Innenpolitik Fast jeden Tag eine Messerstecherei

Hallo Ingo -  also ich stelle mich schon mein ganzes Leben so an eine Fussgängerampel, dass mich kein Auto mitreissen kann und ich immer genug Abstand zur Fahrbahn habe, das selbe gilt für Bahnsteige und fremde Balkone meide ich schon mal ganz. Vielleicht hast Du von Deiner Unbekümmertheit verloren und das ist traurig - aber wenn Du ganz ehrlich bist ... dann ist die Wahrscheinlichkeit, in unserem Alter mit einem Gehirnschlag oder Herzinfarkt auf der Strasse zusammenzubrechen doch wesentlich grösser, als in einem Terrorangriff verletzt oder getötet zu werden. Aber denkst Du deshalb den ganzen Tag an Herzinfarkt und Hirnschlag?

Oder nimm einmal den gefährlichsten Raum den Du täglich bettritst: Das heimische Badezimmer!
Hier in Deutschland verunglücken jährlich mehr als 250.000 Menschen im eigenen Badezimmer - meistens rutschen sie aus und verletzten sich nicht selten schwer oder versterben sogar an den Folgen. Aber denkst Du deshalb jedes Mal an einen Sturz, wenn Du unter der Dusche stehst oder Dir die Zähne putzt?

Bitte versehe mich nich falsch, ich nehme Deine Ängste durchaus ernst -  nur müssen wir das Geschehen aus den Medien nicht so dicht an uns herankommen lassen, dass es unsere Lebensfreude so dermassen einschränkt. Denn wir tun jeden Tag so viele Dinge, bei denen die Gefahr , sich zu verletzten oder zu Tode zu kommen, viel grösser ist.

Ich will Dir ein Beispiel noch geben: Unser erster Sohn kam in Okinawa auf der Air Base zur Welt , da mein Mann dort stationiert war. Meine Mutter in Düsseldorf war totunglücklich, nicht zu ihrem Enkelchen zu kommen, weil sie so grosse Flugangst hatte - dabei hätte sie auch Japan so gerne einmal besucht.  Als mein Mann ihr dann mit Engelszungen erklärte, dass die Wahrscheinlichkeit, in Japan von einem Erdbeben verschüttet zu werden um ein Hundertfaches grösser sei, als mit dem Flugzeug abzustürzen, war sie schliesslich überzeigt und so reisten meine Eltern an und verbrachten danach noch eine 15tägige Rundreise :-)

Denk mal drüber nach ... und .. hab keine Angst vor der Angst

Mein Verhaltgen als neurotisch zu bezeichnen, ist, höflich ausgedrückt, heftig. Deratige Verhaltensweisen habe ich bisher nie an den Tag gelegt. Als ich diese Geschcihte neulich jemand anderem erzählt habe, bekam ich zur Antwort: Das mache ich seit einiger Zeit auch so.
Lieber Karl, ich behaupte jetzt mal, dass Du keinen Nerv (mehr) dafür hast, wie andere Menschen in einer total veränderten politischen Lage denken und empfinden. Du lebst in Deinem politsichen Kosmos. Sollst Du meinetwegen auch. Aber es gibt hier immer wieder Momente, in denen ich merke, dass Du in Deiner politischen Überzeugung geradezu gefangen bist und Dir nicht vorstellen kannst/willst, dass andere Menschen anders denken und empfinden. Spätestens bei "Neurose" wird das überdeutlich. So darfst Du mit mir nicht umgehen.
Dein Beispiel mit der häuslichen Gewalt im Zusammenhang mit meiner Antwort ist hanebüchen. Mein persönliches Empfinden richtet sich nicht an Statistiken aus.

Lieber ingo*,

Woschi hat Dir besser geantwortet als ich. Meine Wortwahl war falsch, dafür bitte ich um Entschuldigung. Inhaltlich sage ich das Gleiche wie Woschi in diesem Fall. 

Karl

Deine Antwort ist logisch. "Drüber nachdenken" muss ich über mein neuerliches Verhalten nicht, weil mir diese latente Angst ohne mein  Zutun "eingepflanzt " wurde. Mein Verstand sagt mir dazu  aber, dass unsere Politik in den letzten Jahren nicht wirklich was getan hat, um mir diese Sorgen zu nehmen. Und das ist ganz schlimm! Unter diesem Aspekt wundert es mich auch nicht, dass die AfD Zulauf bekommt und dass es in der Polizei immer mehr Sympatisanten dafür gibt. Den Polizisten geht es ja noch schlimmer als mir. Sie fühlen sich zunehmend im Stich gelassen. Dagegen ist mein Unsicherheitsgefühl ja harmlos. Es bleibt schwierig, WoSchi; und ich bin mir sicher, dass wir in 10 Jahren noch ganz andere Dinge beklagen werden.....wenn wir das überhaupt noch erleben.

Sehr gut erklärt, aber dennoch kann Angst ein wahres Gespenst sein - mit Logik nicht erklärbar, aber dennoch immer gegenwärtig.

Angst ist eine der ältesten Schutzfunktionen unseres Bewußtseins um uns zu warnen "..nicht zu weit zu gehen.." bei einer bewußten oder unbewußten Gefahrensittuation.
Denke nur mal an die Ampelanlage an einer Kreuzung, weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen und doch halten wir an bei "rot" - es könnte ja sein das......

Nun weiß ich grad' nciht ob ich lachen soll. Hier wird aus einer Maus gerade ein Elefant gemacht. Bitt, macht Euch nicht lächerlich........Ich stehe nicht mit "Angst" an der Ampel.

Ich auch nicht, aber trotzdem fröhne ich der "deutschen Tugend" mich möglichst an die Regeln zu halten. Könnte ja sein das einer aus der Querstraße mit hoher Geschwindigkeit kommt und dann beweise du mal das du grün hattest. Den meisten Menschen fällt nun mal lügen schwer und sie werden deshalb "erwischt".

Man sollte die Augen nicht davor verschließen, das es ständig und überall auf der Welt zu exzesiver Gewalt kommt. Die ständig besser und schneller werdenden Medien bringen uns diese Nachrichten. Dadurch erscheinen sie "zuzunehmen", aber eigentlich ist deren Anzahl relativ gleichbleibend. Und trotzdem wirken sie bedrohlich.

Jedem ist doch klar das wir tagtäglich gewisse Risiken eingehen - solange wie wir diese Risiken auch beherrschen ist ja auch alles i.O.

`Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten.` Zen-Weisheit
 

Auf in den Garten..!!!!!

 

Jedem ist doch klar das wir tagtäglich gewisse Risiken eingehen - solange wie wir diese Risiken auch beherrschen ist ja auch alles i.O.

Das grösste Risiko gehen Frauen und Kinder in den eigenen Familien ein. Dort werden sie misshandelt und missbraucht und oft auch getötet.
Und gerade Kinder habe keinerlei Möglichkeit, diese Risiken zu beherrschen. Olga