Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Dieselverbot in Innenstädten?

Innenpolitik Dieselverbot in Innenstädten?

Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 19.12.2016, 20:34:11
Ich sehe schon - Du möchtest hier weniger diverse Punkte in Betracht ziehen und diskutieren, Dir reicht ein Dieselverbot nur in Innenstädten, auch wenn das soviel wie nichts bringt, [...]
Das ist eine Unterstellung, das habe ich nicht gesagt. Ich halte nur diesen Stil der Duskussion für unfruchtbar, in dem gleich die X- und Y-Lobby ins Spiel gebracht wird. Ich habe auch begründet, warum ich das für unfruchtbar halte, doch das ist dir wohl entgangen.

det
olga64
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Mitglied

Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.12.2016, 19:31:08
xxxx Und damit haben wir einen Punkt erreicht, den ich an den Diskussionen der späten 60er und frühen 70er so gehaßt habe. ES geht von einem Thema zum anderen, dort müßte etwas gemacht werden und hier aber auch

det
geschrieben von det
geschrieben von det


Über diesen Einwand musste ich nun doch ein wenig grinsen. Wenn Sie Ende der 60er,Anfang der 70er Jahre schon "mitdiskutierten", waren Sie vermutlich ein sehr junger Mann in der Ausbildung oder auf dem Sprung zu Ihrem Studium und wurden einfach auch nicht allzu ernst genommen.
Dann begegneten Sie den älteren Diskutanten, die schon mehr Erfahrung auf diesem Gebiet hatten und oft auch die Diskussionsstränge fest in ihrer Hand behielten.
Ich weiss, wovon ich schreibe: ich diskutierte damals auch schon eifrig mit Kommilitonen über das Weltgeschehen. Mein Nachteil war nicht, dass ich noch ein Greenhorn war, sondern einfach nur, weil ich mich als Frau beteiligte. Die Revoluzzer und Hauptdiskutanten begegneten und gewohnt machohaft, bis wir uns dagegen wehrten. Was dann folgte, ist bekannt: Frauenbewegung usw.

Für mich war dies jedoch wichtig, auch die schlechten Diskussionspartner und -stile miterlebt zu haben - dann kann man (und frau) sich später besser dagegen wehren, am zielsichersten natürlich mit faktengestützten Argumenten. Olga
werderanerin
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Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf wandersmann vom 19.12.2016, 17:10:35
Ganz sicher muss der ÖPNV grundsätzlich massiv ausgebaut und vor allem atraktiver gemacht werden, eh man Autos in Innenstadtbereichen "verbietet"..., da wird wohl einige Zeit ins Land gehen. Hier sehe ich auch gute Beispiele in Berlin, insb. im Ostteil, wo sehr viele Strassenbahnen im eigenen Gleisbett fahren. Sie sind dadurch schnell und leise.

Schon heute sind z.B. in Berlin Carsharingstationen zur Nutzung installiert worden, gewissermaßen als Probe für zukünftige Änderungen. Da muss natürlich Jeder für sich ganz allein sehen, was gebraucht und wirklich notwendig ist....nicht leicht aber die Zukunft in Großstädten wird "Autofrei" sein.

Auch in kleineren Orten/Städtchen wird es diesen Trend geben und entspr. Angebote wie Carsharing, Busse o.ä. entstehen.

Im Übrigen denke ich, dass nicht nur Dieselfahrzeuge aus dem Stadtkern entfernt werden sollten, sondern alle privaten Autos, denn nur so macht alles auch Sinn aber ich denke, das erleben wir zumindest allle nicht mehr.

Nun gut, ein kleiner Anfang ist gemacht...

Kristine

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Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf werderanerin vom 22.12.2016, 13:13:46
"Im Übrigen denke ich, dass nicht nur Dieselfahrzeuge aus dem Stadtkern entfernt werden sollten, sondern alle privaten Autos,..."


Alle privaten Autos?
Wohin dann mit den privaten Autos der Anlieger?
U.s.w.
Je mehr man darüber nachdenkt, um so mehr Probleme treten auf.
Aber gut, darüber nachzudenken.
olga64
olga64
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Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 22.12.2016, 13:13:46
Auch Carsharing (eine sehr gute Sache) wird nur dort entstehen, wo eine Nachfrage herrscht, bzw. eine entsprechendes Kundepotential (dies ist wie bei Bussen usw. der Fall).
In Grossstädten gibt es heute mehrheitlich junge Leute, die am Erwerb eines eigenen Autos nicht mehr interessiert sind. Die haben zwar einen Führerschein, weil er irgendwie zur Abrundung der "Allgemeinbildung" gehört, benützen aber öffentliche Verkehrsmittel und auch CArsharing (wenn sie mal zu Ikea fahren wollen). Das erspart ihnen teure Garagenplätze, bezw. eine sehr aufwendige Parkplatzsuche und natürlich die reinen Autokosten wie Sprit, Versicherung usw.
Daran sollten wir uns orientieren und durch permanenten Nutzungswunsch von Bussen usw. mit Sorge tragen, dass die Kommunen und Länder dafür sorgen, dass sie zur Verfügung gestellt und auch kostendeckend eingesetzt werden können. Olga
werderanerin
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Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.12.2016, 14:01:22
Klaus...wenn ich z.B. in Berlin lebe und mal ganz ehrlich bin..., braucht man dort kein (!) Auto, überall gibt es ÖPNV, der natürlich unterschiedlich ausgebaut ist.

Strassenbahnen und U-Bahnen sowie S-Bahnen und die Regioanbindung in den Speckgürtel sind ja schon vorhanden, müßten aber noch mehr, u.a. im Westteil ausgebaut werden, wie die Trams.... dann kanns funktionieren und wenn ich einkaufen möchte und mal etwas Größeres benötige, greife ich ggf. auf das Charsharing zurück...ist doch letztlich alles eine Kopffrage...und muss erst durch den Kopf durch, dann erst setzt das Umdenken ein !

Was ich aber in dem Zusammenhang am wichtigsten finde ist, dass die Anreize für den ÖPNV sich entscheidend positiv verändern müßten, indem die Fahrpreise attraktiv würden, eine Grundvorraussetzung.

Autofreie Innenstädte sind die Zukunft und ich finde das gut !
Es stehen soviele Autos vor Haustüren, die kaum bewegt werden.

Kristine

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olga64
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Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 22.12.2016, 16:47:28
In BErlin finde ich die FAhrtpreise für den ÖNV immer sehr attraktiv, wenn ich sie z.B. mit MÜnchen vergleiche. Aber sie müssen kostendeckend sein, sonst funktioniert dies nicht. Besser finde ich, wenn es Ermässigungen gibt z.B. für Senioren, Studenten, Schüler und Hilfsbedürftige - der Rest soll dann mehr bezahlen, um dies auch zu finanzieren. Insbesondere wenn Autofahrer umsteigen auf die öffentlichen, werden sie gut ausrechnen können, wie viel sie einsparen können. Wer mehr hat, soll mehr bezahlen - auch das ist gelebte Solidarität.

Wer zum Shoppen in die Städte fährt, hat in München die Möglichkeit, in einem Bus sein Zeugs zwischenzulagern. Das ist kostenlos, man muss nur das Ticket von S-Bahn o.ä. vorzeigen. Gute Idee, wie ich finde.
Dies könnte auch ein wenig helfen, die Städte am Leben zu halten und deren Einzelhandelsgeschäfte, damit nicht noch mehr Menschen aus Gründen der Bequemlichkeit online kaufen und die Innenstädte nur noch aus den gleichen Handy-Shops, H+M und Billigketten bestehen. Olga
Edita
Edita
Mitglied

Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 22.12.2016, 17:32:21
In BErlin finde ich die FAhrtpreise für den ÖNV immer sehr attraktiv, wenn ich sie z.B. mit MÜnchen vergleiche. Olga


Die Fahrpreise mit den Öffentlichen sind in unserer Feinstaub-Hauptstadt Stuttgart überhaupt nicht attraktiv, sie sind sehr teuer, aber beim momentanen Feinstaubalarm, der sich ja nun schon etliche Zeit hinzieht, hat sich die Stadt Stuttgart vor zwei oder 3 Wochen schon was einfallen lassen, weil sie bemerkt hat, daß viel zu wenig Autofahrer ihr Auto stehen lassen, ergo hat sie im Bannbereich der Öffentlichen kurzerhand die Fahrpreise halbiert und seither kann man mit einem Kinderticket die Öffentlichen nutzen, und die Leute sind begeistert, anstatt 4,80 runter nach Esslingen und wieder nachhause, zahlt man jetzt gerade 2,40€, nach Stgt. hin und zurück spart man nun 4,80€, ist schon eine Tasse Kaffee drin, vielleicht sollte der Feinstaubalarm andauern, daß die Leute sich ans einsparen gewöhnen können, denn die Parkgebühren für's Auto kann man dann ja auch noch gegen sonstige Schnuckeleien eintauschen!

Edita
werderanerin
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Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 22.12.2016, 17:32:21
Rund um Berlin gibt es ja schon sehr lange dieses "P+R" (Parken und Reisen)..., soll die Autofahrer, die von außerhalb kommen, dazu aninmieren, die S-Bahnen ins Stadtinnere zu nehmen, um sich dem dichten und gefährlichen Verkehr nicht auszusetzen....ansich eine gute Idee aber ich weiß, dass das natürlich nur bedingt genutzt wird. Tagesreisende spricht das sicher mehr an als Reisende, die sich mehrtätig in Berlin aufhalten, ganz klar aber irgendwo mus man ja schließlich anfangen.

Wir haben seit Jahern eine Ferienwohnung und wissen von unseren Feriengästen, dass sie sehr oft von den "niedrigen" Bahnpreisen schwärmen...naja, das ist sicher auch immer individuell zu betrachten.

Ich habe jahrelang den Regio nach Berlin benutzt, weil es einfach das schnellste Verkehrsmittel ist, wenn da nicht die Streiks und Unpünklichkeiten wären...aber dennoch DIE Alternative zum PKW.

Naja, da sieht man ja, was sich noch alles ändern müßte, eh der "Deutsche" sein geliebtes Auto stehen läßt, geschweige denn verkauft und umsteigt auf ÖPNV...

Kristine
olga64
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Re: Dieselverbot in Innenstädten?
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 23.12.2016, 11:22:47
Je billiger die Tickets der öffentlichen VERkehrsmittel sind, desto grösser ist die Gefahr, dass wieder versiffte Waggons, unbrauchbare Bahnhöfe und Unpünktlichkeit der Verbindungen die Folge sind. Umsonst gibt es nichts und es ist auch sinnvoll, die Mitarbeiter anständig zu bezahlen und dies alles muss re-finanziert werden über Ticketpreise. Ich bin nach wie vor dafür, dass Menschen, die es nötig haben (Schüler, Studenten, Senioren und Sozialhilfeempfänger) hier bezuschusst werden sollen, alle anderen aber nicht. Wer es sich leisten kann, soll mehr bezahlen und leisten kann es sich jeder, der sein Auto nicht einsetzt und die Parkhausgebühren einspart. Eine Meckerei wird es immer geben, genauso wie plakativ angekündigte, politische Absichten, freie Fahrt für freie Bürger (Piraten), die dann erfolglos wieder verschwinden, weil sich keine Mehrheiten dafür finden und die Partei, die dies iniitierte, längst auch verschwunden ist. Olga

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