Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Grünen und der Fleischpreis

Innenpolitik Die Grünen und der Fleischpreis

Wilfrid45
Wilfrid45
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Wilfrid45
als Antwort auf Karl vom 22.06.2020, 12:30:57

Karl, das ist kein Unsinn, allein beim Fleischkauf merkt man im Geschmack "die Künstlichkeit", dagegen wenn ich beim "Bauern" oder traditionellen Fleischer Fleisch kaufe ist es richtig schmackhaft. Wie soll den aus Chemie richtiges und echtes Fleisch entstehen? Weist du ich habe nachdem Kriege gleich hungern müssen und wurde nie in meinem Leben damit verwöhnt, viel essen zu können, noch eine Bemerkung mit 18 Jahre habe ich das erstmal Butter gegessen, echt gebuttert und das werde ich nicht vergessen! Und noch etwas, nachdem Krieg wurden viele Lebensmittel mit Chemie bearbeitet, notgedrungen und das möchte ich nicht mehr erleben, angefangen bei der Margarine, Honig ectr.
Ich denke die Kruks der Geschichte ist es, aufgrund der veränderten Arbeit- und Lebensbedingungen muß man weniger Essen, den Fakt ist doch durch die ganzen künstlichen Fette werden die Menschen immer F....... es muß eine Landwirtschaft wieder hergestellt werde, die den Namen verdient! Gute und ehrliche Bauern müssen wieder ihre harte Arbeit honoriert bekommen.
Die Landwirtschaft und Folgeindustrie darf nicht zum Spielball der Profiteure werden, dann brauchen wir keine Retorten Erzeugnisse.
Wilfrid45

olga64
olga64
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von olga64
als Antwort auf Wilfrid45 vom 22.06.2020, 17:14:57

Sie sind nach eigenen Angaben nach dem Krieg geboren und können sich wirklich daran erinnern, dass Sie als Kind nach dem Krieg gehungert haben?

Natürlich sollen gute und ehrliche Bauern gerecht entlohnt werden und das werden sie auch, wenn die Kunden endlich einsehen, dass gute Ware ihren Preis hat und allen Lebensmitteln mehr Wertschätzung gönnen als nur auf Schnäppchenjagd zu gehen.
Aber das gilt für unser Land, wo die Verbraucher sehr oft nicht vorbildlich zeigen, was ihnen Lebensmittel Wert sind.
Weltweit müssen irgendwann 10 Milliarden Menschen ernährt werden und das geht dann nur noch mit Chemie,bzws. mit Insekten o.ä. Derzeit ist es ja so, dass die wohlhabenden LÄndern den ärmeren Ländern ihre Lebensgrundlage entziehen, in dem dort Soja usw. angebaut werden, damit die Viecher der Massentierhaltung ernährt werden können.
Und die landen dann in grossen Schlachtfabriken, die nur mit hohen Gewinnen arbeiten können, weil sie die Beschäftigten wie Sklaven behandeln.
Olga

Karl
Karl
Administrator

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Karl
als Antwort auf Wilfrid45 vom 22.06.2020, 17:14:57

@Wilfrid45,

deine Erinnerungen in Ehren, aber das Problem ist, dass wir in einer veränderten Welt mit fast 8 Milliarden Menschen leben. Die Vielzahl der Menschen nimmt der übrigen Natur die Lebensresourcen. Es gibt heute mehr Roboter als Elefanten, Tiger oder Löwen zusammengenommen. 

Wir werden auch niemals mehr flächendeckend für alle zur früheren Landwirtschaft zurück gehen können. Es bräuchte mehrere Erden. 

Chemie ist so vielfältig wie das Leben. Leben ist Chemie, Du musst Dich also nicht vor dem Begriff fürchten. 

Die Retorte, das Retortenfleisch wird die Zukunft sein. Richard David Precht glaubt/hofft sogar, dass Menschen einst mit Ekel an die Zeit zurück denken werden, als sie noch Tiere, unsere Verwandten, auffraßen. 

Karl


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hobbyradler
hobbyradler
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf olga64 vom 22.06.2020, 17:40:25

Ich sehe eher das Problem bei der Gesetzgebung, nicht der Einsicht der Verbraucher. Von der Tierhaltung über die Verarbeitung und den Umweltschutz müsste es notwendige Regeln geben.

Dann würden die Preise sicherlich auf ein korrektes Niveau steigen, den Tieren und Menschen würde das in mehrfacher Hinsicht gut tun.

Die Tiere müssten zu ihrer Lebenszeit und bei der Schlachtung nicht leiden, die Menschen bekämen ein ordentliches Lebensmittel zu essen, die Mitarbeiter der Produktionsfirmen hätten ein vernünftiges Einkommen und erträgliche Arbeitsbedingungen.

Meinen Fleischkonsum habe ich extrem heruntergefahren. Nicht bewusst gezielt, sondern unbewusst nach immer wiederkehrenden Medienberichten über die Qual der Tiere und einigen Beobachtungen in der Realität.

Ciao
Hobbyradler
 

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 22.06.2020, 17:41:31

Meine Enkelkindern ekeln sich heute schon.
Dabei war der 14 Jährige in Kinderjahren ein ausgesprochener Fleischesser.
Einen einzigen Bericht über Zuständen in Schlachthöfen den er vor etwa 5 Jahren sah, führte dazu, dass er von jetzt auf gleich kein Stück Fleisch, keine Grillwurst, kein Aufschnitt mehr zu sich nahm.
Seine 3 Jahre ältere Schwester hat schon etliche Leute im Familien und Freundeskreis umgestimmt zu einer vegetarischen/veganen Lebensweise.

Der Ekel wird sich nun durch Corona auch bei uns Älteren verstärken.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von olga64
als Antwort auf hobbyradler vom 22.06.2020, 17:49:21

Bei mir ist es ähnlich. Wenn ich mir die Zahl vergegenwärtige, dass jeder Bundesbürger im Jahr 60 kg Fleisch und Fleischprodukte zu sich nimmt, sind das für mich unheimliche Mengen.
Ich esse seit Jahren maximal 1 - 2 kg monatlich. Dann ist es auch gut zu schaffen, sich hier beste Qualität vom Metzger des Vertrauens oder im Hofladen direkt vom Erzeuger  zu gönnen und nicht beim Discounter diese Billigware zu kaufen.
In meiner Kindheit gab es wenig Fleisch, aber dazu mehr Beilagen - genau so essen wir nun seit Jahren und wir fühlen uns gut damit.
Die Gesetzgebung kann den Unternehmern keine Preisgestaltung vorschreiben. Der einzige Weg ist über eine Zusatzsteuer, d.h., Fleischprodukte müssen eine solche bekommen. Dafür bin ich schon seit langem, auch wenn dann das Gejaule der Fleischverbraucher laut sein wird - irgendwann ist auch das vorbei und die LEute finden was anderes, worüber sie jammern und wehklagen können.
Aber vermutlich haben alle Parteien, bis hoffentlich auf die Grünen, davor Bedenken, weil es sich bei den Wahlen auswirken würde, weil dann immer eine Partei sich zum Vorreiter macht, diese Massnahmen nicht einzuführen. Und dann sind wir wieder beim Verbraucher, der ja auch Wähler ist.
Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört Fleisch in so hohen Mengen jedenfalls nicht. Die Länder, in denen wirklich gut gekocht wird, sind keine mit Riesenfleischbrocken auf den Tellern. Olga


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lupus
lupus
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von lupus
als Antwort auf Mareike vom 22.06.2020, 17:52:57

Na da hat er mit seinem zarten Gemüt ja noch eine harmlose Variante von Schlachtung erlebt. Wenn er  bei mancher Hausschlachtung im bäuerlichen Bereich dabei gewesen wäre hätte es schlimmer kommen können.

Wenn unsere Vorfahren Weichlinge gewesen wären hätten sie wohl etwas darben müssen.

Wenn aber nur das Verarbeiten seinen Ekel erregt, sollte er andere Herstellungsverfahren lieber nur von der Ferne sehen z.B. Bier, Wein, Fische usw.

lupus
( kein Stadtmensch)

hobbyradler
hobbyradler
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf olga64 vom 22.06.2020, 18:00:39

Die Gesetzgebung kann den Unternehmern keine Preisgestaltung vorschreiben. Der einzige Weg ist über eine Zusatzsteuer, d.h., Fleischprodukte müssen eine solche bekommen.
 

Steuern oder Abgaben sind für mich der falsche Weg. Dadurch ist in keiner Weise sichergestellt, dass das Wohl der Tiere und Menschen berücksichtigt wird.

Es helfen nur Vorschriften bei der Tierzucht und der Weiterverarbeitung.
Die lassen dann einen wirklichen Marktpreis zu. Kann ja sein, dass sich der Preis verdreifacht.

Zum Wohl der Tiere, der Menschen und der Umwelt (=auch der Menschen)

Ciao
Hobbyradler
 
Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Der-Waldler

Ich ernähre mich seit 40 Jahren vegetarisch, seit 2 Jahren vegan, und freue mich über jede/n, die/der seinen Fleischkonsum reduziert oder aufgibt. Das nutzt nicht nur dem Tier, der Umwelt, sondern auch der eigenen Gesundheit.

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Die Grünen und der Fleischpreis
geschrieben von Mareike
als Antwort auf lupus vom 22.06.2020, 18:13:13

Tja Lupus
ich bin auch noch damit groß geworden, dass eigene Kaninchen und Hühner gehalten und geschlachtet wurden.
Und schön war die Schlachtung nicht.
Aber die Tiere hatten vorher eine gute Zeit.
Wir Kinder machten häufig spielerisch Butterbrote füt die Kaninchen. Im Garten war Platz sowohl für das Federvieh als auch für die Vierbeiner.

Es ist die Massentierhaltung und das fabrikmäßige Töten von ungezählten Tieren Tag für Tag die ekelerregend ist.


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