Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland

Innenpolitik Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland

adam
adam
Mitglied

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 06.09.2017, 18:25:50
Holger:
"Ich denke es gibt in D mehrheitlich Menschen, die an einem guten, zumindest friedlichen Zusammenleben mit Russland interessiert sind."
Das denke ich auch, aber das muss doch nicht zwangsläufig bedeuten, dass die völkerechtswidrige Annektion der Krim gut geheißen wird. Interesse an einem friedlichen Zusammenleben mit Russland darf doch nicht bedeuten, dass wir alles abnicken müssen, was Putin beschließt?
 
geschrieben von karl

Wer in Freiheit erzogen wurde, sollte unterscheiden können zwischen Feindschaft gegenüber einer ganzen Nation und einzelnen Menschen, die Handlungsweisen zu vertreten haben, mit denen man nicht einverstanden sein kann.

Putin ist nicht Russland,

Erdogan ist nicht die Türkei,

Kim ist nicht Nord Korea,

Trump ist nicht die USA.

Das erste Mal begegnete ich dieser Unterscheidung als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr während des Kalten Krieges. Etwa ein Dutzend Rekruten, später weitaus mehr, erklärten klipp und klar, sie würden ihr Land mit der Waffe in der Hand verteidigen, aber nicht auf Deutsche, sprich DDR-Bürger, schießen. Wir diskutierten stundenlang mit unserem Kompaniechef (Hauptmann) im Unterrichtsraum der Kompanie.



adam
 
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf adam vom 08.09.2017, 21:15:19
@ adam

"Wer in Freiheit erzogen wurde, sollte unterscheiden können zwischen ..."

Und wer noch zum Denken erzogen wurde, stellt die folgenden Fragen:
 
Hat Russland die Krim annektiert? Nein!
Waren das Referendum auf der Krim und deren Abspaltung von der Ukraine völkerrechtswidrig? Nein!
Waren sie also rechtens? Nein!
Sie verstießen eindeutig gegen die ukrainische Verfassung, keine Frage. Aber das ist kein Verstoß gegen das Völkerrecht.
Hätte aber Russland wegen dieser Verfassungswidrigkeit den Beitritt der Krim nicht ablehnen
müssen? Nein. Die ukrainische Verfassung bindet Russland nicht.
War dessen Handeln also völkerrechtsgemäß? Nein!
Jedenfalls seine militärische Präsenz auf der Krim außerhalb seiner Pachtgebiete dort war völkerrechtswidrig. Folgt daraus nicht, dass die von dieser Militärpräsenz erst möglich gemachte Abspaltung der Krim null und nichtig war und somit deren nachfolgender Beitritt zu Russland doch nichts anderes als eine maskierte Annexion? Nein.

Ich hoffe, Du kannst mir folgen, adam. Als ein in Freiheit Erzogener  sollte Dir das ein Leichtes sein.
 
Was auf der Krim stattgefunden hat, war etwas anderes, als das, was Du und karl und Co. den Populisten nachplappern.
Die Chronologie: Eine Sezession, die Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit, bestätigt von einem Referendum, das die Abspaltung von der Ukraine billigte. Ihm folgte der Antrag auf Beitritt zur Russischen Föderation, den Moskau annahm. Sezession, Referendum und Beitritt schließen eine Annexion aus, und zwar selbst dann, wenn alle drei völkerrechtswidrig gewesen sein sollten. Der Unterschied zur Annexion, den sie markieren, ist ungefähr der zwischen Wegnehmen und Annehmen. Auch wenn ein Geber, hier die De-facto-Regierung der Krim, rechtswidrig handelt, macht er den Annehmenden nicht zum Wegnehmer.

Das ist doch eine leicht verständliche Kausalität, oder?

adam schrieb:

"Das erste Mal begegnete ich dieser Unterscheidung als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr während des Kalten Krieges. Etwa ein Dutzend Rekruten, später weitaus mehr, erklärten klipp und klar, sie würden ihr Land mit der Waffe in der Hand verteidigen, aber nicht auf Deutsche, sprich DDR-Bürger, schießen. Wir diskutierten stundenlang mit unserem Kompaniechef (Hauptmann) im Unterrichtsraum der Kompanie."

Ja und - nun hast Du eine Spannung aufgebaut, und bist uns aber die finale Offenbarung schuldig geblieben, nämlich die, zu welcher Fraktion  Du Dich damals zugehörig fühltest.



 
Karl
Karl
Administrator

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 08.09.2017, 21:15:19

Danke Adam,

so ist es. 

Karl


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adam
adam
Mitglied

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von adam
als Antwort auf wandersmann vom 08.09.2017, 22:46:28
 
adam schrieb:

"Das erste Mal begegnete ich dieser Unterscheidung als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr während des Kalten Krieges. Etwa ein Dutzend Rekruten, später weitaus mehr, erklärten klipp und klar, sie würden ihr Land mit der Waffe in der Hand verteidigen, aber nicht auf Deutsche, sprich DDR-Bürger, schießen. Wir diskutierten stundenlang mit unserem Kompaniechef (Hauptmann) im Unterrichtsraum der Kompanie."

Ja und - nun hast Du eine Spannung aufgebaut, und bist uns aber die finale Offenbarung schuldig geblieben, nämlich die, zu welcher Fraktion  Du Dich damals zugehörig fühltest.



 
Es gab keine Fraktionen. Und was meinst du mit finaler Offenbarung?

--

adam
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf adam vom 09.09.2017, 00:09:52
 
Es gab keine Fraktionen. Und was meinst du mit finaler Offenbarung?

--

adam
geschrieben von adam

Ich wollte einfach nur mal wissen, ob Du damals zu Denjenigen gehört hast, die im Verteidigungsfall nicht auf die Zonis geschossen hätten.
 
adam
adam
Mitglied

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von adam
als Antwort auf wandersmann vom 09.09.2017, 00:22:46

Das weiß ich nicht. Weder von mir, noch von den anderen. Es kam ja nicht zu der diskutierten Situation.

Das Wichtige war, daß auch in einem System des Befehl und Gehorsam diese Diskussion möglich war, auch in dem Bewußtsein, daß ein gemeinsames, für alle geltendes Ergebnis nicht möglich war. Aus diesem Grund versagen letztendlich auch Feindbilder und deshalb kann freien Gesellschaften die Notwendigkeit eines Krieges kaum vermittelt werden.

--

adam


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justus39
justus39
Mitglied

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von justus39
als Antwort auf wandersmann vom 08.09.2017, 22:46:28
Die Chronologie: Eine Sezession, die Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit, bestätigt von einem Referendum, das die Abspaltung von der Ukraine billigte. Ihm folgte der Antrag auf Beitritt zur Russischen Föderation, den Moskau annahm. Sezession, Referendum und Beitritt schließen eine Annexion aus, und zwar selbst dann, wenn alle drei völkerrechtswidrig gewesen sein sollten.
 



Als die Krim 1954 von Russland getrennt und der Ukraine angegliedert wurde, hat es jedenfalls und kein solch jahrelanges Theater gegeben.
Auch wenn sich die Autonome Republik Krim 2014 als Inselterritorium den Vereinigten Staaten von Amerika angeschlossen hätte, fände man das heut sicherlich völlig in Ordnung.

justus


 
 
 
adam
adam
Mitglied

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von adam
als Antwort auf justus39 vom 09.09.2017, 10:48:01

Mit hilflosen Unterstellungen kannst du Putins Imperialismus auch nicht legal reden.

Statt solches Zeugs auszudenken, kannst du doch mal über die These nachdenken, daß je freier und informierter eine Nation ist, sie umso friedlicher ist.

--

adam

ingo
ingo
Mitglied

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.08.2017, 08:40:22

Auch mit Fragezeichen kann man "Stimmung machen"; und das ist m.E. wieder mal Deine Intention. Kannst Du im Alltag eigentlich auch einfach nur friedfertig denken?

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

RE: Ein Schlag gegen die Meinungsfreiheit in Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 09.09.2017, 13:21:45

Mit einem ; kann man aber auch eine Intention ausdrücken. Ich akzeptiere sie.  emoji_wink


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