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Innenpolitik Die soziale Schere öffnet sich

heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Die soziale Schere öffnet sich
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.08.2008, 18:33:36
Zu diesem Abschnitt:

Meine Enkeltochter, die in England lebt, hat mir mal einen Zeitungsausschnitt ihrer Regionalzeitung übersetzt, aus der hervorgeht, dass der Mindestlohn von etwa 7,50 € umgerechnet auf die Lebensverhältnisse in der Region( Manchester)im Vergleich zu Deutschland nur noch einen Wert von 5,25 € hat.
Wären wir damit zufrieden?


Ein vom Staat festgelegter Mindestlohn kann nicht alle Regionen eines Landes mit unterschiedlichen Lebenshaltungsniveau abdecken z.B. München,Stuttgart,Hamburg zu Dresden Rostock usw.

Leider sind die Gewerkschaften zu schwach und werden weiterhin geschwächt, um Mindestlöhne durchzusetzen.

Ich erwähnte bereits, dass bei Nichtannahme einer vom Jobzenter zugewiesenene Arbeitsstelle, die Alg II- Gelder gestrichen bzw reduziert werden und das auch wenn die betreffende Firma einen nichtauskömmlichen Stundenlohn zahlt.

Wenn z. B. die vom Jobzenter zugewiesene Firma verpflichtet wird, einen auskömmlichen Stundenlohn für geleistete Arbeit zu zahlen, würde es ganz anders aussehen. Aber das hatte unsere Regierung aufgrund der "Arbeitslosenstatistik-Schönung" abgehnt und unterwandert.

Über eines sind wir uns doch im Klaren, die vom Staat unterstützten Personen, die trotz Arbeit mit ihren Verdienst nicht auskommen, werden immer mehr. Und wohin das führt:
..............Meiner Meinung ins CHAOS........
Oder bin ich ein Pessimist??
Oder kann ich doch noch eins und eins zusammenzählen.

--
heinzdieter
arno
arno
Mitglied

Re: Die soziale Schere öffnet sich
geschrieben von arno
als Antwort auf arno vom 28.08.2008, 05:27:41
Hallo,

noch eine kurze Anmerkung.

Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz sagte mal:
" Bisher glaubte ich, es sei das grenzenlose Wachstum, das die
Gefahr des Zinseszinsmechanismus erzeuge. Jetzt weiß ich endlich,
daß es sich umgekehrt verhält. Der Zinswahn ist die einzige wirkliche
und wahre Ursache dafür, daß die Welt der Wahnidee des grenzenlosen
Wachstums verfallen ist!"
--

Entwicklung braucht kein Wachtum!
Unsere Wettbewerbsform der Wirtschaft beschleunigt die Geschwindigkeit
aller Umwandlungsprozesse.

Wir verbrauchen, was nicht mehr zu ersetzen ist- wir leben von der Substanz!
Um die letzten Reserven zu mobilisieren, escaliert der Erschließungsprozeß
und damit der Zerstörungsgrad.
Der Mensch muß mit der Natur kooperieren, um die Nachhaltigkeit zu sichern!
Wir müssen weg von einer wachtumsfixierten Wirtschaftsweise.
Unsere Geldordnung hindert uns daran.
Die Mehrheit der etablierten Wissenschaftler scheint in der Zinsfrage durch
die Macht der Konvention völlig gelähmt zu sein. Den Politikern
fehlt eine rechte Vorstellung über einen möglichen Ausweg aus den
wirtschaftlichen Sachzwängen.

Ob die Sache gelingt, erfährt man nich durch Nachdenken, sondern durch Ausprobieren.

Viele Grüße
arno
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: marktwirschaft
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf vitaraw vom 28.08.2008, 00:19:10
[quote=vitaraw]

nun muss ich dich doch ein klein wenig berichtigen gram .... selbstverständlich werden taxi konzessionen von staatlicher seite vergeben . da reicht kein gewerbeschein ! genau wie schank und speise konzessionen .... da fällt dein prinzip von angebot und nachfrage ein bischen in sich zusammen !

Liebe vitara, die marktwirtschaft lebt vom wechsel von angebot und nachfrage und ihr motor ist oder sollte sein der wettbewerb.
Die vergabe von konzessionen durch eine genehmigungsbehörde regelt nicht die anzahl der vergaben, sondern eignung des bewerbers (qualifikation) geschäftsidee am standort( so wird ein puff sicherlich nicht neben einem mädchenpensionat und eine trinkhalle nicht neben einer entzugsklinik genehmigt.)
Sollte der staat mengenregelungen vornehmen wäre das ja eine echte bremse für investitionen in die selbständigkeit und kaum einer würde sich noch selbständig machen.
Das war im sozialismus so und wohin das führte habe ich miterleben müssen.
Die folgen solcher regelungen kannst du im medizinischen sektor beobachten. Dort genehmigt die KV nach einer uraltbedarfsplanung die zahl der niederlassungen in medizinischen versorgungsbereichen.
Ein arzt der sich auf einem dorf niederlassen will bekommt dann keine zulassung weil in der nachbarstadt schon alle für diesen bereich vorgegebenen stellen angesiedelt sind.
Die dorfbewohner müssen alle weiter lange wege zum arzt in der stadt zurücklegen.

--
gram

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susannchen
susannchen
Mitglied

Re: marktwirschaft
geschrieben von susannchen
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 28.08.2008, 15:18:01
Wo lebst du?
Diese Mengenreglungen gibt es sehr wohl, bei Ärzten wie bei Taxis und so weiter!
--
susannchen
ingo
ingo
Mitglied

Jetzt habe ich ein Problem...
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 27.08.2008, 08:44:36
Dieser Thread ist, von Berufs wegen, eigentlich genau mein Thema. Nun habe ich aber gerade erst reingeschaut und mag nicht 11 Seiten zu einem Thema lesen, das mich ein Leben lang begleitet.....(Schn...voll-ehrlich!). Geschrieben habe ich hier schon genug drüber. Deshalb nur soviel: Ich schliesse mich Karl an. Wir werden in Deutschland ein soziales Desaster erleben. Die Fragen sind nur, wie lange es bis dahin noch dauert und welche Form es annimmt. M.E. haben auf dem langen Weg bis hierher auch die Gewerkschaften versagt. Jahrelang nur: Höher Löhne , kürzere Arbeitszeiten.....;aber nie wirklich darüber nachgedacht, Arbeitnehmer stattdessen am Erfolg des Betriebes durchaus am Misserfolg-dann aber mit vorheriger Mitbestimmung)zu beteiligen. Wir haben heute die Situation, dass Mittelständler ums Überleben ringen müssen und AG-Manager nur an ihr eigenes Wohl denken. Kein Wunder, dass wir da stehen, wo wir stehen. Und wenn ich die sich allmonatlich übertreffenden Formulierungen der Bundesagentur für Arbeit zur Arbeitsmarktentwicklung höre, bleibt mir das Lachen im Halse stecken, weil ich weiss, wie die Statistiken geschönt werden....Zum Kotzen, sage ich nur!...Karl: In einem Punkt möchte ich Dich relativieren. Du schreibst: der Aufstieg radikaler Parteien, die Abhilfe versprechen, ebenso. [color=blue][/color]. Was die Rechten angeht, gebe ich Dir Recht; aber nicht, was die LINKE anbelangt. Diese Partei entwickelt sich m.E. zu einem Ersatz für die SPD. Ich zähle sie nicht zu den Radikalen, zumal sie sich Stück für Stück von ihren Altvorderen trennen .....Vielleicht hast Du sie aber auch nicht damit gemeint.
--
kreuzkampus
pilli
pilli
Mitglied

Re: marktwirschaft
geschrieben von pilli
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 28.08.2008, 15:18:01
...Die vergabe von konzessionen durch eine genehmigungsbehörde regelt nicht die anzahl der vergaben, sondern eignung des bewerbers (qualifikation) geschäftsidee am standort( so wird ein puff sicherlich nicht neben einem mädchenpensionat und eine trinkhalle nicht neben einer entzugsklinik genehmigt.)
Sollte der staat mengenregelungen vornehmen wäre das ja eine echte bremse für investitionen in die selbständigkeit und kaum einer würde sich noch selbständig machen...

geschrieben von gram


nur zu deiner information gram

und vielleicht gilt es auch nur für die Stadt Köln und nicht für den bereich aller genehmigungen behörden im lande?

taxikonzessionen sind und waren immer auf die anzahl beschränkt!

Sind "Taxikonzessionen" in beliebiger Zahl zu bekommen?

Nein, die Zahl der zur Verfügung stehenden Genehmigungen ist, je nach Stadt oder Gemeinde, begrenzt. Da zur Zeit alle Genehmigungen vergeben sind, besteht eine Warteliste, auf der Ihr Antrag aufgenommen wird.

Für die Aufnahme in die Warteliste reicht ein formloser Antrag. Die oben dargestellten Unterlagen müssen Sie dann erst auf Anforderung vorlegen! Beachten Sie bitte, dass die Aufnahme in die Warteliste rein formell gesehen mit einer Ablehnung Ihres Antrages auf Erteilung einer Taxi-Genehmigung verbunden ist. Diese Ablehnung ist gebührenpflichtig! Nach erfolgter Ablehnung werden Sie in die Warteliste aufgenommen.

geschrieben von Stadt Köln


es hatte und hat lange wartezeiten und die konzessionsgebühr betrug seinerzeit ca. 200 DM, wenn denn dann die lange liste der bewerber überwunden war, eine konzession zu erhalten. nun entwickelte sich aufgrund dieser starren behördlichen festlegung in der vergangenheit eine sonderbare gelegenheit für diejenigen, die kräftig geld vermehren wollten:

jahrelang war es möglich, die konzession dann emsig weiter zu verkaufen zu beträgen ab 40.000 DM aufwärts!

wer denn auf der liste der wartenden für eine zweite konzession oben stand, hat gerne davon gebrauch gemacht und gehandelt, watt teufel's grossmutter erlaubt hat.

zitat aus dem u.a. link:

Wie beurteilt die Bundesregierung Aussagen aus Kreisen des Taxigewerbes, dass in den Städten, in denen mit Taxikonzessionen gehandelt wird, in vielen Fällen neue Konzessionen nur beantragt werden, um diese nach Ablauf der Sperrfrist gewinnbringend zu veräußern, und welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, diesen Konzessionshandel einzudämmen?
geschrieben von gerotax


hohe beträge für konzessionen zahlten in z.bsp. köln jungunternehmer (ehemalige BWL'er) die fix 5,10,20 taxis zum betrieb zählten. von Köln weiß ich von der regelung, dass ab einem bestimmten zeitpunkt konzessionen nicht mehr einzeln, sondern nur noch im gesamtpaket veräussert werden dürfen.

das alles findet seinen grund aus der behördlichen beschränkung einer anzahl von konzessionen.


--
pilli

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: marktwirschaft
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf pilli vom 28.08.2008, 16:55:20
Na gut, taxi war sicherlich ein schlechtes beispiel, aber mir gings mehr um die gründung von gewerbe aller art und da beziehen sich die genehmigungen auf qualifikation und eignung und eventuell standortfragen.
Eine mengenregelung durch statliche oder städtische behörden kann da nur in ausnahmefällen vorgenommen werden.
--
gram
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: marktwirschaft
geschrieben von rolf †
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 28.08.2008, 17:33:03
Aber der Ausnahmen gibt es viele, wenn man noch die Zulassungen durch EU, Kammern, EVU etc. dazuzählt, gibt es mehr Planwirtschaft als Marktwirtschaft
--
rolf
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: marktwirschaft
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf rolf † vom 28.08.2008, 18:59:45
Von der Marktwirtchaft entfernen wir uns immer mehr.
Die Gemeinden und Städte machen Einschränkungen bei Zulassung von Supermärkten, Taxi-Liznzen usw.
Die Monopolbildung wird nicht entgegen getreten. Diese Moopole z.B. auf dem Energiesektor verhinden und dulden keine Aufkommen zusätzlicher Konkurenz.
Im Gesundheitswesen setzt sich federführend durch den Staat eine Planwirtschaft durch. An Gesezen aus dem Jahre 1516 Apothekerschutz
wird festgehalten. Die Versandapotheken versuchen verzweifelt fusszufassen. In der Letzten Zeit scheinen ihre Aktivitäten zum Erfolg zu führen.
Usw.
---
heinzdieter

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