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Innenpolitik Energiewende in der Flaute?

Karl
Karl
Administrator

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Karl
als Antwort auf aixois vom 14.09.2021, 01:21:27

@aixois,

so sehe ich das auch und es ist eben einfach Zeit, dass eine Regierung die Energiewende auch anpackt und die Ziele nicht widerwillig, sondern zielsicher ansteuert.

Karl

P.S.: Ich erinnere übrigens noch die Anfänge der Diskussion über Photovoltaik und Windenergie hier im ST vor über 20 Jahren. Was wurde sich lustig gemacht. Und jetzt werden bereits über 50% einer gewachsenen Gesamtenergiemenge so erzeugt. Traurig, dass noch immer einigen nichts anderes einfällt als zynische Kommentare abzulassen.

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Karl vom 14.09.2021, 08:45:09
Hallo Karl ich erinnere noch, mich dass schon 2003 eine Produktionslinie in unserem Konzern auf Photvoltaik für sehr viel Geld umgebaut wurde, von der ehemaligen Videoband Produktion auf dünnfolie Photovoltaik, in einer Kapazitätsordnung von circa 1600 kg pro Stunde, wo bis zu 350 Meter pro Minute produzieren konnte, es war einfach zu früh, kamen dann noch die Dumpingpreise von China hinzu, wo wir mit den Fixkosten niemals mithalten konnten. 
Das war sehr schlimm war die Hoffnung gross, diese Linie mit den circa 120 Mitarbeiter am Laufen zu halten.
Jahrelang dümpelte diese Produktionslinie mehr in den roten als schwarzen Zahlen dahin.
Möglicherweise wird jetzt erst die richtige Zeitpunkt sein.  Phil.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von aixois
als Antwort auf MarkusXP vom 14.09.2021, 08:40:22

@MarkusXP

Mir ist die Problematik, die Du aufzeigst durchaus bewusst, Sie reflektiert die Lage, wenn man 'innerhalb' des  Systems und seiner ständigen Fortschreibung argumentiert.

Banal gesagt ist das so wie wenn ich ein defektes Elöektrogerät habe, das mir immer öfter und immer stärkere Stromschläge versetzt, ich es aber noch intensiver weiterbenutze - gegen jede Vernunft - weil ich das Ding so liebe,  ich es nicht generalüberholen lassen will (höchstens hin und wieder etwas Isolierband dranklebe)  und mich schon gar gar nicht  von der kaputten Maschine verabschieden kann.

Der Strombedarf steigt ja nicht von alleine, sondern weil wir es so wollen und uns (noch) nicht vorstellen wollen oder können, dass es auch ein Leben diesseits von Steigerungsraten gibt.
Würde denn die Welt untergehen, wenn die bitcoins-"Währung", die wahnsinnig viel Energie frisst ohne einen Mehrwert (höchstens für Spekulanten)  zu erzeugen, ganz einfach verboten würde ?

Wenn ich einen frage, dem ihm Ahrtal das über dem Kopf weggeschwemmt würde, was ihm lieber wäre, weniger Flutrisiko oder ein großes Wohnmobil, dann dürfte die Antwort ja klar sein.

Dennoch wird es als gegeben hingenommen, dass jeder soviele "Häuser auf Rädern" kaufen kann, wie er will. Egal wieviel Ressourcen dabei drauf gehen bei der Herstellung und bei der Nutzung.
Wir kennen ja alle viel mehr Beispiele.

Ich bin eigentlich davon überzeugt, dass das Merkelprinzip gelten könnte: "wir schaffen das !" Auch was die Bereitstellung von EE-Strom angeht. Wir haben genug kluge Köpfe und Innovationsgeist in den Adern !

Das geht aber nicht,  wenn man loslassen möchte (sollte), um vom Baum runterzukommen , gleichzeitig aber verkrampft festhält und weiter am Ast sägt, auf dem man sitzt, bis man- wie Brecht sagt - krachend in die Tiefe saust. Oder wie Laschet sagt , wir haben genug Widerstandsfähigkeit, um dem Wind der Veränderungen standzuhalten.

aixois
 


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Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf MarkusXP vom 13.09.2021, 23:43:24

Hallo Markus!

An der Theorie von Arno ist schon was dran. Um ein Nutzlast von 80 Kilo (Fahrer) von a nach b zu bewegen benutzen wir ein Gefährt von 1,5 bis 2,5 Tonnen Gewicht. Das ist Energieverschwendung pur. Übrigens hat man in Indien mal einen Kleinwagen mit Druckluftantrieb gebaut. Leider weiß ich nicht, was daraus geworden ist, denn zum Googeln bin ich jetzt zu faul. 
 Wir sollten in Sachen Auto nicht so sehr unserer Imagepflege nachhängen, sondern die weltweit neuen Denkansätze in unsere Forschungen und Entwicklungen einfließen lassen. Das hat schon ein gewisser Ferdinand Porsche erkannt. Von ihm stammt das Zitat : "Auch hinter den Bergen wohnen Leute!".

Anderl 

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Bandagenanderl vom 14.09.2021, 10:32:18
Hallo Markus!

An der Theorie von Arno ist schon was dran. Um ein Nutzlast von 80 Kilo (Fahrer) von a nach b zu bewegen benutzen wir ein Gefährt von 1,5 bis 2,5 Tonnen Gewicht. Das ist Energieverschwendung pur. Übrigens hat man in Indien mal einen Kleinwagen mit Druckluftantrieb gebaut. Leider weiß ich nicht, was daraus geworden ist, denn zum Googeln bin ich jetzt zu faul. 
 Wir sollten in Sachen Auto nicht so sehr unserer Imagepflege nachhängen, sondern die weltweit neuen Denkansätze in unsere Forschungen und Entwicklungen einfließen lassen. Das hat schon ein gewisser Ferdinand Porsche erkannt. Von ihm stammt das Zitat : "Auch hinter den Bergen wohnen Leute!".

Anderl 
Das weiß ich auch lieber Anderl, wie viel Kilo an Masse wir bewegen müssen um von A nach B zu kommen!

Ich habe gesagt das dies kein verkaufsfähiges Produkt wäre! ... global schon gar nicht! Das ist reines Wunschdenken und praxisferne Theorie! So ein Auto kauft niemand, es ist also nicht zielführend sich darüber groß auszubreiten ... zumal der Menschheit der Kittel brennt!

Es gibt auch Gabelstabler die mit Pressluft betrieben werden ... ist die Flasche leer wird halt eine neue angeschlossen ... 
MarkusXP
aixois
aixois
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 14.09.2021, 08:45:09

@Karl

tja, was will man da machen ?  Ist ein Kraut gegen solche einfältige "Einfallslosigkeit" gewachsen ?

Meine Lebensspanne wird mich davon bewahren, die kommende "Unwirtlichkeit" des Alltagslebens, sag ich jetzt mal ganz im understatement, mit-'erleiden' zu müssen.

Das (imaginäre) Messer geht mir aber in der Tasche auf, wenn ich unsere Enkel spielen sehe, die noch 80 Jahre vor sich haben,  und die erst in einem guten Jahrzehnt verantwortlich mitentscheiden können, wen sie wählen.

Ein Jahrzehnt ist furchtbar lang, jedenfalls viel zu lang, wenn  sofortiges Umsteuern das Gebot der Stunde ist.

aixois
 


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jeweller
jeweller
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von jeweller
als Antwort auf arno vom 14.09.2021, 07:37:39

Genau das ist es, weniger Menschen, weniger Energie-Verbrauch und weniger Klimaprobleme. Aber bring das den senilen Politikern dieser Welt bei.
Die glauben immer noch Asien wird seine Millionen Motorräder gegen Fahrräder eintauschen. Dabei werden es jeden Tag mehr. Aber euere Politiker sind auch nicht klüger. Es wird lustig, wenn Baerbock ans Ruder kommt, da werdet ihr sicher munter.

LG Hubert

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 14.09.2021, 08:45:09
. . . . .
P.S.: Ich erinnere übrigens noch die Anfänge der Diskussion über Photovoltaik und Windenergie hier im ST vor über 20 Jahren. Was wurde sich lustig gemacht. Und jetzt werden bereits über 50% einer gewachsenen Gesamtenergiemenge so erzeugt. Traurig, dass noch immer einigen nichts anderes einfällt als zynische Kommentare abzulassen.
geschrieben von karl
Guten Morgen.
"Zynische Kommentare"?

Solche Bewertungen - u.a. der öffentlichen Medien - von Beanstandungen des Kanzlerinnenwirkens, Karl, haben aus meiner Sicht dafür gesorgt, dass Kritik an Frau Dr. Angela Dorothea Merkels faktenschaffendem Tun und Lassen im Laufe der Zeit unterblieben oder - falls dennoch geäußert - marginalisiert oder als böswillig verfasst abgetan worden ist.

Nun gut - die Volksvertreter haben in ihrer Mehrzahl mitgetan. Sie sind in meinen Augen die eigentlichen Verantwortlichen für die derzeitige Schieflage.
Wir und sie kommen aktuell nicht umhin, nolens volens zu bemerken, wohin das geführt hat.
Ich gehe davon aus, dass sich vor diesem Hintergrund Ductus und Tonlage vieler öffentlicher  Kommentare in kommender Zeit merklich ändern.

Leute wie Arno und ich kommen ganz offensichtlich zu anderen Ergebnissen als Du, wenn wir betrachten, was während der Regierungszeit der nun scheidenden Kanzlerin alles von ihr maßgeblich zu Verantwortendes geschaffen und verwaltet worden ist.

Man kann andere Ansicht als wir sein und das anmerken.
Dafür bedarf es jedoch keiner Abwertung durch unpassende Adjektive.
Wenn ich mich nicht sehr täusche, ist das bislang auch durchgängig Deine Ansicht gewesen.

Hier scheint derzeit die Sonne, der Tag verspricht wettermäßig schön zu werden.
Komm gut durch den Tag
 
Bias
Bias
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Bias
als Antwort auf aixois vom 14.09.2021, 01:21:27
"Trotzdem blieb DE unterm Strich Nettoexporteur."

Ja, Aixois, immer dann, wenn es gerade mal wieder über zu viel Strom verfügt.
Dann exportieren die Stromerzeuger auch schon mal für umme, ist hin und wieder zu lesen.

Doch was ist das, was bei mir über Energieerzeugung und Energiepolitik hängen bleibt, schon gegen geballtes Expertenwissen.
Ich kann mich bei meinen Vermutungen irren.
aixois
aixois
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RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von aixois
als Antwort auf MarkusXP vom 14.09.2021, 10:53:32

Also wenn ich mir den Flottenverbrauch der Fahrzeuge von heute mit dem vor  Jahrzehnten vergleiche, dann muss ich feststellen, das wir damals schon so 'gut' waren wie jetzt.  Vor 25 Jahren lag der Verbrauch bei etwas über 8 l/100km heute bei über 7 Liter.

Ich bin schon vor 10 Jahren sehr angenehm mit einem Fahrzeug durch die Gegend gefahren mit einem selbst gemessenen Verbrauchsschnitt von unter 4 l Diesel/100 km.
Das Problem war, wie Du  richtig schreibst:

So ein Auto kauft niemand

Wäre der Dieselpreis nicht subventioniert gewesen und doppelt so teuer , dann vielleicht schon....

Aber dafür ist es jetzt zu spät (für solche Fahrzeuge, die nicht erst erfunden werden müssen).
Heute bräche die Revolution aus, wenn die 2 € pro Liter gerissen würden !

aixois
 

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