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Innenpolitik Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems

olga64
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Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.06.2016, 17:22:52
ABer, aber Marina - haben Sie nicht auch mal vor sehr langer Zeit in der Schule vermittelt bekommen, dass man nicht ständig Streit anfangen sollte? Ist aber wohl doch zu lange her, dass Sie mit solchen Weisheiten konfrontiert wurden. Ist es nicht egal, wenn auf einen Beitrag verschiedene Kommentare kommen und verschiedene Sichtweisen? DAs nennt man landläufig Diskussion. Keep calm - Olga
Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 20.06.2016, 17:34:51
Olga, es ging hier nicht um eine andere Sichtweise. Hat man Sie in der Schule nicht gelehrt, einen Beitrag richtig zu lesen und erst dann zu antworten, wenn man ihn richtig verstanden hat? Das nennt man landläufig Diskussion. Keep calm!
olga64
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Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.06.2016, 17:40:42
Ich wurde viel strenger erzogen (in SChule und Familie): ich sollte erst dann sprechen ,wenn ich gefragt wurde. DAs wollten Sie sicher jetzt auch schreiben, haben sich dann doch nicht getraut? BEsser so - bin auch aus dem Alter raus und vermisse jetzt nur noch ,dass Sie sich mal wieder zurückziehen werden (in Klausur). Wir werden sehen.... Olga

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ehemaligesMitglied24
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Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von ehemaligesMitglied24
als Antwort auf olga64 vom 20.06.2016, 16:28:45
Guten Abend, Olga, und danke für die Blumen!

Vorweg: Nimm den Begriff "Lobby" nicht zu ernst, ich verwende ihn hier in der Bedeutung "öffentliche Unterstützung".

Zum Thema: Zunächst und grundsätzlich d'accord mit der Forderung, dass die Youngster ihre Sachen selbst in die Hand nehmen sollen (nicht: sollten). Aber - das wird ja in diesem Forum immer wieder festgestellt - wir leben in einem "demokratischen" Gemeinwesen, was bedeutet, dass ich, wenn ich schlechte Wetternachrichten oder (schon realistischer) kenntnislose Planung, die ggfs. Millionen (im Schulbereich auch gern mal vernünftige Lebensentwürfe) kostet, unter Strafe stellen möchte, auf "Ochsentour" muss: Ich muss mich mit Kenntnissen munitionieren und ich muss nach möglichen Koalitionen suchen, muss also versuchen, eine Menge Menschen auf meine Seite zu ziehen. Mach das mal als 15jährige!
Ich war dabei, als Yakamoz Karakurt (vgl. Link) auf einem Bildungskongress in Bregenz ihre Rede gehalten hat. Mir ist zunächst der Atem gestockt. Dann habe ich versucht, Kollegen/Kolleginnen (es waren, glaube ich, an die 1.500 zugegen) zu animieren, um wenigstens eine spontane Gruppe zusammenzubekommen, die sich des Hilfeschreis angenommen hätte, bin zur Kongressleitung und habe mich dort gestritten (d.h. ich wollte lediglich, dass das Angebot einer solchen Gruppe bekannt gemacht wird). - Ich bin in einen Pudding gelaufen. Alle waren nett, alle waren freundlich, aber jeder wollte Hüther sehen, Kahl hören usw. Das Mädchen, dass dieses Eingangsstatement vorgetragen hatte, dessen Leben auf "Schule" reduziert worden war und weiter wurde, interessierte niemanden.
Deshalb spreche ich von Lobby.
Wir haben so gesehen nicht das Recht, das Wichtigste, was wir in dieser Gesellschaft haben, nämlich die Jugend, durch (allenfalls) mittelmäßige Kultusbürokraten offenen Auges in die Grütze reiten zu lassen.
Wie wichtig solche Unterstützung ist, magst du daran ermessen, dass du (und da bist ja bei weitem nicht die einzige) mit dem Notensystem argumentierst, und nicht dagegen. Kurz und bündig: Es gibt KEINE haltbare pädagogische Begründung für Noten.
Sollte der vorletzte Absatz vielleicht ein wenig nach Moralin schmecken, dann noch dieser Schwenk: Wir Über-Sechzig-Jährigen werden sukzessive immer abhängiger von den jetzt 16jährigen. Wenn die in ein paar Jahren womöglich mal klar darüber nachdenken, welchem Schulbetrieb wir sie überantwortet haben: Prost Mahlzeit!
Also nochmal: Kräftige Unterstützung, damit die Youngster was in der Hand haben, sonst verpufft jeder Widerstand.

Freundlichst:

Dooscastle
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.06.2016, 17:40:42
Guten Abend,

Olga, es ging hier nicht um eine andere Sichtweise. Hat man Sie in der Schule nicht gelehrt, einen Beitrag richtig zu lesen und erst dann zu antworten, wenn man ihn richtig verstanden hat? Das nennt man landläufig Diskussion. Keep calm!


Ohne jetzt klugsch*** zu wollen - die Vorlage muss ich einfach benutzen. Ds es hier ja um "richtig lesen" geht. Ich habe mich auf genau deinen Beitrag bezogen und über genau diejenige Grundschule geschrieben, zu der du verlinkt hast. Denn über genau diese Grundschule habe ich mit meiner Tochter (und die mit ihrer Freundin, mit der sie zusammen freie UND Regelschule besucht hat) unterhalten. Wie man im übrigen dem "weiterführenden" Link zu eben genau der Grundschule (die du schon verlinkt hattest, aber eben einen etwas kürzeren Bericht) entnehmen hätte können, wenn man ihn angeschaut hätte (für den Fall dass ich so wirr geschrieben habe das man das nicht vorher schon hätte, an Hand des Zitats deines Beitrags, verstehen können).

Aber so oder so, erstaunlich, diese Aufregung.

Liebe Grüße
Andrea
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaligesMitglied24 vom 20.06.2016, 19:22:09
Hallo Olga,

ich möchte da eigentlich meinem Vorschreiber eigentlich nur zustimmen. Wobei ich der Meinung bin, dass Kinder, wenn sie alt genug sind um sich zu wehren in den meisten Fällen schon so lange durch das System geschleust wurden dass sie das in den meisten Fällen gar nicht mehr können.

Und davon abgesehen: bei mir ist es nicht mal ein Jahrzehnt her dass mein Sohn die Schule verlassen hat (eher, fast genau 2 Jahre), und meine Grossnichte wird etwa in 4 Jahren mit dem Kram anfangen, der Pflegesohn meiner Schwester geht noch (länger) zur Schule. Von daher hat man doch in der Regel eigentlich fast sein Leben lang "irgendwie" mit Schule zu tun.

Und, ich glaube das sollten wir "älteren" auch nicht unterschätzen: diejenigen, die heute Kinder sind werden schon bald die Geschicke unserer Welt leiten. Es liegt doch auch in unserem Interesse das sie das möglichst gut tun werden.

Liebe Grüße
Andrea

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Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 20.06.2016, 20:26:53
Entschuldigung, Andrea, Du hast recht.
Da du vorher über die Schule deiner Tochter geschrieben und sie jetzt wieder mit ihrer Meinung ins Spiel gebracht hattest, habe ich das missverstanden und gedacht, du hättest ihre Schule gemeint.

Tut mir leid, soll nicht wieder vorkommen.

Schönen Abend noch und Gruß
Marina
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.06.2016, 20:43:00
Hallo Marina,

kein Problem - ich habe mich selbst ein wenig geschämt, dass ich da jetzt drauf "rumgeritten" habe, aber es hat einfach zu gut gepasst....

Ich hatte deswegen meine Tochter (und ihre Freundin) ins Spiel gebracht, weil die beiden ja quasi "Spezialisten" für (wenigstens die hiesige) freie Schule sind und dennoch beide total begeistert sind von eben dieser preisgewinnenden Regel-Grundschule.

Sie meinten sogar, dass sie den Eindruck hatten, dass dort manche Dinge besser/freier gestaltet würden als in der von ihnen besuchten Alternativschule.

Und das fand ich doch erwähnenswert.

Übrigens kann es sein dass es auch zur Verwirrung gekommen ist, weil für mich bereits mit dem Wort "Grundschule" klar war, dass es nicht die meiner Kinder sein konnte, denn das war eine Schule die bis zur 10. Klasse geht - von daher war ich vielleicht etwas "knapp"...

Liebe Grüße
Andrea
Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 20.06.2016, 20:56:18
Nee, du hast nicht "darauf rumgeritten", sondern etwas richtiggestellt, das war ja wirklich nötig, weil ich zu kurz geguckt und zu schnell reagiert hatte.

Schön, dass deine Tochter so beeindruckt war von der Schule, ich war es auch, als ich davon las. Und weil das alles so traumhaft klingt, dachte ich, dass die das vielleicht ein ganz klein bisschen schönreden.
Aber umso besser, wenn es denn nicht so sein sollte, es ist doch schön, dass es immer wieder so gute Beispiele gibt zum Nachahmen.

Diese Berliner Schule, die vor Jahren mal in den Schlagzeilen war wegen einem Brandbrief der Lehrer, ist ja inzwischen auch eine Vorzeigeschule geworden. Wie hieß die noch gleich?

Ach ja, die Rütli-Schule war das, ich stell mal was dazu ein:
arno
arno
Mitglied

Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
geschrieben von arno
Moin,

ich denke, wenn das Schulsystem umgebaut werden würde, würde damit auch das politische System mittelfristig verändert werden.

Das ist nicht gewünscht!

Das vorhandene Schulsystem wurde intalliert, um für die vorhandene
Gesellschaft angepasste Typen zu produzieren, wodurch das
politische System stabilisiert wird.

Hinsichtlich dieses pädagogischen Ziels ist die Arbeit der Lehrer sehr
erfolgreich: Die Teilnahme an Demonstrationen, Aufrufen, Wahlen usw.
nimmt ständig ab und alles kann beim Alten bleiben.

Es wäre ein großer Fortschritt, wenn in Deutschland der sehr teure
Religionsunterricht an den Schulen nicht zu den Staatsaufgaben gezählt
werden würde.

Es ist unglaublich, dass in NRW nach Art. 7,1 das oberste Erziehungsziel die Ehrfurcht vor Gott ist und dass jede 3. staatliche Grundschule in NRW eine Bekenntnisschule ist! Wer da nicht beten will, kann von der Schule fliegen!
In allen anderen Bundesländern gibt es ähnliche Verhältnisse.

Ein radikaler Umbau des Schulsystems würde dieses Land fit für die Zukunft machen.

Gruß arno

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