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Innenpolitik Energiewende in der Flaute?

MarkusXP
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Energiewende in der Flaute?
geschrieben von MarkusXP

Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der gesamten in Deutschland erzeugten Strommenge von 258,9 Milliarden Kilowattstunden stammten nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in diesem Zeitraum aus konventionellen Quellen wie Kohle, Erdgas oder Kernenergie.

Das war gut ein Fünftel (20,9 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor, wie die Wiesbadener Behörde am Montag mitteilte. Der Anteil erneuerbarer Energien wie Wind, Solarenergie und Biogas sank dagegen zum Vorjahreszeitraum um 11,7 Prozent auf 44 Prozent.

Wegen des windarmen Frühjahrs sei der Anteil der Windenergie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel (21 Prozent) gesunken, erklärten die Statistiker. Dadurch sank der Anteil der Windkraft an der ins Netz eingespeisten Menge von 29,1 Prozent auf 22,1 Prozent. Die Einspeisung von 57,1 Milliarden Kilowattstunden Windstrom war der niedrigste Wert für ein erstes Halbjahr seit 2018.

Gefüllt wurde die Lücke nach Angaben des Bundesamtes vor allem durch eine höhere Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken, die politisch umstritten sind. Sie steuerten mit 70,2 Milliarden Kilowattstunden gut ein Drittel (35,5 Prozent) mehr bei als vor Jahresfrist. Kohle machte damit in den ersten sechs Monaten 27,1 Prozent der eingespeisten Strommenge aus, nach 20,8 Prozent ein Jahr zuvor.

Nach Kohle und Windkraft war Erdgas im ersten Halbjahr des laufenden Jahres mit einem Anteil von 14,4 Prozent kurz vor der Kernenergie (12,4 Prozent) der drittwichtigste Energieträger für die Stromproduktion in Deutschland.

Die Verbrennung fossiler Rohstoffe wie Kohle ist wegen des Klimawandels zunehmend umstritten. Laut bisheriger Gesetzeslage soll Deutschland spätestens 2038 ganz auf die Kohlekraft verzichten. Klimaschützer fordern mit Blick auf eine aus ihrer Sicht notwendige stärkere Verringerung des klimaschädlichen Kohlendioxid (CO2) ein früheres Auslaufen

MarkusXP
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RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von MarkusXP

Diese Zahlen machen mir schon Sorgen! 

Was ist denn wenn alle AKWs abgeschaltet sind, wir aus der Kohleverstromung ausgestiegen sind, Gas steht auch auf der Abschussliste ... und dann kommt eine Zeit der Flaute und mit wenig Sonne!??

Im Grundlastbereich gibt es ja dann noch Bio-Gas ... das wird aber kaum reichen fürchte ich!

Ganz davon abgesehen steigt ja der Strombedarf in den kommenden Jahren deutlich an!

Ich bin ja ein Anhänger der Energiewende ... hoffentlich haut das auch alles hin!
MarkusXP

 

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf MarkusXP vom 13.09.2021, 17:32:21
Wie das wird, wenn die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden UND vermehrt E-Autos auf den Straßen sind, wage ich mir nicht vorzustellen. Der Strom wird gebraucht, wir haben zu wenig, also wird er bei den Nachbarn eingekauft. (Aus KKW und AKW wenn möglich.) Das wird dann nur ein bisschen teurer für uns, aber sonst geht alles seinen Gang.
Simiya

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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2021, 17:41:49
Wie das wird, wenn die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden UND vermehrt E-Autos auf den Straßen sind, wage ich mir nicht vorzustellen. Der Strom wird gebraucht, wir haben zu wenig, also wird er bei den Nachbarn eingekauft. (Aus KKW und AKW wenn möglich.) Das wird dann nur ein bisschen teurer für uns, aber sonst geht alles seinen Gang.
Simiya
Ich habe nichts gegen Stromimporte ... ist ja ein normales Handelsgut!

Aber der Strombedarf steigt ja nicht nur bei uns! E-Mobilität wird ja in ganz Europa massiv kommen, also müssen andere Länder auch sehen wie sie mittelfristig an klimaneutralen Strom kommen wenn sie die Umweltziele der EU erfüllen wollen ...

Es scheint mir nicht nur ein Problem zu sein das es dann eben ein bisschen teurer wird! 
MarkusXP
RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf MarkusXP vom 13.09.2021, 17:59:03
Ja, ja, da kommen noch ein paar Problemchen auf uns alle zu gerollt.

Ich verstehe es nicht, weshalb nicht z.B. die Installation von Fotovoltaik auf Häusern zur Pflicht gemacht wird. Hier stehen etliche Wohnblocks rum, auf deren Dächern für die gesamte Wohnsiedlung Strom erzeugt werden könnte. Wahrscheinlich wird das dann erst passieren, wenn es eine neue und günstigere Erfindung gibt. Bis sich in Germanien was tut, muss der Bürokratiehengst schon tüchtig gewiehert haben.
Simiya
Joggerin
Joggerin
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RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Joggerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2021, 18:08:23

So schlimm wird es mit den Problemchen nicht werden :
Von den Tschechen und den Franzosen kaufen wir Atomstrom und von den Polen kaufen wir Kohlestrom .
Das reicht für unsere Nachkommen zum Hinweisen auf unsere saubere Energiepolitik .
Joggerin


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olga64
olga64
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RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2021, 18:08:23

Man kann natürlich alles schlecht reden - muss aber nicht, wenn man bereit ist, Fakten heranzuziehen:

In 2000 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien 6%   - jetzt liegen wir bei ca 50%. Die Zielmarke war für 2020 übrigens 35%; die haben wir längst übertroffen.

Es geht auch nicht nur um Fotovoltaik (obwohl man in Bayern praktisch kein Haus mehr ohne diese sieht). Es geht um Windräder, die lange Phase, bis diese genehmigt und gebaut werden, wofür auch die unzähligen Bürgerinitiativen SChuld haben, die dagegen opponieren (Motto: not in my backyard!).
Und dann geht es um Stromtrassen, da bekanntermassen der Wind in Norddeutschland stärker weht als im Süden und dieser gewonnene Strom transportiert werden muss.
Und auch hier wieder: die Leute wehren sich gegen die Trassen (siehe oben: not in my backyard).

Die Klagemöglichkeiten und -fristen müssen geändert werden; nicht jedes bis dato unbekannte Tierchen ist ein Argument gegen Windräder und nicht immer ist die unfähige Politiker an allem Schuld. Die BürgerInnen machen seit Jahren mit, Dinge zu verhindern anstatt sie zu befördern. Olga
 

Joggerin
Joggerin
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Joggerin
als Antwort auf Joggerin vom 13.09.2021, 18:17:22

... habe ich doch die Schweiz vergessen , die auch Atomstrom liefert an uns Saubermänner .

Bias
Bias
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Bias
als Antwort auf olga64 vom 13.09.2021, 18:33:47
. . . .
Die Klagemöglichkeiten und -fristen müssen geändert werden; nicht jedes bis dato unbekannte Tierchen ist ein Argument gegen Windräder und nicht immer ist die unfähige Politiker an allem Schuld. Die BürgerInnen machen seit Jahren mit, Dinge zu verhindern anstatt sie zu befördern. Olga
Richtig, Olga!
Wenn alle Opfer bringen müssen, weshalb dann nicht auch der Rotmilan, die Mopsfledermaus, etc.
Kurzen Prozess im Wortsinne, wenn es gilt, der Apokalypse vorzubeugen; die Zeit drängt!
RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 13.09.2021, 18:33:47
Man kann natürlich alles schlecht reden - muss aber nicht, wenn man bereit ist, Fakten heranzuziehen:
 
Wo habe ich was schlechtgeredet?
Wie es scheint, haben Sie in mir ein neues Opfer zum Sticheln gefunden. Aber wenn Ihnen das hilft... 
Simiya

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