Innenpolitik Energiekosten

Energiekosten
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Nachstehende Mitteilung von unserem jahrelang gleichen Stromlieferanten erreichte uns heute... Ich vermute mal, da werden noch einige Anbieter folgen!!


Beendigung von Stromlieferverträgen
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
heute kommen wir leider mit einer unerfreulichen Nachricht auf Sie zu. Aufgrund der historisch einmaligen Preisentwicklung im Strommarkt sahen wir uns zu unserem ausdrücklichen Bedauern gezwungen, alle Stromlieferverträge mit Ablauf des 21.12.2021 zu beenden. Ab dem 22.12.2021 übernimmt der örtliche Ersatzversorger automatisch und ohne Unterbrechung Ihre Stromversorgung.
Aufgrund der Feiertage zum Ende des Jahres und der aktuellen Pandemiesituation erreicht Sie ein persönlich an Sie gerichtetes Schreiben trotz unserem größten Bemühen aus technischen Gründen möglicherweise erst nach dem Ende der Strombelieferung und nach einer Benachrichtigung durch den zuständigen Ersatzversorger. Dafür bitten wir um Entschuldigung.
Wie Sie der Berichterstattung in den Medien entnehmen konnten, sind wir seit einigen Wochen mit einer nie dagewesenen Preisexplosion an den europäischen Energiehandelsplätzen konfrontiert, deren Ursachen in einem außergewöhnlichen Zusammentreffen verschiedener Faktoren zu sehen sind.
Zuletzt hat sich der Strompreis für Lieferungen in der kommenden Winterzeit auf den Beschaffungsmärkten in der Spitze um mehr als 400% erhöht.
Diese Ereignisse und ihre Folgen suchen in ihrer Gesamtwirkung in den vergangenen Jahrzehnten ihresgleichen und sind daher nicht vorauszusehen gewesen.
Wir bitten um Ihr Verständnis für diese Entscheidung, die uns sehr schwergefallen ist. Wir gehen auf Basis dieser Entscheidung davon aus, die mit Ihnen bestehende Kundenbeziehung sachgerecht und auch in Ihrem Interesse abwickeln zu können.  


 Schöne neue Energiewelt...
 

  • Der fehlende Ausbau von erneuerbaren Energien wird den Strompreis in den kommen Jahren nach oben treiben
  • Teurer Strom gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit von deutschen Unternehmen
  • Spannungsschwankungen im Stromnetz machen mittelständischen Unternehmen zu schaffen
  • Deutscher Strom könnte zur Mangelware werden, teurer Strom von ausländischen Atom- und Kohlekraftwerken müsste dann zugekauft werden
Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Energiekosten
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.12.2021, 14:48:59

Mit den Preisen tut sich gerade etwas komisches. Es ist, wie wenn heimlich jemand hinter den Kulissen herumschraubt. 
Der Gaspreis kann es nicht sein, denn der Anteil am erzeugten Strom ist zu gering. Laut Strommix 2020 liegt der Anteil von Öl und Gas gerade mal bei 12,4 Prozent. Ich wage auch zu bezweifeln, dass es die CO2 Bepreisung ist. Man möchte uns gerne verkaufen, dass es am Stromzukauf aus dem Ausland liegt. Doch Strom haben wir immer wieder zu normalen Preisen zugekauft. Noch dazu laufen alle unsere Kraftwerke noch und an der Gesamtsituation hat sich wenig verändert. Nur Sonne und Wind haben etwas weniger produziert. 
Eine Erhöhung im Einkaufspreis um 400 % verstehe ich nicht. 
Wird da gerade das Feld für neue AKW's bereitet? 
Eigentlich müsste nun die Regierung die Stromsteuer senken um die schlimmsten Auswirkungen zu lindern. Doch mir scheint, man freut sich klammheimlich über den Zuwachs an Mehrwertsteuer. Natürlich nur wegen der Auswirkungen aufs Klima.
Anderl 
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lupus
lupus
Mitglied

RE: Energiekosten
geschrieben von lupus

Strompreis bei meinem Anbieter um ca. 70% teurer.

Beim Gaspreis bin ich verwirrt.
Der Preis bei unserem Verbrauch geht von ca. 1000 Euro pro Jahr auf angekündigte 2200 Euro.
Wenn ich die Werte bei Verifox eingeben kommt für mich beim gleichen Anbieter über 4000 Euro heraus. Als niedrigster Preis! Andere Anbieter gehen sogar bis in den 5stelligen Bereich.
Es ist rätselhaft.
lupus
 

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Energiekosten
geschrieben von Bias
als Antwort auf lupus vom 27.12.2021, 20:19:35

Ja nun - Gottlieb und Babette Biedermann finden:
Das wird schon wieder.
Das wird wieder, wenn erst mal die nächsten Atommeiler vom Netz sind, die Preise für Lebensmittel stimmen und der Übergang von der Marktwirtschaft in die Planwirtschaft vollbracht ist.
Die fürsorgende politische Garde weiß was sie tut.
Alles wird gut!

Krass wirds erst dann, wenn auch den Eheleuten Biedermann klar geworden ist, dass die oben es schlicht nicht können und selbst die gläubig, tugendsame Nachbarschaft unten es nicht mehr will.

Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Energiekosten
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.12.2021, 14:48:59

Billig-Discounter machen zwar nicht Konkurs, stellen jedoch ihren Geschäftsbetrieb ein, weil er nicht mehr gewinnbringend ist.

"Letztlich leben die Billiganbieter aber auch von trägen Kunden, die einmal den Anbieter wechseln und sich langfristig auf billige Preise verlassen“, erklärte Sieverding. Dabei fielen Preiserhöhungen und Schwankungen diesem Kundentyp oft nicht auf."

Quelle: Handelsblatt v. 12/2021
 

RE: Energiekosten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Lenova46 vom 28.12.2021, 06:15:14

Sorry, aber in der Sache sind das so die Aussagen, welche man bestenfalls der Tonne zuführen sollte.


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RE: Energiekosten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 27.12.2021, 20:19:35

Norwegen beteiligt sich, Frankreich hat die Preise für Strom und Gas gedeckelt... Wurde im Vorfeld der Wahlen bei uns von Seiten der "Grünen" nicht ähnliches gefaselt aber es hapert dann wohl noch an der Umsetzung. Wie sollen *)Geringverdiener, für die ein Monat max. 15 - 20 Tage haben sollte,  auch noch diese Kostensteigerung schaffen können??

 "Eine außergewöhnliche Situation wie diese erfordert außergewöhnliche Maßnahmen", sagte Støre. Nach Regierungsangaben werden sich die direkten Kosten für die Unterstützung der Stromkunden auf schätzungsweise fünf Milliarden norwegische Kronen (knapp 500 Mio Euro) belaufen.

Die Strompreise sind in den vergangenen Monaten europaweit stark gestiegen. Davon sind auch Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland betroffen.


Norwegischer Staat will sich an Stromrechnung beteiligen

*)nicht zu vergessen, die Kleinbetriebe

ingo
ingo
Mitglied

RE: Energiekosten
geschrieben von ingo
als Antwort auf lupus vom 27.12.2021, 20:19:35

Auf die Schnelle hier mal nackte Zahlen, @lupus u.a.:

"""Der Regelsatz für einen Single beträgt in 2021 446,00 Euro (449 Euro ab 2022). Von diesen 446,00 Euro sind vom Gesetzgeber 8,59 % für den Posten „Energie und Wohninstandhaltung“ – also monatlich 38,31 € für Strom – vorgesehen. Diese Summe ist i. d. R. jedoch viel zu gering – Der Hartz IV Regelsatz reicht nicht für die Stromkosten! Im Durchschnitt gibt ein Single laut dem Verbraucherportal Verivox monatlich 39,91 Euro für Stromkosten aus. Das macht monatlich eine fehlende Differenz von knapp 4 % aus! """

Ich habe monatlich 41 € reine Stromkosten. Bei einer Erhöhung um 70 % wären das künftig 29 € mehr. Reines Rechenexempel: Hartz 4 müsste um rund 30 € mtl. erhöht werden oder, besser, sicherer, einfacher, die Jobcenter müssten, solange die Preise so hoch sind, angewiesen werden, Stromnachzahlungen in dieser Höhe zu übernehmen. Wenn die Preise wieder sinken würden, würde das entfallen.....Das ist zumindest eine Denkrichtung, wenn wir davon ausgehen/glauben, dass die Strompreise sich wieder mal beruhigen.
Übrigens: Ich habe ja geglaubt, dass die geringere EEG-Umlage teilweise Abhilfe schaffen würde. Nach der "Weisheit von Experten" ist das leider nicht der Fall. Warum nicht, konnte ich bisher nicht ergründen.

Quelle



 

lupus
lupus
Mitglied

RE: Energiekosten
geschrieben von lupus
als Antwort auf Bias vom 28.12.2021, 05:49:04

Wenn mal noch eine jüngere Mannschaft uns Ruder kommt , die Greta ist doch nun 18, dann kanns werden.
Einige von uns werden ihre Erfahrungen mit Bunkerlichter und anderen praktischen Hilfsmitteln anwenden.
Die jungen Frauen werden schon die Linie vorgeben und die Realisierung kontrollieren.

Stalin soll gesagt haben: Ist die politische Linie vorgegeben entscheidet die Organisation alles.

lupus

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Energiekosten
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf lupus vom 28.12.2021, 11:57:54

Die einzige Größe die sich im Strombedarf akut geändert hat, ist die Elektromobilität in Europa. Vielleicht haben wir hier den zweiten, vor dem ersten Schritt getan. Energiekonzerne haben noch eine zusätzlichen Pfeil gegen erwartete Sparmaßnahmen im Köcher. Um die Einnahmen trotz geringerem Verbrauch konstant zu halten, erhöht man die Preise. 
Allerdings wollte die Ampel eine gerechtere Politik schaffen. Das wird nun passieren. Haushalte mit niedrigem Einkommen müssen unterstützt werden. Nicht nur beim Strom sondern auch beim Gas. Wenn man die Schlangen an den Tafeln sieht, brauchen die Menschen auch eine Anhebung für allgemeine Lebenshaltungskosten. Arbeiter, die einen PKW benutzen müssen, um zur Arbeit zu kommen, benötigen wegen der erhöhten Spritpreise in höheres Kilometergeld. Wenn man alle Fakten zusammen nimmt, bestimmt habe ich noch einiges vergessen, läuft es auf eine gigantische Welle der Umverteilung hinaus. 
 leider nicht nur von oben nach unten, sondern auch umgekehrt. Die Leute, die sich nach dem Krieg ihr Häuschen gebaut haben um darin zu leben und auch dort ihren Lebensabend zu verbringen, sollen sich nun eine Solaranlage aufs Dach schrauben, eine neue Heizung installieren und nach neuen Denkmodellen der EU die Fassaden dämmen. Das sind alles vernünftige Dinge. Doch wie finanzieren? Wir Alten wissen, dass es aus Altersgründen keinen Bankkredit mehr gibt, lieber knabbert die Bank am Spargroschen. Reiche Zuschüsse für diese Maßnahmen wird es nicht geben. Schließlich können die Senioren ihre Häuschen verkaufen. Das ist dann für die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen des 2. Weltkrieges die nächste Vertreibung. Weil die Häuser in die Jahre gekommen sind, gibt es auch nicht mehr das große Geld. Bank und Oberschicht kaufen sich das Baurecht am Objekt. 
Wie weit man den zeitlichen Rahmen für private Umbauten steckt ist auch ungewiss. Der Staat möchte jährlich 400 000 Wohnungen bauen. Fachkräfte und Material fehlt jetzt schon an allen Ecken und Enden.
Aber um zum Strombedarf zurück zu kehren. Die chemische Industrie sagt, dass sie für den Umbau um "grün" zu werden, den gesamten heutigen Strombedarf in Deutschland benötigt. bezahlen muss das der kleine Mann, denn Chemische, Schwerindustrie oder Alufabrikation brachen nur mit Abwanderung zu drohen und schon fällt deren Strompreis in den Keller.
Anderl     


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