Innenpolitik "Die Lage der Nation"

hafel
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"Die Lage der Nation"
geschrieben von hafel

Ich beginne hier mal einen neuen Thread: wie soll es in Deutschland weitergehen? Nun überschatten derzeitig die Nachrichten für den dritten europäischen Rettungsschirm für Portugal das Geschehen. Dennoch beschäftigen sich die Menschen dieses Landes mit der Innenpolitik, denn das grausame Beispiel in Japan zeigt täglich seine schreckliche Folgen.

Auch der neuen FDP-Parteispitze sollen die 100 Tage zugestanden werden – nur denke ich; darf darüber trotzdem über Sinn und Verstand sinniert werden.

Die Frage ist doch, ob sich der FDP-Virus auf die CDU überträgt. Kann sich die CDU von der FDP anstecken lassen und auch einen Führungswechsel anstreben? Am FDP-Debakel kann die Kanzlerin nur tatenlos zuschauen, und so ist es genau genommen auch ihre Krise. Und es ist für mich auch nachvollziehbar, dass sich A. Merkel Sorgen macht, denn auch ihre Popularität im Volk schwindet atemberaubend nach unten. Und so ahnt die Kanzlerin wohl, dass der neue Vorsitzende Rösler die Schwächen von Westerwelle nicht ausgleichen kann. Der schleichende Machtverlust von Ww. lässt den Hoffnungsträger Rösler gleich am Anfang alt aussehen. Es ist wohl falsch zu denken, dass eine schwache FDP dann die Union stärkt. Gerade weil die FDP stark am Boden verliert, ist es für sie keine Lösung sich hinter der Union zu verstecken. Sie muss sich mit eigener Kraft wieder aufrichten. Nur kann das Rösler? Und somit ist eben die Krise der FDP auch eine Krise der Kanzlerin, ob es nun ihre Fans anders sehen – oder auch nicht.

Es wird sehr schwer für die Koalition. Die Mehrheit im Bundesrat ist futsch und in weite Ferne gerückt. Und die nächsten Wahlen in Bremen, Mecklenburg VP und Berlin versprechen da keinerlei Entlastung für die Union. Berlin wird wohl an die Grünen gehen.

Noch wagt niemand am Stuhl der Kanzlerin zu wackeln. Und ich denke dabei, dass die Kanzlerin "drei Kreuze" schlägt, dass ihr größter Konkurrent K. Th. z. Guttenberg weg ist. Wäre er heute noch im Amt, dann dürfte die Kanzlerin um ihr schönes Amt bangen und zittern.

Und ich bleibe dabei, dass es einen Personalmangel gibt, den übrigens auch die anderen Parteien haben. Es gibt niemanden, der der Kanzlerin ihr Amt streitig machen könnte. Kein Koch, kein Wulff, kein Mappus und auch kein Merz. Alle hat die Kanzlerin rechtzeitig weggelobt oder sie wurden vom Wähler abgestraft.

Aber es murrt bereits an der Basis der Union. Noch spricht man von "mangelnder Trittsicherheit", die unvollendete Aussetzung der Wehrpflicht und der Atomschwenk wird nicht von allen Unionstreuen mit getragen.

Und glaubt man nun den Umfrageprognosen, so muss es er Koalition schwindlig werden und werden schon aus diesem Grund keine Neuwahlen angedacht.
Die Grünen liegen mit 28% noch vor der SPD (23%) und reiben sich die Hände. Union und FDP erreichen gerade einmal zusammen 33% und so liegt Grün-Rot in den Umfragen bei 51% und somit 16 Punkte vor der Union. Allerdings ist der nächste Wahltermin 2013, und da kann sich noch viel ändern, denn der Bürger reagiert auf Einflüsse und schwankt. Die Momentaufnahme ist jedoch ein Grauen und können sich die Unionsfans sonst was einreden.

Grünen-Parteichef Cem Özdemier kommt in der Beliebtheitsskala mit 46% immerhin auf den zweiten Platz und wird für die Kanzlerin zum Kanzlerschreck.

Hafel
olga64
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Re: "Die Lage der Nation"
geschrieben von olga64
als Antwort auf hafel vom 07.04.2011, 12:49:32
Ich sehe dies für die CDU nicht ganz so schwarz: diese kann doch jetzt praktisch allein regieren ohne Einbindung in die mittlerweile ungeliebte Koalition mit der FDP.
Und wenn erst ein Grüner oder eine Grüne Kanzler oder Kanzlerin sind, wird sich sicher vieles nach dem Wunschdenken des deutschen Wählers ändern, bzw. der Grünen-Klientel: gut ausgebildete Doppelverdiener in Grossstädten mit gutem Einkommen, das sein ökologisch schlechtes Gewissen per Wahlzettel entsorgt. Olga

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