Innenpolitik Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
Hallo,
in einem - wie ich es mir vorstelle - umgebauten Schulsystem würden Religionslehren genau die gleiche "Chance" haben wie beispielsweise Handarbeit oder Mathematik. Gäbe es interessierte Schüler, dann gäbe es auch die Beschäftigung mit dem Thema.
Von daher hätte sie da nun keine Sonderstellung, weder im positiven noch im negativen Sinne.
Liebe Grüße
Andrea
in einem - wie ich es mir vorstelle - umgebauten Schulsystem würden Religionslehren genau die gleiche "Chance" haben wie beispielsweise Handarbeit oder Mathematik. Gäbe es interessierte Schüler, dann gäbe es auch die Beschäftigung mit dem Thema.
Von daher hätte sie da nun keine Sonderstellung, weder im positiven noch im negativen Sinne.
Liebe Grüße
Andrea
Hallo,
in einem - wie ich es mir vorstelle - umgebauten Schulsystem würden Religionslehren genau die gleiche "Chance" haben wie beispielsweise Handarbeit oder Mathematik. Gäbe es interessierte Schüler, dann gäbe es auch die Beschäftigung mit dem Thema.
Von daher hätte sie da nun keine Sonderstellung, weder im positiven noch im negativen Sinne.
Liebe Grüße
Andrea
Moin, Elmos,
wie ich lese, kann ja nach Deiner Vorstellung im Schulsystem
alles beim Alten bleiben.
Die Kirchen dürfen weiter die Arbeit der Religionslehrer und
Religionsprofessoren kontrollieren und auch diese entlassen.
Gruß arno
Nu mal langsam mit die jungen Pferde, Arno. Elmos' Bemerkung verstehe ich so, dass die Beschäftigung mit Religionen auf die sachliche Ebene zu reduzieren ist. Jeder Missionierungsansatz hat zu unterbleiben.
Was aber spräche dagegen, in einem Fach "Ideologiekritik" die Techniken der Machtpolitik der Kirchen zu thematisieren? Den Splatter im Alten Testament? Den eifrig betriebenen Antisemitismus? Oder im Koran etwa die Sure 17, die es verbietet, jemanden zu töten, es sei denn, es gebe einen Grund dafür? Oder den Umgang mit Sexualität? Du siehst (besser: du weißt), es gibt genug Dreck aufzuarbeiten. Karlheinz Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums"(10 Bände!!) liefert dafür jede Menge Stoff.
Mir wäre als Ausgangspunkt weiter greifender Überlegungen Walter Benjamin recht: "Im Kapitalismus ist eine Religion zu erblicken, d.h. der Kapitalismus dient essentiell der Befriedigung derselben Sorgen, Qualen, Unruhen, auf die ehemals die so genannten Religionen Antwort gaben." So wären die Verhältnisse, finde ich, schlüssiger zu beschreiben und man finge nicht an der falschen Stelle an sie zu verändern.
Alles Gute!
Dooscastle
Ach, komm, hängen wir noch ein P.S. dran: Georg Schramm macht in seinem Sketch "Volksverblödung" (auf youtube) klar, worum es geht, nämlich mit allen zur Verfügung stehenden (sinnvollen) Mitteln gegen die Zurichtung von Kindern und Jugendlichen zu Konsumenten und Untertanen zu Felde zu ziehen. Darunter fielen dann eben auch obenstehende Gedanken.
D.
Was aber spräche dagegen, in einem Fach "Ideologiekritik" die Techniken der Machtpolitik der Kirchen zu thematisieren? Den Splatter im Alten Testament? Den eifrig betriebenen Antisemitismus? Oder im Koran etwa die Sure 17, die es verbietet, jemanden zu töten, es sei denn, es gebe einen Grund dafür? Oder den Umgang mit Sexualität? Du siehst (besser: du weißt), es gibt genug Dreck aufzuarbeiten. Karlheinz Deschners "Kriminalgeschichte des Christentums"(10 Bände!!) liefert dafür jede Menge Stoff.
Mir wäre als Ausgangspunkt weiter greifender Überlegungen Walter Benjamin recht: "Im Kapitalismus ist eine Religion zu erblicken, d.h. der Kapitalismus dient essentiell der Befriedigung derselben Sorgen, Qualen, Unruhen, auf die ehemals die so genannten Religionen Antwort gaben." So wären die Verhältnisse, finde ich, schlüssiger zu beschreiben und man finge nicht an der falschen Stelle an sie zu verändern.
Alles Gute!
Dooscastle
Ach, komm, hängen wir noch ein P.S. dran: Georg Schramm macht in seinem Sketch "Volksverblödung" (auf youtube) klar, worum es geht, nämlich mit allen zur Verfügung stehenden (sinnvollen) Mitteln gegen die Zurichtung von Kindern und Jugendlichen zu Konsumenten und Untertanen zu Felde zu ziehen. Darunter fielen dann eben auch obenstehende Gedanken.
D.
was wir brauchen ist das model der "polytechnischen Oberschule" .
die DDR hat es vorgemacht und in skandinavischen ländern profitiert man
davon seit längerem .
das klassenerhaltende "3 gliedrige schulsystem" , nützt nur denen , denen es nützt . mit sicherheit nicht den kindern und mit sicherheit nicht einer progressiv ausgestalteten demokratie ... die ihern namen verdient .
sitting bull
die DDR hat es vorgemacht und in skandinavischen ländern profitiert man
davon seit längerem .
das klassenerhaltende "3 gliedrige schulsystem" , nützt nur denen , denen es nützt . mit sicherheit nicht den kindern und mit sicherheit nicht einer progressiv ausgestalteten demokratie ... die ihern namen verdient .
sitting bull
In welchem Bundesland gibt es denn noch Handarbeit als Pflichtfach? Olga
Bundesland Bayern - Grundschule.
Klaro
Klaro
DAnke - habe niemanden in meinem Umfeld, der so jung ist, um eine Grundschule zu besuchen.
Ich selbst habe an den bayerischen Handarbeitsunterricht fast traumatische Erinnerungen: da ich immer schon schlecht war in solchen fraulichen Themen, wurde ich gezwungen, mit ängstlich schweissnassen Fingerchen zu stricken und erinnere mich an Handschuhe mit 6 Fingern! Dazu Schürzen besticken mit Kreuzstich, wo ich mehrfach alles wieder auftrennen musste.
Damals gab es ja noch Prügel für die SchülerInnen, ausgeübt von alten Nazi-LehrerInnen, die sich in ihrem Sadismus dann die Knöchel der Kinderhändchen raussuchten, um mit der Tintenseite des Lineals einzudreschen. Von zu Hause war keine Hilfestellung zu erwarten, da man den Standpunkt vertrat: wird schon richtig gewesen sein und selbst schlugen Eltern ja auch recht gerne (war damals noch nicht verboten).
Ich bin froh, dass seit Jahrzehnten Schulkindern solche Missetaten erspart bleiben. Olga
Ich selbst habe an den bayerischen Handarbeitsunterricht fast traumatische Erinnerungen: da ich immer schon schlecht war in solchen fraulichen Themen, wurde ich gezwungen, mit ängstlich schweissnassen Fingerchen zu stricken und erinnere mich an Handschuhe mit 6 Fingern! Dazu Schürzen besticken mit Kreuzstich, wo ich mehrfach alles wieder auftrennen musste.
Damals gab es ja noch Prügel für die SchülerInnen, ausgeübt von alten Nazi-LehrerInnen, die sich in ihrem Sadismus dann die Knöchel der Kinderhändchen raussuchten, um mit der Tintenseite des Lineals einzudreschen. Von zu Hause war keine Hilfestellung zu erwarten, da man den Standpunkt vertrat: wird schon richtig gewesen sein und selbst schlugen Eltern ja auch recht gerne (war damals noch nicht verboten).
Ich bin froh, dass seit Jahrzehnten Schulkindern solche Missetaten erspart bleiben. Olga
Guten Abend,
Mitnichten. Der "Clou" sollte aber sein, dass die Kinder sich genau mit den Themen beschäftigen dürfen/sollen/können mit denen sie sich beschäftigen WOLLEN. Und wenn das aus welchem Grund auch immer dann die Weltreligionen sind (die ja nun durchaus ein Thema sind mit dem du dich anscheinend auch beschäftigst) dann dürfen/sollen/können sie das eben auch.
Und ebenfalls Handarbeit, oder künstliche Intelligenz, oder Computerbauen, oder Garten anlegen, oder Englisch oder Tibetanisch oder....
ups, fast hätte ich die Handarbeit vergessen. Es gibt keine Themen die von vornhinein "tabuisiert" werden sollten, alles Wissen dieser Welt hat seine Berechtigung und darf von dem, der es möchte erlernt werden. So stelle ich mir das zumindest vor.
Liebe Grüße
Andrea
wie ich lese, kann ja nach Deiner Vorstellung im Schulsystem
alles beim Alten bleiben.
Mitnichten. Der "Clou" sollte aber sein, dass die Kinder sich genau mit den Themen beschäftigen dürfen/sollen/können mit denen sie sich beschäftigen WOLLEN. Und wenn das aus welchem Grund auch immer dann die Weltreligionen sind (die ja nun durchaus ein Thema sind mit dem du dich anscheinend auch beschäftigst) dann dürfen/sollen/können sie das eben auch.
Und ebenfalls Handarbeit, oder künstliche Intelligenz, oder Computerbauen, oder Garten anlegen, oder Englisch oder Tibetanisch oder....
ups, fast hätte ich die Handarbeit vergessen. Es gibt keine Themen die von vornhinein "tabuisiert" werden sollten, alles Wissen dieser Welt hat seine Berechtigung und darf von dem, der es möchte erlernt werden. So stelle ich mir das zumindest vor.
Liebe Grüße
Andrea
Re: Dieses Land braucht einen radikalen Umbau des Schulsystems
Freundschaft, Tatanka Yotanka!
Recht hast du, wenn du kurz und bündig das dreigliedrige Schulsystem in die Tonne haust; es ist ja gar zu deutlich, wem dieser anti-emanzipative Anachronismus nutzen soll.
Recht hast du auch, wenn du das polytechnische Modell als wegweisend darstellst, denn das war es sicher. Zu seiner Zeit.
Ich würde allerdings von meinem heutigen Kenntnissstand einen Unterricht bevorzugen, in dem die Schüler die Fragen aufwerfen und die Schule ihnen die Möglichkeiten der Beantwortung zur Verfügung stellt. Dies inklusive einer Lehrerschaft, die die vorauswissende Frage ("Wann war die Schlacht bei Trafalgar?") soweit irgend möglich zurück drängt zugunsten der antwortsuchenden Frage nach dem Muster "Wie bist du auf diese Lösung gekommen?", damit ein Gespräch auf Augenhöhe möglich würde.
Erst so würden die offenen und verdeckten Herrschaftsstrukturen, die im heimlichen Lehrplan natürlich auch heute noch täglich feste eingeübt werden, deutlich gemacht, ggfs. überwunden. Die von dir, wie ich finde zurecht auf den Schild gehobene "progressive Demokratie" hätte nur eine Chance mit einem kritischen Menschen, der Herrschaft ständig aufspürt und ihre Strukturen auf Legitimation befragt.
Kommen wir so zusammen?
Dooscastle
Recht hast du, wenn du kurz und bündig das dreigliedrige Schulsystem in die Tonne haust; es ist ja gar zu deutlich, wem dieser anti-emanzipative Anachronismus nutzen soll.
Recht hast du auch, wenn du das polytechnische Modell als wegweisend darstellst, denn das war es sicher. Zu seiner Zeit.
Ich würde allerdings von meinem heutigen Kenntnissstand einen Unterricht bevorzugen, in dem die Schüler die Fragen aufwerfen und die Schule ihnen die Möglichkeiten der Beantwortung zur Verfügung stellt. Dies inklusive einer Lehrerschaft, die die vorauswissende Frage ("Wann war die Schlacht bei Trafalgar?") soweit irgend möglich zurück drängt zugunsten der antwortsuchenden Frage nach dem Muster "Wie bist du auf diese Lösung gekommen?", damit ein Gespräch auf Augenhöhe möglich würde.
Erst so würden die offenen und verdeckten Herrschaftsstrukturen, die im heimlichen Lehrplan natürlich auch heute noch täglich feste eingeübt werden, deutlich gemacht, ggfs. überwunden. Die von dir, wie ich finde zurecht auf den Schild gehobene "progressive Demokratie" hätte nur eine Chance mit einem kritischen Menschen, der Herrschaft ständig aufspürt und ihre Strukturen auf Legitimation befragt.
Kommen wir so zusammen?
Dooscastle
Aber Olga,
was ist denn nun der beherrschende Eindruck:
Die fröhliche, erhellende Schulzeit (besungen am 17. 6.) oder die gerade hier beschriebene schwarze Pädagogik?
Ratlos:
Dooscastel
was ist denn nun der beherrschende Eindruck:
Die fröhliche, erhellende Schulzeit (besungen am 17. 6.) oder die gerade hier beschriebene schwarze Pädagogik?
Ratlos:
Dooscastel