Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.

Innenpolitik Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.

Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Diese Spon Schlagzeile wundert mich überhaupt nicht. So gehen auch immer noch viele sorglos mit persönlich Daten um, obwohl bereits viel Schaden durch kriminellen Identitätsklau und andere Straftaten entstanden ist. Dieser Fatalismus ist Ausdruck einer weit verbreiteten Gedankenlosigkeit. Was kann denn die NSA mit all den Daten anfangen?

Dabei sollte man sich vor allem an einem Satz orientieren: Wissen ist Macht. Daraus folgt, daß Datenhoheit im digitalen Zeitalter Macht bedeutet. Soviel Macht, daß die NSA gerade einen neuen Datenspeicher mit einer BILLION TERRABYTE baut.

Nur mal ein Gedanke: Wenn ein Geheimdienst die privaten Handys und den privaten email-Verkehr von Spitzenpolitikern abhört, gelangt sie ggf.. in einigen Fällen an Informationen, die diese Politiker erpressbar machen. Sollte also ein US-Präsident mal der Auffassung sein, es sei im nationalen Interesse der USA, daß eine politische Entscheidung in einer für diese günstigen Weise beeinflusst werden muss, dann hat der Geheimdienst ggf. Druckmittel, um die Entscheidung entsprechend zu "lenken".

So etwas können wir nicht hinnehmen. Da fühle ich mich sehr wohl bedroht. Man stelle sich vor, die NSA hätte Schröder erpressen können und so die deutsche Teilnahme am Irak-Krieg erzwingen können.

Schon jetzt habe ich den Eindruck, dass so manch ein deutscher Politiker nur mit gebremstem Schaum in der NSA-Affäre reagiert, weil es da Kenntnisse der NSA gibt, die besser nicht ans Tageslicht kommen.

else
nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.11.2013, 12:44:13
Mich stört die NSA nicht, hab ich doch nichts zu verbergen.
Andererseits hat es auch Deutschland schon sehr geholfen, von ihnen überwacht zu werden. Sind doch Terroranschläge verhindert worden.

Der Feind lauert überall. Und ein Feind, den man kennt, ist kein Feind .

Da sind mir die Machenschaften der Heiligen Kriegsheerscharen wesentlich unangenehmer.
Karl
Karl
Administrator

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von Karl
als Antwort auf nostalgie vom 02.11.2013, 13:01:38
Mich stört die NSA nicht, hab ich doch nichts zu verbergen.

Gegen solche Anschauungen hilft vielleicht Aufklärung - oder doch nicht?

Vermutlich denken Sie: »Egal, ich habe nichts zu verbergen.« Doch digitale Spuren ermöglichen, Ihr ganz persönliches Verhalten vorherzusagen, wie den Wetterbericht.
geschrieben von Beschreibung zum Buch von Roman Maria Koidl "Web-Attack, der Staat als Stalker"


Bei Lanz kam neulich das Faktum im Gespräch mit Koidl zur Sprache, dass eine Frau von Ihrem Kaufhaus zur Schwangerschaft gratuliert wurde, bevor diese das selbst gemerkt hatte. Ihr Einkaufverhalten hatte sich jedoch in eindeutiger, vorhersagbarer Weise verändert, weshalb die Computerintelligenz des Kaufhauses den Brief losschickte.

Ich schrieb es schon anderswo. Die Angst vor dem Terror ist nur ein adäquates Mittel, um das Datensammeln zu rechtfertigen. Auch der NSA geht es hauptsächlich um wirtschaftliche Vorteile für die USA. Gäbe es den Terror nicht, würde er erfunden.

Karl

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pitt
pitt
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von pitt
als Antwort auf Karl vom 02.11.2013, 13:25:43
Da alle medien und sogenannte experten uns tagaus tagein einhämmern, daß jeder und alle sowieso unsere daten sammeln, auswerten und gegenseitig verkaufen, scheint den meisten die nsa nur ein weiterer sammler im konzert zu sein.
Und karl, wen du mit dem kaufhausbeispiel kommst, unterstützt das diese sichtqweise nur, denn was soll schon schlimmes daran sein, wenn schon ein kaufhaus das kann, was die nsa versucht.
Im übrigen find ich das vorgehen der nsa auch nicht gut, kann mir aber kaum vorstellen, daß nicht jeder geheimdienst in jedem land, das gleiche zu tun versucht, nur mit mehr oder weniger erfolg aufgrund verfügbarer technik.
Das gerade die amerikaner in deutschland zugange sind und dem deutschen geheimdiensten nicht trauen, ist doch nicht verwunderlich.
Hier konnten sich doch die terroristen ungestört in aller ruhe auf den 11. september vorbereiten und einige kleine erfolge der deutschen dienste in der terrorismusbekämpfung gründen sich auf amerikanische hinweise.
adam
adam
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.11.2013, 12:44:13
Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von else


Natürlich fühle ich mich von der NSA nicht bedroht, aber ich empfinde die Schnüffelei als Unverschämtheit, besonders weil die Kritik daran mit einem Schulterzucken abgetan wird, weil die Machtbasis es erlaubt. Denken scheint ausgeschaltet und da könnte es in der Tat gefährlich werden.

Für mindestens ebenso schlimm empfinde ich an diesem Skandal, weil er dazu geführt hat, daß beleidigte Reaktionen die Szene beherrschen und die Vernunft an den Rand gedrängt wird. Das atlantische Bündnis mit den USA ist für Europa von eminenter Wichtigkeit, auch noch für die USA und muß in den Fokus des Geschehens zurück. Statt dessen macht ein Herr Ströbele einen privaten Abstecher nach Moskau, läßt sich mit Snowden fotographieren wie mit Goofy in Disneyland und kommt sich ungeheuer wichtig vor.

Die Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte, daß ein einzelner Mann nötig ist, um zu merken, daß auf allen Ebenen alles ausspioniert wird, was möglich ist, scheint es nicht zu geben. Wann rollen endlich die entsprechenden Köpfe? Warum bedarf es einer Satireshow im Fernsehen, die fordert, daß Angela Merkel zurücktreten muß und Herrn Pofalla sowie Herrn Friedrich mitnehmen soll?

--

adam
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von JuergenS
Ich denke, es kommt auch auf die Formulierung der Fragestellung an, ob man sich von der NSA bedroht fühlt.

Ausserdem können oft Antworten anders ausfallen, wenn sie spontan beantwortet werden müssen oder nach reiflicher Überlegung.

Natürlich haben die meisten ein Unbehagen bei den NSA-Schnüffeleien, aber das ist etwas anderes als eine "Bedrohung".

Also ich halte die Fragestellung für bedenklich, weil sie naiv formuliert ist, keine Differenzierungs-Möglichkeit gibt.

Ich fühle mich eher bedroht durch die unscharfen Äusserungen vieler Spitzenpolitiker zu diesem Thema, weil diese ja agieren müssen.

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sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von sysiphus
"Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht."
Sie sind es definitif auch nicht. Die amerikanischen Geheimdienste prakrtizieren nicht KGB- oder STASI-Methodedn und haben schon garnicht die Kompetenzen wie die chinesische Staatssicherheit.

Das Ministerium für Staatssicherheit der Volksrepublik China ist einer der größten Auslandsnachrichtendienste der Welt. Das Ministerium ist aber auch für Aufgaben der inneren Sicherheit zuständig. Wegen seiner Rolle als Inlandsnachrichtendienst und bei der Überwachung von Dissidenten wird es auch als Geheimpolizei bezeichnet. Laut chinesischer Strafprozessordnung besitzt es bei Gefährdung der nationalen Sicherheit die gleichen Rechte wie die Polizei. WIKIPEDIA

Derweil hier in vielen Westmedien in geradezu hektischer Weise über eine angebliche Bedrohung durch amerikanische und britische Geheimdienste berichtet wird, kaum Nachrichten von Putins Russland.der tatsöchlich drohenden Gefahr. Wäre Snowden Russe und hätte er FSB (vormals KGB) Geheimnisse veraten, seines Lebens könnte er sich nicht mehr lange erfreuen. Das ist das Absurde: Putin spielt sich als Beschützer eines Verräters auf, und hat doch Menschen für weniger gravierende Taten einsperren, aber auch töten lassen.

Sigo Stade

Karl
Karl
Administrator

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von Karl
als Antwort auf sysiphus vom 02.11.2013, 17:39:37
"Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht."
Sie sind es definitif auch nicht. Die amerikanischen Geheimdienste prakrtizieren nicht KGB- oder STASI-Methodedn und haben schon garnicht die Kompetenzen wie die chinesische Staatssicherheit.
Wir können uns relativ sicher fühlen, weil die Amis wohl kaum Drohnen nach Deutschland schicken werden, selbst wenn im Nachbarhochhaus ein Terror-Verdächtiger sitzen würde. Menschen in ärmeren Ländern haben dieses Glück u. U. nicht.

Karl
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von pschroed
Vorsicht, Vorsicht IRONIE

Möchte man wirklich anonym bleiben ??, so sollte man niemals online gehen, also Stecker raus, ebenfalls darf man kein Handy benutzen sowie keine Plastikausweiskarte,sowie AOK Ausweiskarte mit Chip. Wird man öffentlich abgelichtet oder wird man gefilmt sollte das sofort gelöscht werden oder mir unbedingt eine Kopie aushändigen, nur meine Füsse darf man filmen. Jedes Geschäft hat praktisch eine Überwachungskamera, ich möchte das auch nicht, lieber gehe ich nicht mehr einkaufen. An der Tanke ist das besonders schlimm, nicht nur daß man hinter der Theke sieht wenn die Person X an der Zapfsäule 10 sich in der Nase bohrt nein , da wird auch noch mein Autokennzeichen sowie mein Auto inklusiv Inhalt aufgezeichnet also geh ich auch nicht mehr zur Tanke. Und dann auch noch die Kundenkarten, nein ich möchte das ebenfalls nicht, auch wenn sie mir für mein Geburtstag schriftlich gratulieren und in etwa zu verstehen geben, wir vermissen dich. Nein ich spiele nicht mehr mit. Meine Bank,...... Licht aus ... Spot an ... und der Film läuft, also gehe ich auch nicht mehr zu meiner Bank !

IRONIE aus.

Phil.
adam
adam
Mitglied

Re: Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht.
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 02.11.2013, 18:20:50
"Dreiviertel der Deutschen fühlen sich von der NSA nicht bedroht."
Sie sind es definitif auch nicht. Die amerikanischen Geheimdienste prakrtizieren nicht KGB- oder STASI-Methodedn und haben schon garnicht die Kompetenzen wie die chinesische Staatssicherheit.
geschrieben von karl
Wir können uns relativ sicher fühlen, weil die Amis wohl kaum Drohnen nach Deutschland schicken werden, selbst wenn im Nachbarhochhaus ein Terror-Verdächtiger sitzen würde. Menschen in ärmeren Ländern haben dieses Glück u. U. nicht.

Karl


Das ist doch nun wirklich nicht der Punkt.

Der Punkt ist auch nicht, ob es Abgehörten egal ist oder ob andere Staaten es auch tun. Der Punkt kann auch nicht sein, daß jemand die Macht hat, es zu tun und schon gar nicht kann es der Punkt sein, sich darüber zu freuen, weil es die Amerikaner sind und so alte Feindbilder, aus alten Zeiten, von Letztezuckerideologen bedient werden. Last not least ist es auch nicht der Punkt, weil es unmoralisch ist.

Der Punkt ist, daß es gesetzlich verboten ist, beim Täter und den Betroffenen.

Wenn das nicht genügt, genügt gar nichts. Und es ist auch ausreichend, um darüber zu sprechen und so die ganzen unnötigen Hirnblähungen zu vermeiden, die nur Konfrontation bedeuten oder darauf ausgerichtet sind, samt der grünen Blähung in Moskau.

Ist doch wahr.

--

adam

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