Innenpolitik Erbärmlich

Federstrich
Federstrich
Mitglied

RE: Erbärmlich
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.09.2017, 17:31:13

Mensch, Digi, ich kann nur ganz fest annehmen, dass du die von dir in deinem Exkurs angesprochenen Probleme nicht alle hier in diesem Thread diskutieren willst. Andererseits schade um deine Mühe, das alles zu skizzieren.
Zum ersten und eigentlichen, von dir aufgeworfenen Thema - politische Bildung in den ÖR - würde ich nochmals auf den Auftrag der ÖR verweisen, der von den Intendanten bei jeder Gelegenheit wiederholt wird: als "Vollsortimenter" bieten die ÖR ein möglichst breites Angebot, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Das geht nur, wenn es nicht zu speziell wird. Ellenlange Exegesen von Parteiprogrammen wäre viel zu speziell.
Du sprichst die Krimis an. Die ÖR suchen verzweifelt nach der Lagerfeuerromantik von "Wetten, dass..." und diversen anderen Shows, weil sie den kleinsten gemeinsamen Nenner bedienen müssen. Wenn Shows und Quizzes aller Art nicht mehr ziehen, findet man diesen Nenner in den Krimis in der naiven und verzweifelten Hoffnung, dort den breitesten Geschmack zu bedienen.
Als von den Jungen verlachte "Kukkident"-Sender konkurrieren sie mit den Privaten, die voll auf Unterhaltung gepolt sind. Vor diesem Hintergrund  nun noch von vielen als dröge empfundene politische "Erklärsendungen" anzubieten, würde die Agonie der ÖR nur noch verschlimmern. Nee, so wird das nichts mit den ÖR.
 
lupus
lupus
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RE: Erbärmlich
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.09.2017, 17:31:13
emoji_grinning
blitzartig abmelden ? Warum blitzartig?
Und Entnahmen aus dem Betriebsvermögen sind doch steuerlich richtig geregelt.
Das Auto kann eben nicht einfach verschwinden.
emoji_wink
lupus
 
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Erbärmlich
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.09.2017, 12:48:10

@ digizar

Nicht nur derlei Fernsehsendungen sind überflüssig, auch die Wahlkampfveranstaltungen auf öffentlichen Plätzen, die Haustürbesuche durch Bundestagskandidaten, selbst das Studieren von Parteiprogrammen halte ich für reine Zeitverschwendung.
Die Menschen kennen doch die Parteien und das, wofür sie sich in der Vergangenheit eingesetzt, resp. was sie abgelehnt haben. Das weiß der Bürger doch, das hat er erlebt, das müssen die Parteien ihm doch nicht noch umständlich erklären. Der ist doch in der Regel nicht dumm.
Wenn eine Partei durch diese Wahlen in die Lage versetzt werden soll, dass sie das umsetzen kann, was sie in ihr Wahlprogramm geschrieben hat, dann muss sie schon die absolute Mehrheit der Mandate erringen. Und selbst dann kann man sich nicht sicher sein, dass sie sich an ihre Aussagen gebunden fühlt.
In allen anderen Fällen wird sie eine Koalition eingehen müssen, mit einer, oder im schlechteren Fall, mit mehreren Parteien. In diesem Fall sind Wahlaussagen ohnehin nur noch Makulatur, da immer Kompromisse eingangen werden müssen, um regierungsfähig zu sein. Da diese Konstellation aber zu 100% auch die künftige sein wird, ist es Käse, sich auf die oben genannte Weise Informationen über die Parteien zu holen, sowie seine eigene Wahlentscheidung  von Parteiprogrammen, TV-Auftritten usw. abhängig zu machen.
 


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lupus
lupus
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RE: Erbärmlich
geschrieben von lupus
als Antwort auf wandersmann vom 05.09.2017, 20:28:26

Wahrscheinlich wird doch diese Wahl wieder eine Situation ergeben,
die zur Regierungsbildung eine Koalition notwendig macht. Wie auch sonst sollte eine Regierung gebildet werden.
Dazu werden Kompromisse der einzelnen Parteien notwendig sein.
Es ist also wieder nicht möglich, daß eine Partei alle ihre Versprechungen realisieren kann.
Deshalb ist es Käse, um bei deinem Ausdruck zu bleiben  emoji_smile, wenn man eine Partei wegen Nichtrealisierung ihrer Ankündigungen der Lüge bezichtigt.
lupus

 

olga64
olga64
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RE: Erbärmlich
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 05.09.2017, 20:28:26

Ich lebe gerne in einem Land, wo die Macht verteilt ist auf mehrere Stränge und dies, manifestiert durch Wahlergebnisse, in der Couleur dann A'usdruck des mehrheitlichen Wählerwillens so abgebildet ist.
Die grosse Macht, die ein Ministerpräsident wie in Bayern auf sich vereint (der dann auch noch so wankelmütig und extrem machtbewusst ist wie Herr Seehofer) empfinde ich als hier Lebende und politisch Denkende oft als grenzwertig.

Deshalb würde ich auch keine Partei wählen, die evtl. Koalitionsabsichten nebulös im Unklaren lässt, wie z.B. die SPD ob nun mit/oder ohne Linke.
Anderseits kann ich mir gut einen Überblick der Parteien vorher verschaffen, was dieses planen und dann auch "mathematisch" eine evtl. Übereinstimmung untereinander reflektieren.
Natürlich ist es aber so, dass bei allen Koalitionsverhandlungen immer der Stärkere die besseren Karten hat. Aber auch dies sollte "man" sportlich sehen. Wenn eine Partei wie die SPD sich nun nach den vielen Jahren der Groko darüber beschwert, wäre sie wirklich besser dran, wenn sie mal in die Opposition ginge, sich dort regenerierte und wir endlich auch mal eine starke Opposition hätten. Zukünft werden 7 Parteien im Bundestag sein; da empfinde ich dies für unbedingt nötig. Olga


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