Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Endlich geht es aufwärts

Innenpolitik Endlich geht es aufwärts

wandersmann
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RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf pschroed vom 19.01.2018, 08:36:07

@ pschroed

Du wirst doch nicht ernsthaft abstreiten wollen, dass es das wohl absurdeste Argument war, die Fukushima-Katastrofe heranzuziehen, um die Stilllegung der deutschen AKW's zu beschließen. (Holger hat das ebenso angesprochen). Aber genau dieser kruden Logok folgte Merkel, warum auch immer.
 

pschroed
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RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von pschroed
als Antwort auf wandersmann vom 19.01.2018, 18:40:31
@ pschroed

Du wirst doch nicht ernsthaft abstreiten wollen, dass es das wohl absurdeste Argument war, die Fukushima-Katastrofe heranzuziehen, um die Stilllegung der deutschen AKW's zu beschließen. (Holger hat das ebenso angesprochen). Aber genau dieser kruden Logok folgte Merkel, warum auch immer.
 
Tschernobyl sowie Fukushima, diese beiden Gau´s zeigen wie gefährlich diese Prozesse sind.

Ein gutes Beispiel für das Versagen  des japanischen Engineering ist die Installation der Kühlsysteme in Fukushima in Meeresnähe, welche bei einem Tsunami sofort zerstört wurden.

Überhaupt die Entscheidung solch eine gefährliche Anlage zu bauen, wo Erdbeben zu jeder Zeit möglich sind, war einfach eine totale Fehlentscheidung. 

Die 4 Schichten wo solch eine Bombe bedienen, müssten kompromislos ausgebildet sein und stets ihre Anlage so gut kennen wie ihre Hosentasche um sofort bei einem Problem die Ursache zu analysieren bzw. die richtige Entscheidungen zu treffen, auch auf der ersten Nachtschicht. In der Realität kann man nur von solch einer Schicht (Bedienung) nur träumen. Das ist auch menschlich, der Mensch ist kein Roboter.

Aus der Industrie kommend weiß meine Wenigkeit daß immer der Mensch das schwache Glied im Prozess war, entweder durch totale Selbstüberschätzung oder einfach durch Nicht-Wissen oder Müdigkeit.

Beispiel: 2 Monate läuft es Tag und Nacht ruhig, plötzlich stehen ein halbes Dutzend Alarme an, Panik bricht unter den Mitarbeiter aus, viel Spaß wenn dann die Mitarbeiter durcheinander rennen wie die Hühner, solange es sich nur um einfaches Produkt handelt, dann stirbt wenigstens keiner, handelt es sich um ein AKW, unverantwortlich, nein Danke, Merkel lag richtig

Glaube mir, Finger von solchen Anlagen, sofort schliessen wenn es nur möglich ist.
Phil.

Cattenom, Grennpeace schleust sich ein und startet ein Feuerwerk auf dem Gelände des Betreibers :)
Bild Spon, das zum Thema Sicherheit

Gegen 05:30 Uhr hätten rund 15 Aktivisten zwei Sicherheitsschleusen überwunden und seien zu dem Gebäude gelaufen, in dem sich das Abklingbecken für Brennstäbe befinde, sagte Roger Spautz, der Atomexperte von Greenpeace Luxemburg. Dort hätten sie dann das Feuerwerk gezündet. Die Aktivisten seien festgenommen worden.






   
wandersmann
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RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf pschroed vom 19.01.2018, 19:20:34

@ pschroed

Was die von Dir beschrieben Situationen betrifft, sind wir doch klar einer Meinung.
Was die japanischen Konstrukteure und die ukrainischen Hassadeure motiviert hat, ihre fatalen Fehlentscheidungen zu treffen, werden sie nur selber erklären können.
Man kann AKW's so oder so bauen. Und man kann sie so oder so betreiben.

Aber die doppelte Rolle rückwärts von Merkel damals, erst der "Ausstieg vom Ausstieg", dann der "Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg" - und das mit dieser absurden Argumentation - geht gar nicht.



 


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Mitglied_a254d63
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RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 19.01.2018, 19:20:34

Der für große Teile Ostdeutschlands zuständige Netzbetreiber MITNETZ hat in 2016 etwa 216 mal wegen Über oder Unterspannung eingreifen müssen und Strom zugekauft oder kostenpflichtig verschenkt.
Die Kosten lagen bei etwa 184 Mio Euro.
In 2017 liegen noch keine Angaben vor, sie werden aber mindestens in gleicher Höhe erwartet.
Der für große Teile Westdeutschlands zuständige Netzbetreiber TENNET hat im vergangenen Jahr mindestens 1 MRD Euro für Netzeingriffe aufwenden müssen.
Alle diese Kosten werden dem Verbraucher durch EEG und Netzumlagen auf den Strompreis "aufgeschlagen".
Die sogenannte Energiewende ist eine gewaltige Umverteilung von Unten nach Oben.
Die Windpark und Solarbetreiber erhalten hochsubventionierten Strom garantiert abgenommen, der Verbraucher bezahlt das alles.
Frau Merkel wir danken Dir.

Karl
Karl
Administrator

RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 19.01.2018, 19:35:35
wandersmann
Man kann AKW's so oder so bauen. Und man kann sie so oder so betreiben.
Das impliziert, wir "Deutschen" könnten solche Fehler nicht machen?
tagesspiegel
Die gefährlichsten Atomkraftwerke Europas stehen in der Ukraine, Frankreich, Belgien, Bulgarien, Tschechien, Großbritannien und Deutschland – also fast überall. Innerhalb der Europäischen Union wurden 2015 noch 128 Atomkraftwerke betrieben, heißt es im World-Nuclear-Report, den der Pariser Atomexperte Mycle Schneider herausgibt. Das Durchschnittsalter dieser Anlagen lieg bei 30,6 Jahren. Das hohe Alter vieler Anlagen ist auch ihr größtes Risiko.
Wie sicher sind deutsche Kernkraftwerke?
Süddeutsche Zeitung
Von den 17 verbleibenden Reaktoren in Deutschland entsprechen die acht ältesten nicht dem aktuellen Stand der Technik. Besonders vor Flugzeugabstürzen und Terrorangriffen warnen Kritiker. Auch vor Erdbeben sind die Reaktoren nicht sicher.
Die Energiewende wurde also nicht zu früh eingeleitet, es war ein großer Fehler überhaupt je auf die Atomenergie zu setzen.

Keine der regenerativen Energien kommt den Steuerzahler so teuer wie die extrem hoch subventionierte Kernenergie, die auch bei der Entsorgung noch viele, viele Milliarden verschlingen wird.

In diesem Fall bin ich über die Lernfähigkeit von Frau Merkel froh gewesen. 

Kernkraftwerke: Die wahren Kosten der Atomkraft

Die wahren Kosten der Atomkraft sind schwer zu beziffern, aber allein um nukleare Katastrophen auszuschließen und nicht nur auf ein immer existierendes "Restrisiko" zu reduzieren, sollte eine Gesellschaft die Kosten des Atomausstiegs akzeptieren und tragen.

Karl
Karl
Karl
Administrator

RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von Karl
als Antwort auf pschroed vom 19.01.2018, 19:20:34

Die Aktion von Greenpeace erinnert mich an die Aktionen des Chaos Computerclubs. Sie hacken Computer, um deren Schwachstellen aufzudecken. Das ist inzwischen eine anerkannte Methode, um Sicherheitslücken entdecken und schließen zu können.

Also "Danke Greenpeace" für dieses "Feuerwerk".

Karl


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Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von Monja_moin

Erwähnt wurde noch nicht die Gefahr, die in den Atomendlagern von hoch radioaktiven Atommüll ausgehen.
Zum Beispiel, im Atomkraftwerk Brunsbüttel lagern verrostete Fässer mit radioaktivem Abfall. Ebenso war von Gorleben lange in den Medien davon zu lesen, sowie noch weitere Endlager.

Monja.

Elmos
Elmos
Mitglied

RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 20.01.2018, 09:59:30

Hallo,


In diesem Fall bin ich über die Lernfähigkeit von Frau Merkel froh gewesen. 

 
hmmm...meinst du wirklich es sei Frau Merkels "Lernfähigkeit" gewesen? Ich habe über diese Entscheidung schon oft nachgedacht. Sie hat mir gefallen. Aber: die Frau hat Physik studiert. Meinst du wirklich, dass ihr vor dem GAU in Fukushima nicht klar war dass es bei dem Betrieb von AKWs zu Unfällen kommen kann?
Nee, ich glaube nicht, dass sie dies ein Lernprozess war der ihre Erkenntnis zu AKWs betrifft. Ich glaube sie hat nur an dieser Stelle in ihrem Leben eingeshen dass nun auch dem dümmsten ihrer Untertanen aufgefallen sein muss, dass die Dinger gefährlich sind.

So oder so freute ich mich auch über diese Entscheidung, auch wenn sie dummerweise etwas zu spät gekommen ist, denn noch rund ein Jahr vor der Reaktorkatastrophe in Fukushima stieg das damalige Kabinett Merkel aus dem von rot-grün beschlossenen Atomausstieg aus. 2011 kam dann die Kehrtwende (die ich wie gesagt begrüße), die aber zu milliardenschweren Klagen der Energiekonzerne führte (siehe zum Beispiel hier: Kosten des Atomausstiegs). Wäre sie mal besser gleich beim Ausstieg geblieben statt den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg machen zu müssen... Zumal sie das hätte wissen müssen, auch vor Fukushima, erwarte ich zumindest von jemandem mit Ahnung von Physik.

Liebe Grüße
Andrea
Karl
Karl
Administrator

RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 20.01.2018, 11:42:28
Elmos
Ich glaube sie hat nur an dieser Stelle in ihrem Leben eingeshen dass nun auch dem dümmsten ihrer Untertanen aufgefallen sein muss, dass die Dinger gefährlich sind.
Ich habe das Ganze so wie Du beobachtet, aber es stimmt ja leider nicht, dass es inzwischen allen klar ist.
AfD 2018: Atompartei & Kohlepartei leugnet Klimawandel: Energiepolitik / Umweltpolitik / Klimawandel / Wahlprogramm Bundestagswahl 2017

Es gibt viele Gründe die AfD ("Alternative" für Deutschland) nicht zu wählen. In der Debatte um die AfD wird ihre gemeingefährliche Energiepolitik gerne übersehen.

Die rechtspopulistische, industrienahe Partei AfD spricht sich im Jahr 2017, trotz Fukushima und Tschernobyl, für den Fortbestand der Atomenergie aus und leugnet den Klimawandel. Sie will eine erneute Gefahrzeitverlängerung der Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke und bekämpft die zukunfstfähigen erneuerbaren Energien noch stärker als die FDP.
Wäre es nicht an der Zeit die Richtigen zu kritisieren?

Karl
Elmos
Elmos
Mitglied

RE: Endlich geht es aufwärts
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Karl vom 20.01.2018, 12:13:40

Hmmm,
also vielleicht bin ich auch nur Optimistin, aber ich glaube dass nur die allerdümmsten Hardcore-AFDler den Klimawandel leugnen und gerne hätten dass die AKWs weiter vor sich hinticken.
Den meisten ist glaube ich gar nicht bewusst, was da für ein Ei gelegt wird, oder sie verstehen es nicht oder es ist ihnen unwichtig.Einen Teil der Schuld daran trägt aber in meinen Augen durchaus auch die Bundesregierung, denn ohne deren seltames Raus-Rein-Raus-Verhalten wäre dieser Ausstieg deutlich weniger teuer geworden. Diese Argumente hier, dass die "Verbraucher" irgendwie für alle Fehler die bei der Durchführung der Energiewende gemacht werden/wurden bezahlen müssen, das ist doch gar nicht von der Hand zu weisen.
Dummerweise wird da immer zu wenig differenziert, finde ich.
Ein Atomausstieg war sicher nötig und begrüssenswert. Der Ausbau erneuerbarer Technologien, finde ich zumindest, ganz genauso. Und auch das finde ich begrüssenswert.
Aber wenn nun wieder wenige Menschen die eh Geld haben sich daran gesund stossen, und andere, die eh wenig Geld haben dafür mit höheren Stromkosten bezahlen, das ist auch unschön. Finde ich.

liebe Grüße
Andrea


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