Innenpolitik Die Grundrente

ehemaligesMitglied451
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Die Grundrente
geschrieben von ehemaligesMitglied451
wird kommen.

Die beitragsfinanzierte Rente geht von dem prinzip aus, dass das Arbeitseinkommen der aktuell im Arbeitsprozess stehenden befindlichen Generation die das jeweilige Rentenaufkommen finanziert.

Von diesem Prinzip wird man sich verabschieden (ob man will oder nicht) verabschieden müssen.

Fakt ist, dass die kommenden Generationen das Renteneinkommen mit einem vernünftigen, angemessenen Rentenversicherungsbeitrag die laufenden Renten nicht mehr finanzieren können.

Neben der ungünstigen demografischen Entwicklung trägt darüberhinaus auch die extreme Steigerung der Produktivität dazu bei. Während sich bisher steigende Produktivivtät in Lohnsteigerungen umgesetzt hat, wird dies zukünftig nicht mehr erfolgen, da durch die Globalisiserung der Lohnkostendruck enorm zunimmt. Damit wird immer weniger Volkseinkommen durch produktive Arbeit erwirtschaftet. Arbeitseinkommen wandelt sich in Kapitalrendite um.

Die logische Schlussfolgerung ist, dass die Grundrente nur noch steuerfinanziert aufgebracht werden kann.





donaldd
olga64
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Re: Die Grundrente
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 14.07.2009, 16:44:14
Ist ja im Endeffekt gerecht: dann muss jeder einzahlen - Beamte, Selbständige usw.
Aber es wird lange Übergangszeiten geben müssen, da die Noch-Einzahler in die Rentenversicherung sowie Beamte Bestandsgarantien auf ihre Bestandsgarantien pochen werden.
Übrigens: Beamtenpensionen werden ebenfalls aus Steuergeldern finanziert - dies dürfte in den nächsten Jahren ein grosses Problem werden, da ja Horden von Beamten vor der (relativ hohen) Pension stehen.
--
olga64
ehemaligesMitglied40
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Re: Die Grundrente
geschrieben von ehemaligesMitglied40
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 14.07.2009, 16:44:14
":::::::
Die Einführung einer Grundrente würde eine Generation enteignen. Diese bekäme trotz ihrer Beitragsleistung keine lohn- und beitragsbezogene Rente, sondern nur eine "Grundrente". Eine Lebensstandardsicherung müßte sie zusätzlich privat "einkaufen", wäre also doppelt belastet, und dies noch bei höheren Steuern, mit denen die Grundrente finanziert werden muß. Selbst wenn diese nicht von heute auf morgen eingeführt würde, es bliebe bei der Enteignung einer Generation. Es würde nur der Enteignungsprozeß verlängert.
::::::::"
--
moana54

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olga64
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Re: Die Grundrente
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied40 vom 14.07.2009, 16:56:28
Dieser "Enteignung" sehen die heutigen 20 - 35-jährigen bereits entgegen: sie bezahlen in die Deutsche Rentenversicherung (ca 10% Eigenanteil) sowie in Weiterversicherungen, da sie bereits seit einigen Jahren wissen,dass sie von der Deutschen Rentenversicherung nicht mehr viel bekommen werden.
Und dann schreit die aktuelle Rentnergeneration auf, welche die höchsten Renten erhält, die es je gab, weil Herr Steinbrück die Wahrheit sagt?
Sind wir wirklich so eine heuchlerische Gesellschaft?
Bitte jetzt nicht wieder mit dem "alten Mütterchen" argumentieren,das von 600.- Euro im Monat leben muss. Und wenn doch: dann bitte den Beitrag addieren, den diese Dame an Wohngeldzuschuss, staatlicher Hilfe usw. erhält. Es gibt mehr Rentner mit hohem Einkommen als andere (entnommen der Statistik).
--
olga64
ehemaligesMitglied451
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Re: Die Grundrente
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2009, 17:02:43

Enteignet wurden schon viele:

1. Alle Renter die nun auf ihre Sozialversichrungsrente Steuern zahlen, obwohl die Rentenbeiträge aufgrund der Sonderausgabenabzugsbeschränkung aus versteuertem Einkommen geleistet wurden.
2. Invaliditätsrente für bestimmte Anspruchsberechtigte.
3. geschiedene Witwen, die bis zur eigene Rente mit Hartz4 dahinfristen.

usw. usw.

Oder die vielen Hartz4 Empfänger, die Jahrzehnte in die Arbeitslosenversicherung gezahlt haben.

Eine langfristige Umstellung auf eine steuerfinanzierte Rente ist im engeren Sinne ja keine Entgeignung, da ja die Rentenansprüche erhalten bleiben. Hinzu kommt,dass die Finanzierung auf eine breite Basis gestützt wird. Hinzu kommt, dass im Grunde schon Hartz4 bzw Grundsicherung sowie die hohen Defizitausgleiche aus der Steuerkasse durch die Hintertür bereits jetzt eine teil-Steuerfinanzierung darstellen.

Vielleicht wäre ja eine Sozialsteuer, die erheblich unter den AN/AG Beiträgen liegen dürfte mit dem raum für eine private Zusatzversorgung der richtige Weg.

donaldd
waldemar2
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Re: Die Grundrente
geschrieben von waldemar2
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2009, 16:50:17
Ist ja im Endeffekt gerecht: dann muss jeder einzahlen - Beamte, Selbständige usw.
Aber es wird lange Übergangszeiten geben müssen, da die Noch-Einzahler in die Rentenversicherung sowie Beamte Bestandsgarantien auf ihre Bestandsgarantien pochen werden.
Übrigens: Beamtenpensionen werden ebenfalls aus Steuergeldern finanziert - dies dürfte in den nächsten Jahren ein grosses Problem werden, da ja Horden von Beamten vor der (relativ hohen) Pension stehen.
--
olga64


Frau Olga,
dass Beamtenpensionen aus Steuergeldern finanziert
werden, ist Unfug. Dem Beamten wird per Ultimo sein
fiktiver "Sozialversicherungsbeitrag" gleich vom
Gehalt abgezogen und in einem Pensionsfond einbezahlt.
Es wäre Quatsch, dem Beamten sein Bruttogehalt per
ultimo auszubezahlen, wo er dann seinen Sozialver-
sicherungsbetrag wieder beim Staat einzahlen muss.
Nur haben die gierigen Politiker den Pensionsfond
angezapft, um die Deutsche Einheit oder früher die
Golfkriege zu finanzieren.
Naturgemäss fehlt jetzt das Geld, zumal Einzahlungen
in den Fond durch Privatisierung (Bahn, Post etc)
fehlen.
Viele Grüsse
waldemar2

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Re: Die Grundrente
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf waldemar2 vom 14.07.2009, 17:55:04
"Nur haben die gierigen Politiker den Pensionsfond
angezapft, um die Deutsche Einheit oder früher die
Golfkriege zu finanzieren."


Interessant !

Von was für einen Pensionsfond schreibst du eigentlich?
In welchem Staat gibt es den?
Wann wurde der imaginäre Pensionsfond für die Finanzierung des Golfkrieges genutzt?

Ich wüsste nicht, dass es einen Pensionsfond in Deutschland zu den angegebenen Zeiten( Golfkrieg, Deutsche Einheit...) gab
Erst 2006 war der Pensionsfond im Gespräch in der Koalition. Man wollte das Pensionssystem der Beamten ändern und für neueingestellte Beamte Geld in einem Fonds ansparen.
Am 31.12 2006 wurde dann der Pensionsfonds für Beamte(innen) abgesegnet.

Also welche Golfkriege sind dann anschließend damit finanziert worden?

ÜBRIGENS ! Beamte, Richter und Soldaten erhalten als staatliche Altersversorgung die Pension, die aus Steuermitteln finanziert wird.( Pensionsgesetz)


--
klaus
ehemaligesMitglied451
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Re: Die Grundrente
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf waldemar2 vom 14.07.2009, 17:55:04
das stimmt im prinzip, nur dass die Pensionen schon lange vorher verbraten wurden.
und schon garnicht für den "Golfkrieg". habe ich was nicht mitbekommen und die amis waren das mit dem Golfkrieg garnicht sondern die Deutsche Bundeswehr???
Einen eigentlichen gesetzlichen Pensionsfond gibt es in Bund und Land nicht. Man ging davon aus, dass die Pensionszahlungen aus den laufenden Haushalten finziert werden konnten. Ein fataler Irrtum.....
Nur die Kommunen müssen in einen Fond zahlen.

@Klaus

ja man erfährt doch immer wieder "neues" fg*

donaldd
waldemar2
waldemar2
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Re: Die Grundrente
geschrieben von waldemar2
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 14.07.2009, 18:42:52
donaldd,
ich wollte nur damit andeuten, dass die Beamten aus
Geldmitteln bezahlt werden, die ihnen vorher abgezwackt
worden sind.
Es wurde hier der Eindruck erweckt, dass die Beamten
keinen Beitrag zu ihrer Altersversorung leisten.
Doch, Kohl hat mit seiner Scheckheft-Diplomatie dafür
gesorgt, dass die BRD an den Kampfhandlungen am Golf nicht
teilhaben brauchte.
Erst nach dem Krieg hat eine deutsche Minensuch-Flottille
den Golf von Minen geräumt,die Saddam vorher gelegt hatte.
Dabei wurden Minensucher eingesetzt, die den klimatischen
Verhältnissen dort überhaupt nicht angepasst waren.
Die Soldaten waren in Unterkünften, die bis zu 70 C
Raumtemperaturen hatten. Keinen Strafgefangenen hätte man
sowas zugemutet.
Die Räumaktion hat uns viel Geld gekostet und ist
Gott-sei-Dank ohne Zwischenfälle abgelaufen.
--
waldemar2
ehemaligesMitglied451
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Re: Die Grundrente
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf waldemar2 vom 14.07.2009, 19:38:52
das ist sicher ein interessantes Thema, hat aber sich nichts mit den Beamtenpensionen für Bund und Land tun.

Darüber hinaus sind die Kosten für Minenräumung im Golf peanuts gegen die gewaltigen Kostenlast aus den drohenden Pensionslasten.

bis 2040 steigen die Pensionslasten der öffentlichen Haushalte von 20 Milliarden (2000) auf über 90 Milliarden jährlich.

Diese lasten werden sehr unzureichend über einen viel zu spät eingerichteten Fond abgedeckt. Der gilt erst für jetzt neu eingestellte Beamte.

donaldd

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