Innenpolitik Eine vernünftige Sache

Medea
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Eine vernünftige Sache
geschrieben von Medea
Zum Wintersemester 2011/12 wird an drei deutschen Universitäten (Tübingen, Münster und Osnabrück) die Ausbildung von Imamen und islamischen Religionslehrern
starten. Das wird ein neues Kapitel aufschlagen, weil es in Richtung Integration geht, dem Thema, das nun täglich in aller Munde ist und die Öffentlichkeit heftig bewegt. Die Ausbildung soll komplett in deutsch erfolgen. Wichtig ist, daß diese islamische Theologie unter säkularen Bedingungen stattfindet
und auch Frauen Imaminnen werden.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan fordert von den Islam-Verbänden, diese neuen Angebote anzunehmen.


lalelu
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Re: Eine vernünftige Sache
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Medea vom 15.10.2010, 09:43:46
Ich bin der Meinung, dass es ein Schritt in die richtige Richtung sein KANN, aber nicht zwangsläufig sein MUSS. Es kommt nämlich nicht in erster Linie darauf an, WO die Ausbildung stattfindet, sondern WER der Ausbilder ist. Es wird kaum möglich sein, ständig zu kontrollieren, ob der sich an die Vorgaben hält, selbst wenn die Islam-Verbände das Angebot offiziell annehmen.

Warten wir ab, ob sich in der Praxis durch die Verlagerung der Ausbildungsstätte etwas ändert! Zumindest ist es einen Versuch wert!

Lalelu
hugo
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Re: Eine vernünftige Sache
geschrieben von hugo
als Antwort auf Medea vom 15.10.2010, 09:43:46
hm medea
da bin ich mal ganz anderer Meinung..

Ich war schon immer gegen staatliche Zuwendungen, Ausbildungsbeihilfen, Studienförderungen, Steuergeldverschwendung für

Taschenspieler, Tennisprofis, Steuerhinterzieher, Quaksalber, Magier, Gaukler, Scharlatane, Fakire, Geisterbanner, Exorzisten, Päpste, Buddha Statuenerbauer, Kriegsspielzeughersteller, Rauschgiftvertreiber, Hochzeitsgesellschaftenbombardierer im fernen Ausland,,nicht mal dem netten Medizinmann der tungischen Ewenken würde ich eine neue Glaskugel spendieren,,

also ich weiss nicht was daran so gut sein soll,, anstatt allmählich Staat und Religionen weiter zu trennen, (irgendwann melden dann sogar die Kreationisten und viele andere Scheinreligionen, Sekten und Dingsda Ansprüche an usw,,) verstricken wir uns immer mehr in diesem Filz.

haben doch schon genug Ärger mit extrem Links-, und rechtslastigem Gesockse -den Ärger in der Mitte gar nicht mitgerechnet- warum uns also nun auch noch auf dieses Glatteis begeben ??
weils gerade so in Mode ist?
weil wir Angst haben?
weil wir uns anbiedern müssen ?
weil DIE es so dringend nötig haben ?

die politischen Gruppen und Grüppchen und Organisationen haben doch wohl ähnliche Ansprüche ??

Eine Gleichstellung wird auch dadurch gewährleistet das die Anderen immer mehr von staatlichen Beihilfen abgenabelt werden,,wo kommen wir dann hin wenn Jeder der sich halbwegs gute Lobbyarbeit leisten kann,,,eine solche Vorzugsbehandlung bekommt ??

hugo

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uki
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Re: Eine vernünftige Sache
geschrieben von uki
als Antwort auf hugo vom 15.10.2010, 10:05:53
Die Ausbildung in Deutschland und nur in deutscher Sprache, zu isl. Religionslehrern, hört sich für mich erst einmal als ein Weg in die richtige Richtung an.

Hugo, als eine staatliche Anerkennung des Islam in Deutschland sehe ich diesen Schritt noch nicht.

Hierzu stelle ichdiesen Link ein.

-der Islam und das Grundgesetz-

...Eine Gleichstellung wird auch dadurch gewährleistet das die Anderen immer mehr von staatlichen Beihilfen abgenabelt werden,,wo kommen wir dann hin wenn Jeder der sich halbwegs gute Lobbyarbeit leisten kann,,,eine solche Vorzugsbehandlung bekommt ??
geschrieben von Hugo


Das kann und sollte trotzdem geschehen. Ich meine, trotz der Ausbildung zu Imanen in Deutschland. Wird aber gewiss sehr schwierig werden.

-uki-
hugo
hugo
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Re: Eine vernünftige Sache
geschrieben von hugo
als Antwort auf uki vom 15.10.2010, 10:15:11
hm uki

wenn ich z.B lese, das solche "ungläubigen Hunde" wie ich,,
also das 660 ungläubige Kommunistenschweine, Nachkommen von Affen, Schweinen und Suppenhunden aus dem fernen China, für die die Grillspieße im letzten Winkel der Hölle schon bereit lagen, im Lande des Propheten schlagartig die Schönheit des Koran erkannten, sich dem Islam unterwarfen und sich nun auf eine Ewigkeit im Paradies mit Honigbächen und Huri freuen dürfen. Ok, Vorher müssen sie allerdings noch ihre Eisenbahn fertig bauen. http://www.pi-news.net/


und wenn ich mich an den Klassenausflugsbericht in Amsterdam erinnere,,,der ein lehrsamer Schulausflug zu einer Moschee hätte werden sollen und die erstaunten Kinder erfuhren das auch sie ungläubige Hunde seien,,
ungläubig ?

dann kann ich mir die aufmotzenden Gedankengänge von Leuten vorstellen deren Vorstellungskraft beim Sauhund endet und nicht berücksichtigt wie politisch incorrekt solche Meldungen oft rüberkommen und welch edles nützliche Tier andererseits damit auch gemeint sein kann.

uki meinst Du das man mit der offiziellen Ausbildung solcher Leute auch deren Grundeinstellung, deren Hörigkeit gegenüber ihren bisherigen Vorgesetzten, deren Einstellung zu uns, ihre Ansicht zur Demokratie usw zu unseren Gunsten verbessert ??

oder gibt man Ihnen nur noch mehr Munition für Ihre Mission, so wie zu DDR-Zeiten die Theologen so ganz nebenbei eine fundamental- marxistische Bildung auf Staatskosten mitbekamen und mit diesem Wisssen im Hinterkopf nun noch viel besser gegen die Ungläubigen und diesen Staat andiskutieren konnten ?

könnte auch ein exzellentes Eigentor werden, zumal ich nicht glaube das der BND all seine Informationen die er haben möchte nun von diesen frisch geschultem Personal auf silbernem Tablett serviert bekommt. Der Gegner schläft doch auch nicht,,*g*

hugo

Medea
Medea
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Re: Eine vernünftige Sache
geschrieben von Medea
als Antwort auf uki vom 15.10.2010, 10:15:11
Hugo, ich sehe das so, daß eine Ausbildung als Lehrer für das Fach "islamischer Religionsunterricht" ja nicht ohne die Kenntnis und das ausführliche "Studieren" des Korans möglich ist.

Der Koran "zerfällt" quasi in zwei Zeiten, einmal vor 622 und einmal danach. Wenn ich mich recht erinnere, sind die blutrünstigen und zu beanstandenden Suren zum späteren Zeitpunkt entstanden, aus denen "Islamisten" ihre "Aufforderungen zum Dschihad" , Verfolgung von Juden und Christen, Frauenrechte etc. ableiten.

Genau diese Suren aber machen den Koran so suspekt für westliches Verständnis. Hier gälte es anzusetzen bei diesem Studiengang .....

Mir scheint es auch nur ein Schritt, aber immerhin endlich ein Schritt, in die richtige Richtung zu sein, doch hängt nun auch Entscheidendes von der Unterstützung der vielen islamischen Verbände in Deutschland ab, ob dieser Schritt ein künftiger Weg
für ein auskömmliches Nebeneinander sein kann.

Medea.








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clara
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Re: Eine vernünftige Sache
geschrieben von clara
als Antwort auf Medea vom 15.10.2010, 11:01:54
... ich sehe das so, daß eine Ausbildung als Lehrer für das Fach "islamischer Religionsunterricht" ja nicht ohne die Kenntnis und das ausführliche "Studieren" des Korans möglich ist. (Medea)

Wenn die durch das Studieren erlangten Erkenntnisse über den Korans so an die Schüler weiter gegeben wird, also neutral und die betr. aufhetzenden Stellen relativiert, bzw. in den historischen Zusammenhang gestellt werden, könnte ich mich mit dieser Sache anfreunden - leidlich! Ich bin nämlich nach wie vor dagegen, dass eine theologische Fakultät an Universitäten bestehen sollte, m.M.n. ist die Ausbildung von Pfarrern oder Imamen Sache der Religionen selbst - an eigenen theol. Hochschulen unter streng staatlicher Kontrolle. Höchstens Religionswissenschaft würde ich mir an Unis wünschen, getrennt von einer Ausbildung zu Pfarrern oder Imamen, bei denen ja auch Glaube vorausgesetzt wird, etwas völlig Unwissenschaftliches.
Aber immerhin ist dieser Plan wenigstens ein Weg zu einer gewissen Kontrolle.

Clara
Medea
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Re: Eine vernünftige Sache
geschrieben von Medea
als Antwort auf clara vom 15.10.2010, 12:24:25
Liebe Clara, an meiner ureigenen Meinung, die kongruent zu Deiner ist, hat sich nichts geändert, das ganze Kapitel Islamunterricht muß auch aus den Moscheen verschwinden, dort unterliegt es keinerlei Kontrolle, ist wie Schattenboxen.

Jetzt wird dieses Jahrzehnte vernachlässigte Problem immerhin nicht mehr mit einer Handbewegung abgetan, Politiker reiben sich den Sand aus den Augen und sehen dadurch klarer - es tut sich was.

Und nun sind die Islam-Verbände gefordert .......
und das kann noch spannend werden, da ich ebenfalls für Neutralität der Lehrer bei der Übermittlung der Religion plädiere.

M.



uki
uki
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Re: Eine vernünftige Sache
geschrieben von uki
als Antwort auf Medea vom 15.10.2010, 15:34:49
Medea:“…. da ich ebenfalls für Neutralität der Lehrer bei der Übermittlung der Religion plädiere.“

Medea, das stelle ich mir schwer durchführbar vor. Vielleicht meinst du aber auch etwas, was ich nicht auf Anhieb erkennen kann.
Neutralität, so meine ich, wäre im Fach Ethik kein Problem, doch Religionsstunden beziehen sich doch, wie auch immer, auf die jeweiligen Religionsbücher, -Neues Testament, Bibel, Koran-
Schließt das nicht eine wirkliche Neutralität aus?

Was ich sehr für die Zukunft hoffe, ist, dass von den in Deutschland ausgebildeten Religionslehrern, Imamen, eine weitgehend weltoffene Vermittlung der Religionen, an die Kinder erfolgen wird.
Bes. denke ich an bestimmte Stellen im Koran, die unbedingt relativiert und auf die heutige Zeit bezogen werden sollten. Das heißt, Toleranz und Gleichwertigkeit der einzelnen Religionen müssen betont werden und nicht umgekehrt.
Es wird sicher noch lange dauern und sehr schwer werden, den Koran so den Kindern zu vermitteln, dass auch Gleichberechtigung der Geschlechter in der Zukunft für alle eine Selbstverständlichkeit ist.


Hugo, durch die Ausbildung in Deutschland und nur in deutscher Sprache, hoffe ich auf eine Transparenz was und wie in Zukunft gelehrt werden wird.
Der Einfluss der Heimatländer auf die zukünftigen Religionsvermittler, mit Instruktionen die nicht in unser Weltbild passen, müsste dann kontrollierbarer sein.

-uki-

Karl
Karl
Administrator

Re: Eine vernünftige Sache
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 15.10.2010, 10:05:53
also ich weiss nicht was daran so gut sein soll,, anstatt allmählich Staat und Religionen weiter zu trennen, (irgendwann melden dann sogar die Kreationisten und viele andere Scheinreligionen, Sekten und Dingsda Ansprüche an usw,,) verstricken wir uns immer mehr in diesem Filz.
geschrieben von hugo

Hallo Hugo,

Solange wir evangelische und katholische Fakultäten an den Universitäten haben und Religion ein Schulfach ist (und nicht Ethik, was ich für sinnvoller halten würde), ist es wichtig, dass auch der Islamunterricht nicht in Hinterhöfen abgehalten wird, sondern wie anderer Religionsunterricht auch an den Schulen von deutschsprachigen Lehrern gelehrt wird.

Für die Integration von Moslems ist dies ein wichtiger und richtiger Schritt. Ich halte es jedoch prinzipiell für falsch, Religionsunterricht als Glaubensunterricht und nicht als Informationsunterricht anzubieten.

Karl

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