Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik ""Die Hotspots der braunen Gewalt liegen in allen Himmelsrichtungen verteilt." B. Ramelow (Linke)

Innenpolitik ""Die Hotspots der braunen Gewalt liegen in allen Himmelsrichtungen verteilt." B. Ramelow (Linke)

Tina1
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""Die Hotspots der braunen Gewalt liegen in allen Himmelsrichtungen verteilt." B. Ramelow (Linke)
geschrieben von Tina1
Afghanischer Flüchtling in Heidenau: "Hier sind nur ein paar Menschen gegen uns"

"Hassan hat binnen einer Woche zwei Seiten von Heidenau kennengelernt: Bei seiner Ankunft in der Flüchtlingsunterkunft wurde er von Rechten beschimpft. Nun feierte er mit Hunderten ein Willkommensfest: "Ein Geschenk", wie er sagt.

Mit den Ausschreitungen vom vergangenen Wochenende war die 16.000-Einwohner-Stadt bundesweit in die Schlagzeilen geraten. Rechtsextremisten hatten gewaltsam gegen die Unterbringung von 600 Asylbewerbern auf dem Baumarkt-Gelände protestiert; Steine und Böller flogen. Dutzende Polizisten wurden verletzt.

Jetzt, eine Woche später, hat Hassan auch die andere Seite von Heidenau kennengelernt. Das Bündnis "Dresden Nazifrei" hatte am Freitag ein Willkommensfest vor der Flüchtlingsunterkunft organisiert; es gab Musik, eine Hüpfburg für die Kinder, freiwillige Helfer verteilten Spenden. Hunderte Menschen kamen aus Dresden, Hamburg, München - und natürlich aus Heidenau. "Das war wie ein Geschenk für uns", sagt Hassan. Er sah den anderen beim Tanzen und den Kindern beim Spielen auf der Wiese zu. Viele Menschen seien auf ihn zugekommen und hätten ihm gesagt: "Wir unterstützen euch.
Für Hassan fühlt es sich in Heidenau nun trotzdem anders an. "Ich dachte, alle Menschen hier seien gegen uns. Aber es sind nur ein paar", sagt er.
Mit einigen Anwohnern sei er schon ins Gespräch gekommen, manche von ihnen hätten sogar angefangen zu weinen, als er ihnen seine Geschichte erzählte."

"Die Bürger im Osten sind nicht rassistisch"

Er ist der erste schwarze Braumeister in Sachsen - und CDU-Stadtrat. Seit fast 35 Jahren lebt Candido Mahoche in Freital.
Candido Mahoche kam 1980 als Lehrling aus Mosambik in die DDR. Seit 1981 ist er mit einer Freitalerin verheiratet, sie haben Kinder. In der Freizeit trainiert der 56-Jährige die D-Jugend-Fußballer des Hainsberger SV. Seine Stadt habe sich nach den aufsehenerregenden Protesten gegen Asylsuchende verändert, sagt er. Bekannte grüßten ihn auf der Straße nicht mehr. Doch er nimmt seine Mitbürger in Schutz.

Die Bürger im Osten sind nicht rassistisch. Ich wäre sonst niemals in den Stadtrat gewählt worden. Aber ich gebe zu, dass wir Probleme haben. Es wird immer Menschen geben, die andere wegen ihrer Hautfarbe verurteilen. Das ist aber nicht nur in Freital so, sondern auch in München, Deutschland und ganz Europa.

SZ: Herr Mahoche, Sie leben seit mehr als drei Jahrzehnten in Sachsen, wie schätzen Sie die aktuelle Stimmung ein?

Candido Mahoche: Als ich 1980 hier ankam, waren die Menschen auch skeptisch. Damals wurden die Bürger aber gut darüber informiert, welche Personen nun in ihre Stadt ziehen und wie lange sie bleiben. Das hat sicher für mehr Verständnis gesorgt, auch wenn es nicht immer einfach war. Selbst nach der Wende gab es des Öfteren Menschen, die einfach keinen Schwarzen in ihrer Stadt sehen wollten. Das hat sich im Laufe der Zeit aber normalisiert. Dramatisch wurde es erst diesen Frühling.

SZ:Im 20 Kilometer entfernten Heidenau wurde Angela Merkel von Rechten beschimpft. Wie haben Sie den Besuch der Kanzlerin erlebt?

Ich war selber nicht vor Ort, kenne auch niemanden, der dort war. Die Bundeskanzlerin hätte meines Erachtens schon viel früher kommen und die Situation erklären müssen. Nach den Protesten vor dem Hotel Leonardo haben wir in Freital zwei Bürgerversammlungen abgehalten, um den Menschen die Situation darzulegen. Das hat gewirkt. Dasselbe muss auch die Bundesregierung tun. Es heißt immer, es kommen noch mehr Flüchtlinge. Wann ist der Schlusspunkt erreicht?

SZ: Sie sagten nach den Protesten: Mein Freital ist ein anderes, nicht rassistisch. Ist Ihr Deutschland auch ein anderes?

Ja und genau das ist der Punkt. Ich weiß, dass die Mehrheit der Deutschen anderen Menschen gerne hilft. Das darf in der aktuellen Debatte nicht untergehen."

"Fremdenhass gibt es überall in Deutschland"

"Angesichts der Zunahme fremdenfeindlicher Übergriffe auf Asylunterkünfte verwahren sich die ostdeutschen Ministerpräsidenten dagegen, Fremdenhass als vornehmlich ostdeutsches Problem einzustufen. Es handele sich aber um eine deutschlandweite Entwicklung, wie Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte etwa in Bayern und Baden-Württemberg zeigten.

Thüringen Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) pflichtete bei: "Wir reden von einem gesamtdeutschen Problem, das wir gesamtdeutsch bekämpfen müssen", forderte er in der WamS. "Im Moment brennen bundesweit Nacht für Nacht Flüchtlingsunterkünfte. Und die Hotspots der braunen Gewalt liegen in allen Himmelsrichtungen verteilt."

Weil nennt Anschlag auf Asylbewerber "versuchten Mord" (28.08.15)

"Nach dem Brandanschlag auf eine Asylbewerber-Unterkunft in Salzhemmendorf (Landkreis Hameln-Pyrmont) hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Tat als "versuchten Mord" bezeichnet. Die jüngsten Geschehnisse in dem Ort seien "die schwerwiegendsten Vorgänge, die wir in Niedersachsen in den letzten Monaten und Jahren erlebt haben", sagte der Ministerpräsident am Mittag bei seinem Besuch in der Gemeinde. Mit knapper Not seien viele Menschen dem Tod oder schweren Verletzungen entgangen. Die Täter hätten bewusst in Kauf genommen, dass Kinder, Frauen und Männer verbrennen können.

Das ist nur ein Beispiel von vielen Brandanschlägen gegen Asylunterkünfte, bis zum Mord, die in den alten Bundesländern
verübt wurden u. immer mehr zunehmen. Und dieser Mordanschlag passierte vor wenigen Tagen. Aber das wurde weder in den Medien, noch von der Politik thematisiert. Solche grausamen Taten gehen einfach unter, für mich ein Skandal. Und der Grund? Es passierte in den alten Bundesländern, nicht im Osten? Anders kann ich mir es nicht mehr erklären. Man will von denen ablenken "Die den Wind gesät haben...." und das war der "Westen", schon 40 Jahre vor der Wende.
Tina

Region Hameln - Ein Raum ohne Rechtsextreme?
Re: ""Die Hotspots der braunen Gewalt liegen in allen Himmelsrichtungen verteilt." B. Ramelow...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 01.09.2015, 17:38:11
Diese Ost/West Schuldzuweisungen sind albern, bringen nichts und führen zu nichts . Ich dachte immer wir sind Deutschland. Naja, ich wohl nicht, wohne ja nicht mehr dort, trotzdem wäre es mir nie in den Sinn gekommen zu differenzieren zwischen Ost und West.
Wenn Du es aber immer wieder so formulierst Tina, brauchst Du Dich nicht wundern wenn Du nicht angenommen wirst. Das hat aber nichts damit zu tun, dass Du Dein Leben im Osten Deutschlands verbracht hast, es ist eine Einstellungssache.
Bruny
olga64
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Re: ""Die Hotspots der braunen Gewalt liegen in allen Himmelsrichtungen verteilt." B. Ramelow...
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.09.2015, 17:54:16
Wie war das mit der Meinungsfreiheit, Senora Bruny? Die gilt nicht nur in Deutschland - soeben schilderten Sie Ihr markiges Rosenheimer Beispiel - obwohl Sie ja nicht mehr hier leben.
Aber egal - ich finde Herrn Ramelow einen guten Linken. Hätte diese Partei mehr von seiner Sorte, hätte sie sicher auch mehr Wähler. Olga
Re: ""Die Hotspots der braunen Gewalt liegen in allen Himmelsrichtungen verteilt." B. Ramelow...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 01.09.2015, 18:18:12
Schon wieder zum stänkern aufgelegt, Olga? Sie schreiben einfach nur um des Schreibens willen. Aber gelesen haben Sie nicht was ich geschrieben habe. Ich habe Tina überhaupt nicht eingeschränkt in ihrer Meinung, oder wo lesen Sie das???
Ich habe Sie auch nicht danach gefragt, wie Sie Herrn Ramelow finden, es ist mir egal. Und mein "markiges" Beispiel sollte Ihnen zeigen wie die Polizei reagiert hat auf eine simple Frage. Aber anscheinend haben Sie meine Aussage nicht verstanden .
Bruny
Karl
Karl
Administrator

off topic: Cross posting
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 01.09.2015, 18:18:12
soeben schilderten Sie Ihr markiges Rosenheimer Beispiel
ich habe hier nichts davon gelesen, das ist also wohl crossposting. Muss es eigentlich immer sein, dass Du Zoff provozierst?

Bitte nicht kommentieren. karl

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