Innenpolitik Einige Gründe, warum die CDU und auch die SPD so viele Stimmen an die AFD verloren haben
Nun haben viele ehemalige CDU und SPD Wähler aus Protest die AFD gewählt, weil…
Aus meiner Sicht sind das u. a. mit die Hauptgründe:
Die Arbeitslosigkeit schnellte nach der Wiedervereinigung besonders in Ostdeutschland in die Höhe und oft sogar fielen alle Familienmitglieder in ein tiefes Loch
Nach Massenumschulungen konnten nur wenige Menschen in der Heimat wieder einen neuen Job finden.
Nicht alle Berufsabschlüsse wurden anerkannt.
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wurden bereits nach kurzer Zeit wieder zurückgefahren, und ersetzt mit den sogenannten Ein Euro Jobs
Leiharbeitsfirmen entstanden, anstatt die Vermittlung von freien Arbeitsstellen den zuständigen Arbeitsämtern zu überlassen - Niedriglöhne waren an der Tagesordnung, Zeitarbeit wurde modern
Mit Hartz IV wurden Bedarfsgemeinschaften geschaffen, indem die Kinder und Jugendlichen für die Arbeitslosigkeit der Eltern betraft werden, weil z. B. Kindergeld, Unterhalt, Bafög usw. auf den Regelsatz angerechnet werden
Ständige Erhöhung der Diäten von Abgeordneten sind weiterhin Normalität
Bezahlbarer Wohnraum wird immer weniger
Schulschließungen vor allem auf dem Lande, Nahverkehr wurde stark reduziert, Kosten für die Bevölkerung steigen ständig (Bahn, Bus usw.)
Arzte und Sparkassen schließen ihre Standorte in ländlichen Gebieten
Pflegeheime sind für viele Menschen zu teuer geworden
Zukünftige Renten sind nicht mehr sicher.
… und nicht zuletzt die unkontrollierte Zuwanderung mit all ihren Auswirkungen in den letzten Jahren!
Auch hier im Forum habe ich schon viele ältere Beitrage gelesen, in denen diese Punkte angesprochen wurden. Ich meine, dass die Politiker in den letzten Jahren einiges verschlafen haben bzw. es nicht wahr haben wollten, wie groß die Sorgen und Ängste der eigenen Bevölkerung wirklich sind!
Bei UARRR.org las ich eben ein paar bemerkenswerte Sätze:
"Wir, als Nutzer des Internets, haben vor Ewigkeiten bereits verstanden, wie man mit störenden Trollen umgehen muss, die noch nicht genug Selbstreflektion gelernt haben um sich besser verhalten zu können.
„Don‘t feed the troll“ sind keine leeren Worte, sondern ein oft wiederholtes Mantra, das aktiv wirkt. Sehr, sehr, sehr viele Menschen sind in Kommentarspalten um das Gefühl zu haben, dass sich jemand um sie schert."
Quelle: http://uarrr.org/2017/09/26/von-trollen/
Nur im Seniorentreff ist „Don‘t feed the troll“ verpönt. Alle bekommen hier eine Stimme und mögen ihre Worte noch so beleidigend und verleumderisch sein. Oft wird ihnen danach sogar Lob ausgesprochen. Das geht soweit, das billigend in Kauf genommen wird, das Mitglieder des Forums uns verlassen. Auch mein letztes 1/2-jähriges Wegbleiben hatte diesen Grund.
Dutch, Sie geben nicht auf, Frau Merkel als die VErursacherin grösster Not in Deutschland darstellen zu wollen, obwohl auch Sie vermutlich selbst wissen, dass dies alles nicht stimmt, was Sie so von sich geben.
Dabei werden Sie auch die nächsten Jahre mit ihr als Kanzlerin leben müssen; sie wird selbst bestimmen, wann sie keine Lust mehr hat,d ieses Amt auszuüben.
Wenn das dann doch mal zur Diskussion steht - wen aus der CDU fänden Sie eigentlich besser? Eine andere Partei käme dafür aktuell ja nicht infrage, nur, wenn sie immer noch davon träumen ,dass Frau Wagenknecht-Lafontaine diesen Job besser erledigen würde. Die kleinste Oppositionspartei stellt nun mal nicht den KanzlerIn.
Glauben Sie nicht ,dass unser Land derzeit mit Ruhe die bestehenden Probleme anzugehen hat und wer würde sich da federführend besser eignen als eine sachliche, nicht hysterische und weltweit hoch angesehene Frau wie Merkel? Sie sollten sich daran gewöhnen und auch evtl. an Jamaika.
Es ist einige Monate her, da wollten Sie noch mit mir wetten,dass die FDP keinesfalls im Bundestag vertreten sein wird. Ich wettete damals nicht mit, weil ich Sie schützen wollte auch in bezug auf Ihren politischen Ruf, den Sie hier ja vertreten (wollen). Olga
Ich habe keine Sorgen um meinen politischen Ruf, da ich nicht wie Olga ständig im Kaffeesatz lese. Nun gut - Lindner hats geschafft sich für vier Jahre in Position zu schieben ...umso schlimmer für unser Land.
DA ist wohl wieder mal mein Humorbedürfnis mit mir durchgegangen...
Aber ist es wirklich Kaffeesatz-Leserei, wenn ich mal frank und frei behaupte, dass in unserem Land (und weiteren vielen Ländern) kein Bedarf an linker Politik und deren Ausübung durch oft nicht so qualifizierte Protagnonisten herrscht? Wenn ich die SPD mit den Linken in einen Topf werfe, kommen da grade mal knapp 30% raus und dies ist - wie man es drehen und wenden mag - weit entfernt von irgendwelchen Wunsch-Mehrheiten. Olga
Die CDU hat doch schon jahrelang eine weichgewaschene linke Politik betrieben.
Indem Frau Merkel die linken und grünen Vorstellungen verschwurbelt und durchgedreht hat, sind SPD und Grüne ungebraucht geworden.
Weiter mit Merkel und FDP /Grün bedeutet für die Mehrheitsbeschaffer die Gefahr wie die SPD zu enden.
Ich tippe mal, es dauert noch und dann kommt wieder die Girokonto.
@Holger,
die sozialen Gründe, die Du nennst, erklären vielleicht die Unzufriedenheit mit Politik bei dem Teil der Bevölkerung, der sich abgehängt fühlt. Sie erklären aber nicht, warum die Menschen AfD gewählt haben. Denn die AfD wird zwar vom kleinen Mann gewählt, macht aber keine Politik für ihn (bzw. steht davon wenig im Programm). Leider wird das nicht durchschaut.
Heute habe ich in der Badischen Zeitung eine interessante Analyse für Freiburg zur Wahl gefunden (Samstag, den 30.9.2017 auf Seite 32 "Freiburg verortet sich links").
Einige Schlagzeilen daraus:
Wer wie abstimmte:
Senioren wählen CDU, SPD und AfD,Was ich auch bemerkenswert fand, war die Feststellung, dass von den Russlanddeutschen sehr viele (die Mehrheit) AfD gewählt haben.
die Akademiker FDP und Grüne
und die Jungen die Linke
Weniger als ein Drittel der AfD-Wähler sind Frauen
Bei Wählern mit Volks-, Haupt- und Realschulabschluss ist die AfD stark, bei Akademikern schwach.
FDP und AfD wurden von vielen CDU-Anhängern gewählt
Mehr auf www.mehr.bz/infodienst-fr17
Karl
Genau das hat mir bereits vorher mein Bauchgefühl gesagt, weshalb ich gleich nach der Wahl auch vorschlug, dass die drei, nein vier konservativen Parteien bestens zusammen passen und von daher auch die Regierung stellen sollten.
Außerdem wäre dies auch die ehrlichste Lösung.
Pippa
Karl,
ich habe mich nicht mit den Wahlstrukturen beschäftigt.
Nur soviel, die AfD ist nicht nur die Partei der kleinen, abgehängten Leute .
In meinem Umfeld, 2 Sportvereine Nachbarschaft Region haben viele Akademiker ihre Sympathie für die AfD offen ausgesprochen und sicher auch so gewählt.
Im Reichenviertel meiner Klitzsche hat die CDU verloren und die Af D überraschend zweistellig abgeschnitten, ebenso im reichen Umland von Leipzig.
Aber natürlich gibt es auch Ärger über die akute Politik.
O-Ton Bürgermeister von leipzig, der erstmals offen zugibt, was der Bevölkerung längst bekannt ist und deren Wahlverhalten sicher beeinflusst hat:
Die glänzende Oberfläche in Sachsen ist durch harte Sparmaßnahmen finanziert.
Zuerst verschwanden vielerorts die Kindergärten, dann die Schulen, den Sparkassenfilialen folgten der lebensmittelladen.
Der Polizeiposten war da schon aufgelöst, das Krankenhaus machte dicht und wer in die Klinik mußte brauchte ein Auto, weil die Buslinien ausgedünnt worden.
Die Zahl der Polizeibeamten verringerte sich gleichlaufend mit der inneren Sicherheit und er endet mit der simplen Frage:
Wann haben sie zum letzten mal einen Streifenpolizisten gesehen?
Allein in Leipzig fehlen 30 Schulen und 1000 Kitaplätze.