Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Energiewende in der Flaute?

Innenpolitik Energiewende in der Flaute?

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 13.09.2021, 18:33:47
Man kann natürlich alles schlecht reden - muss aber nicht, wenn man bereit ist, Fakten heranzuziehen:

In 2000 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien 6%   - jetzt liegen wir bei ca 50%. Die Zielmarke war für 2020 übrigens 35%; die haben wir längst übertroffen.

Es geht auch nicht nur um Fotovoltaik (obwohl man in Bayern praktisch kein Haus mehr ohne diese sieht). Es geht um Windräder, die lange Phase, bis diese genehmigt und gebaut werden, wofür auch die unzähligen Bürgerinitiativen SChuld haben, die dagegen opponieren (Motto: not in my backyard!).
Und dann geht es um Stromtrassen, da bekanntermassen der Wind in Norddeutschland stärker weht als im Süden und dieser gewonnene Strom transportiert werden muss.
Und auch hier wieder: die Leute wehren sich gegen die Trassen (siehe oben: not in my backyard).

Die Klagemöglichkeiten und -fristen müssen geändert werden; nicht jedes bis dato unbekannte Tierchen ist ein Argument gegen Windräder und nicht immer ist die unfähige Politiker an allem Schuld. Die BürgerInnen machen seit Jahren mit, Dinge zu verhindern anstatt sie zu befördern. Olga
 

Leider, liebe Olga, hast du mein Eingangsstatement nicht gelesen, kommst da mit allgemeinen Zahlen und Aussagen rüber die jeder kennt, die auch unbestritten sind! Kannst ja das Lesen nachholen ...

Der Anteil der erneuerbaren Energie ( Wind, Solar und Bio ) sank gegenüber Vergleichszeitraum um 11,7%!  Wir hatten auch zu wenig Wind, denn im Vergleich zum Vorjahr, hier sank hier die Energiegewinnung um 21%! Kompensiert wurde das durch hochfahren der Kohlekraftwerke von einem Anteil von 20,8% auf 27,1% ... das ist ja kein Pappenstil!! 

Das Minus kommt schlicht und ergreifend vom Wetter!

Was machen wir denn, wenn Kohle und AKWs nicht mehr am Netz sind und der Wettergott spielt einmal längere Zeit nicht mit?

Flaute ist nun einmal Flaute! Und wenn die Sonne nicht scheint ... dann scheint sie eben nicht! Dann gibt s eben keinen, bzw. wenig Strom!

Deine Aussagen sind ja richtig ... da muss sich was tun, treffen aber nicht meinen Punkt!
MarkusXP


 
lupus
lupus
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.09.2021, 18:08:23

So einfach zur Investition verpflichten?
Was wenn es die Hauskonstruktion und Lage nicht hergibt?
Und hier wird ja das Wetter diskutiert und dazu gehört der Sonnenschein.
Ohne große Speicher geht es wohl nicht so einfach.
lupus

arno
arno
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von arno
als Antwort auf MarkusXP vom 13.09.2021, 17:32:21

Mon, MarkusXP,

die elektrische Energie, die heute erzeugt wird, reicht nicht für die Versorgung der vielen
Elektroautos. Es wäre sinnvoll, im ersten Schritt die Verbrennungs- Motorleistung  aller
neuen  PKW´s auf maximal 40 PS und die Maximalgeschwindigkeit auf 120Km/h zu begrenzen.
Das reduziert den Spritverbrauch und damit die CO2-Emissionen erheblich und sichert
die Arbeitsplätze.
Wegen der politischen  Erpressbarkeit ( z. B. durch die USA ) sollte der vorhandene Energiemix
zur Erzeugung elektrischer Energie nicht aufgegeben werden.
Unsere Chance liegt in der noch ungenutzten Reduzierung des Verbrauchs aller Energieträger.

Gruß arno


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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf arno vom 13.09.2021, 22:39:41
Mon, MarkusXP,

die elektrische Energie, die heute erzeugt wird, reicht nicht für die Versorgung der vielen
Elektroautos. Es wäre sinnvoll, im ersten Schritt die Verbrennungs- Motorleistung  aller
neuen  PKW´s auf maximal 40 PS und die Maximalgeschwindigkeit auf 120Km/h zu begrenzen.
Das reduziert den Spritverbrauch und damit die CO2-Emissionen erheblich und sichert
die Arbeitsplätze.
Wegen der politischen  Erpressbarkeit ( z. B. durch die USA ) sollte der vorhandene Energiemix
zur Erzeugung elektrischer Energie nicht aufgegeben werden.
Unsere Chance liegt in der noch ungenutzten Reduzierung des Verbrauchs aller Energieträger.

Gruß arno
geschrieben von arno
Meinst du so ein Auto könnte man verkaufen? Das müsste ja auch noch erst entwickelt werden, dauert ja auch ein paar Jahre! Wohnwagen, Wohnmobil etc. könntest du alles vergessen!

Die Büchse müsste ja auch weltweit angeboten werden ... 

Arno: ich glaub das wird nix!
MarkusXP
aixois
aixois
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von aixois
als Antwort auf MarkusXP vom 13.09.2021, 19:41:10
Das Minus kommt schlicht und ergreifend vom Wetter!
Beides ist zusammengekommen: zu wenig EE Produktion und gleichzeitg ein starker Anstieg des Verbracuhs wegen des Wiederanfahrens nach Corona. Dazu kommt noch, was die Steigerung der CO2 Emissionen angeht, dass der Gaspreis teurer war als die Kohle, weshalb besonders der Braunkohleverbrauch gestiegen ist. Der Emissionshandel sollte so etwas eigentlich verhindern, es sind wohl noich zuviel gebunkerte Zertifikate am Markt bzw. der Preis ist immer noch zu niedrig.

Das Problem wäre so nicht aufgetreten , wenn mehr , statt weniger Kapazitäten dazugekommen wären und überhaupt der Energiemix insgesamt auf mehr EE ausgerichtet worden wäre, statt Investoren zu entmutigen (siehe Windenergie). Die Politik hat den Karren doch weitgehend sich selbst überlassen und dabei nicht einaml bemerkt, dass sie den Energiebedarf auch noch zu niedrig eingeschätzt haben.

Die Schuld dafür in erster Linie Bürgerinitiativen zuzuschieben ist ziemlich billig, auch weil Fakten dazu fehlen. Der Anteil von falschen Planungen, Umplanungen, Finanzierungsverzögerungen ....und von langen Wegschleifen in der Genehmigungsbürokratie (nicht zuletzt wegen Personalmangels) ist wesentlich größer, als die Verzögerungen von 'unzähligen' Bürgerinitiativen.

Bürgerinitiativen, die selbst EE erzeugen wollten, wurden zu hohe Hürden in den Weg gelegt usw. ..

Trotzdem blieb DE unterm Strich Nettoexporteur. Und nirgendwo sind die berühmten 'Lichter ausgegangen'.

Die Möglichkeiten eines modernen , smarten Energiemanagements sind ja überhaupt nur in sehr geringem Masse in Angriff genommen worden, damit sowohl Flauten als auch Spitzen (Speicherung)  ausgeglichen werden können. Es werden immer nur Insellösungen behandelt, aber keine Gesamtschau erstellt, woran auch die Länderfürsten ihren Anteil haben.

Nur an eins müssen wir uns langsam schon gewöhnen. das eine tun (CO2 einsparen) ohne das andere zu lassen (Energieverbrauch weiter  steigern) passt einfach nicht zusammen.

aixois
 
arno
arno
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von arno
als Antwort auf MarkusXP vom 13.09.2021, 23:43:24

Moin, MarkusXP,

über Wohnwagen und Wohnmobile habe ich nichts
geschrieben.
Energie-Einsparmöglichkeiten sind dort auch möglich.
Mir geht es um die riesige Energie-Einsparmöglichkeit
bei den übermotorisierten und sehr schweren und
zig- Millionen vorhandenen PKW´s. Der Bau solcher PKW´s
dürfte innerhalb kürzester Zeit möglich sein.

China wird zeigen,dass dies möglich sein wird.

MarkusXP, wenn die vorgeschlagene PKW-Umstellung nicht
umgesetzt wird, können die Energiewende vergessen.

Eine nachhaltigere Möglichkeit zur Einleitung der
Energiewende wäre eine Reduzierung des Bevölkerungswachtums
in jedem Land der Erde.
Das Bevölkerungswachstum frißt den technischen Fortschritt auf, schafft die
Umweltprobleme und vernichtet die Ressourcen weltweit.

Gruß arno


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Bias
Bias
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Bias
als Antwort auf aixois vom 14.09.2021, 01:21:27

Kein Grund zur Sorge.
Die jede ihrer Entscheidungen vom Ende her denkende Frau Dr. Angela Dorothea Merkel,  übergibt ein geordnetes, gut bestelltes Haus.
Vermutlich hinterlässt die promovierte Physikerin den Nachfolgern sogar Handlungsanweisungen für das kommende Vierteljahr.
SIe fährt bekanntlich immer auf Sicht.

arno
arno
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von arno
als Antwort auf Bias vom 14.09.2021, 07:44:31

Moin, Bias,

Merkel hat stets Probleme geschaffen und verwaltet, aber bestimmt nicht gelöst.

Nur Laschet wird ihre Handlungsanweisungen befolgen.

Gruß arno

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf arno vom 14.09.2021, 07:37:39
Moin, MarkusXP,

über Wohnwagen und Wohnmobile habe ich nichts
geschrieben.
Energie-Einsparmöglichkeiten sind dort auch möglich.
Mir geht es um die riesige Energie-Einsparmöglichkeit
bei den übermotorisierten und sehr schweren und
zig- Millionen vorhandenen PKW´s. Der Bau solcher PKW´s
dürfte innerhalb kürzester Zeit möglich sein.

China wird zeigen, dass dies möglich sein wird.

MarkusXP, wenn die vorgeschlagene PKW-Umstellung nicht
umgesetzt wird, können die Energiewende vergessen.

Eine nachhaltigere Möglichkeit zur Einleitung der
Energiewende wäre eine Reduzierung des Bevölkerungswachtums
in jedem Land der Erde.
Das Bevölkerungswachstum frißt den technischen Fortschritt auf, schafft die
Umweltprobleme und vernichtet die Ressourcen weltweit.

Gruß arno
geschrieben von arno
Es tut mir leid das ich das so hart sagen muss Arno, aber die fehlen Grundkenntnisse aus dem Automobilbau! ... da ist nix mit "kürzester Zeit"!

Solche Autos gibt es nämlich noch nicht! Es gibt keine Werkzeuge mit denen man diese bauen könnte, keinen passenden Motor ... das dauert! Selbst wenn die Fahrzeugkonstruktion / - entwicklung steht, dann sind es noch immer JAHRE bis produziert werden kann!

Eines der größten Werkzeuge ist z.B. das Dachwerkzeug eines PKWs ( Motorhaube, Seitenteile, Türen etc. sind ähnlich)

Da kommt auf der einen Seite, in das erste Werkzeug, ein Blech, dann geht es über mehrere Arbeitsschritte von einem Werkzeug zum anderen, es wird gezogen, gebogen, gedrückt, gestanzt, gefalzt und was noch alles, bis dann aus den folgenden Werkzeugen irgendwann ein Autodach heraus kommt! Diese Werkzeuge müssen konstruiert, gebaut, erprobt werden ... das geht nicht mal so eben nebenbei!

Ergo: da müssen wir uns eine andere Lösung ausdenken!
MarkusXP





 
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf aixois vom 14.09.2021, 01:21:27

...
Trotzdem blieb DE unterm Strich Nettoexporteur. Und nirgendwo sind die berühmten 'Lichter ausgegangen'.
...
aixois
Deutschland ist zwar noch Nettoexporteur von Strom, aber nicht mehr lange! Ende des kommenden Jahres wird sich das wohl ändern, dann sind ( wie vorgesehenen ) einige weitere Kohlekraftwerke abgeschaltet und auch die letzten AKWs sind vom Netz! Dies wird mit EE nicht aufzufangen sein, es muss also Strom importiert werden … egal wie auch immer der gewonnen wird.

Hinzu kommt ja noch, dass eine stillgelegte Leistung im konventionellen Kraftwerksbereich nicht mit der gleichen nominalen Leistung im regenerativen Bereich kompensiert werden kann, sondern wesentlich höher … dann kommt wieder das Wetter ins Spiel.

Belastbare Schätzungen über den Strombedarf der kommenden Jahre gibt es m.W.  noch nicht, man arbeitet dran! Sicher ist aber wohl das Fortschreibung  - wie es die Bundesregierung gemacht hat -  der gegenwärtigen 580 TWh bis 2030 nicht zutrifft. Mir ist das allerdings auch ein Rätsel wie man auf einen solchen Bolzen kommen kann! Es wird zwar weniger Öl importiert, auch Gas, und die Braunkohle bleibt in der Erde, aber logischerweise geht der Strombedarf hoch!

Der Bundesverband für erneuerbare Energie rechnet mit 740 TWh für 2030, also in gut 8 Jahren! Die Pflöcke hierfür müssten längst eingeschlagen sein … sind sie aber nicht!

Einige fordern den kompletter Kohleausstieg bis 2030! Wie soll das gehen? Der Strombedarf steigt, die installierte Leistung wird reduziert und die EE kommen nicht voran!

An dem Rückbau der AKWs haben wir ja noch Jahrzehnte Freude, die Kosten kennt kein Mensch … von dem Atommüll ganz zu schweigen, den haben wir einige 100 T Jahre.

Ein Teil der Kohlekraftwerke wird ja nicht rückgebaut, sondern bleibt als Reserve betriebsbereit … meine Prognose: wir werden sie dringend brauchen!

Der Stromverbrauch wird übrigens nach 2030 auch weiter steigen, so zumindest die aktuellen Prognosen. In 2050 soll dieser zwischen 950 und 1,000 TWh liegen, also in 30 Jahren eine annähernde Verdopplung gegenüber heute! Sollte das zutreffen ... dann Gute Nacht Marie!
MarkusXP

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