht aus eigener Erfahrung berichten aber habe sehr viele ate Menschen erlebt, die im Alter von den lange verdrängten Erlebnissen eingeholt werden, insbesondere auch bei Dementen, und nicht mehr damit zurecht kommen.
Am Rande bemerkt. Inzwischen gibt es in den Pflegeheimen mit der Kriegsgeneration durchaus Probleme, die lange verdrängt wurde. Ich entsinne mich, dass ich vor ca 8-9 Jahren in entsprechenden Einrichtungen angesprochen zu haben und es wurde rundweg von den meisten negiert.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von Edita
als Antwort auf bukamary vom 10.05.2015, 10:31:59

Und dann gab es einen Aspekt, den ich schon lange beobachte und der gerade in den letzten Monaten verstärkt im Gesprach ist. In wie weit können die Menschen, die genau durch diese Alliierten "befreit" wurden, um dann anschließend mißbraucht und mißhandelt wurden dankbar sein.


Bukamary - mich treiben diese Gedanken ebenso um, und ich habe für mich beschlossen, daß man das nicht auf gleicher Ebene diskutieren darf oder soll oder kann, .....wie und wo man solche Verbrechen, die nach der Kapitulation einer Kriegspartei begangen wurden und wahrscheinlich immer noch werden, diskutieren muß, weiß ich auch nicht, allein bei der
" Aufarbeitung ", das ist mir auch zu wenig!
Krieg an sich und die damit verbundenen Greueltaten haben was mit der Neuschreibung von Geschichte zu tun, bei der auf Ethik, Moral und Verantwortung keine Rücksicht genommen werden!
Den " Befreiern " eines Volkes zu danken und der toten Opfer zu gedenken ist eine Sache, aber........mit fehlt auch die öffentliche Erinnerung und Benennung der Leiden der heimlichen Opfer und Helden, z. B. der vergewaltigten Kinder, die jüngsten sollen erst sieben Jahre alt gewesen sein, und der Frauen, denn ein großer Teil von denen lebt ja heute auch noch!
Aber......wie es scheint, würde solch ein Erinnern die Geschichte anstatt nüchtern zu betrachten, mit viel Moral überfrachtet werden, und das darf vielleicht nicht sein !?
Meine Gedanken .........

Edita
lupus
lupus
Mitglied

Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von lupus
als Antwort auf Edita vom 10.05.2015, 11:23:00
Abgesehen mal von "Kollektivschuld" könnte man ja extrem auch überlegen, ob es nicht fast zu Dank verpflichtet, daß, in Anbetracht dessen was Deutsche in Rußland und im eigenen Land gemacht haben, überhaupt die Deutschen nicht auch ausgemerzt wurden.
lupus
Edita
Edita
Mitglied

Re: Die geschichtsvergessene Steinbach und das Ende des 2.WK
geschrieben von Edita
als Antwort auf lupus vom 10.05.2015, 17:34:03
Ich möchte nicht darüber nachdenken Lupus wie Du das meinst, aber nach Lesen des u.a. Artikels, bin ich gerade umgekehrter Meinung! Auch deswegen, Zitat :

" Doch was Meyer schlimmer findet: dass die Täter, als wäre nichts geschehen, in der Bundesrepublik die Gebirgstruppe wieder aufbauten, sich dieser Kontinuität unverhohlen rühmen, bis heute. Das tut auch der 1952 von dem in Nürnberg als Kriegsverbrecher verurteilten ehemaligen Divisionskommandeur Hubert Lanz mitgegründete Kameradenkreis der Gebirgstruppe, dem neben greisen Veteranen auch aktive Bundeswehrsoldaten und Reservisten angehören, der prominenteste: Edmund Stoiber.

Die Kameraden versammeln sich alle Jahre wieder zum Heldengedenken in Mittenwald. Und Meyer zitiert den NATO-Kommandeur und Vier-Sterne-General Klaus Reinhardt, der zu Pfingsten 2000 am Mittenwalder Gebirgsjägerdenkmal erklärte, die Gebirgstruppe der Bundeswehr sei

"(…) ’von Männern aufgebaut und geistig ausgerichtet worden (…), die als Kommandeure, als Kompaniechefs und Kompaniefeldwebel (…) uns die zeitlosen militärischen Werte wie Pflicht, Treue, Tapferkeit und Kameradschaft vorgelebt (haben).’ ‚Diese Männer waren unsere Vorbilder und sie repräsentieren eine ganze Generation von Wehrmachtssoldaten, (die) der nachfolgenden Generation das Koordinatensystem ihrer Werteordnung’ weitergegeben haben."

Edita
(mir steigt jedes Mal der Puls wenn ich den Artikel lese)

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