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Innenpolitik FDP, die neue Partei der Lieferer

Carla21
Carla21
Mitglied

Re: FDP, die neue Partei der Lieferer
geschrieben von Carla21
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.05.2011, 17:08:03
Wer bin ich? Die Selbstzuordnung zu einer bestimmten Schicht beantwortet in der Regel die Nähe zur FDP.


Wenn andere als die Bestverdiener die FDP wählen, weil sie meinen, ihre Interessen würden dort besonders gut vertreten, dann irren sie. Wie weit die allgemeine politische Bildung reicht, zeigt sich z. B. Berlin, wo in Arme-Leute- Vierteln die FDP z. B. bei der letzten Bundestagswahl auf 14, 7 % der Stimmen gekommen ist.

Übrigens: zu den Bestverdienern gehören durchaus höhere Angestellte von Konzernen, Banken, Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater, außerdem die üblichen Verdächtigen: Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Rechtsanwälte.

Selbstverständlich gibt es unter den Ärzten und Rechtsanwälten usw. auch sog. „Klitschen“ von Praxen, in denen unter 77.604,- € pro Jahr (3% der Einkommensbezieher verdienen 77.604,- € und mehr pro Jahr) verdient wird, aber die fühlen sich häufig wie Underdogs, denen Unrecht widerfahren ist – und wählen FDP.

Bei vielen, die FDP wählen und gar nicht zu den Bestverdienern gehören, aber gern dazugehören möchten, die aber immerhin noch gut verdienen, kann diese zweifelhafte Selbstzuordnung zumindest psychologisch nachvollzogen werden, obwohl die FDP vorrangig im Interesse der Bestverdiener handelt.

Aber gegen die eigenen Interessen handelt, wer zum mehr oder weniger gut verdienenden Durchschnitt gehört und sich dann das Fell nach der Wahl über die Ohren ziehen lassen muss. Bitte einfach mal verfolgen, wofür und wogegen die FDP letztlich stimmt. Noch nie wurde von ihr ein Konzept verfolgt, das Leistungsfähigkeit der Wirtschaft mit Nachhaltigkeit und sozialem Ausgleich hinsichtlich des gesamtgesellschaftlich erarbeiteten Reichtums zusammen berücksichtigte.

Die FDP als Vertreterin neoliberalen Gedankenguts ist die Partei, die die wirtschaftliche und staatliche Deregulierung befürwortete und vorantrieb und die Krise mit verursachte. Ihr teilweises gemäßigtes verbales Zurückrudern während der Krise halte ich für reine Taktik, die sich sofort ändert, wenn sie Morgenluft wittert und erneut etwas von unten nach oben verteilt werden kann, wobei dem „kleine Handwerker“ dann allerdings widerwillig immer noch etwas mehr zugestanden wird als Otto Normalverbraucher - dem wird durch die Umverteilung genommen. Wenn man schon im Interesse der Bestverdiener handelt, dann profitieren manchmal auch einige im näheren Umfeld ungewollt, die eigentlich nicht gemeint waren,

Aber wer noch nicht einmal zum näheren Umfeld zählt, für den signalisiert die Wahl der FDP die eigene falsche Selbsteinschätzung.
olga64
olga64
Mitglied

Re: FDP, die neue Partei der Lieferer
geschrieben von olga64
als Antwort auf Carla21 vom 31.05.2011, 17:28:17
Das wäre auch kürzer und bündiger im Kommentar geglückt:
Faktum ist, dass die FDP demokratisch in 2009 gewählt wurde und sich daraus eine Koalition mit der CDU entwickelte. Eine Legislatur-Periode dauert im Bund 4 Jahre - in dieser Zeitspanne kann sich einiges ändern.
Weshalb versuchen Sie also, Ihnen unbekannten FDP-Wählern nun Ihre statistischen Erkenntnisse zu erklären? Sind Sie evtl. selbst ein ehemaliger FDP-Wähler, der dies jetzt nun bereut? Schade für Sie, aber davon geht die Welt nicht unter. Warten Sie einfach, bis Sie 2013 in die Lage versetzt werden, Frau Künast oder Herrn Trittin zum neuen Kanzler wählen zu können. Haben Sie einfach etwas Geduld. Über die Unfähigkeit auch dieser Politiker werden Sie dann ja früh genug wieder schimpfen können. Olga
urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: FDP, die neue Partei der Lieferer
geschrieben von urmelviech
Das Grundproblem der FDP ist doch das sie zu ihren Glanzeiten in Deutschland ein 3 Parteiensystem gab. Nach dem die Grünen als 4te Partei dazustiess. Waren die Verhältnisse immer so das sie mit ihren Stimmenanteilen immer noch das Zünglein an der Waage spielen konnte.
Nach dem die Grünen an der FDP vorbeizogen, bildet jetzt der Konkurent Grün die Entscheidung.

Das hätte ja so weiter laufen können, wenn sich nicht die SPD selbst zerlegt hätte, die Linken hatten eh bis dato keinen Einfluss. Mit Hartz IV ändertes sich das erheblich. Plötzlich war eine 5te Partei da und die Karten neu gemischt. Intresant jetzt z.Z liegen die Linken ja sogar vor der FDP. Das die FDP nicht gebraucht wurde zeigte ja die grosse Koalition.
Das das Politisch nicht viel gebracht hat brachte ihr mal eine Nasenlänge voraus, als Steuersenkungspartei angetreten, die falschen Steuern gesenkt jedenfalls nicht für die die sie gewählt haben. Aus der Traum zickzack Kurs Atom und Gesundheitspolitik...
Und nun dort wo sie als Klein und Spiessbürgerpartei hingehört in die Versenkung.

Wieso braucht man so eine Zünglein ander Waage-Partei in eine Demokratie ?
Als Reformbremse ?

Urmel

PS:

Was ist den nun so gravierend anders an dem Atomausstieg ?

Den Zirkus hätte man sich sparen können. Das hätte weniger Imageverlust bedeutet.

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