Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Energiewende in der Flaute?

Innenpolitik Energiewende in der Flaute?

Karl
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Administrator

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Bias vom 14.09.2021, 11:08:37
Der Stromaustauschsaldo Deutschlands betrug im Jahr 2020 rund -21 Terawattstunden. Dies bedeutet, dass Deutschland im Jahr 2020 circa 21 Terawattstunden mehr exportierte, als es importierte. Im Jahr 2002 importierte Deutschland das letzte Mal mehr, als es exportierte.

Quelle
@Bias,

die Mär von der schrecklichen Lücke, die die Stilllegung der Kernkraftwerke reißt, scheint also einfach nicht zu stimmen. Mir ist nicht bang, dass wir plötzlich im Dunkeln sitzen werden.

Wichtig sind fortgesetzte Investitionen in die Erforschung von Stromspeicherlösungen, die Wind- und Photovoltaikenergie teilweise vom momentanen Wetter entkoppeln können.

Spannend finde ich hierbei die Überlegung, dass das wachsende Netz der E-Autos selbst als Stromspeicherpuffer agieren kann. Entsprechende Pläne gibt es, die beinhalten, dass die heimische Ladestation bidirektional funktionieren kann - bei entsprechender Vergütung der Autobesitzer (entsprechende Ladestationen sind bereits erwerbbar).

Karl

 
Bandagenanderl
Bandagenanderl
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RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf aixois vom 14.09.2021, 10:30:03

Hallo aixios!

Viel konnte zur Energiewende durch Einsparen von Energie beigetragen werden. Das geht nun aber nicht, weil unsere Wirtschaftssystem auf gnadenlosem Wachstum beruht. Damit das auch funktioniert, werden wir täglich mit Werbung berieselt. 
 Wie Du richtig schreibst, würde eine längerfristige Verwendung der Geräte ein riesiges Sparpotential bieten. Dazu bräuchte es vielleicht einen Geräteaufdruck, wann sich die Energieersparnis eines neuen Gerätes gegenüber dem Alten samt Reparaturkosten rechnet.
 Heute habe ich gelesen, wie horrend sich Gemüse verteuert hat. Dazu fällt mir ein, dass in den früheren Hausgärten der alten Siedlungen Kartoffeln, Kohl und Gemüse gepflanzt wurde, wo heute englischer Rasen vom automatischen Elektromäher gepflegt wird oder Granitpflaster neben japanischem Kies Beet glänzt. Die Zeit für den Garten fehlt natürlich auch, denn Erholung bietet nur eine Woche Karibik neben der weihnachtlichen Shoppingtour nach New York. 
 Erstaunt sehen wir nun, dass es uns die Schwellenländer gleich tun möchten. Vor einigen Jahren hat China dem Westen vorgeworfen, dass man das Klima vehement geschädigt hätte und nun ihnen das Recht abspräche, das Gleiche zu tun. Brasilien hat den Gedanken aufgegriffen. Schließlich seine sie nun auch mal dran. 
 Im Grunde könnte allerdings jeder, ohne große Anstrengung, was tun. Den Standby Wahnsinn abschalten und damit aufs ganze Land gerechnet, viel Energieeinsparung gegen ein wenig Bequemlichkeit tauschen.
 Weiteres möchte ich nicht ausführen, um nicht in ethische Fettnäpfchen zu treten, denn das wahre Problem der Erde liegt in der Bevölkerungszunahme. nachzulesen bei Stephen Hawking. 
So, und nun gehe ich raus um Brennholz zu stapeln, damit ich im Winter klimaneutral heizen kann - wie schon seit 160 Jahren in unserem Haus.  
Anderl           

Bias
Bias
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 14.09.2021, 11:25:39
Der Stromaustauschsaldo Deutschlands betrug im Jahr 2020 rund -21 Terawattstunden. Dies bedeutet, dass Deutschland im Jahr 2020 circa 21 Terawattstunden mehr exportierte, als es importierte. Im Jahr 2002 importierte Deutschland das letzte Mal mehr, als es exportierte.

Quelle
@Bias,

die Mär von der schrecklichen Lücke, die die Stilllegung der Kernkraftwerke reißt, scheint also einfach nicht zu stimmen. Mir ist nicht bang, dass wir plötzlich im Dunkeln sitzen werden.
Wichtig sind fortgesetzte Investitionen in die Erforschung von Stromspeicherlösungen, die Wind- und Photovoltaikenergie teilweise vom momentanen Wetter entkoppeln können.
Spannend finde ich hierbei die Überlegung, dass das wachsende Netz der E-Autos selbst als Stromspeicherpuffer agieren kann. Entsprechende Pläne gibt es, die beinhalten, dass die heimische Ladestation bidirektional funktionieren kann - bei entsprechender Vergütung der Autobesitzer (entsprechende Ladestationen sind bereits erwerbbar).
geschrieben von karl
Zusammengefasst mit dem Zynismusvorwurf:

Was hätte ich dagegenzusetzen als vermittelten Infos und die mir geschenkte Vernunft, Karl.
Zu den Infos zähle ich u.a. ständig steigende Strompreise (europaweit die höchsten, wie ich lese) und analog dazu Mieten, die für viele Leute nicht mehr bezahlbar sind; was Wunder, bei der abrupt gewachsenen Zahl an Einwohnern.
Darüber hinaus komme ich nicht umhin zu erkennen, dass in Sachen Pandemiebekämpfung eigens geschaffene Expertisen in Aktenschränken jahrelang vor sich hin lagern, während "Experten" aus Wissenschaft und Politik sich im wöchentlichen Abstand in der "Coronabekämpfung" üben.
Das Katastrophenmanagement im Ahrtal, der Umgang mit geschlossenen europäische Verträgen, die Neuauslegung von pacta sunt servanda, das Afghanistanabenteuer und vieles Ungenannte mehr, tun ein Übriges dazu, dass mein Vertrauen in die beschworene Absicht von Ministerialen und Abgeordneten, Schaden vom Volk abzuwenden, sich dem Tiefpunkt genähert hat.

Man kann das anders sehen, man kann es anders bewerten.
Ich sehe und bewerte es derzeit so.

 

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Karl
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Administrator

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Bandagenanderl vom 14.09.2021, 11:27:36

@Bandagenanderl,

es ist aber nicht so, dass China und andere erstarkende Länder einfach die Entwicklung des Westens mit allen Fehlern wiederholen müssen. Sie können und werden auch vieles auslassen und überspringen.

Oft ist in Afrika z. B. der Photovoltaik- oder Windstrom, der erste Strom überhaupt, der systematisch verwendet wird. China hat sehr viel eindeutiger als der Westen beschlossen, auf E-Autos umzusteigen etc. Beispiele gibt es viele, dass nicht alle Fehler wiederholt werden müssen.

Jedenfalls leben wir in einer sich extrem schnell verändernden Welt. Langweilig ist es wahrlich nicht.

Karl

 

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Bandagenanderl vom 14.09.2021, 11:27:36

So, und nun gehe ich raus um Brennholz zu stapeln, damit ich im Winter klimaneutral heizen kann - wie schon seit 160 Jahren in unserem Haus.  
Anderl           

Hilfreich für unser Klimaproblem ist eine Holzheizung leider nicht.
 

Es gibt Stimmen, die sagen, dass Holzöfen dahingehend klimaneutral sind, dass das Holz nur so viel CO2 freisetzen kann, wie zuvor durch Photosynthese aus der Atmosphäre aufgenommen wurde, um es zu bilden. Und dann gibt es Stimmen, die sagen, Wälder könnten noch viel mehr CO2 speichern, wenn man sie einfach wachsen lassen würde, ohne sie zu bewirtschaften.


https://www.mdr.de/wissen/umwelt/sind-holzoefen-wirklich-klimaneutral-100.html


Ciao
Hobbyradler
 
RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 14.09.2021, 11:25:39
Der Stromaustauschsaldo Deutschlands betrug im Jahr 2020 rund -21 Terawattstunden. Dies bedeutet, dass Deutschland im Jahr 2020 circa 21 Terawattstunden mehr exportierte, als es importierte. Im Jahr 2002 importierte Deutschland das letzte Mal mehr, als es exportierte.

Quelle
@Bias,

die Mär von der schrecklichen Lücke, die die Stilllegung der Kernkraftwerke reißt, scheint also einfach nicht zu stimmen. Mir ist nicht bang, dass wir plötzlich im Dunkeln sitzen werden.

Wichtig sind fortgesetzte Investitionen in die Erforschung von Stromspeicherlösungen, die Wind- und Photovoltaikenergie teilweise vom momentanen Wetter entkoppeln können.

Spannend finde ich hierbei die Überlegung, dass das wachsende Netz der E-Autos selbst als Stromspeicherpuffer agieren kann. Entsprechende Pläne gibt es, die beinhalten, dass die heimische Ladestation bidirektional funktionieren kann - bei entsprechender Vergütung der Autobesitzer (entsprechende Ladestationen sind bereits erwerbbar).

Karl


 
geschrieben von karl
Fairerweise sollte man natürlich auch erwähnen, wie hoch der Prozentsatz des importierten Stroms ist. Hauptlieferant dürfte derzeit, wie zu lesen ist, die Tschechische Republik sein, im ersten Quartal 2021 zeichneten die Importe   +220 %...  Aber uns muss nicht bange sein, siehe unten:  

Berlin - Tschechien würde seinem Nachbarn Deutschland nach Darstellung von Präsident Milos Zeman aus der Patsche helfen, falls die deutsche Energiewende scheitern und es zu Versorgungsengpässen kommen sollte. Sein Land werde sich anschauen, welche Folgen das Auslaufen von Atomenergie und Kohleverstromung in Deutschland haben werde, sagte Tschechiens Staatsoberhaupt am Donnerstag nach einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Prag. „Wenn es zu einem Mangel an Elektrizität kommt, wird Tschechien als bedeutender Exporteur sehr gerne bereit sein, Strom in die Bundesrepublik zu liefern – zu einem vernünftigen Preis.“


Die Regierung in Prag hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung bis 2040 von rund einem Drittel auf die Hälfte auszubauen.


https://www.berliner-zeitung.de/news/tschechien-bietet-deutschland-strom-bei-scheitern-der-energiewende-an-li.179287

Ich weiß nicht wie andere das einordnen, für mich ist dieser Klimahype mit seinen Folgen pure Heuchelei²!!! 
Dies mindestens so lange, bis Deutschland Selbstversorger sein sollte - und dies wiederum fällt für mich unter die Rubrik "Utopia" lässt grüßen.
Was die angesprochenen hohen Energiekosten im Land anbetrifft, schwebt doch der Spruch im Raum (ich meine Franz Alt hat ihn in Szene gesetzt:
Sonne und Wind schicken keine Rechnung...  
Die Realität jedoch zeigt uns ganz anderes auf! 

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RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bandagenanderl vom 14.09.2021, 11:27:36

...hoffentlich kannst du noch lange Holz stapeln! Allerdings klimaneutral ist diese Methode bei weitem nicht, das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
Jetzt kann man sie bald wieder spürbar wahrnehmen, die Stinker, sprich Kamine oder Holzöfen in den Wohngebieten, vornehmlich Neubaugebieten. 

lupus
lupus
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RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von lupus
als Antwort auf Bias vom 14.09.2021, 11:51:48

Gut dass du beim Ahrtalereignis das Katastrophenmanagement bemängelt hast.
Eine der Moderatorinnen hat hat neulich im FS kritisiert dass für das Ahrtal die Regierung es versäumt hat rechtzeitig im Klimaschutz tätig zu werden.
Die gute Frau nimmt an man könne kurzfristig das Klima beeinflussen.Das zeigt wes Geistes Kind sie ist.
lupus
 
zausel2
zausel2
Mitglied

RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von zausel2
signal-2021-09-13-165250.jpgBei uns gibt es keine Flaute. Im Moment wird quasi vor unserer Haustür die nächste 240 m hohe Mühle aufgebaut. 14 stehen schon und bis Anfang Oktober kommen 3 hinzu. Hier demonstriert auch keiner. Nur einer aus dem Sradtrat hat angemahnt, man solle für die abgeholzten Bäume an der Zuwegung zu den Mühlen wieder neu pflanzen. Im Dezember sollen sie dann Strom liefern. Vielleicht können wir Silvester dann mit einem Gläschen Sekt darauf anstossen.
Bias
Bias
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RE: Energiewende in der Flaute?
geschrieben von Bias
als Antwort auf zausel2 vom 14.09.2021, 13:17:19
🎲Bei uns gibt es keine Flaute. Im Moment wird quasi vor unserer Haustür die nächste 240 m hohe Mühle aufgebaut. 14 stehen schon und bis Anfang Oktober kommen 3 hinzu. Hier demonstriert auch keiner. Nur einer aus dem Sradtrat hat angemahnt, man solle für die abgeholzten Bäume an der Zuwegung zu den Mühlen wieder neu pflanzen. Im Dezember sollen sie dann Strom liefern. Vielleicht können wir Silvester dann mit einem Gläschen Sekt darauf anstossen.
Glückspilz, Zausel.
Ich gratuliere 🎈

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