Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Die Hölle für Deutschland

Innenpolitik Die Hölle für Deutschland

dutchweepee
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RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf lupus vom 07.08.2017, 21:25:41

Die grundlegenden Ideen für emissionsarme Motoren sind schon lange entwickelt und das Auto muss ja auch nicht neu erfunden werden - nur der Treibstoff wird verändert und das dürfte für eine Industrie von Weltrang keine Schwierigkeit darstellen, anstatt das riesige Potential in Betrügereien und Lobby-Arbeit zu stopfen, um den Diesel an die Herz-Lungen-Maschine zu hängen.

Tesla, Volvo und viele andere sind da schon wesentlich weiter, als die deutsche "Superindustrie".
 

adam
adam
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RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 07.08.2017, 21:38:37

Der Unterschied zu anderen Ländern ist, daß die Autoindustrie bei uns eine Schlüsselfunktion hat und diese mit dem E-Auto verlieren wird, denn der Arbeitsaufwand für ein E-Auto beträgt etwa 10% gegenüber dem eines Autos mit Verbrennungsmotor. Das bedeutet nur noch 80.000 Arbeitsplätze gegenüber heutigen 800.000. Mit den Teilen, aus denen ein E-Motor zusammengesetzt wird verhält es sich ähnlich. Somit verliert auch die Chefetwage bei den Autoherstellern ihre Bedeutung. Auch die Zulieferer verlieren durch weniger Teile ihre heutige Bedeutung

Der Deutschen liebstes Kind stirbt mit der Geburt des E-Autos. Die Gesellschaft wird sich verändern, weil Arbeitsplätze nicht mehr 1:1 ersetzt werden durch andere Produkte. Vieles wird anders, bis dahin, daß Arbeit seine heutige Definition verlieren kann. Auch das Verhältnis Arbeit zu Geld wird anders werden. Das benötigte Grundeinkommen des Einzelnen wird anders bemessen werden müssen. Das Recht auf Arbeit wird es nicht mehr geben.

--

adam

dutchweepee
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RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 07.08.2017, 23:34:13

...und das kann man nicht mit Betrug, Lobby und Lügen in Politik und Wirtschaft aufhalten. Die Dampflok wurde auch abgeschaft, obwohl dadurch tausende Bahnwärter für Wasser- und Kohle-Depots arbeitslos wurden.

p.s. @ adam: Seit wann gibt es in der BRD ein Recht auf Arbeit?


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adam
adam
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RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 08.08.2017, 06:34:41

Ich habe nicht geschrieben, daß man die Entwicklung, weg vom Verbrennungsmotor, durch Lug und Betrug aufhalten kann. Meiner Meinung nach gehören die Vorstände deutscher Autobauer ins Gefängnis. Entweder wegen Betrug in großem Stil oder wegen Unfähigkeit ein Unternehmen zu führen. Auf jeden Fall haben diese Leute dem Qualitätsruf der Bundesrepublik gewaltig geschadet und ihr Auftreten gegen Staat, Kunden und Gesellschaft ist eine Unverschämtheit. Ich hoffe, daß die Staatsanwaltschaften genug Beweismaterial finden, um die Leute so anklagen zu können, daß sie hinter Gitter landen.

Mit dem Recht auf Arbeit hast du recht. Das gibt es in Deutschland nicht.

--

adam

lupus
lupus
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RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von lupus
als Antwort auf adam vom 08.08.2017, 07:31:04

Wegen Unfähigkeit ein Unternehmen zu führen ins Gefängnis . ! ?

Hoffentlich fordert nicht mal einer eine Strafe ( z.B. körperliche Züchtigung) für Beiträge im ST.  emoji_wink

lupus

pschroed
pschroed
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RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von pschroed
als Antwort auf lupus vom 08.08.2017, 08:38:16

Wegen Unfähigkeit ein Unternehmen zu führen ins Gefängnis . ! ?

Hoffentlich fordert nicht mal einer eine Strafe ( z.B. körperliche Züchtigung) für Beiträge im ST.  emoji_wink

lupus
Lupus, ist es denn legitim die Verbraucher zu belügen bzw. in die Irre zu führen ?
Und das auch noch bewußt. Ich gebe Adam Recht der oder die Verantwortlichen gehören ins Gefängnis.
Die ISO-Zertifizierung läuft über regelmässige Audits in den Betrieben ab, doch lügen kann der VW Vorstand gut. Es ist kriminell, weil es auch noch mit  dem frühen Tod von Bürger durch Abgas  in Verbindung kann werden. Es ist Betrug im grossen Stil, Verantwortliche rausschmeißen, bestrafen, neu beginnen.

Zitat.

Ob Entwicklung, Produktion oder Vertrieb – sämtliche Prozesse der Marke Volkswagen werden fortlaufend und systematisch überprüft. Für die erfolgreiche Anwendung des QM-Systems im gesamten Unternehmen erhielt Volkswagen von TÜV Nord nun erneut die „ISO-Zertifizierung 2015" – und dies bereits zum 20. Mal in Folge.


Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, nahm die Auszeichnung in Wolfsburg vom Vorstandsvorsitzenden der TÜV Nord AG, Dr. Guido Rettig, entgegen.
„Wir sind stolz, das ISO 9001-Zertifikat 2015 in den Händen zu halten, denn es ist erneut eine großartige Anerkennung für die Leistung der gesamten Mannschaft", erklärte Winterkorn.
Als eines der ersten Automobilunternehmen in Deutschland führte Volkswagen das QM-System im Jahr 1995 ein. Seitdem wurden jährlich von TÜV Nord Audits nach ISO 9001 


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JuergenS
JuergenS
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RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf dutchweepee vom 07.08.2017, 20:53:49

Lieber dutch, jetzt les ich, unerhört emoji_wink, dass du meine Meinung für Quatsch hältst, dududu.

Die Mondlandung der AMIS beruhte aber aber eher auf die Verkettung bekannter Techologien, als auf der Hoffnung auf was neues, noch nicht ausgereiftes.

Insofern kann man es nicht vergleichen, hingegen schon eher die Ablösung des Pferdes durch die "in Rotation umgesetzte Explosion von Explodierbaren, die Daimler oder Otto nur ausreifte, ohne die Pferde in Frage zu stellen.

Auch dieser Vergleich hat ein Hinkebeinchen, aber gefällt mir besser.

In den 90er Jahren brauchte man ein 500 qm großes Rechenzentrum, um das zu leisten, was heute ein i3 Notebook kann. Damals, also 1995 hatte man nicht mal davon geträumt.
(Übrigens hab ich 40 Jahre in modernster Elektro-Branche gearbeitet)

Hallo

Karl
Karl
Administrator

RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von Karl
als Antwort auf JuergenS vom 08.08.2017, 09:23:48

@heigl, @dutchweepee,

es ist ein interessantes Thema, ob und inwieweit Entdeckungen und Forschungsrichtungen durch Geldgeber gelenkt werden können. 

Es wird immer einige geniale Überflieger geben, die Überraschendes, Unvorhergesehenes entdecken und dadurch den Lauf der Welt beeinflussen werden. Die große Masse auch der Wissenschaftler und die Hauptstoßrichtungen der Forschung sind aber durchaus massiv durch die Geldgeber beinflusst.

Wenn ich einen DFG-Antrag schrieb (DFG = deutsche Forschungsgemeinschaft), hatte ich meist ein Füllhorn von Vorschlägen darüber, in welche Richtungen mein Team forschen wollte. Jede dieser Richtungen begründete dann im Antrag mindestens 1 Stelle für einen Doktoranden oder Diplomanden. Nicht selten wurde dann im Bewilligungsschreiben z. B. Projekt A und C  unterstützt, aber B nicht. Falls man dann doch mit der Personalie für C Projekt B vorantrieb, musste man erfolgreich sein, sonst wäre die nächste Förderung problematisch geworden.

Dabei betrieb ich "Grundlagenforschung", die generell mehr Freiheiten genießt als angewandte Forschung.

Ich glaube also schon, dass die Politik ihren massiven Einfluss auf die Autokonzerne hätte nutzen können, um sie auf "progressiv" und auf "alternative Antriebe" hätte trimmen können.

Stattdessen war in Deutschland der politische Protektionismus nicht nur eines CSU-Verkehrsministers für die Autokonzerne sehr, sehr schädlich. Sie haben sich sicher gefühlt und unangreifbar und haben sich von dem genialen Elon Musk, dem Tesla Gründer und Tesla-Lenker das Wasser abgraben lassen und müssen nun darum kämpfen, den Anschluss wieder zu finden.

Protektionismus für eine Branche, die sich im Wandel befindet, ist das Schlimmste, was die Politik leisten kann. Stattdessen muss Politik Innovationen fördern und begünstigen.

Die Anforderung der EU an Dieselfahrzeuge war richtig und sollte genutzt werden, um Druck für den Wandel zu erzeugen, stattdessen haben sich die deutschen Autokonzerne durch ihre Betrügereien und wegen des kurzfristigen Gewinns selber ein Bein gestellt und den technologischen Wandel verschlafen und ihre Zukunft verspielt, falls sie es nicht doch noch schaffen, jetzt voll gegenzusteuern.

Karl

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf pschroed vom 08.08.2017, 08:56:53


Hallo pschroed,

wenn man das Wort „ISO Zertifizierung“ hört denkt man immer an „gute“ Ergebnisse, sei es bei der Produktion oder dem Erbringen von Dienstleistungen. Zumindest mir ging das bis vor etwa 8 Jahren so, bis ich belehrt wurde.

Eine Zertifizierung sagt nicht viel über die Qualität des Produktes aus. Es ist lediglich die nachvollziehbare, kontrollierbare Beschreibung der Vorgänge. Es ist lediglich eine Gewähr, dass die Prozesse immer gleich ablaufen.

Wenn also bei der Zertifizierung eine Prüfung der Abgase auf dem Prüfstand vorgesehen war und nicht eine Prüfung während einer Fahrt, fällt Betrug nicht auf.


Hallo heigl,

Elektro Branche ist ok, da besitze ich auch diverse Geräte mit denen ich sehr zufrieden bin. Vielleicht sogar von dir konstruiert?

Aber die andere Seite: Aufgabe der Computersparte, Aufgabe der Handysparte etc.
Spötter behaupteten früher, die Firma lebe von den Zinsen ihrer Bankguthaben.

Ciao
Hobbyradler
 

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Die Hölle für Deutschland
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Karl vom 08.08.2017, 09:47:21

Ich war meist nicht mit Grundlagen beschäftigt, sondern im Übergang zum operativen Geschäft.
Das ist eine heikle Rolle, lässt in der Regel einen ähnlichen Spielraum zu wie im Grundlagenbereich, man muss ihn aber nutzen, was viele nicht "riskieren". 

Bahnbrechende Entwicklungen sind mir nicht gelungen, aber im Detail mehrmals Anwendungen, erfolgreiche, die das Umfeld nicht für möglich gehalten hätte. Das machte Spass, den man aber oft alleine geniessen mußte, nicht jeder merkte, wie der Ablauf war, nämlcih meist unkonventionell.

Da fällt mir gerade ein, dass z.B. das alternative Kühlmittel, das nun seit vielen Jahren generell eingesetzt wird (bin kein Chemiker), FCKW glaub ich, nicht von Kühlaggregat-Firmen vorgeschlagen wurde, sondern vom Mittelstand.

Die Wege der Innovation sind meist nicht planbar, weil bei Vorausplanungen meist zu viele Blockaden eingeplant sind.

Novitäten im technischen Bereich sind meist "Untersseebooten" vergleichbar, die erst auftauchen, wenn sie Sinn machen. Forschungen können natürlich auch mal zum Ziel führen, keine Frage.


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