Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Grünen und der Fleischpreis

Innenpolitik Die Grünen und der Fleischpreis

Karl
Karl
Administrator

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 30.06.2020, 13:14:56

@wandersmann_1,

Afrika ist extrem heterogen und es sollte sich für einen informierten Menschen verbieten, alles über einen Kamm zu scheren.

Zudem wäre der Satz "Sollten dann nicht konsequenterweise auch nur diejenigen Staaten auf Insektenernährung umstellen, die das Desaster der Überbevölkerung der Erde zu verantworten haben?", wohl hauptsächlich auf die ehemaligen Kolonialmächte anzuwenden, denn wir wissen heute doch sehr gut, dass Armut mit der Kinderzahl positiv korreliert und auch, dass die Kolonialmächte und die Versklavung Afrikas sehr viel bis heute zu dem Elend Afrikas beigetragen haben.

Karl

wandersmann
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf sittingbull vom 30.06.2020, 14:50:22


Leckerschmeckern wie Dir , mit ihrer "EssKultur" ... die sie auf Smartphones ,
basierend auf der Ausbeutung afrikanischer Rohstoffe , auf dem
Rücken afrikanischer Völker verbreiten ...
[Admin: unfrommen Wunsch gelöscht].

 
Wenn man wie Du nicht weiß, worum es geht, und auch ansonsten wenig Durchblick hat, dann sollte man hier nicht derart unqualifiziert [Admin: Beleidigungen gelöscht].
 
aixois
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von aixois
als Antwort auf wandersmann vom 30.06.2020, 13:14:56

Gab es da nicht unlängst auch noch eine andere Empfehlung aus dem Bereich der Deutschen Fleisch-/Ess-kultur ?

20 Kraftwerke statt, (oder zusätzlich zur)  unterkulturelle Insektenernährung ?

Insekten: 'Strafe' für zuviel nächtliche Äktschn in der dunklen afrikanischen Hütte !

Kraftwerke*:  Geschenk für  taghelle Nächte, denn mit ihnen kommt das Licht, das Fernsehen kommt und mit ihm die Erleuchtung, was es mit dem 'Exponentiellen' der freudvollen,aber verpönten Äktschn auf sich hat,und außerdem bleiben auch noch alle Bäume Afrikas stehen, um unseren CO2 Überschuss zu ver-fotosynthetisieren.

Folge: weniger Bevölkerung, weniger Notwendigkeit der Insektennahrung

Belohnung : zur sinkenden  Bevölkerungsentwicklung proportionaler Anstieg des Konsums von Fleisch (zu günstigen Preisen aus Europa/Deutschland importiert) und damit nicht nur Erhaltung , sondern Ausbreitung  deutscher (?) Esskultur, auch in Afrika.

* In Afrika sollte man jedes Jahr 20 neue Kraftwerke bauen, "dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren." (Tönnies , Paderborner Handwerkstag 2019). Name kommt einem irgendwie bekannt vor ... ?  AS

[ AS = 8-ung Sartire !]
 


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Karl
Karl
Administrator

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Karl
als Antwort auf aixois vom 30.06.2020, 16:01:51

Selbst bei der Wiedergabe solcher menschenverachtender Sprüche eines Herrn Tönnies in satirischer Absicht krampft sich mir der Magen vor Abscheu zusammen.

Karl

wandersmann
wandersmann
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von wandersmann

Bevor das Thema droht, einen rassistischen Anstrich zu bekommen, mal zur Erinnerung: Es ging im Beitrag von freddy-2015 um die Problematik, wie eine Weltbevölkerung von künftig vielleicht 12 Milliarden Menschen zu ernähren sei. Rein technisch sollte das möglich sein, wenn dafür proteinreiche Insekten genutzt würden, so war die These.
Schon jetzt aber stellt die Unterernährung in einer Reihe von Gebieten in Afrika ein Hauptproblem dar, und diese wird sich noch weiter verschärfen, wenn sich die Tenzenz nicht ändert, d.h., die Fertilitätsrate nicht deutlich sinkt. UN-Prognosen gehen von einem Anstieg der afrikanischen Bevölkerung von heute 1,5 Mrd auf 2,5 Mrd im Jahr 2050 bis hin zu 5 Mrd im Jahr 2100 aus, rund die Hälfte der Weltbevölkerung lebt dann in Afrika. Die damit verbundenen Probleme möchte sich keiner ausmalen.

aixois
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 30.06.2020, 15:37:09

" ... dass die Kolonialmächte und die Versklavung Afrikas sehr viel bis heute zu dem Elend Afrikas beigetragen haben. "

Dazu eine Randnotiz zum heutigen 30. Juni 2020:
Unter der Herrschaft des deutschstämmigen Königs von Belgien, Leopold II., kam fast die Hälfte (8- 10 Millionen !) der Bevölkerung des damals sog. „Freistaats Kongo“ unter brutalen  Umständen ums Leben. Heute zum 60. Jahrestag der ‚Unabhängigkeit‘ Kongos,  drückte Philippe, der 7. König der Belgier,  in einem Brief an den Präsidenten der DR Kongo, zum ersten Mal das „tiefste Bedauern für die Verletzungen der Vergangenheit“ aus. Dieser Schmerz werde gegenwärtig wieder erneuert durch die rassistischen „Diskriminierungen in unseren Gesellschaften“.

Da hier eine Verbindung zwischen Afrika und Esskultur heergestellt wurde : in der westlichen Esskultur kann  man Lumumba Cocktails, L. Eis, L. Eierlikör... usw vernaschen, weil immer dunkle Schokolade dabei ist. Negerküsse sind politisch unkorrekt, "Lumumba Speisen" bislang nicht.
Übrigens (und das passt zu König Philippes Brief) Lumumba war der erste Premierminister Kongos. Er wurde in den Kongo-Wirren unter dubiosen Umständen (CIA-belgisches Kommando) 1961 gefoltert und ermordet, wohl weil er als Sozialist an Verstaatlichungen von Rohstoffen dachte.

PS für Wandersmann_1: DR Kongo Geburtenrate 3,2 %; BIP/Kopf ca. 530 US $


 


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olga64
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 30.06.2020, 16:46:05

Wandersmann, Sie ergreifen immer wieder die Chance für sich, quasi auf eine Geburtenkontrolle auf einem anderen Kontinent zu drängen. Nur meine vielfachen Fragen an Sie, wie Sie so etwas z.B. als deutscher Mensch realisieren und kontrollieren wollen, konnten Sie noch nie beantworten.
Deshalb wundere ich mich auch immer, wenn Sie wieder auf diesen Punkt zurückkommen;denn eine solche Idee ist ja nur gut, wenn sie umgesetzt werden kann.
Es gibt einen klaren und einfachen Nenner, wie man beginnen könnte: Frauen Bildung zu ermöglichen und berufliche Chancen. Wie wir aus eigener, deutscher Erfahrung wissen, steigert dies das weibliche Selbstbewusstsein und auch die Unabhängigkeit - Resultat: Frauen bekommen weniger Kinder.
Und dann muss natürlich die Antibabypille und andere Empfängnisverhütungsmittel problemlos und bezahlbar erhältlich sein - dann funktioniert das auch. Allerdings sollten gerade wir deutsche Menschen nie vergessen, dass unsere Einmischung in den meisten Ländern dieser Welt nicht erwünscht ist, es sei denn, wir verknüpfen sie mit finanziellen Unterstützungen. Olga

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf wandersmann vom 30.06.2020, 16:46:05

Bevor das Thema droht, einen rassistischen Anstrich zu bekommen, mal zur Erinnerung: Es ging im Beitrag von freddy-2015 um die Problematik, wie eine Weltbevölkerung von künftig vielleicht 12 Milliarden Menschen zu ernähren sei. Rein technisch sollte das möglich sein, wenn dafür proteinreiche Insekten genutzt würden, so war die These.
Schon jetzt aber stellt die Unterernährung in einer Reihe von Gebieten in Afrika ein Hauptproblem dar, und diese wird sich noch weiter verschärfen, wenn sich die Tenzenz nicht ändert, d.h., die Fertilitätsrate nicht deutlich sinkt. UN-Prognosen gehen von einem Anstieg der afrikanischen Bevölkerung von heute 1,5 Mrd auf 2,5 Mrd im Jahr 2050 bis hin zu 5 Mrd im Jahr 2100 aus, rund die Hälfte der Weltbevölkerung lebt dann in Afrika. Die damit verbundenen Probleme möchte sich keiner ausmalen.




Das sind Schätzungen W.
Ich denke die Hälfte der Weltbevölkerung wird in Asien leben. Die Newcommer werden dann in Süd Amerika zu finden sein, denn dort geht Bevölkerungswachstum mit Wirtschaftswachstum annähernd einher.
Es ist auch gut möglich das Nordamerika weiter so wächst wie in den letzten Jahrzehnten.
Nordamerika fängt an der Nordspitze von Südamerika als Kontinent an.
Geht die Entwicklung in Afrika weiter so wie bisher wird sich die Bevölkerung bei 4-6 Milliarden einpendeln.
Die Gesellschaft wird auch dort älter seit Jahrzehnten und wenn diese Gruppestirbt anfängt sich abzubauen pendelt sich die Bevölkerungszahl ein weltweit.
In Afrika können natürlich Hungersnöte und Kriege alles durcheinander bringen.

Also es gibt keine berechenbare festen Fakten.
Nicht nach oben und unten.
aixois
aixois
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von aixois
als Antwort auf wandersmann vom 30.06.2020, 16:46:05

Sorry,

aber wie soll man es denn  verstehen, wenn da steht : "Es hätte ... etwas beruhigendes im Hinblick auf die Erhaltung unserer Esskultur", wenn die, die sich so stark (exponentiell) vermehren, die, die Schuld daran sind,  besonders die in Afrika, sich von Insekten ernähren würden ?

Das Fleisch für uns, die Insekten für die Afrikaner, das beruhigt ? Oder wie ? 

Was hat die Angst um die Erhaltung der deutschen (oder welchen)  Esskultur mit der Ernährung der Hungernden zu tun ? Will uns jemand unser Essen wegnehmen ? Keiner wird doch gezwungen, Insekten zu essen .

Die Sojabohnen von den abgeholzten Regenwaldflächen, die heute in der (billigen) Schweinezucht  eingesetzt werden, werden aber wohl kaum so ohne weiteres in den Mägen der Hungernden landen.

Ganz einfach, weil sie es sich nicht leisten können, es sei denn, man würde neben der Tierwohlabgabe auch einen Euro pro Kilo Fleisch für die Welternährung erheben.
Das wäre fast altruistische Esskultur !

Zur Zeit ist es doch so, dass unsere Billigexporte an Lebensmitteln, die Preise  in den armen Ländern kaputt machen, so dass sich für viele Kleinbauern die Produktion einfach nicht lohnt. 

 

teri
teri
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von teri
als Antwort auf aixois vom 30.06.2020, 17:02:16
" ... dass die Kolonialmächte und die Versklavung Afrikas sehr viel bis heute zu dem Elend Afrikas beigetragen haben. "

Dazu eine Randnotiz zum heutigen 30. Juni 2020:
Unter der Herrschaft des deutschstämmigen Königs von Belgien, Leopold II., kam fast die Hälfte (8- 10 Millionen !) der Bevölkerung des damals sog. „Freistaats Kongo“ unter brutalen  Umständen ums Leben. *1

Heute zum 60. Jahrestag der ‚Unabhängigkeit‘ Kongos,  drückte Philippe, der 7. König der Belgier,  in einem Brief an den Präsidenten der DR Kongo, zum ersten Mal das „tiefste Bedauern für die Verletzungen der Vergangenheit“ aus. Dieser Schmerz werde gegenwärtig wieder erneuert durch die rassistischen „Diskriminierungen in unseren Gesellschaften“.

Da hier eine Verbindung zwischen Afrika und Esskultur heergestellt wurde : in der westlichen Esskultur kann  man Lumumba Cocktails, L. Eis, L. Eierlikör... usw vernaschen, weil immer dunkle Schokolade dabei ist. Negerküsse sind politisch unkorrekt, "Lumumba Speisen" bislang nicht.
Übrigens (und das passt zu König Philippes Brief) Lumumba war der erste Premierminister Kongos. Er wurde in den Kongo-Wirren unter dubiosen Umständen (CIA-belgisches Kommando) 1961 gefoltert und ermordet, wohl weil er als Sozialist an Verstaatlichungen von Rohstoffen dachte.

PS für Wandersmann_1: DR Kongo Geburtenrate 3,2 %; BIP/Kopf ca. 530 US $


 
Danke aixois. 👍👍👍👍

Ich habe dazu einige historische Dokumente gelesen. Die Foltermethoden, die die Belgier mit der zwangsweisen Koloniarisierung anwendeten waren schrecklich.

Sie schnitten meistens der heimischen Bevölkerung Körperglieder einzeln ab,  demütigten sie mit qualvollen Zwangshandlungen an deren Angehörigen indem sie dabei zum zuzusehen zwangen - angeblich als Erziehungsmaßnahme...........denn das waren je Wilde Tiere, die man erziehen mußte.

Der Raubzug war gigantisch. Kautschuk hieß das damals im Westen begehrte Gut. Man konnte viel Geld damit machen. Dafür wurden alte Kulturen vernichtet....👎

Ein heutiger Brief des Bedauerns ist bei Weitem zu wenig.

Falls die Belgier tatsächlich so zivilisiert sind, wie sie vorgeben, sollten sie eine kräftige materielle Wiedergutmachen  zahlen. Für das Leid schmoren sie hoffentlich in der Hölle (sie sind ja Christen, oder?)

Doch leider geht der Raubbau in Afrika weiter.

teri

 

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